Die sechste Posaune

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
2. Gesicht auf Erden - Teil 1 (Offb 8:7 - Offb 9:12)

2. Gesicht auf Erden - Teil 2

Offb 9:13 - Offb 11:4

Die sechste Posaune

Offb 9:13: Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht.
Aus reinem Gold war der Rauchopferaltar. Er stand in der Stiftshütte und in dem Tempel vor dem Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses hing. "Und Aaron soll alle Morgen wohlriechendes Räuchwerk darauf anzünden; wenn er die Lampen zurichtet, soll er räuchern... Es soll ein beständiges Räuchwerk sein vor dem Herrn in euren künftigen Geschlechtern. Ihr sollt kein fremdes Räuchwerk darbringen darauf, auch kein Brandopfer, noch Speisopfer und kein Trankopfer darauf gießen" (2Mo 30:7-9). Das ist ausschließlich der Ort des Gebetes. Das aufsteigende Räuchwerk aber sind die Gebete der Heiligen (Offb 5:8).

Schon in Offb 8. sahen wir, dass die sieben Posaunen und, in der siebten eingeschlossen, auch die sieben Zornschalen, in engstem Zusammenhang mit diesem Altar und dem aufsteigenden Räuchwerk stehen. Sie sind also die Erhörung der geläuterten, und durch das Räuchwerk vom himmlischen Altar vollkommen und angenehm gemachten Gebete der Heiligen (Offb 5:8).

Im Himmel ist alles geistleiblich. Dort ist alles belebt, keine tote Materie. Die Schattenbilder der himmlischen Dinge auf Erden selbst haben kein Leben. Sie tragen das Todeswesen der gefallenen Schöpfung, aus der sie gemacht sind, an sich. Nicht so die himmlischen Originale. Dort ist alles geistverklärte Leiblichkeit. Darum kann auch aus den Hörnern des Altars eine Stimme ausgehen. Diese Stimme befiehlt, was im Rat Gottes von Ewigkeit her beschlossen ist, und jetzt durch die Gebete der Heiligen ausgelöst wird.

Die Heiligen müssen also dem Rat Gottes gemäß beten. Dazu ist es nötig, dass sie ihn kennen. Darum forschen sie und beten um die Erkenntnis Seines Willens und Ratsgeheimnisses (Kol 1:9).

Der sechste Engel

Offb 9:14: Die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strome Euphrat.
Dieser 6. Engel soll nicht nur posaunen wie die anderen; er soll handeln. Er bekommt einen Befehl, das zu tun, was nötig ist, damit die Gebete der Heiligen ihre gottgewollte Erfüllung finden. Sie haben nicht um dieses Reiterheer gebeten, aber um die Verherrlichung Gottes wie etwas Asaph in Ps 83.: "Mache sie, mein Gott, wie den wirbelnden Staub, wie Stoppeln vor dem Winde. Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie eine Flamme, welche die Berge versengt, also verfolge Du sie mit Deinem Wetter, und schrecke sie mit Deinem Sturm! Mache ihre Angesichter voller Schande, dass sie Deinen Namen suchen, Jehova! Lass sie für immer zuschanden und weggeschreckt werden, lass sie schamrot werden und umkommen, - so dass sie erfahren müssen, wie Du, der Du Jehova heißest, allein der Höchste bist über die ganze Erde!" (Ps 83:14-19). Oder, was die Märtyrer unter dem Altar gerufen haben: "Wie lange, o Herr, Du Heiliger und Du Wahrhaftiger, richtest und rächst Du nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen?"

Dass diese Gebete Rat-Gottes-gemäß sind, zeigt die Erhörung, die AUCH über Bitten und Verstehen ist. Da ist wieder alles ÜBERNATÜRLICH, noch nie auf Erden da gewesen. Jeder Versuch, diese Gestalten und Begebenheiten menschlich erklären zu wollen, muss scheitern. Die Geisterwelt tritt auf den Plan.

Im großen Strom Euphrat sind vier Engel gebunden. Das sind ganz besondere Engel. Vielleicht gehören sie zu denen, die ihr Fürstentum nicht bewahrt haben, sondern ihre eigene Behausung verließen, und deshalb mit Ketten unter der Finsternis in Verwahrung getan wurden, bis zum Gericht des großen Tages (Jud 1:6). Der Herr gibt durch die Stimme aus den vier Hörnern SEINEM Engel Befehl: Löst die vier gebundenen Finsternisengel! Wir sehen erneut, wie auch die Finsterniswelt in allen ihren Teilen unter Gottes Regierung steht. Ehe sie selbst dem letzten Gericht Gottes verfällt, muss sie, ihrem innersten Wesen entsprechend, das Maß ihrer Sünde voll machen durch das, was sie heraufbeschwört. Gottes Engel quälen niemand; das müssen stets die Finsternisengel tun. Darum ist auch Satan mit seinem ganzen Heer das Zorneswerkzeug Gottes. In 2Sam 24:1 lesen wir "Und der ZORN DES HERRN ergrimmte abermals wider Israel und reizte David wider sie mit dem Geheiß: Gehe hin, zähle Israel und Juda!" Aber in 1Chr 21:1, wo dasselbe Geschehen berichtet wird, heißt es: "Und der SATAN stand auf wider Israel und reizte David, dass er Israel zählen ließ." Demnach ist Satan der Zorn oder das Zorneswerkzeug des Herrn.

Offb 9:15: Und es wurden gelöst die vier Engel, die bereitstanden auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, dass sie den dritten Teil der Menschen töteten.
Im Rat Gottes ist alles planmäßig festgelegt von den Äonen her; nicht nur die Ereignisse, auch die Zeiten, und zwar bis auf die Stunde genau. Dies zeigt uns, dass niemand Gottes Plan ändern, verzögern oder beschleunigen kann. Und zu der, von Ewigkeit her festgesetzten Stunde, ist alles bereit und fertig. Wenn man deshalb etwa sagt: wenn die Gläubigen mehr zubereitet wären, dann wäre der Heiland schon gekommen, so stimmt das nicht. Auch des Herrn Wiederkunft ist auf Zeit und Stunde vom Vater festgesetzt (Apg 1:7). Zu dieser Stunde ist alles zu dem vom Vater gewollten Ziel gebracht.

Ferner ist genau bestimmt und begrenzt, was die vier Engel ausführen dürfen, nämlich ein Drittel der Menschen zu töten. Das Reich der Finsternis muss seine eigenen Untertanen quälen und umbringen. So lohnt der Satan seinen Anbetern. Er ist ein Menschenmörder von Anfang an (Joh 8:44). Wenn er dürfte und könnte, dann würde er heute noch alle Menschen töten.

Er ist es auch, welcher die Kriegsströme im Völkermeer entfacht. Jeder Krieg ist eine Höllengeburt; auch dann, wenn Gott ihn als Gericht über ein Volk oder die Völker kommen lässt. Darum ist das Reich des Herrn Jesu Christi ein Friedensreich, in welchem man nicht mehr kriegen lernt.

