Die schweren Zeiten in den letzten Tagen

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

ELB 2Tim 3:1-9 - Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; 2 denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, 3 lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, 4 Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, 5 die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg! 6 Denn von diesen sind die, die sich in die Häuser schleichen und lose Frauen verführen - die mit Sünden beladen sind, von mancherlei Begierden getrieben werden, 7 immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können -. 8 Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt. 9 Sie werden aber nicht weiter vorwärtskommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.

Der Hinweis

Dies aber wisse

In seinem letzten Brief ist es dem Apostel Paulus ein grosses Anliegen, dass Timotheus - und vor allem diejenigen, die in den letzten Tagen leben - wissen, dass schwere Zeiten auf sie zukommen. Aber warum ist es so wichtig, zu wissen, wie schlecht die Menschen sind? Warum möchte der Heilige Geist, dass wir um diese Dinge wissen und sie beachten? Eigentlich können wir ja selbst erkennen, dass diese Dinge immer mehr, alltägliche Realität werden. Warum muss uns Paulus darauf hinweisen? Sein Hinweis, der letztlich eine Prophezeiung ist, dürfte Folgendes bewirken:

  1. Glieder des Leibes Jesu müssen wissen, dass in den letzten Tagen solche Zustände kommen, damit sie nicht überrascht werden und am Wirken Gottes zweifeln. Ohne diese Prophezeiung könnten die Gläubigen zutiefst erschüttert werden, weil der moralische und ethische Zerfall einer modernen Gesellschaft tiefe Sinnkrisen auslösen kann. Da tauchen Fragen auf, wie: "Leben wir nicht im aufgeklärten christlichen Abendland, wo sich die Welt doch ständig verbessern sollte? Könnte es sein, dass der christliche Glaube in dieser Welt gar nichts gebracht hat?" Und plötzlich kommen vielleicht etliche zu dem Schluss: "2'000 Jahre Christenheit haben die Welt nicht wirklich verbessert! Der christliche Glaube hat nicht wirklich viel gebracht und der christliche Gott ist vielleicht mehr eine Wunschvorstellung, als eine Realität!"
  2. Wenn diese schweren Zeiten kommen, dann wird auch das Leben der Gläubigen immer schwerer und gleichzeitig werden die Zusagen Gottes auch immer mehr infrage gestellt. Spötter zweifeln an der Wiederkunft Jesu (2Petr 3:3). Viele Menschen können nicht mehr an einen Gott der Liebe glauben, wenn so viele Katastrophen geschehen. Solche Zustände strapazieren den Glauben bis aufs Äusserste. Auch Gläubige werden dann in der ganz grossen Gefahr stehen, an der Liebe Gottes zu zweifeln.
  3. Wenn dann die Christen unter diesen Zuständen zu leiden haben, dann dürfen sie infolge dieser Prophetie trotzdem zuversichtlich bleiben, weil sie wissen, dass Gott solche Zeiten angekündigt hat und trotzdem noch das Zepter in Händen hält.

Für mich ist das Wissen um die gesellschaftlichen Entwicklungen das Eine. Das Andere ist die Abfärbung auf uns Christen und die Gemeinden. Die Christen werden durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und zwar mehr, als wir alle denken! Die biblische Ethik wird an allen Ecken und Enden angesägt und viele Christen sind in ihrem Denken viel stärker vom Zeitgeist geprägt, als vom Wort Gottes und vom Heiligen Geist. Der Zeitgeist wirkt ganz stark in die Gemeinden hinein, und wenn eine Gemeinde demokratisch strukturiert ist, und der Zeitgeist eine Mehrheit hat, dann verweltlicht die Gemeinde sehr schnell.
Wir sollten also wissen, wie sich die Menschheit entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat.

Die letzten Tage

Es gibt nicht viele Stellen über "die letzten Tage". Es sind dies:

  • ELB Apg 2:17 - «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben;
  • ELB Jak 5:3 - Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein gegen euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
  • ELB 2Petr 3:3 - und zuerst dies wißt, daß in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln.

