Gesandtschaft aus Babel - Hiskias Leichtsinn - Ankündigung der babylonischen Gefangenschaft - Jes 39:1-8

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aus HSA: Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1


Gesandtschaft aus Babel - Hiskias Leichtsinn - Ankündigung der babylonischen Gefangenschaft - Jes 39:1-8

"Der Prophet weissagt hier das babylonische Exil... Aber unmöglich ohne den Geist der Prophetie (konnte Jesaja) diese unbedingte Gewissheit (zum Ausdruck bringen), dass Babel die Erbin der assyrischen Weltherrschaft und Gottes Zorneswerkzeug für Juda sein werde. Denn in der nächsten Folgezeit wurde das nach Feigheit schmachtende und ringende Chaldäa von Assur immer aufs Neue niedergeworfen und geknebelt ... Babylon wurde geplündert und zerstört, doch vier Jahre später nach Sanheribs Ermordung hatte es sich schon wieder erholt... Über alle Erhebungen Babels denen umso tiefere Erniedrigungen folgten, wir Jesajas Blick hinweggetragen: Seine Weissagung setzt voraus, dass die Unabhängigkeit Babels schließlich (es geschah 605) zum Durchbruch kommen und dasassyrische Reich in Trümmer gehen wird" (Delitzsch).

Einige Ausleger vermuten, der König von Babel habe seine Gesandten nicht nur zu Hiskia geschickt, um ihn zu seiner Genesung zu beglückwünschen, sondern um ihn als Bundesgenossen gegen Assur zu gewinnen. Darüber habe Hiskia aber nicht sprechen wollen, und darum habe er die erste Frage Jesajas: "Was haben diese Männer gesagt?" mit Schweigen übergangen (Jes 39:3). Da der Text dazu nichts sagt, bleibt dies eine Vermutung.

Auf die Weissagung vom babylonischen Exil reagiert Hiskia erstaunlich gelassen. Delitzsch wie auch König betonen, die Äußerung Hiskias in Jes 39:8 sei kein gemeiner Egoismus. "Er unterwirft sich demütig dem Worte Jahwes in reuiger Erkenntnis seines eitlen, kurzsichtigen, umtheokratischen Verhaltens und sieht darin barmherziges Verschonen, das wenigstens solange er lebe und regiere die göttlichen Segnungen des Friedens und der Beständigkeit fortdauern sollen" (Delitzsch).

Indem Kapitel Jes 39 dann Blick auf die kommende babylonische Gefangenschaft richtet, bildet es eine Brücke zum 2.Teil des Jesajabuches, in dem eben dieses Exil - und die Erlösung daraus - ein wichtiges Thema sein werden.

Zum Schluss sollen noch einmal einige bedeutungsvolle Sätze dieses einzigartigen prophetischen Buches hier wiederholt werden:

  • "Zion wird erlöst werden durch gerechtes Gericht! (Jes 1:27).
  • "Von Zion wird Belehrung ausgehen und das Wort Jahwes von Jerusalem.. Nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben und sie werden den Krieg nicht mehr lernen" (Jes 2:3.4).
  • "Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter" (Jes 9:5).
  • Siehe, Gott ist mein Heil, ich vertraue und fürchte mich nicht, denn meine Stärke und mein Gesang ist Jah, Jahwe, und er ist mir zur Rettung geworden" (Jes 12:2)