Ein riesiges Reiterheer

Offb 9:16 Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl.
Das ist eine ungeheure Menge! War auch je einmal ein Krieg, in dem ein solches "REITERHEER" im Kampfe stand? Nein! Dieses Reiterheer ist zukünftig. Ein neuer Beweis dafür, dass die Ereignisse der Offenbarung endgeschichtlich zu verstehen sind. Dazu sind diese Reiter und ihre Pferde nicht Fleisch, sondern Geistwesen aus dem Abgrund. Legionen sind ihrer im Abgrund (Lk 8:30.31). Zweihundert Millionen übernatürliche Geistwesen aus dem Abgrund! Was können sie ausrichten! Unheimlich schon ist der Gedanke daran; wie mag erst die Wirklichkeit aussehen?

Offb 9:17-19: Und also sah ich die Pferde im Gesicht, und die darauf saßen, sie hatten feurige und hyazinthfarbige (bläuliche) und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihrem Munde geht Feuer und Rauch und Schwefel. Durch diese drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den Schwefel, die aus ihrem Munde gingen. Denn die Macht der Pferde ist in ihrem Mund und in ihren Schwänzen, denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen, und sie haben Köpfe, und mit diesen schädigen sie.
Das ist also die Beschreibung der Pferde und ihrer Reiter. So etwas hat man auf Erden noch nicht gesehen. Das ist für uns Menschen unvorstellbar. Darin liegt deshalb auch für uns immer die Versuchung, eine Deutung zu geben, die unserem Vorstellungsvermögen entspricht. Wir wollen gerne alles mit menschlich-irdischen Begriffen erklären und verständlich machen. Es gibt aber Dinge, bei denen dies einfach unmöglich ist, und zwar deshalb, weil es sich gar nicht um natürliche, irdische Wesen handelt. Vergessen wir doch nie, dass mit der 5. Posaune der Abgrund geöffnet wurde, der nun seinen Unflat ausspeit!

Was in diesen Tagen geschieht, ist auch deshalb so besonders schrecklich, weil es keine menschlichen Mittel gibt, mit denen man sich dagegen wehren kann. Der Mensch ist diesen Abgrundwesen preisgegeben.

Dann ist es bezeichnend, dass nicht die Reiter den dritten Teil der Menschen töten. Vollstrecker des Gerichts sind diese merkwürdigen Rosse aus dem Abgrund. Ihre Verderbensmacht liegt in ihrem Mund und in ihren Schwänzen, gleich Schlangen mit Köpfen.

Einstmals ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen. "Und Abraham sah sich um, und siehe, ein Rauch ging auf von dem Land, wie ein Rauch vom Schmelzofen" (1Mo 19:24.28). Also wurden sie zur Wüste gemacht. "Die Augen Jehovas spähen, Seine Wimpern prüfen den Gerechten und den Gottlosen; und den, der Frevel liebt, hasst Seine Seele. Er lässt regnen auf die Gottlosen; Stricke, Feuer, Schwefel und Glutwind teilt Er ihnen zu" (Ps 11:4-6).

Am Ende des Zeitlaufs wird der Abgrund geöffnet. Jetzt kommen die Gerichte von unten herauf. In der ganzen Schöpfung geschieht alles durch Organe. Die Heuschrecken, und diese Rosse, sind Träger und Offenbarer satanischer Kräfte. Ihr Anführer ist Satan. Was sie haben, das hat er ihnen eingeflößt. Jetzt speien sie es aus. Rauch, Feuer und Schwefel geht aus ihrem Mund. Unheimliche Naturerscheinungen. Vielleicht sehen die Menschen gar nichts von diesen finsteren Geistwesen, und spüren nur die Auswirkungen als Naturereignisse ALS PLAGEN (Offb 9:20). Dazu schädigen sie noch mit ihren Schwänzen gleich Schlangen.

Ist dies alles nicht dazu angetan, dass sich die Menschen zu Gott kehren und Ihn anrufen? In Jerusalem und von Jerusalem aus, erschallt ja noch mächtig das Gotteszeugnis der zwei Zeugen. Aus ihrem Mund geht ja auch Feuer (Offb 11:5).

Offb 9:20.21: Aber die übrigen der Menschen, die nicht getötet wurden durch diese Plagen, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die Dämonen, und die Götzen von Gold und Silber, und Erz, und Stein, und Holz, die weder sehen noch hören, noch wandeln können; und taten nicht Buße von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebereien.
Im Lied Moses lesen wir von Israel: "Er ließ fahren den Gott, der ihn gemacht, und verwarf den Fels seines Heils. Sie erregten Seine Eifersucht durch fremde Götter, die nicht Gott sind, den Göttern, durch Gräuel erzürnten sie Ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die aus der Nähe gekommen waren, die eure Väter nicht gefürchtet haben" (5Mo 32:15b-17). Aber den Weg zur Buße fanden und finden sie auch jetzt nicht.

Ein anderer starker Engel

Offb 10:1: Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer Wolke, und der Regenbogen war über seinem Haupte, und sein Angesicht war wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen.
Tausendmal Tausende dienen Ihm, und zehntausendmal Zehntausende stehen vor Ihm (Dan 7:10), starke Helden, die Seinen Befehl ausrichten, gehorsam der Stimme Seines Wortes, Seine Diener, die Seinen Willen tun (Ps 103:20-21).

Als das Buch mit den sieben Siegeln gebrochen werden sollte, da rief auch ein STARKER Engel: "Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?" Jetzt steigt ein ANDERER STARKER Engel aus dem Himmel herab. Er kommt gewaltig, majestätisch, bekleidet mit einer Wolke, ähnlich seinem König und Herrn, von dem der Prophet sagt: "Siehe, der Herr fährt auf einer schnellen Wolke, und kommt nach Ägypten! Da erbeben vor Ihm die ägyptischen Götzen, und das Herz verzagt den Ägyptern in ihrem Leibe" (Jes 19:1). Zu diesen "Starken" gehört auch der große Fürst Michael, der über den Kindern Israel steht (Dan 12.).

Aus einem Rauch, der aus dem Abgrund emporstieg, kamen die Heuschrecken heraus (Offb 11:2.3). In einer Wolke des Lichts steigt Gottes Held aus dem Himmel herab. Über seinem Haupte wölbt sich der Regenbogen, das Zeichen des Bundes, "welchen Ich aufgerichtet habe zwischen Mir und allem Fleisch, das auf Erden ist. Darum soll der Bogen in den Wolken sein, dass Ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allen lebendigen Wesen, von allem Fleisch, das auf Erden ist" (1Mo 9:16.17). In allem Gericht ist verborgen Seine Gnade und Barmherzigkeit, die sich rühmt wider das Gericht (Jak 2:13).

