Erläuterungen zum 2.Korintherbrief: Unterschied zwischen den Versionen

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Obwohl Paulus seinen 2.Brief an die Korinthergemeinde wohl nur etwa ein halbes Jahr später als den 1. Brief geschrieben hat, (im Herbst 55 von Mazedonien aus), war in der Zwischenzeit viel geschehen: Aufgrund beunruhigender Nachrichten entschloss sich Paulus zu einem kurzen Besuch der Gemeinde ("Zwischenbesuch" genannt, weil er zwischen dem Gründungsaufenthalt  und seinem angekündigten dritten Kommen lag) ([[2Kor 13:1]]). Dieser fand wohl im Frühsommer 55 statt. Dabei muss es zu einem schweren Zusammenstoß mit einem korinthischen Christen gekommen sein, der Paulus offenbar seine Legitimation als Apostel absprach ([[2Kor 2:5]] - [[2Kor 7:12]]). Leider distanzierte sich die Gemeinde nicht entschieden vom Verhalten dieses "Unrechttäters" ([[2Kor 7:1]]2), woraufhin Paulus nach seiner Rückkehr nach Ephesus einen sehr ernsten Brief unter Tränen an die Gemeinde richtete ([[2Kor 2:4]] - [[2Kor 7:8]]), der uns nicht erhalten geblieben ist - man nennt ihn den "Zwischenbrief" oder "Tränenbrief". Dieser bewirkte ein Umdenken der Gemeinde Reue und heilsame Traurigkeit ([[2Kor 7:6]]-13). Unser so genannter 2. Korintherbrief ist also eigentlich der 3. Brief, ja sogar der 4., da Paulus in [[1Kor 5:9]] auf einen noch früheren uns unbekannten Brief hinweist.
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Obwohl Paulus seinen 2. Brief an die Korinthergemeinde wohl nur etwa ein halbes Jahr später als den 1. Brief geschrieben hat, (im Herbst 55 von Mazedonien aus), war in der Zwischenzeit viel geschehen: Aufgrund beunruhigender Nachrichten entschloss sich Paulus zu einem kurzen Besuch der Gemeinde ("Zwischenbesuch" genannt, weil er zwischen dem Gründungsaufenthalt  und seinem angekündigten dritten Kommen lag) ([[2Kor 13:1]]). Dieser fand wohl im Frühsommer 55 statt. Dabei muss es zu einem schweren Zusammenstoß mit einem korinthischen Christen gekommen sein, der Paulus offenbar seine Legitimation als Apostel absprach ([[2Kor 2:5]] - [[2Kor 7:12]]). Leider distanzierte sich die Gemeinde nicht entschieden vom Verhalten dieses "Unrechttäters" ([[2Kor 7:1]]2), woraufhin Paulus nach seiner Rückkehr nach Ephesus einen sehr ernsten Brief unter Tränen an die Gemeinde richtete ([[2Kor 2:4]] - [[2Kor 7:8]]), der uns nicht erhalten geblieben ist - man nennt ihn den "Zwischenbrief" oder "Tränenbrief". Dieser bewirkte ein Umdenken der Gemeinde, Reue und heilsame Traurigkeit ([[2Kor 7:6]]-13). Unser so genannter 2. Korintherbrief ist also eigentlich der 3. Brief, ja sogar der 4., da Paulus in [[1Kor 5:9]] auf einen noch früheren uns unbekannten Brief hinweist.
  
 
Der 2. Korintherbrief ist (nach Wilhelm Michaelis)  der persönlichste aller Paulusbriefe (nicht der herzlichste, das sei der Philipperbrief). Über weite Strecken hin verteidigt Paulus seine Autorität als Apostel. Man gewinnt geradezu ein "Charakterbild des Apostels" (Michaelis).  Doch immer stellt er die Sache über die Person, und so ist nicht die Verteidigung seiner von Gott beauftragten Person der eigentlich Schwerpunkt dieses Briefes, sondern die Anliegen Gottes sind es: Christus als Gottes Ja und Amen ([[2Kor 1:18]]-20), das Überragende des neuen Bundes ([[2Kor 3:4]]-18). die himmlische Heimat und der neue Leib ([[2Kor 5:1]]-10), der Dienst der Versöhnung ([[2Kor 5:18]]-21) und die Offenbarung göttlicher Kraft in Schwachheit, Verfolgungen und Leiden ([[2Kor 1:3]]-10- [[2Kor 6:3]]-10 - [[2Kor 11:17]]-33 - [[2Kor 12:1]]-10)
 
