Die vier apokalyptischen Reiter

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
26. Die Zeit Noahs und Lots (Lk 17:26-30; Mt 24:37-39)

27. Die vier apokalyptischen Reiter

Als der Herr Jesus in der Synagoge zu Nazareth den Propheten Jesajas las, Jes 61:1-2: "Der Geist des Herrn ist bei mir...", da hörte er mitten im Satz des 2. Verses auf. Der 2. Vers heißt: "und zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn und einen Tag der Rache." Doch der Herr hörte in der Mitte des Verses auf und las nur: "und zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn." Warum ließ der Herr den zweiten Teil des Verses: "und einen Tag der Rache", weg? Jes 61:1 bis zur Mitte des zweiten Verses, einschließlich "das angenehme Jahr des Herrn", schildert das erste Kommen Jesu. Mit seinem ersten Kommen ins Fleisch, besonders nach seinem Tod und nach seiner Auferstehung, brach das angenehme Jahr des Herrn und der Tag des Heils (2Kor 6:2), an. Deshalb sagte der Herr in Nazareth, nachdem er bis zu dieser Stelle gelesen hatte:

"Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren."

Und dies angenehme Jahr des Herrn, dieser Tag des Heils, in welchem wir noch leben, dauert bis zur Entrückung der Gemeinde. Sobald die Gemeinde entrückt sein wird, wird der zweite Teil jenes Verses, Jes 61:2: "und einen Tag der Rache unseres Gottes" in Erfüllung gehen. Dieser Tag der Rache fängt mit Offb 6. an. Der Zeit nach befinden wir uns hier in der 70. Jahrwoche Daniels. Die wahre Gemeinde Jesu Christi ist entrückt. Im vorhergehenden fünften Kapitel hatte unter einem gewaltigen Jubelsturm im ganzen Universum das Lamm aus der Hand des Vaters das Buch mit den sieben Siegeln, das Buch der göttlichen Urkunde, nach welcher alles zur Vollendung geführt werden soll, empfangen. Hier nun, im sechsten Kapitel, beginnt das Lamm die ersten Siegel zu brechen. Der durch Daniel versiegelte Inhalt der Weissagung soll nun entsiegelt werden (Dan 12:4). Mit Gottes Hilfe wollen wir die vier ersten Siegel betrachten.

"Und ich sah, dass das Lamm eines der Siegel auftat, und ich hörte der vier Lebewesen eines (Sinnbild: Löwe) sagen, wie mit einer Donnerstimme: Komm!" (Offb 6:1). (Tier ist ungenaue Übersetzung, besser Lebewesen). Diese sind Cherubim (Hes 1:10; Jes 6.), Hüter des Thrones Gottes, und werden an den Gerichten der Letztzeit teilnehmen. Hier in Offb 6. rufen sie die vier ersten Reiter, und in Offb 15:7 gibt eins von ihnen den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll des Zornes Gottes. -

Die vier Lebewesen am Thron Gottes

Die Sinnbilder der vier Lebewesen sind nach Offb 4:7 - Löwe, Kalb, Mensch und Adler; diese stehen mit den vier Evangelien in Verbindung, ja, sie sind ihr Gegenstück. Das erste Evangelium des Matthäus (Sinnbild: Löwe) beansprucht den König und dessen Königreich, doch beide wurden verworfen. Nun ruft das erste Lebewesen (Löwe) den falschen Christus, Joh 5:43b, der dann ein Königreich - ohne Christus aufrichtet. - Im zweiten Evangelium Markus (Sinnbild: Kalb) wir ein Opfer dargebracht, jedoch dieses Opfer wird verworfen. Nun ruft das zweite Lebewesen (Kalb) den Reiter auf feuerrotem Pferd, der dann schrecklich viele Menschen opfert. - Im dritten Evangelium Lukas (Sinnbild: Mensch) wird Jesus als Mensch gezeigt, der aß, trank und an Gebärden als ein Mensch erfunden wurde. Doch auch als solcher wurde er verworfen. Nun ruft das dritte Lebewesen (Mensch) den Reiter auf schwarzem Pferd der den Menschen alles, was sie lieben und so nötig brauchen, wegnimmt. - Im vierten Evangelium Johannes (Sinnbild: Adler) kommt der Sohn Gottes hernieder aus Himmelshöhen, wie ein Adler und bringt die Gabe des ewigen Lebens. Da auch dieser verworfen wurde, so ruft das vierte Lebewesen (Adler) den Tod und das Totenreich. Ja, was die Menschheit sät, das wird sie ernten. -