Gilt das auch hier? Gewiss! Ist erst der Sieg des Königs über alles Gottwidrige offenbar, dann wird Seine, im Gericht eingewickelte Liebe, im 1000jährigen Königreich Jesu Christi, allem Fleisch offenbar; aber ganz anders als im Bund nach der Sintflut.

Aus des Engels Angesicht strahlt die Herrlichkeit der Lichtweltsonne, die ihn durch und durch erfüllt. Sie soll und muss, und wird sieghaft alles Finsterniswesen in ihre Klarheit verschlingen und verwandeln. Sind Seine Engel schon so herrlich, wie groß muss dann erst die Herrlichkeit derer sein, welche die Engel WEICHEN MACHEN, der Glieder Seines Leibes?

Die Füße wie Messing zeigen allerdings an, dass das göttliche Ziel an einer finster gewordenen Schöpfung nur noch durch Feuergericht erreicht werden kann, nachdem sie das Gnadenangebot verachtet und verschmäht hat (Mt 22:7; bitte lesen).

Dieser starke Engel ist also weder einer von den sieben Posaunenengeln noch der Herr Jesus Christus, der mit keinem "anderen" Engel verglichen werden kann. Er ist der, welcher nicht Seinesgleichen hat. ER steigt auch erst Offb 19:11 herunter vom Himmel.

Offb 10:2.3: Und er hielt in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein, und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, und den linken auf die Erde. Und er rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt; und als er gerufen, redeten die sieben Donner ihre Stimmen.
Der Engel richtet sein Angesicht gen Jerusalem und das heilige Land. Dieses steht ja im Mittelpunkt der Ereignisse am "Tage des Herrn". Wir werden es im nächsten Kapitel sehen, welche weltweite Heils- und Gerichtswirkung von dort ausgeht durch die zwei Zeugen. Dort nehmen die Gerichte der Zornschalen ihren Anfang; von dort breiten sie sich aus über das ganze Reich des Antichristus. Dort vollendet sich der Sieg und Ratschluss Gottes. Dort erscheint der König der Könige. Von dort geht das Königreich Jesu Christi aus, und von dort aus nimmt Er Besitz von Erde und Meer.

Land, Land, höre des Herrn Wort: "Fürwahr, an der Stadt, die nach Meinem Namen genannt ist, fange ich an Übles zu tun, und ihr solltet etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben, denn Ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde, spricht Jehova Zebaoth... Der Herr wird brüllen von der Höhe und von Seiner heiligen Wohnung her Seine Stimme erschallen lassen; Er wird laut brüllen über Seine Aue... (Lies bis Vers 37; Jer 25:29-37).

Als der Vater (Joh 12:28.29) vom Himmel herab mit Seinem Sohn redete, da sagte das Volk, das dabei stand, es habe GEDONNERT. So empfindet der Mensch das Reden Gottes. Elihu, ein an Erkenntnis Vollkommener (Hi 36:4), spricht: "Höret auf das DONNERN SEINER STIMME und auf den Ton, der aus Seinem Munde geht! Er leitet ihn hin unter allen Himmeln, und Seinen Blitz bis zu den Enden der Erde. Hinter Ihm her brüllt der Donner; ER DRÖHNT mit Seiner majestätischen STIMME und hält sie (die Blitze) nicht zurück, wenn Seine Stimme erschallt. Gott DONNERT MIT SEINER STIMME wunderbar; Er tut große Dinge, die wir nicht verstehen" (Hi 37:2-5).

So lässt der Herr in den sieben Donnern SEINE STIMME erschallen.

Offb 10:4: Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben und schreibe es nicht!
Auch Daniel musste ihm Geoffenbartes, das er selbst nicht verstand, versiegeln. Und der Herr sagt ihm auf weiteres Fragen: "Gehe hin, Daniel! Denn diese Worte SIND verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit." (Dan 12:9). Sie werden zur rechten Stunde denen, die sie brauchen, enthüllt und entsiegelt werden.

Offb 10:5.6: Und der Engel, den ich auf dem Meere und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der geschaffen hat den Himmel, und was darin ist, und die Erde, und was darauf ist, und das Meer, und was darin ist, dass keine Zeit mehr sein soll.
Wenn Gott schwört oder einen Seiner starken Engel schwören lässt, dann geht es um besonders wichtige Dinge. Als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor Er, da Er bei keinem Höheren schwören konnte, bei sich selbst. "Der Eid ist das Ende alles Widerspruchs, und dient als Bürgschaft" (Hebr 6:13.16). Der Engel schwört beim Schöpfer des Alls, das ist der Herr Christus. "Alles ist durch denselben entstanden; und ohne denselben ist nicht eines entstanden, was entstanden ist" (Joh 1:3). Dieser ist der Garant der Erfüllung.

Was schwört er? "Es wird hinfort keinen Aufschub, keinen Verzug mehr sein,"

Der siebte Engel posaunt

Offb 10:7: sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er im Begriff steht zu posaunen, so wird vollendet sein das Geheimnis Gottes, wie Er Seinen Knechten, den Propheten, die frohe Botschaft verkündigt hat.
Um welches Geheimnis handelt es sich? Um die Heimkehr Israels aus der Zerstreuung unter den Nationen, um die gerichtliche Abrechnung am Tag des Herrn, um Israels Nationalbuße, und um die Aufrichtung des messianischen Königreichs? DAS ALLES IST JA KEIN GEHEIMNIS. Diese Botschaften sind im ganzen Alten, und Neuen Testament klar bezeugt. Sie waren uns bisher geradezu die AUSLEGUNG der Offenbarung.

Aber dieses Weissagungen sind erst teilweise erfüllt, wenn der siebte Engel sich anschickt zu posaunen. Die Endabrechnung Gottes mit Israel und den Nationen in den furchtbaren Zornschalengerichten kommt erst nach dem Blasen der siebenten Posaune. Israels Bekehrung zu dem, in welchen sie gestochen haben, und die Aufrichtung Seines Friedensreiches, erscheint erst am Schluss der Zornschalengerichte.

Das Geheimnis Gottes ist vollendet

Der Engel aber schwört, das das Geheimnis Gottes dann schon VOLLENDET WORDEN sei, wenn der SIEBTE Engel sich anschicke zu posauen, also bevor die Zornschalengerichte hereinbrechen.