Von dem "letzten Tag" wird uns berichtet, dass dann die Gläubigen auferstehen werden:

  • ELB Joh 6:40 - Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Das Erstaunliche dabei ist, dass diejenigen, die den Herrn ablehnen, ebenfalls am letzten Tag gerichtet werden:

  • ELB Joh 12:48 - Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

Da ich aus verschiedenen Überlegungen dazu neige, dass es in der Endzeit eine Entrückung, mit Totenauferstehungen unmittelbar vor den letzten 7 Jahren geben wird (der "männliche Sohn" dürfte in der Mitte der letzten Sieben entrückt werden), könnte ich mir vorstellen, dass "der letzte Tag" mit dieser ersten Entrückung beginnt und mit Ende der letzten 7 Jahre endet, wo die letzten Menschen auch noch gerichtet werden.
Die "letzten Tage" dürften bereits einige Jahre vor den letzten 7 Jahren beginnen, wobei der "letzte Tag" und die letzten 7 Jahre auch zu den letzten Tagen gehören dürften.

Schwere Zeiten

Die schweren (gr. chalepos +5467) Zeiten kann man auch wie folgt wiedergeben: "wilde Fristen", "schwierige Zeiten", "böse oder harsche Zeiten", "schwer zu ertragende Zeiten". In der Fussnote der ELB finden wir die Bemerkung:

Das gr. Wort bezieht sich sonst auf Menschen, mit denen schwer umzugehen ist; letztlich werden solche Menschen die "schweren" Zeiten prägen.

Dieser Hinweis macht deutlich, dass es je länger je mehr, schwierig werden dürfte, mit den Menschen in einer gesunden Art und Weise Umgang zu pflegen. Missverständnisse und Konflikte können nicht mehr mit einer anständigen und respektvollen Kommunikation gelöst werden. Jede kleinste Auseinandersetzung endet in Wut und Hass und vertieft die Gräben.
Die Unfähigkeit, Konflikte anständig zu lösen, entsteht genau durch die 18, bzw. 19 Charaktereigenschaften, die Paulus hier aufzählt. Eine von Selbstsucht geprägte Gesellschaft befindet sich in einem Teufelskreis, der am Ende die Gesellschaft ins Verderben stürzt. In vielen Konflikten, in denen die empfundene Wut nicht richtig verarbeitet wird, kommt es dann immer mehr zu "Rachefeldzügen", die dann die Konflikte noch zusätzlich anheizen. In der Endzeit werden die Menschen immer mehr "Öl ins Feuer giessen", bis dann alles "verbrannt" ist. Solange es noch Menschen gibt,

- die Böses mit Gutem vergelten,
- welche die Rache Gott überlassen,
- die segnen, wo geflucht wird,
- die lieben, wo gehasst wird,

solange kann sich das Böse nicht vollends entfalten, solange wird es noch aufgehalten. Christus und sein Leib sind der "Zurückhaltende" oder der "Aufhaltende". So schreibt uns Paulus:

  • 2Thes 2:7-8 - Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist; 8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;

Bevor sich das Böse aber vollends entfalten kann, wird die Zahl der Menschen, mit denen es schwierig ist, normal umzugehen, immer grösser werden. Paulus will, dass wir das wissen und uns darauf einstellen können.

Die Charaktereigenschaften der Menschen in den letzten Tagen

Wenn wir uns über die Charaktereigenschaften der Menschen in der Endzeit Gedanken machen, dann sollten wir uns fragen, wie sich diese Eigenschaften auf uns "abfärben". Die Beeinflussung des Zeitgeistes auf unser Bewusst- und Unterbewusstsein unterschätzen wir mit grösster Wahrscheinlichkeit. Der Zeitgeist wirkt sich nicht nur bei den Christen negativ aus, die sich von ihm mitreissen lassen, sondern nicht selten auch bei denjenigen, die ganz entschieden dagegen ankämpfen. Die Bekämpfer des Zeitgeistes stehen nämlich in der Gefahr, hinter jedem Menschen einen potenziellen "Endzeitmenschen" zu sehen, wie er hier beschrieben wird. Die Folge davon ist, dass man sich von jedem Menschen abwendet, weil Paulus ja schliesslich schreibt:

Wer sich aber von "allen Menschen" abwendet, die ein Stück weit vom Zeitgeist geprägt sind, wird kaum eine Möglichkeit mehr haben, den Menschen, die "draussen" sind, das Evangelium weiterzugeben. Christen, die sich für ein totales Abwenden entschieden haben, sind nicht selten frustriert, verbittert und freudlos, weil sie immerzu nur auf die schlechte Welt schauen, statt auf ihren wunderbaren Herrn (Lk 21:28), der Friede und Freude vermittelt. Wir können nur dann ein Licht sein, wenn wir die Liebe und die Freundlichkeit des Herrn in unseren Herzen tragen und sie auch nach aussen weitergeben. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch geschrieben steht:

  • ELB Phil 4:5 - Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden; der Herr ist nahe.

Wer sich von allen Menschen abwendet, weil er sich vor den endzeitlichen Entwicklungen fürchtet, ist nicht von der Liebe geprägt und hat sich vom Zeitgeist mehr beeinflussen lassen, als er selber denkt. Ohne es zu merken, wurde er vom "Heilsegoismus" geprägt.
Unter gewissen Voraussetzungen ist aber das Sichabwenden nötig und je mehr wir dem Ende entgegengehen, desto mehr werden wir dazu genötigt, uns abzuwenden.
Meine ganz persönliche Meinung diesbezüglich, ist wie folgt:

Wenn ein Mensch von diesen endzeitlichen Charaktereigenschaften geprägt ist und sich nicht mehr korrigieren lässt und wenn er uns "ins Angesicht" widersteht, dann haben wir uns abzuwenden, dann sollten wir keine Kompromisse um des "lieben Friedens Willen" machen. "Sichabwenden" würde dann bedeuten, den Kontakt mit dieser Person abzubrechen.

Selbstsüchtig

Egoistisch waren die Menschen schon immer, aber in der Endzeit wird der Egoismus noch wesentlich stärker. Die extreme Selbstsucht ist dann immer auch der Auslöser für alle anderen Übel. So ist die Geldliebe eine logische Folge des immer stärker werdenden Egoismus. Die Geldliebe wiederum ist die Wurzel alles Bösen (1Tim 6:10). Der gr. Begriff philautos +5367 beinhaltet eine Eigenliebe, welche die Bedürfnisse des Nächsten immer weniger wahrnimmt.
Jedes Verhalten und jede Reaktion wird dann nur noch vom Egoismus geprägt. Das ganze Denken ist so geeicht, dass man sich nur noch fragt: "Was bringt mir dies oder jenes?" Mit solchen Menschen lässt sich fast nicht mehr vernünftig reden. Weil ihr Denksinn so einseitig geprägt ist, fällt es ihnen zunehmend schwer, andere Sichtweisen zu verstehen. Vielfach können sich diese Menschen gar nicht mehr in andere Schicksale hineinversetzen. Das zeigt sich besonders da, wo man ohne Betroffenheit zuschauen kann, wie andere Menschen leiden.

Geld liebend

Wie bereits erwähnt, ist die Geldliebe (gr. philarguros; +5366), die Wurzel alles Bösen. Es gibt Arme und Reiche, die geldliebend sind und ebenso gibt es Reiche und Arme, die nicht am Geld hängen. Materieller Reichtum ist noch kein Beweis für Geldliebe. Ob man geldliebend ist, zeigt sich da, wo man ein inneres Bestreben feststellen kann, das immer noch mehr haben möchte. Da wo man nie ganz zufrieden ist und da wo man schlecht loslassen kann, wenn man gewisse Beträge hergeben sollte, die man für etwas anderes eingerechnet hat. Beispiele:

Wir haben einen Gewinn gemacht oder eine Mehrauszahlung erhalten und sogleich reservieren wir diesen Betrag für etwas ganz Bestimmtes: "Urlaub, Rente, Auto usw." Dann aber legt uns der Herr einen Gedanken aufs Herz! Er möchte, dass wir einen Teil oder vielleicht sogar den ganzen Betrag jemanden zukommen lassen, der in Not ist. Wenn wir dann nicht loslassen können, dann ist das ein Hinweis darauf, dass wir geldliebend sind.
Wenn wir die Steuererklärung unrechtmässig anpassen, um Steuern zu sparen und weil wir wissen, dass es kaum jemand merken wird, dann sind wir auch geldliebend und es fehlt uns an der Gottesfurcht.
Wer um eine Erbschaft bis zum "bitteren Ende" streitet, ist ebenfalls geldliebend.
usw.

Frei von Geldliebe, sind wir nur dann, wenn wir das Geld auch im Vertrauen auf Gott loslassen können.

Prahlerisch

Das Prahlen kommt ebenfalls von der Selbstsucht, weil der Prahler den andern zeigen will, wie gut er ist und er meint dadurch, mehr Anerkennung und Ehre zu erhalten. Das wiederum hebt das Selbstwertgefühl, das der Egoist unbedingt immer aufbauen will. Das griechische Wort lautet alazōn (+213) und könnte auch mit "Aufschneider" oder "Grosssprecher" übersetzt werden. Der Prahler will immer mehr scheinen, als er tatsächlich ist.
Auch solches färbt auf Gläubige ab. Wir wollen einfach frömmer sein, als andere; wir prahlen mit unseren Gaben, mit unserem Bibelwissen und versuchen dadurch unser frommes Selbstbewusstsein zu heben.

Hochmütig

Huperēphanos +5244 lautet hier das gr. Wort. Dies beinhaltet Begriffe wie "um zu leuchten" oder "darüber hinaus zu scheinen". Beim Hochmut könnte man treffend sagen: "Es handelt sich hier immer um "mehr Schein als Sein". Ein Paradebeispiel dafür ist der König Belsazar aus Dan 5. Mit seinem imposanten Gastmahl wollte er alle seine Untergebenen beeindrucken und ihnen auch zeigen, was für ein grosser König er ist. In seinem Übermut erhob er sich sogar über den Gott Israels, indem er die heiligen Gefässe, die aus dem Tempel von Jerusalem stammten, holen liess und gleichzeitig die Götter aus Gold und Silber rühmte. Das Urteil Gottes fiel entsprechend vernichtend aus:

  • Dan 5:26-28 - Dies ist die Deutung des Wortes: Mene - Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende. 27 Tekel - du bist auf der Waage gewogen und zu leicht befunden worden. 28 Peres - dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben.

Mit Hochmut hebt man sein Selbstwertgefühl und man fühlt sich dadurch oft besser als andere. Der Hochmut wird in den kommenden Jahren sehr überhandnehmen. Sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft und im privaten Bereich wird der Hochmut zu einer immer stärker werdenden Dauerhaltung werden.
Die Abfärbung auf die Christen kann man auch beobachten. Viele wollen frömmer sein, als sie wirklich sind. Viele wollen im Rampenlicht stehen und ihre Gaben oder ihr Spezialwissen präsentieren, um deutlich zu machen: "Ich gehöre halt zur Elite innerhalb der Christenheit oder des Leibes Jesu!" Das gegenseitige sich höher achten, ist heute nicht mehr gefragt.