Die ersten vier Siegel

Johannes sieht, wie das Lamm erscheint und eines der Siegel bricht; damit leitet er die großen Gerichte über die Welt ein, bis alles zu seinen Füßen liegen wird. Wenn ein neues Haus errichtet werden soll, müssen vorher die Trümmer und der Schutt des alten Hauses beseitigt werden. Dann erst kann der Neubau ausgeführt werden. Genau dasselbe tut der Herr. Die schrecklichen Gerichte, die nun mit Offb 6. losbrechen, sind der große Besen, mit welchem der Herr diese Erde, ja das ganze Universum, von den Gottlosen und von der Gottlosigkeit reinigt und so die Erde und die Menschheit vor- und zubereitet für sein wundervolles Friedensreich.

Der Ausgangspunkt dieser Gerichte ist im Himmel. Johannes hört nicht das Lamm, sondern eines der vier Lebewesen, das wie mit einer Donnerstimme ruft: Komm! Dieser Ruf ergeht nicht an Johannes (denn Johannes war ja anwesend; den zu rufen, da bedurfte es doch keiner Donnerstimme), sondern dieses donnerartige Komm! gilt dem Vollstrecker des Gerichts. Mit Donnerstimme wurde er herbeigerufen. Der, welcher fast 2000 Jahre hatte Gnade verkündigen lassen, lässt nun durch Donnerstimme reden. Donner aber deutet auf Gewitter hin, daher folgen diesem Donner Gerichte wie nie zuvor. - Wir erblicken nun:

Der Reiter auf weißem Pferd

"Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und dass er siegte." (Offb 6:2)

Wer ist dieser Reiter auf weißem Pferd? Ist es Jesus? Ganz gewiss nicht. Allerdings sehen wir Christus in Offb 19. auch auf weißem Pferd; doch da wird uns sein Name genannt: Treu und Wahrhaftig. Ferner erscheint er daselbst mit vielen Kronen geschmückt. Dort kommt er mit seinen Heiligen und mit den himmlischen Heerscharen. Das ist am Ende der großen Trübsal. Da Lamm bricht ja dieses Siegel, und der erste Reiter, der dann kommt, soll er selber sein? Ferner, dem man mit Donnerstimme zuruft: Komm!? Da merken wir sofort, das stimmt nicht. Andere meinen, der erste Reiter sei das Evangelium, so wird auch dieses Siegel Gericht enthalten. Und dem ist tatsächlich so Dann haben wir schon gesehen, dass mit Offb 6. der Tag des Heils abgelaufen, dagegen der Tag der Rache unseres Gottes, der Tag des Gerichts da ist, in Folge dessen kann der Reiter auf dem weißen Pferd nicht das Evangelium darstellen. Nun, was oder wer ist er denn? Dieser Reiter auf weißem Pferd ist das von Dan 7:8.20.24 geweissagte kleine Horn, der kommende Weltherrscher, der vorgibt, den zerrissenen, unzufriedenen Völkern der Erde Ordnung und Frieden zu bringen. Und der Boden wird dafür reif sein.