Der Herr hat durch die Propheten des Alten Testaments immer von Seinen GEHEIMNISSEN stückweise Enthüllungen geschenkt. Aber das Geheimnis Gottes wurde dem Apostel Paulus als ERSTEM Menschen geoffenbart. Aus Eph 3:3.4.9.10 ist klar zu sehen, dass dieses Geheimnis DIE Gemeine ist, die da ist Sein Leib (Eph 1:22; Eph 4:15.16). Die Bezeichnung "Geheimnis Gottes" kommt in Kol 2:2 vor, wobei zugleich bezeugt wird, dass in diesem Geheimnis verborgen liegen ALLE SCHÄTZE DER WEISHEIT und der ERKENNTNIS. Dieses Geheimnis ist das Innerste des Rates Gottes. Ehe es dem APOSTEL Paulus vom erhöhten Herrn unmittelbar geoffenbart wurde, war es von den Äonen und Geschlechtern her, verborgen in Gott (Kol 1:26; Eph 3:9). Nun aber, schreibt Paulus, ist es Seinen Aposteln und Propheten - DES NEUEN BUNDES - (Eph 3:5) und Seinen Heiligen (Kol 1:26) im Geist geoffenbart, denen Gott kundtun wollte, welches der REICHTUM VON HERRLICHKEIT sei, IN diesem Geheimnis unter den Völkern. Dieses ist CHRISTUS in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1:27); also Christus ZUSAMMEN mit den von Ihm Erfüllten, aus Juden und Nationen, die Er "IN IHM SELBST" zu einem neuen Menschen schuf (Eph 2:15). Christus, das Haupt, die von Ihm Erfüllten, die Glieder Seines Leibes, beide zusammen sind eine organische, geistleibliche Einheit, nämlich der EINE vollkommene Mann im Vollmaß der Größe Christi (Eph 4:13). Das ist das "GEHEIMNIS GOTTES".

Auch in der Stiftshütte, den Opfern und ihren Ordnungen ist das Geheimnis der Gemeine Jesu, Seines Leibes, prophetisch dargestellt.

Hängt aber nicht die Aufhebung der Verstockung, und die Wiedereinpropfung Israels in seinen eigenen Ölbaum, gerade von der Vollendung dieses Geheimnisses Gottes - der Leibesgemeine - ab? ...und also ganz Israel gerettet werde" (Röm 11:25.26). Solange DIES GEHEIMNIS - DIE GEMEINE - nicht vollendet ist, kann auch der Rat Gottes mit Israel nicht vollendet werden. Ist aber die Gemeine, die da ist Sein Leib, vollendet, entrückt, und mit ihrem Haupt vereinigt, dann kann die Schlussabrechnung erfolgen, die schließlich zur Offenbarung Seiner Königsherrlichkeit führt.

Damit verkündigt aber dieser Engel, dass, wenn der siebte Engel SICH anschickt, ZU POSAUNEN, die LEIBESGEMEINE VOLLENDET, also ENTRÜCKT, und mit ihrem Haupt vereinigt sein wird, ehe die sieben Zornschalen ausgegossen werden. Das ist wahrlich auch eine frohe Botschaft.

Offb 10:8-11: Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Gehe hin, nimm das offene Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meere und auf der Erde steht! Und ich ging zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein? Und er spricht zu mir: Nimm und verschlinge es; und es wird dir Leibschmerzen verursachen, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig! Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es; und es war in meinem Munde wie Honig so süß, und als ich es verschlungen hatte, bekam ich Leibschmerzen. Und er sprach zu mir: Du sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und Könige.
Nun muss Johannes das Büchlein essen. Das heißt, er muss den Inhalt völlig in sich aufnehmen, wie man eine Speise zu sich nimmt. Darin ist eine Grundwahrheit ausgedrückt: Das Wort Gottes darf nicht nur mit den Ohren gehört, sondern es muss mit dem Mund des Glaubens gegessen und dann innerlich verarbeitet, verdaut werden. Nur so wird es zu einer Kraft Gottes in unserem Leben. Dass Israel in der Wüste dies nicht tat, wurde ihm zum Verhängnis. "Das Wort der Predigt half jenen nichts, weil es nicht, durch den Glauben, mit den Hörern fest verwachsen war." (Hebr 4:2). Deshalb konnten sie auch nicht eingehen zur Ruhe im Land der Verheißung.

Einen ähnlichen Befehl erhielt einst Hesekiel. Auch er musste ein Büchlein essen, das in seinem Mund süß war wie Honig, obwohl der Inhalt Klagen, Seufzer und Wehgeschrei ist. Sein Auftrag ist süß. Gott will retten. Wird Sein Wort gehört, bringt es Heil und Leben. Wird es nicht befolgt, dann bringt es Gericht und Tod. Der Herr sprach zu Hesekiel: "Speise deinen Leib und fülle deine Eingeweide mit dieser Buchrolle, die Ich dir gebe! Da aß ich, und sie war in meinem Mund so süß wie Honig" (Hes 3:3). "Du Menschensohn, Ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt; wenn du aus Meinem Mund ein Wort vernehmen wirst, sollst du sie in Meinem Auftrag warnen! Wenn ich zum Gottlosen sage: Du musst sterben! und du warnst ihn nicht, und sagst es ihm nicht, um ihn vor seinem gottlosen Weg zu warnen und am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben, aber sein Blut will Ich von deiner Hand fordern! Warnst du aber den Gottlosen, und er kehrt doch nicht von seiner Gottlosigkeit um und von seinem bösen Wege, so wird er um seiner Missetat willen sterben, aber du hast deine Seele errettet! Wenn aber ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, und Ich lege einen Anstoß vor ihn hin, so wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast, so wird er zwar um seiner Sünde willen sterben, und es wird nicht gedacht werden seiner Gerechtigkeit, die er getan hat; aber sein Blut will Ich von deiner Hand fordern! Wenn du aber den Gerechten gewarnt hast, dass der Gerechte nicht sündigen soll, und er dann nicht sündigt, so soll er am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen, und du hast deine Seele errettet!! (Hes 3:17-21).

Diese Botschaft werden auch die zwei Zeugen haben, von denen wir im nächsten Kapitel hören werden. Sie ergeht über, und an viele Völker und Nationen.

Der Tempel wird vermessen

Offb 11:1.2: Und mir ward ein Rohr gegeben, gleich einem Stab; und es ward zu mir gesagt: Mache dich auf und miss den Tempel Gottes und den Altar, und die darin anbeten; aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, lass weg und miss ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben, und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.
Was hier berichtet wird, gehört noch zur 6. Posaune, also in die ERSTEN 3 1/2 Jahre vom "Tag des Herrn" und zu dem 2. Gesicht auf Erden.

Israel ist zu jener Zeit vom Herrn durch Fischer (Zionismus) und Jäger (Antisemitismus) aus den Völkern heraus-, und ins Land der Väter hineingeführt worden (Jer 16:16). Noch ist es kein innerlich und äußerlich einheitlich ausgerichtetes Volk. Es besteht vielmehr aus drei gesinnungsmäßig tief auseinander klaffenden Gruppen, die sich gegenseitig ablehnen und bekämpfen bis zu Tätlichkeiten. Das wird eines Tages nach AUSSEN HIN aufhören, aber nur eine Zeitlang, während der ersten 3 1/2 Jahre.

Die GROSSE MASSE bildet das von Gott der Väter gelöste, nach Weltherrschaft und irdischem Reichtum begierige Judentum, DIE HURE, deren Metropole das zukünftige Babylon sein wird.

