Flyer "Allversöhnung"

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von Roman Nies

Die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen hat einen Flyer zum Thema Allversöhnung erstellt.
Hier finden Sie eine andere Sichtweise von Roman Nies:

Einleitung

„In vielen landes – wie freikirchlichen Predigten und Stellungnahmen ist oft von der unendlichen Liebe Gottes in allen Lebenslagen die Rede. Was aber ist dann mit dem Jüngsten Gericht, auf das alles zuläuft? Braucht es das eigentlich noch?“ (Flyer mit dem Titel "Allversöhnung" der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen)


Professor Rolf Hille (Heilbronn) erklärt, warum nicht alle automatisch in den Himmel kommen und warum die Kirche über das Gericht Gottes predigen muss.

Der Höllensturz der Verdammten

„Weite Teil der evangelischen Theologie sind mit ihrer „Gottesbummelei“ in die Sackgasse des Liberalismus gelaufen. Denn in der Bibel steht es anders. Gott ist heilig und deshalb auch zornig. Er widersteht der Sünde und richtet sie. Niemand kommt leichtfüßig und automatisch in den Himmel. Das Jüngste Gericht findet statt. Die Weltgeschichte hat einen doppelten Ausgang. Zum einen gibt es diejenigen, die ihre Hoffnung auf Jesus Christus setzen. Sie ruft er nach dem Tod in seine himmlische Gemeinschaft. Sie sind gerettet. Diesen Menschen stehen allerdings jene gegenüber, die mit ihrer unvergebenen Schuld im Unglauben sterben. Sie müssen in die Gottesferne – die sie selbst gewählt haben – leben. Der doppelte Ausgang der Weltgeschichte wird vielfältig und mit klaren Worten in der Bibel bezeugt (Dan 12:2 / Mt 25:41).“
(Flyer mit dem Titel "Allversöhnung" der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen)


Roman Nies (Heilbronn) erklärt, was die letzten Ziele Gottes sind und wozu die Gerichte dienen

Die letzten Ziele Gottes

Nach 1Tim 2:4 will Gott, „dass alle Menschen gerettet werden“. Die Christen beten ja auch: „Dein Wille geschehe!“ Und Gott antwortet darauf: nichts ist Ihm zu schwer, Er vermag alles (Hi 42:2), bei Gott sind alle Dinge möglich (Mt 19:26 / Jer 32:17), Er vollführt seinen Ratschluss und kein Mensch kann Ihm wehren (Jes 46:10 / Hi 23:13 / Ps 135:6 / Röm 9:19 / Eph 1:11). Klar, Gott ist allmächtig, allgütig und allbarmherzig. Paulus greift diese Thematik in 1Tim 4:10 nochmals auf. Dort heißt es, dass Gott „ein Retter aller Menschen ist“.

Nun sagen manche, dass doch aber Gott den Menschen nicht zwingt und dass er einen freien Willen hat. Dann wird Gott den Menschen aber auch nicht auf die Knie zwingen, denn Er hat nichts von Heuchelei und bloßen Lippenbekenntnissen. Er will die Herzen der Menschen gewinnen. Aber abgesehen davon, dass ein Mensch, der unter der Sünde ist, gar nicht frei sein kann, kann kein Mensch wissen, dass es Menschen gibt, die immer nicht so wollen wie Gott will, und Gott betont, dass Sein Wille verwirklicht wird.

Daraus kann man schließen, dass einst alle so wollen werden wie Gott will. Paulus scheint diese Sichtweise zu vertreten, denn er erklärt, durch die Sünde Adams kam die Verdammnis zu allen Menschen und das Heil kam durch Jesus ebenfalls zu allen (Röm 5:18 / Röm 11:32 / 1Kor 15:22), so dass einst sich alle Knie in Anbetung Gottes beugen können (Phil 2:10 / Röm 11:14) und alle Dinge zu Gott hin gerichtet sein werden (Röm 11:36) und dabei Christus untergeordnet sind, wie es in 1Kor 15:22-28 gesagt ist (Vgl. Eph 1:9-10). In Kol 1:20 heißt es sogar ausdrücklich, dass durch Christus alles zu ihm hin versöhnt worden sei! Demnach war der Sieg Jesu am Kreuz also ein totaler Sieg, kein Teilsieg. So heißt es ja auch, dass alle Feinde besiegt sein werden (1Kor 15:26), „der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz“ (Offb 21:4).