Haben wir es nicht seit Jahren erlebt, wie immer wieder der Welt zugerufen wurde: Wir wollen euch dieses große Gut, eine ganz neue Ordnung bringen und einen gerechten Frieden für alle! Doch all die schönen Phrasen entpuppen sich als lauter Wind und Schwindel. Auch heute geht derselbe Ruf durch die Welt und wird mit demselben traurigen Resultat enden. Doch die Völker der Erde, infolge der vielen Kriege, Verwüstungen und Teuerungen, brauchen solche Ordnung und Frieden so sehr nötig, ja sie sehnen sich danach. Und so oft sie auch reingefallen sind und wieder reinfallen werden. so werden sie dennoch, sobald ein starker Mann, nach dem die ganze Welt sich sehnt, auftritt und wieder mit glatten, schönen Worten das gleiche verspricht, wieder reinfallen und demselben wieder zufallen. Im ersten Reiter ist dieser starke Mann da. Und siehe da, er hat Erfolg. Er zog aus sieghaft und dass er siegte. Er hat einen Bogen, aber keinen Pfeil. Er braucht also vorerst keine kriegerischen Mittel, sondern auf dem Weg der Diplomatie erringt er einen Sieg nach dem anderen. Es ist sehr leicht möglich, dass er noch einen größeren Völkerbund, als der letzte war, gründen, und sich an die Spitze desselben stellen wird. Da alles ohne Blutvergießen verläuft, so wird er umso mehr bewundert und so ein großer Herrscher werden. Er zieht auf weißem Pferd daher, wie es einst die großen Sieger getan haben. Wie andere große Herrscher, so ist auch er gekrönt. - Und es ist sehr leicht möglich, dass es dem kommenden starken Mann gelingt den Völkern der erde für eine Zeitlang eine gewisse Ordnung und einen gewissen Frieden zu geben - ohne Christus.

Der Friedensbund mit den Juden

Wir haben also in dem ersten Reiter eine Nachahmung Christi, ein listiger, teuflischer Versuch, den armen Völkern der Erde ein Friedensreich zu geben - ohne Christus. Der Reiter auf weiße Pferd ist der Antichrist, das Haupt der zehn Königreiche (Offb 17:12.13), der mit den Juden einen Bund schließt für sieben Jahre (Dan 9:27). Zuerst wird er, da er die Juden und ihr Geld braucht, ihren Wünschen entgegenkommen und ihnen weitgehende Vorrechte, wie Besitz des Landes Palästina Aufrichtung eines Judenstaates, Erbauung des Tempels und Wiederherstellung des mosaischen Kultus, gewähren. Doch nach 3 1/2 Jahren bricht er diesen Bund. - Der Aufstieg des Reiters auf weißem Pferd, bzw. der Antichrist, muss eine geraume Zeit vor der 70. Jahrwoche stattfinden. Denn in dieser Zeit muss er soviel Gewalt erhalten und an sich gerissen haben, dass er als ein großer Herrscher dasteht und er als solcher dann einen Bund mit den Juden schließen kann, was ja alles nicht in einigen Tagen, auch nicht in einigen Monaten geschehen kann. Doch in der Mitte der Woche, nach 3 1/2 Jahren, bricht er den mit den Juden geschlossenen Bund (der für ihn sowieso nur ein Papierfetzen war) und dann erhält er von dem aus dem Himmel geworfenen Satan, dessen Macht, Offb 13:4, infolge dessen er sich dann als Bestie offenbaren und in der zweiten Hälfte der 70. Jahrwoche ein Schreckensregiment auf Erden führen wird (Offb 13.) Doch wir haben vorgegriffen.

Viele Züge dieses kommenden Reiters auf weißem Pferd haben wir in Vorläufern desselben seit Jahren wahrgenommen, wie auch sie sich mit schönen, glatten Worten emporschwangen, sogar an die Spitze ganzer Völker, zum Erstaunen der ganzen Welt. Auch diese hatten zuerst ohne Bogen und Pfeil, also ohne kriegerische Mittel, einen Erfolg nach dem andern, so dass Millionen ihnen fanatisch anhingen, und diese sie als Retter, ja als Erlöser ihres Volkes bezeichneten. Doch das ihnen vorgegaukelte wunderbare Friedensreich - ohne Christus - war von kurzer Dauer. Wie lehrt Paulus, 1Thes 5:3: "Denn wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleich wie der Schmerz ein schwangeres Weib." genau dasselbe findet mit dem nächsten Reiter statt.