Der 2. Korintherbrief ist (nach Wilhelm Michaelis)  der persönlichste aller Paulusbriefe (nicht der herzlichste, das sei der Philipperbrief). Über weite Strecken hin verteidigt Paulus seine Autorität als Apostel. Man gewinnt geradezu ein "Charakterbild des Apostels" (Michaelis).  Doch immer stellt er die Sache über die Person, und so ist nicht die Verteidigung seiner von Gott beauftragten Person der eigentlich Schwerpunkt dieses Briefes, sondern die Anliegen Gottes sind es: Christus als Gottes Ja und Amen ([[2Kor 1:18]]-20), das Überragende des neuen Bundes ([[2Kor 3:4]]-18). die himmlische Heimat und der neue Leib ([[2Kor 5:1]]-10), der Dienst der Versöhnung ([[2Kor 5:18]]-21) und die Offenbarung göttlicher Kraft in Schwachheit, Verfolgungen und Leiden ([[2Kor 1:3]]-10- [[2Kor 6:3]]-10 - [[2Kor 11:17]]-33 - [[2Kor 12:1]]-10)

Version vom 2. Juni 2020, 12:32 Uhr

von Heinz Schumacher aus der HSN

Obwohl Paulus seinen 2. Brief an die Korinthergemeinde wohl nur etwa ein halbes Jahr später als den 1. Brief geschrieben hat, (im Herbst 55 von Mazedonien aus), war in der Zwischenzeit viel geschehen: Aufgrund beunruhigender Nachrichten entschloss sich Paulus zu einem kurzen Besuch der Gemeinde ("Zwischenbesuch" genannt, weil er zwischen dem Gründungsaufenthalt und seinem angekündigten dritten Kommen lag) (2Kor 13:1). Dieser fand wohl im Frühsommer 55 statt. Dabei muss es zu einem schweren Zusammenstoß mit einem korinthischen Christen gekommen sein, der Paulus offenbar seine Legitimation als Apostel absprach (2Kor 2:5 - 2Kor 7:12). Leider distanzierte sich die Gemeinde nicht entschieden vom Verhalten dieses "Unrechttäters" (2Kor 7:12), woraufhin Paulus nach seiner Rückkehr nach Ephesus einen sehr ernsten Brief unter Tränen an die Gemeinde richtete (2Kor 2:4 - 2Kor 7:8), der uns nicht erhalten geblieben ist - man nennt ihn den "Zwischenbrief" oder "Tränenbrief". Dieser bewirkte ein Umdenken der Gemeinde, Reue und heilsame Traurigkeit (2Kor 7:6-13). Unser so genannter 2. Korintherbrief ist also eigentlich der 3. Brief, ja sogar der 4., da Paulus in 1Kor 5:9 auf einen noch früheren uns unbekannten Brief hinweist.

Der 2. Korintherbrief ist (nach Wilhelm Michaelis) der persönlichste aller Paulusbriefe (nicht der herzlichste, das sei der Philipperbrief). Über weite Strecken hin verteidigt Paulus seine Autorität als Apostel. Man gewinnt geradezu ein "Charakterbild des Apostels" (Michaelis). Doch immer stellt er die Sache über die Person, und so ist nicht die Verteidigung seiner von Gott beauftragten Person der eigentlich Schwerpunkt dieses Briefes, sondern die Anliegen Gottes sind es: Christus als Gottes Ja und Amen (2Kor 1:18-20), das Überragende des neuen Bundes (2Kor 3:4-18). die himmlische Heimat und der neue Leib (2Kor 5:1-10), der Dienst der Versöhnung (2Kor 5:18-21) und die Offenbarung göttlicher Kraft in Schwachheit, Verfolgungen und Leiden (2Kor 1:3-10- 2Kor 6:3-10 - 2Kor 11:17-33 - 2Kor 12:1-10)