Erläuterungen zum Matthäusevangelium: Unterschied zwischen den Versionen

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Jedes Evangelium stellt Jesus Christus aus etwas anderer Sicht dar. Matthäus zeigt Jesus als König. Er betont stark das Königtum Jesu, des Sohnes Davids, das "Königreich der Himmel". Häufiger als die drei anderen Evangelisten zeigt er durch die Bemerkung "damit erfüllt würde" oder "so wurde erfüllt" die Übereinstimmung gewisser Geschehnisse mit den Weissagungen des AT und verknüpft so AT und NT  miteinander. Es finden sich bei Mt große Reden Jesu wie z.B. die Bergpredigt ([[Mt 5.]]-7), die Aussendungsrede ([[Mt 10.]]), sieben Gleichnisser vom Königreich ([[Mt 13.]]), die Weherufe Jesu ([[Mt 23.]]) oder die Reden und Gleichnisse über das Ende dieser Weltzeit ([[Mt 24.]]-25). Mt enthält viel "Sondergut" (Texte, die nur in diesem Evangelium vorkommen).  
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Jedes Evangelium stellt Jesus Christus aus etwas anderer Sicht dar. Matthäus zeigt Jesus als König. Er betont stark das Königtum Jesu, des Sohnes Davids, das "Königreich der Himmel". Häufiger als die drei anderen Evangelisten zeigt er durch die Bemerkung "damit erfüllt würde" oder "so wurde erfüllt" die Übereinstimmung gewisser Geschehnisse mit den Weissagungen des AT und verknüpft so AT und NT  miteinander. Es finden sich bei Mt große Reden Jesu wie z.B. die Bergpredigt ([[Mt 5.|Mt 5]]-7), die Aussendungsrede ([[Mt 10.|Mt 10]]), sieben Gleichnisse vom Gottesreich ([[Mt 13.|Mt 13]]), die Weherufe Jesu ([[Mt 23.|Mt 23]]) oder die Reden und Gleichnisse über das Ende dieser Weltzeit ([[Mt 24.|Mt 24]]-25). Matthäus enthält viel "Sondergut" (Texte, die nur in diesem Evangelium vorkommen).  
  
Nach Wilhelm Michaelis wurde das Matthähusevangelium später als das des Markus, aber etwa gleichzeit mit dem des Lukas mutmamßlich zwischen 60 und 70 n.Chr. verfasst. Dass es vor Mt einen (vielleicht ums Jahr 50 entstandenen) aramäisch geschriebenen "Ur-Matthäus" gegeben habe, wie manche vermuten, hält Michaelis für nicht erwiesen. Typische Wendungen, die dies belegen würden, gebe es bei Mt keineswegs häufger als bei Markus oder Lukas. Doch könnne die ersten Aufzeichnungen der Worte Jesu durch Mt schon sehr früh erfolgt sein. Da Mt von Beruf Zolleinnehmer war, muss er mit den beiden Landesssprachen seiner Zeit (Aramäisch udn Griechisch) gut vertraut gewesen sein.
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Nach Wilhelm Michaelis wurde das Matthäusevangelium später als das des Markus, aber etwa gleichzeitig mit dem des Lukas mutmaßlich zwischen 60 und 70 n. Chr. verfasst. Dass es vor Matthäus einen (vielleicht ums Jahr 50 entstandenen) aramäisch geschriebenen "Ur-Matthäus" gegeben habe, wie manche vermuten, hält Michaelis nicht für erwiesen. Typische Wendungen, die dies belegen würden, gebe es bei Matthäus keineswegs häufiger als bei Markus oder Lukas. Doch können die ersten Aufzeichnungen der Worte Jesu durch Matthäus schon sehr früh erfolgt sein. Da Matthäus von Beruf Zolleinnehmer war, muss er mit den beiden Landessprachen seiner Zeit (Aramäisch und Griechisch) gut vertraut gewesen sein.

Version vom 17. Dezember 2018, 11:37 Uhr

von Heinz Schumacher aus der HSN

Jedes Evangelium stellt Jesus Christus aus etwas anderer Sicht dar. Matthäus zeigt Jesus als König. Er betont stark das Königtum Jesu, des Sohnes Davids, das "Königreich der Himmel". Häufiger als die drei anderen Evangelisten zeigt er durch die Bemerkung "damit erfüllt würde" oder "so wurde erfüllt" die Übereinstimmung gewisser Geschehnisse mit den Weissagungen des AT und verknüpft so AT und NT miteinander. Es finden sich bei Mt große Reden Jesu wie z.B. die Bergpredigt (Mt 5-7), die Aussendungsrede (Mt 10), sieben Gleichnisse vom Gottesreich (Mt 13), die Weherufe Jesu (Mt 23) oder die Reden und Gleichnisse über das Ende dieser Weltzeit (Mt 24-25). Matthäus enthält viel "Sondergut" (Texte, die nur in diesem Evangelium vorkommen).

Nach Wilhelm Michaelis wurde das Matthäusevangelium später als das des Markus, aber etwa gleichzeitig mit dem des Lukas mutmaßlich zwischen 60 und 70 n. Chr. verfasst. Dass es vor Matthäus einen (vielleicht ums Jahr 50 entstandenen) aramäisch geschriebenen "Ur-Matthäus" gegeben habe, wie manche vermuten, hält Michaelis nicht für erwiesen. Typische Wendungen, die dies belegen würden, gebe es bei Matthäus keineswegs häufiger als bei Markus oder Lukas. Doch können die ersten Aufzeichnungen der Worte Jesu durch Matthäus schon sehr früh erfolgt sein. Da Matthäus von Beruf Zolleinnehmer war, muss er mit den beiden Landessprachen seiner Zeit (Aramäisch und Griechisch) gut vertraut gewesen sein.