Der Reiter auf feuerrotem Pferd

"Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Lebewesen (Sinnbild: Kalb) sagen: Komm! Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot; und dem, der darauf saß, wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, so dass sie sich gegenseitig abschlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben." (Offb 6:3-4).

Das Lamm bricht das zweite Siegel. Wieder ertönt der Ruf: Komm! Aber von jetzt ab nicht mehr mit Donnerstimme. Auch dieses Komm! ergeht nicht an das Lamm, auch nicht an Johannes, sondern an den nächsten Reiter. Christus, das Lamm, wurde von Masse verworfen, dagegen den Antichristen angenommen, doch die Folge ist - Gericht.. Schreckliches zeigt uns das zweite Siegel. Dieser Reiter, wie die beiden nächsten, sind äußerst grauenhaft. Der weiße Reiter hatte Frieden versprochen, und die Menschheit hat ihm geglaubt, aber nun zeigt er sein wahres Gesicht; es war ein falscher Friede; statt Frieden, ein schreckliches Morden. Das zweite Pferd war ganz anders geartet als das erste; es war feuerrot, die Farbe des Blutes. Dieser unheimlichen Blutfarbe entspricht auch seine Aufgabe,, und die ist eine zweifache:

  1. Hat er die Aufgabe, den Frieden von der Erde wegzunehmen. - Das ist schrecklich, teilweise heute schon.
  2. Und dass sie sich untereinander abschlachten, dazu wurde ihm ein großes Schwert gegeben. Das ist noch schrecklicher. War das ein Menschenmorden vor dreißig Jahren, wo zehn Millionen blühende Menschenleben ermordert wurden. Dazu kommen die Hunderttausende Krüppel, die in dieser Zeit in den Hospitälern ein schmerzvolles, trauriges Dasein führten, bis der Tod sie von diesem Jammerleben erlöste. Und nun hat sich dieses grauenvolle Trauerspiel wiederholt, nur noch viel umfassender und schrecklicher als im letzten Krieg. Auf einen weltweiten falschen Frieden folgt dann ein weltweites Morden. So belohnt der Teufel.

Doch all das hat der Herr Jesus vorausgesagt, dass es so kommen werde (Mt 24:6.7). Dort sagt der Herr gleich im nächsten Vers Mt 24:8: "Das ist der Wehen Anfang". Also weder der schreckliche Krieg von 1914/18, noch der von 1939/45 waren die letzte Kriege. Auch ist, was heute geschieht, noch nicht die Erfüllung von Offb 6. - nein, das ist unmöglich, denn die Gemeinde Jesu Christi ist noch hier - aber es sind bereits die schwarzen Schatten und Vorläufer der kommenden, noch viel schrecklicheren Ereignisse wie wir sie vor unseren Augen schon sehen.

Der Reiter auf schwarzem Pferd

"Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Lebewesen (Sinnbild: Mensch) sagen: Komm! Und ich sah und siehe ein schwarzes Pferd." (Offb 6:5)