Die andere Gruppe sind die ORTHODOXEN, gesetzestreuen und den Messias erwartenden Juden, DAS WEIB. Ihr Mittelpunkt ist die heilige Stadt Jerusalem, wo sie auf dem alten Tempelplatz wieder einen Tempel bauen und den ganzen alttestamentlichen Gottes- und Opferdienst ein- und durchführen werden.

Die dritte Gruppe ist die "JUDENCHRISTLICHE GEMEINDE", die BRAUT DES LAMMES, zerstreut unter die Völker. Sie ist repräsentiert in den sieben Gemeinden in Asien, an die Johannes schreiben musste, und an die die Offenbarung in erster Linie gerichtet ist..

Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen am "Tag des Herrn" von Anfang an: Jerusalem und der Tempel. Der irdische Tempel war, und ist das Schattenbild des himmlischen, der ein göttliches Lehrbild von den höchsten Dingen ist. Dies(er) hat drei Teile:

1. Das Allerheiligste, als die eigentliche Wohnung Gottes, worin Gottes Thron und Seine Offenbarung in der Herrlichkeit, nämlich im reinsten Licht ist. Die Schrift nennt solches auch das Überhimmlische (Eph 1:2; Eph 2:6).

2. Das Heilige, das Vorzimmer vor dem Allerheiligsten, der Raum und Wirkungskreis der Geister und Engel, der Thronen, der Herrschaften und Mächte, der eigentliche, sogenannte Himmel, oder die Himmel. Was Johannes in den sieben Gesichten im Himmel schaut, das sieht er in diesen Himmeln, die vergehen.

3. Der Vorhof, die Erde oder überhaupt das, vom Leben Gottes noch nicht durchdrungene Fleisch; die grobe Materie und das tierische Leben, das nur ein Spiegel des höheren, und nicht das Höhere selbst ist, weil es auf der Wurzel einer toten Erde steht (Pfr. Matth. Hahn, Predigten S. 172).

Dieser, das All umfassende Begriff vom Tempel Gottes, ist dargestellt im himmlischen Originalmodell, dessen Abschattung der irdische Tempel in Jerusalem war.

Ehe der "Tag des Herrn" anbricht, muss in Jerusalem wieder ein Tempel gebaut werden, in dem in den ersten 3 1/2 Jahren der alttestamentliche Gottesdienst durchgeführt wird, und in den sich in den zweiten 3 1/2 Jahren der Antichrist setzt und sagt, ER sei Gott (2Thes 2:4). Auch dies gehört zu den Zeichen der Zeit, auf die man zu achten hat, um zu wissen, in welcher Stunde man lebt.

Diesen Tempel, eigentlich: das Heilige (naos) und den Altar, und die darin anbeten, soll Johannes abmessen. Hier will "abmessen" wohl sagen, dass es sich bei diesem heiligen Ort und den Anbetern, um eine Absonderung zu heiligem Priesterdienst handelt. Der Altar im Heiligen war ja der goldene Rauchopferaltar, die Stätte des Gebetes und der Anbetung. In den Tagen der Posaunengerichte und des verführerischen Treibens des Anstatt-Christus, bedürfen die Auserwählten und Gläubigen, sonderlich aus Israel, besonderer Bewahrung, damit sie dem Verführer, der den Messias-Christus in allem schmeichlerisch nachäfft, nicht zum Opfer fallen. Die kann aber ohne Gebet nicht sein.

Was abgemessen ist, das ist auch zugleich abgesondert, und steht unter besonderem Aufsehen und Schutz, gleich wie auch die zwei Zeugen. Dem kann, solange der Herr es so will, nichts geschehen. Hier ist man geborgen unter dem Schutz des Allmächtigen und Seiner dienstbaren Geister, die ausgesandt sind zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit.

Welch ein Trost ist es, sehen zu dürfen, wie der Herr selbst von Ewigkeit her alle Vorkehrungen getroffen hat für die Bewahrung und Hindurchrettung der Seinen, einerlei, zu welchem Organismus sie gehören!

Der Vorhof aber, das, was außerhalb des Heiligen ist, soll hinausgeworfen und nicht gemessen werden. Er ist den Völkern zum Zertreten und preisgegeben. Des Zaunes Scheidewand (Eph 2:14) ist wieder aufgerichtet. Die Gnadenhaushaltung ist abgelaufen. Da ist also kein Schutz, keine Bewahrung, keine Fürsorge von Gott her. Hier wird alles rücksichtslos vom Menschen zertreten. Wir wissen heute schon etwas von diesem schrecklichen Geist, der mit selbstsüchtiger Brutalität alles unterdrückt und quält, was sich nicht gleichschalten lassen will. Aber auch diese Zeit ist von Gott abgemessen und festgelegt: 42 Monate. Es ist hier nicht gesagt, welche der zwei Perioden von jeweils 42 Monaten gemeint ist, die ersten oder die zweiten 3 1/2 Jahre. Wir vermuten, dass dieses Zertreten in den zweiten 3 1/2 Jahren geschehen wird, wenn die zwei Zeugen nicht mehr da sind. Dann wird auch für die Anbeter Jehovas kein Raum mehr im Heiligen sein, weil sich der Anstatt-Christus in das Heilige setzt und sagt, er sei Gott. Das "Heilige" wird alsdann kein Heiliges mehr sein.

Die zwei Zeugen

Offb 11:2.4: Und Ich will Meinen zwei Zeugen geben, dass sie weissagen sollen tausend-zweihundert-sechzig Tage lang, angetan mit Säcken. Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
Unvermittelt erscheinen zwei mit besonderen Kräften und Vollmachten ausgerüstete Zeugen, die der Herr "Meine zwei Zeugen" nennt.

Diese sind DIE zwei Ölbäume und DIE zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.

Ähnliche Worte lesen wir Sach 4:14. Aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt, hatten die Juden zuerst mit Eifer begonnen, das Haus des Herrn wieder zu bauen. "Jehova erweckte den Geist Serubabels... des Statthalters von Juda, und den Geist Josuas..., dass sie kamen, und das Werk am Hause des Herrn der Heerscharen, ihres Gottes, in Angriff nahmen" (Hag 1:14). Satan leistet in der unsichtbaren Welt Widerstand, indem er den Hohenpriester Josua vor Gott verklagt. Dieser aber wird durch das Eintreten des wahren Hohenpriesters entsündigt, und mit den Feierkleidern des Heils angetan (Sach 3:1-5). Nun ist der Widerstand gebrochen und das Hindernis des Geistesausflusses beseitigt. Und Sacharja darf das Kommen des Zemach schauen, des wahren Hohenpriesters, der die Verschuldung des ganzen Landes an einem einzigen Tage entfernt. Dann kommt der Tag, an dem einer den anderen unter seinen Weinstock und Feigenbaum einlädt (Sach 3:8-10). Vor der Erfüllung dieser Verheißung stehen wir jetzt in der Offenbarung.