Wenn Gott etwas sagt, verdient Er mehr Glaubwürdigkeit als Menschen, denn: Gott irrt sich nicht, der Mensch irrt sich. Gott ist allmächtig, der Mensch nicht. Der Mensch ändert seinen Willen ständig, Gott nicht. Gott ist allwissend, der Mensch weiß wenig. Gott kennt die Herzen der Menschen besser als die Menschen selber und daher kann auch Gott ein gerechter Richter sein, der Mensch nicht. Man sollte daher nicht über Menschen urteilen, die man noch nicht einmal kennt. Wer sagt, dass jemand nie bereut, hat über ihn prophetisch geurteilt.

Wenn Gott also sagt, dass Sein Willen zur Ausführung kommt, hat Er gute Gründe dafür, die in seinen unveränderlichen vollkommenen Wesen liegen. Gott zu ehren und auf Ihn zu vertrauen, bedeutet, Ihm das zuzutrauen, was Er ankündigt. Und so beten auch Christen: Dein Willen geschehe. Bei Gott bleibt es nie bloß beim Wollen, das ist der Unterschied zum Menschen!

Das Gerichtshandeln Gottes

Nicht wenige Theologen sagen, die Gerichte dienen dazu, die Menschen versöhnungsbereit zu machen. Ein äonenlanges Gerichtshandeln Gottes schließt die Zielsetzung Gottes nicht aus, sondern ganz im Gegenteil mit ein! Es gibt aber keine billige Gnade, denn für jeden Menschen hat Jesus Sein Blut gegeben. Und wer sich gegen die Gnade stellt, geht ins Gericht. Das Gericht hat die Funktion der Zurechtbringung. Der Gottlose begegnet dem rettenden Wort Gottes, nachdem er in der Not nach ihm schrie und er dankt ihm am Ende (Ps 107:10-21). Das zeigt, Gott geht es nicht darum, die Menschen zu quälen, sondern sie zurechtzubringen. Dass dazu schmerzhafte Prozesse notwendig sein können, haben gerade viele Christen erlebt und verstanden.

Den Theologen und den Bibellesern ist bekannt, dass Gottes Zorn und die Gerichte Gottes auf Zurechtbringung abzielen. Zitiert sei hier Adolf Schlatter:

„Aber auch das Wallten seines Zornes, dass uns unsere Geschiedenheit von ihm erfahren lässt, dient seinem auf unsere Errettung zielenden Willen. Auch durch sein Richten will er retten.“ (Adolf Schlatter, Erläuterungen zum Neuen Testament, Bd. 8, S. 138, 1965)

Gott sucht im Alten Testament die Nationen und Völker mit Seinem Zorn heim (Hes 29:9 / Hes 30:19 / Hes 32:15), um sie zurechtzubringen und zu heilen. Das sieht man vor allem an Israel, das Gott so oft gestraft hat, aber am Ende rettet Er ganz Israel (Röm 11:26). Man schaue dazu im Vergleich auf Israels Gegenspieler Ägypten. Gott sagt zu, Er wird die Ägypter „schlagen, schlagen und heilen. Und sie werden sich zum HERRN wenden, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen.“ (Jes 19:22 / vgl. Ps 22:27; Ps 64:9; Offb 5:13) Gott hört also mit dem Schlagen auf, weil Er heilt. Die Freiheit des Menschen besteht darin, sich schlagen und heilen zu lassen! Israel wird einst zusammen mit den beiden Erzfeinden Ägypten und Assur als „ein Segen inmitten der Erde“ bezeichnet (Jes 19:24, vgl. Kla 3:31-32).

Für die gute Nachricht der „Allversöhnung“ gibt es also biblische Gründe, denn eine lange äonische („ewige“) Verdammung, schließt keine Zurechtbringung aus. Dass es äonenlange Verdammungen geben wird, sagt die Bibel deutlich. Es gibt daher keinen Grund die Gerichte Gottes zu verharmlosen, denn sie werden in der Bibel auch schrecklich genannt (Hebr 10:31). Die Ungläubigen werden ihre Gottlosigkeit bitter bereuen müssen. Und es bleibt dabei, nur über Jesus Christus ist das Heil zu erlangen. Und das soll geglaubt und verkündet werden. Das ist das Evangelium.