Schwarz ist die Farbe der Trauer, der Not. Und worin die Not bestand, das geht aus dem hervor, was der Reiter in der Hand hatte Offb 6:5c: "Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand." Das ist eine Getreidewaage, Offb 6:6: "Und ich hörte eine Stimme unter den vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen um einen Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen." Für gewöhnlich wurde das Getreide gemessen und nicht gewogen. Gewogen wurde es in Zeiten großer Teuerung und Hungersnot und solche Zeiten waren immer Gerichtszeiten. So lesen wir in 3Mo 26:26, wo dem Volk, falls es fortfährt, dem Herrn ungehorsam zu sein, gedroht wird: "Euer Brot soll man mit Gewicht wägen, und wenn ihr esset, sollt ihr nicht satt werden." Und Hes 4:16: "Siehe, ich will den Vorrat des Brotes zu Jerusalem wegnehmen, dass sie das Brot essen müssen nach dem Gewicht und mit Kummer." Für einen Groschen (Denar = 1,50 $) erhielten sie ein Maß (= Quart) Weizen. Ein Quart Weizen reichte gerade notdürftig für eine Person, für Weib und Kind, und für die übrigen Bedürfnisse blieb nichts übrig. Gerstenrot erhielten in normalen Zeiten nur die ganz Armen und Sträflinge. Aber auch das minderwertige Gerstenbrot reicht nicht hin und nicht her. Kurz, es ist hier von einer großen Teuerung und Hungersnot die Rede, genau wie sie der Herr (Mt 24:7) vorausgesagt hat.

Teure Zeit und Hungersnot. Wisst ihr noch, wie unser Volk und andere Völker buchstäblich diese Teuerung und Hungersnot im letzten Weltkrieg in Russland und Deutschland erfahren haben? Die Preise stiegen um das 400- bis 500fache, ja oft war überhaupt nichts mehr zu bekommen, besonders für die, die kein Geld hatten. Die mussten dann hungern und verhungern, und viele sind verhungert. Große Teuerung und Hungersnot. Ja vom Himmel kam einst das Mama, die Himmelsspeise, in die Wüste. Und vom Himmel kam Jesus, das wahre Brot des Lebens. Da aber die Menschen Ihn, das wahre Brot, verwarfen, so entzieht der Herr ihnen auch das irdische Brot, wie er das auch in Jerusalem tat, als er dem ungehorsamen Volk in Jerusalem den Vorrat des Brotes wegnahm. Die Folge war schreckliche Teuerung und Hungersnot, so dass Menschen Mäuse und Ratten aßen, ja, sogar ihre eigenen Kinder schlachteten und auffraßen; so schrecklich war der Hunger.

Hier im dritten Siegel wird auf den größten Krieg auch die größte Teuerung und Hungersnot folgen. Und die Ursachen solch einer Teuerung und Hungersnot liegen klar auf der Hand. Denn:

  1. Werden die Männer zum Krieg eingezogen, dann können die Felder nicht bestellt werden, die bereits gewachsene Frucht kann nicht geerntet werden, eben weil die Arbeitskräfte fehlen; so muss oft die gewachsene Frucht, welche Menschen und Tiere so nötig brauchen, auf dem Feld verfaulen.
  2. An Orten, wo der Krieg gewütet hat, sind viele Felder so zerstört - viele mit tiefen Löchern angefüllt - so dass an ein Bestellen der Felder nicht zu denken ist. Oder.
  3. viele vorhandene Vorräte sind durch U-Boote ins Meer versenkt, oder wenn sie in großen Lagerhäusern aufgespeichert, durch Bomben hervorgerufene Feuersbrünste in Flammen aufgegangen. Doch hinter all den natürlichen Ursachen sehen wir die Gerichte Gottes, der sich nicht spotten lässt. - "Und dem Öl und Wein tue kein Leid". Öl und Wein sind im Vergleich zu Weizen und Gerste Luxusmittel, die sich wohl noch die Reichen beschaffen können. Das Gericht an den Reichen kommt später im sechsten Siegel. Doch was nützen auch die herrlichsten Luxusmittel, wenn die materielle Grundlage des Volkes, die Nahrungsmittel, fehlen. Also die Waage in der Hand des dritten Reiters bedeutet große Teuerung und Hungersnot, eine Hungersnot und Teuerung, die alles bisherige in den Schatten stellen wird.

Der Reiter auf fahlen Pferd

"Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens (Sinnbild: das eines fliegenden Adlers) sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgt ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die wilden Tiere auf Erden." (Offb 6:7.8)