Lästerer

Das griechische Wort für "Lästerer" ist im Deutschen auch nicht unbekannt. Es handelt sich dabei um die Blasphemie und kommt von blasphēmos +989. Blasphemie hat im heutigen Sprachgebrauch die Bedeutung der Gotteslästerung. Im Griechischen geht es mehr um ein böses, schmähendes und verleumderisches Reden, um ein Weitergeben von nichtigen Dingen, von Gerüchten, die man zufälligerweise gehört hat. Wer etwas Schlechtes von Gott hört und dies ungeprüft weitergibt, wäre dann eigentlich "Blasphemiker" in Bezug auf Gott. Aber Blasphemie im ursprünglichen Sinn, bezieht sich nicht nur auf Gott, sondern betrifft alle, die gerne über andere schlecht reden und dann ungeprüfte Informationen, als böse Reden weitergeben.
Schlecht reden über andere, ist auch eine Eigenschaft, die auf die Christen immer mehr abfärbt. Dabei würde Folgendes gelten:

  • 1Tim 5:19 - Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, ausser bei zwei oder drei Zeugen!

und

  • Spr 17:9 - Wer Vergehen zudeckt, strebt nach Liebe; wer aber eine Sache immer wieder aufrührt, entzweit Vertraute.

Den Eltern ungehorsam

Hier gäbe es viel zu sagen! Jeder kann dieses Phänomen immer mehr beobachten. Es ist heute keine Seltenheit mehr, wenn Kinder die Eltern schlagen, wenn sie Vater und Mutter mit den übelsten Wörtern beschimpfen und sie nur noch verachten. Die Ursachen für dieses Phänomen liegen bestimmt einmal in der antiautoritären Erziehung in der Gleichberechtigung von Eltern und Kind und in dem übermässigen und unkontrollierten Fernsehkonsum. Meine Frau und ich hatten kürzlich eine DVD angeschaut, wo "ab 6 Jahren" darauf stand. Als wir dann den Film fertig geschaut haben, mussten wir sagen: "Für jedes normale und gesunde Kind, wären einzelne Szenen dieses Films eine totale Überforderung!" Doch die heutigen Kinder sind so abgebrüht, dass sie nicht mehr mit der Wimper zucken, wenn ein Mensch am Bildschirm umgebracht wird. Am Fernsehen lernen die Kinder, wie man mit Menschen umgeht, die nicht das tun, was man selber will! Man schreit sie an, man schlägt sie oder man beseitigt sie! Die Haltung der Kinder ist heute vielfach so: "Die Eltern sind Personen, die aber alles tun müssen, was sich das Kind wünscht!"

Undankbar

Acharistos +884 bedeutet auch "keinen Dank, keinen Lohn, keine Gnade gebend". Heute ist alles selbstverständlich. Die Menschen sehen nicht, welche Vorzüge wir heute noch haben, dass wir einen nie da gewesenen Wohlstand haben (zumindest in Westeuropa). Dass wir eine Freiheit haben, wie sonst kaum in der Welt, dass wir noch intakte Sozialsysteme haben und dass wir eine medizinische Versorgung haben, wovon andere nur träumen können, wird bei uns viel zu wenig wahrgenommen. Aber all das wird als selbstverständlich angeschaut und man sieht nur das, was man nicht hat oder was noch besser werden könnte. Es fehlt an der Dankbarkeit gegenüber Gott und gegenüber den Menschen, die sich für andere abmühen. Politiker machen viele Fehler, aber sie bemühen sich auch sehr und sie arbeiten viel für das "Wohl des Landes". Es wäre sehr schön, wenn wir auch als Christen unserer Regierung immer wieder mal sagen würden, wie dankbar wir für ihre Bemühungen sind und dass wir für sie im Gebet, immer wieder auch einstehen wollen. Solches wäre wesentlich erbaulicher, als die ununterbrochene Kritik an den Verantwortlichen des Staates, die eine ungeheure Last zu tragen haben.
Auch wenn wir endzeitliche Entwicklungen kritisch im Auge behalten müssen; es ist völlig destruktiv, wenn wir hinter jedem Staatspräsidenten, schon einen halben Antichristen sehen.

Unheilig

Das gr. Wort anosios +462 bedeutet auch "nicht-(Gott)-geweiht" und somit auch "nicht-(Gott)-ergeben". Man will sich nicht mehr Gott zur Verfügung stellen lassen, damit er uns reinigen und heiligen kann.
Sind wir ganz Gott-geweiht? Stellen wir ihm alle unsere Lebensbereiche zur Verfügung oder wollen wir nur in Teilbereichen unseres Lebens "heilig" und somit "gottgeweiht" sein?