Darauf schaut Sacharja in einem neuen Gesicht die verborgene himmlische, unversiegbare Ölquelle, aus der die beiden Gotteswerkzeuge: Serubabel, der Fürst, und Josua, der Hohepriester, gespeist und ausgerüstet werden, das Werk des Herrn auf Erden zu treiben und zu vollenden. "Es soll nicht geschehen durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch Meinen Geist, spricht Jehova Zebaoth" (Sach 4:6).

Aus dieser Quelle wurde auch ein Mose und ein Elia gespeist. Von dort floss ihnen die Geisteskraft und Geistesvollmacht zu. Auch Johannes der Täufer konnte - vom dort gespeist - im Geist und in der Kraft Elias (Lk 1:17) seinen Zeugendienst in Vollmacht ausüben.

Wenn Israels Geschichte zum Abschluss kommt, dann stehen in Jerusalem WIEDER zwei Zeugen auf, die gespeist werden mit goldenem Öl (Sach 4:12) aus DEN zwei Ölbäumen und DEN zwei Leuchtern, DIE VOR DEM HERRN DER ERDE STEHEN. Im Himmel sind zwei Ölbäume, auf Erden zwei Menschen, die aus diesen beiden Ölbäumen mit Geisteskräften ausgerüstet werden. Sie repräsentieren auf Erden die beiden Ölbäume, und konzentrieren in sich, die Kräfte und Vollmachten eines Mose und Elia, eines Josua und Serubabel, und eines Johannes des Täufers, und eines Petrus.

Am "Tag des Herrn" ist Satans Machtentfaltung größer als zur Zeit Serubabels und Josuas. Darum müssen auch diese zwei Zeugen ausgerüstet werden wie keine anderen vor ihnen gewesen sind. Und die Ausrüstung ist Geist, heiliger Geist Gottes, Kraft (dynamis) aus der Höhe, die offenbar wird in ihrem Wort und in ihren Machtaten.

Offb 11:5.6: Und wenn jemand sie schädigen will, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie schädigen will, so muss er also getötet werden. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, dass kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung; und sie haben Macht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit allerlei Plagen, so oft sie wollen.
Kein Mensch kann ihnen auch nur das geringste Leid zufügen, solange es Gott nicht haben will. Im Gegenteil, jeder, der es wagen sollte, sie zu schädigen, muss es mit seinem Leben bezahlen.

Wie oft durften auch die Knechte Jehovas im Alten Bund dies erfahren! Als Ahasja, der Sohn Ahabs, König von Israel, infolge eines Sturzes durch das Gitter seines Obergemachs krank wurde, sandte er Boten zu Baal-Sebub, den Gott zu Ekron, ob er von seiner Krankheit genesen werden. Da musste Elia im Auftrag des Herrn diesen Boten in den Weg treten, und ihnen sagen: "Ist denn kein Gott in Israel?... Darum spricht der Herr also: Du sollst nicht von deinem Bette kommen..., sondern gewiss sterben." Als sie Ahasja diese Botschaft brachten, schickte dieser einen Hauptmann mit fünfzig Mann zu Elia mit dem Befehl: "Du Mann Gottes, der König sagt, du sollst herabkommen!" Aber Elia antwortete dem Hauptmann...: "Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine fünfzig!" Und solches geschah auch (2Kö 1.). Ähnlich erging es der Rotte Korah (4Mo 16:31.32). Gleiches geschieht auch von den zwei Zeugen.

Auch Paulus hat in Korinth vom Herrn einmal eine Zusage besonderer Bewahrung bekommen: "Fürchte dich nicht, niemand soll dich antasten, dir zu schaden; denn Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt" (Apg 18:9.10). Dem Charakter der Gnadenhaushaltung entsprechend, hatte er aber keine Vollmacht empfangen, seinen Feinden einen Schaden zuzufügen. Auch der Herr Jesus durfte solche Bewahrung erfahren (Joh 7:30):

In der nun angebrochenen Gerichtshaushaltung ist es wieder anderes. Die Geschichte Israels wiederholt und vollendet sich. Wie Elia Vollmacht hatte, zu gebieten, dass es nicht regne drei Jahre und sechs Monate (1Kö 17:1), und Mose in Ägypten Wasser in Blut verwandeln, und allerlei Plagen über das Land rufen konnte (2Mo 7:19), so haben auch die zwei Zeugen dies gleichen Vollmachten. Aber sie werden intensiver und weltweiter in ihren Auswirkungen sein. Sie können die Erde schlagen mit allerlei Plagen, so oft sie wollen, aber nur während 1260 Tagen.

Offb 11:7: Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, mit ihnen Krieg führen und wird sie überwinden und sie töten.
Ihr Zeugendienst dauert eine vom Herrn von Ewigkeit her genau festgesetzte Zeit, in der sie dann ihren göttlichen Auftrag erfüllt, und zum Ziel gebracht haben werden. Es sind 1260 Tage. Dann holt der Drache das Tier - den Antichristus - heraus aus dem Abgrund.

Mit wenigen Worten nur wird hier ein sehr wichtiges Ereignis gemeldet, das dann in Offb 17. ausführlich geschildert wird. Darum wollen auch wir jetzt nur das Notwendigste dazu sagen:

Ehe der Antichrist in den Abgrund kommt, ist er während der ersten 3 1/2 Jahre als ein sterblicher Mensch und Weltherrscher auf der Erde. In Babylon, am Euphrat residiert er, und zwar als das 7. Haupt des Tieres. In DERSELBEN ZEIT wirken die zwei Zeugen in Jerusalem. Am Ende dieser 3 1/2 Jahre wird der Antichrist getötet, und fährt in den Abgrund. Nach drei Tagen wird er vom Satan aus dem Abgrund wieder heraufgeholt. Dann ist er wieder da, in einem Geistleib der Finsternis, als das 8. Haupt, und zugleich als das Tier selbst, d.h.: er verkörpert in sich konzentriert, das ganze Abgrundwesen des Tieres. Als solches setzt er sich in den Tempel Gottes in Jerusalem und sagt, er sei Gott.

Seine erste Tat ist, dass er mit den zwei Zeugen, die ihm vordem, da er als Weltherrscher auf der Erde war, viel Not bereiteten, einen Streit führt, wobei er sie überwindet und tötet.

Hier empfangen wir vom Herrn eine außerordentlich wichtige Lektion. Die beiden Zeugen hatten einen göttlichen Auftrag, der von Anfang an auf 1260 Tage festgelegt war. In dieser Zeit waren sie unsterblich. Niemand konnte, und durfte ihnen einen Schaden zufügen. Als die Zeit ihres Auftrags abgelaufen, und ihr Zeugnis vollendet war, hatte Gott keinen Auftrag mehr für sie. Deshalb - und nur darum - konnten sie jetzt getötet werden.

So ist es bei allen Knechten, Aposteln, Propheten und Kindern Gottes. Ihre Erdentage, und wie viele ihrer werden sollen, sind in Seinem Buch geschrieben, ehe derselben EINER war. Während dieser Zeit haben sie ein bestimmtes Ziel im Wachstum ihres inneren Menschen, ihrer Gleichgestaltung in das Bild und Wesen Jesu, zu erreichen. Solange der Auftrag nicht erfüllt, oder das Ziel nicht erreicht ist, sind sie unsterblich. Niemand, und nichts kann ihnen auch nur EINEN Schaden zufügen oder sie töten. Darum sterben diese Menschen nicht etwa an einer Krankheit oder an einem Unglücksfall, sondern immer nur am Willen Gottes.

In dieser Zeit dürfen wir um die Erfüllung all der Verheißungen, die der Herr für unseren Erdenlauf gegeben hat, bitten und mit Erhörung rechnen. Solche Verheißungen sind: "Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten, und du sollst Mich preisen!" Oder: "In Meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden; Schlangen unschädlich machen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und es wird besser mit ihnen werden" (Mk 16:17.18) oder: "Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, und sie sollen über ihn beten, und ihn salben mit Öl im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so soll ihm vergeben werden. So bekennet denn einander die Sünden und betet füreinander, dass ihr geheilt werdet! (Jak 5:14-16). Gehen wir ganz auf Gottes Willen ein und wandeln wir in der Furcht des Herrn, strecken wir uns aus nach unserer Vollendung oder verzehren wir uns im Dienste des Herrn, dann kann Er auch Spr 10:27 erfüllen: "Die Furcht des Herrn verlängert das Leben," denn durch Seine Weisheit werden unserer Tage viel, und Jahre zu unserem Leben hinzugefügt (Spr 9:11; vgl. auch Hiskia u.a.).

Sind aber unsere Tage nach Gottes Weisheit erfüllt, oder ist unser Auftrag vollendet, dann müssen diese Verheißungen von uns geopfert werden, damit die höheren, himmlischen Verheißungen an uns erfüllt werden können, wie bei den beiden Zeugen. Während der ersten 3 1/2 Jahre hatten sie die Verheißung, dass niemand sie schädigen kann. Nach Ablauf dieser Zeit mussten sie diese Verheißung dem Herrn opfern, und sich töten lassen. Was sie aber durch den Tod erlangen, ist ungleich herrlicher als das Weiterleben auf dieser im Argen liegenden Welt.

Offb 11:8-10: Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, welche geistlich Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist. Und von den Völkern und Stämmen und Zungen und Nationen sehen sie ihre Leichname drei Tage und einen halben, und werden ihre Leichname nicht lassen in ein Grab legen. Und die auf Erden wohnen, werden sich über sie freuen und frohlocken, und werden einander Geschenke schicken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde gepeinigt haben.
Wenn hier bezeugt wird, dass die LEICHNAME der zwei Zeugen auf der Straße Jerusalems liegen, dann sind sie sterbliche Menschen, die einen irdischen Menschenleib haben, den man töten kann.

Die zwei Zeugen sind also nicht "Gesetz und Prophetie", wie manche behaupten. Die haben keine Leichname und können nicht getötet werden von Menschen. In ihnen sind auch nicht Mose und Elia wiedergekommen. Diese sind längst beim Herrn und kommen nicht wieder auf diese Erde in einem sterblichen Menschenleib. Es gibt keine Seelenwanderung.

Diese beiden Zeugen sind wahrscheinlich "Judenchristen", Menschen, gefüllt mit Geistesvollmachten aus derselben Quelle, aus der auch Mose, Elia und Johannes der Täufer gespeist wurden.

In Jerusalem also, wo auch der Herr gekreuzigt wurde, leben, zeugen und sterben sie.

Jerusalem, du Stadt des Friedens, der Sicherheit, des Geborgenseins in Gottes Gegenwart, wer hat dich so verwüstet, dass du nach deinem geistlichen Wesen geworden bist gleich Sodom und Gomorra? Und das nicht erst jetzt! Schon der Prophet Jesaja muss in seiner prophetischen Schau über Juda und Jerusalem im Namen Jehovas sagen: "Höret über Juda und Jerusalem im Namen Jehovas sagen: "Höret das Wort Jehovas, ihr Vorsteher von Sodom! Nimm zu Ohren das Gesetz unseres Gottes, du Volk von Gomorra!" (Jes 1:10). Der satanische Geist Sodoms und Gomorras hat die Bewohner der großen Stadt Jerusalem ergriffen. Sodomitisches Wesen und sodomitische Sünden gehen im Schwange, bei aller Religiosität. Aber der Herr muss ihnen sagen: "Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle Ich Meine Augen vor euch, und ob ihr auch noch so viel betet, höre Ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blutschulden" (Jes 1:15). "Denn ihre Reben stammen vom Weinstock zu Sodom und von den Gefilden Gomorras; ihre Trauben sind giftige Trauben" (5Mo 32:32). Und der Herr Jesus muss schmerzerfüllt ausrufen: "Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden" (Lk 13:34). "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? (Apg 7:52). Auch den beiden letzten Propheten ergeht es nicht anders. "Auf dass gefordert werde von DIESEM Geschlecht (den Juden) das Blut aller Propheten, das von Erschaffung der Welt an vergossen ist, vom Blute Abels bis zum Blute des Zacharias (Lk 11:50.51). Das Geschlecht der Juden hat das Blut der Propheten Jehovas vergossen, auch das der beiden letzten. Sagt das nicht auch, dass der Antichristus, der sie tötet, ein Jude sein wird?

Auch Ägypten heißt die Stadt noch. Ägypten war Abrahams Samens erbittertster Feind und Bedrücker, ein "eifernder Ofen". Dreimal bezeugt es die Schrift: "Euch aber hat der Herr genommen und aus dem eisernen Ofen, aus Ägypten, geführt" (5Mo 4:20; 1Kö 8:51; Jer 11:4). Wahrlich, wenn der Anstatt-Christus sich in den Tempel in Jerusalem setzt, dann wird diese Stadt ein eiserner Ofen sein, heißer als der, in den die drei Freunde Daniels geworfen wurden. Da werden die Frommen mit dem Psalmisten rufen; "Herr, warum trittst Du so ferne, verbirgst Dich in den Zeiten der Not?... Herr, stehe auf! Erhebe, o Gott, Deine Hand. Vergiss den Elenden nicht! Warum soll der Frevler Gott lästern und in seinem Herzen sprechen, Du fragst nicht danach? Du hast es wohl gesehen! Denn Du gibst auf Beleidigung und Kränkung acht, um sie in Deine Hand zu nehmen; Dir überlässt es der Wehrlose, der Du der Weisen Helfer bist! Zerbrich den Arm des Gottlosen und Frevlers!" (Ps 10:1.12-15a; lies den ergreifenden Ps 10.)

Hätte Gott nicht verhindern sollen, dass die zwei Zeugen getötet wurden? Muss das nicht einem Sieg des Antichristen, und einer Niederlage Gottes gleichkommen? So werten es die Feinde Gottes. Eine unbeschreibliche Freude und ein unbändiger Siegestaumel erfasst die gottlosen Massen. Was wird man da alles im Radio hören und im Fernsehen sehen können! Und wer weiß, was die dämonische Technik der Menschheit bis dahin noch an Staunenerregendem erfunden hat.

Aber der Gottheit Frohlocken ist kurz, und die Freude der Frevler währt nur einen Augenblick. "Wenn er schon bis zum Himmel erhoben würde, und sein Haupt bis an die Wolken reichte, so geht er doch auf ewig unter gleich seinem Kot, und die ihn gesehen, werden sagen: Wo ist er?" (Hi 20:5-7). Der Herr kann sich das leisten. Sein Sieg ist um so größer und herrlicher. So ist es noch immer gewesen: Im Unterliegen siegen wir.

Auferstehung der zwei Zeugen

Offb 11:11: Und nach drei Tagen und einem halben kam der Geit des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen, und eine große Furcht überfiel die, welche sie sahen.
Der auf die Erde geworfene Satan hat als seine erste Tat den Anstatt-Chtristus aus dem Abgrund herauf geholt und auferweckt. Und die ganze Erde sah verwundert dem Tier (Antichristus) nach, und sie beten den Drachen an (Offb 13:3.4). Beide sind nun auf der Erde. Nun aber tritt der Sieger von Golgatha, der Fürst des Lebens, auf den Plan. "Wer Mich ehrt, den will Ich wieder ehren" (1Sam 2:30). Wahrlich, Er würdigt die zwei Zeugen der Ähnlichkeit Seiner Auferstehung, sowohl der Art, als auch der Zeit nach. Auch Paulus hat sich nach solch baldiger Ausauferstehung gesehnt (Phil 3:10-12). Der Geist des Lebens aus Gott kommt in sie. In geistverklärten Lichtleibern, ähnlich Seinem verklärten Leibe, stehen sie auf ihren Füßen. Sie stehen da. Sie verschwinden nicht. Sie warten auf ihres Herrn Befehl.

Große Furcht durchbebt die, welche sie sehen. Wie gelähmt stehen die Menschen da. Was wird jetzt geschehen? Werden die zwei Zeugen sich rächen?- An heiliger Stätte ist in diesen 3 1/2 Tagen mit fanatischem Eifer das Bild des Verwüsters aufgestellt worden (Dan 9:27). Jetzt werden die, den Messias erwartenden Juden, an das Wort des Heilandes erinnert werden: "Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung - oder: des Verwüsters -, von welchem gesagt ist durch den Propheten Daniel, werdet stehen sehen an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!), alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht wieder zurück, sein Kleid zu holen" (Mt 24:15-18). Es hat große Eile. Vielleicht geschieht diese Flucht unter dem schützenden Einfluss der zwei auferstandenen Zeugen, und unter dem lähmenden Schrecken der Bewohner Jerusalem. Diese Auserwählten aus Israel (das Weib) sollen vor dem kommenden Erbeben bewahrt und geborgen werden, zunächst in den Bergen Judäas. Weiter kommen sie vorerst nicht mehr. Es ist die Flucht aus dem eisernen Ofen Ägypten-Jerusalems.

Entrückung der beiden Zeugen

Offb 11:12: Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel, die zu ihnen sprach: Steiget hier herauf! Und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke, und es sahen sie ihre Feinde.
Wenn Er spricht, so geschieht's. Der Satan hat seinen Antichristus aus dem Abgrund heraus nur bis auf die Erde zurück gebracht. Bald wird er in den Feuersee, der von Schwefel brennt, geworfen werden (Offb 19:20). Weiter bringt der Satan die, welche ihm dienen, nicht.

Der Fürst des Lebens, der Herr der Herrlichkeit, aber erhebt die, welche Ihm leben und dienen, in Seine Herrlichkeit, sowohl dem Wesen, als auch dem Ort nach. Auch wir werden einmal bei dem Herrn sein, dem wir hier auf Erden gedient haben, in DER Wolke, die von der Gegenwart Jehovas zeugt, fahren die beiden Zeugen vor den Augen ihrer Feinde hinein in den Himmel. Welch ein Triumph!

Ein großes Erdbeben

Offb 11:13: Und zu derselben Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel; und es wurden durch das Erdbeben siebentausend Menschen getötet, und die Übrigen wurden voll Furcht und gaben Ehre dem Gott des Himmels.
Das ist Gottes Antwort vom Himmel her. sie sollen erfahren, dass Er der Herr und Sieger ist. Alle Seine Siege gehen bei Ihm und den Seinen durch scheinbare Niederlagen. Das sollen die Seinen allezeit bedenken! Dann brauchen sie vor solchen Führungen nicht zu zittern und sich nicht zu fürchten. Sie dürfen des Sieges im Glauben schon im voraus gewiss sein. Seine Wege können nur in Herrlichkeit und Sieg enden.

Der zehnte Teil Jerusalems wird durch das Erdbeben zerstört, und 7000 Menschen kommen dabei ums Leben. Die übrigen Bewohner werden von Furcht ergriffen und geben Gott Ehre. Es heißt aber nicht, dass sie Buße getan hätten. Wer weiß es nicht, dass der Mensch bei gewissen schweren Erschütterungen Gott anerkennt, ja sogar zu Ihm ruft und betet und Ihm Versprechungen macht? Ist aber die Not und Gefahr vorüber, dann ist bald alles wieder vergessen. "Sie glaubten Seinem Wort und sangen Sein Lob. Aber sie vergaßen Seine Werke bald, sie warteten nicht auf Seinen Ratschluss" (Ps 106:12.13). So wird es auch in den kommenden Tagen sein. Selbst die Dämonen glauben, dass ein Gott sei und zittern. Trotzdem bleiben sie Dämonen, weil sie keinen Raum zur Buße finden.

Offb 11:14: Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt schnell.
Damit sind die ersten 3 1/2 Jahre abgeschlossen. Die 6. Posaune, das 2. Wehe, die Auswirkungen der drei Plagen, Feuer, Rauch und Schwefel (Offb 9:18) durch die höllischen Cherubim, und das Wirken der beiden Zeugen Jehovas ging zu Ende mit deren triumphaler Himmelfahrt. So unvermittelt wie Elia traten sie auf; in seinem Geiste wirkten sie. Wie sein Lauf, so endete auch ihr Lauf mit einer herrlichen, für Menschen sichtbaren, glorreichen Himmelfahrt.

Lies weiter:
3. Gesicht im Himmel (Offb 11:15-19a)