Lieblos

In astorgos (+794) ist weder die Liebe (agapē; +26) noch die Bruderliebe philadelphos (+5361) enthalten. Die DBR gibt dieses Wort vmtl. deshalb mit "Unspendende" wieder. Das würde bedeuten, dass immer weniger gespendet und Almosen gegeben wird. Man gibt nur noch dann, wenn man selber wieder etwas zurückerhält oder zumindest davon ausgeht, dass wieder etwas zurückfliesst. Eine solche Haltung hat natürlich auch etwas mit Lieblosigkeit zu tun. Weil vieles selbstverständlich geworden ist und weil viele auch nicht mehr dankbar sind, verlieren auch viele Christen die Freude am Geben, doch Gott erwartet, dass wir freudige Geber sind:

  • ELB 2Kor 9:7 - Jeder gebe, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat: Nicht mit Verdruss oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott.

Unversöhnlich

Aspondos +786 beinhaltet auch eine mangelnde Opferbereitschaft. Wer versöhnlich und vergebungsbereit ist, hat auch gelernt, Opfer zu bringen, entgegen zu kommen, sich übervorteilen zu lassen.

Verleumder

Hier steht im Griechischen diabolos +1228. Es ist also das Wort, das sonst oft für Satan als den "Durcheinanderwerfer" gebraucht wird. Der "Durcheinanderwerfer" wirft Fakten durcheinander, er vermischt Wahrheit und Lüge, er verändert die göttliche Reihenfolge. Das göttliche Prinzip, "durch Leiden zur Herrlichkeit" oder "durch Sterben zum Leben", wird von Satan immer wieder infrage gestellt und dabei stösst er auf offene Ohren.
Auch heute wird je länger, je mehr, alles verdreht und durcheinandergebracht. Gut und Böse wird ausgetauscht. Heute ist böse, wer sich weigert eine Abtreibung vorzunehmen. In der islamischen Welt sind alle diejenigen gut, die sich für eine Vernichtung des jüdischen Volkes aussprechen. Der Antisemitismus wird wieder salonfähig.
Fakten und Annahmen, die vielfach aus dem persönlichen Wunschdenken resultieren, werden sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaft oft verdreht und nicht objektiv dargestellt.

Unenthaltsam

Akratēs +193 könnte wörtlich wie folgt übersetzt werden: "nicht kräftig", "nicht stark" oder "nicht beherrscht". Das zeigt an, dass der Unenthaltsame keine Kraft hat, zu widerstehen. Sein Prinzip lautet: Jedes Bedürfnis muss möglichst schnell befriedigt werden. Gemäss Aussage von Petrus braucht es für die Enthaltsamkeit, das (geistlich-biblische) Wissen, die Tugend und ganz am Anfang den Glauben (2Petr 1:5-6). Ohne diese Grundlagen fehlt die Kraft, um den ungesunden Dingen zu widerstehen.

Grausam

Anēmeros +434 bedeutet "nicht mild" sondern, "wild", "ungezügelt", "roh", "unfreundlich", "barsch". Es beinhaltet also das Gegenteil von "mild" oder "zahm".
Immer mehr werden die Menschen aus dem Affekt reagieren und ihr Verhalten dürfte immer mehr von der momentanen Gefühlslage gesteuert sein.

Das Gute nicht liebend

Zuerst eine Frage dazu: "Warum lieben die Menschen der Endzeit das Gute nicht?" Selbst böse Menschen erwarten von den anderen, dass sie sich ihnen gegenüber gut und fair verhalten. Selbstsüchtige Menschen lieben das Gute nur deshalb nicht, weil ihnen das Gute kurzfristig weniger einbringt, als das Böse. Durch Betrug, durch Unterdrückung und durch forsches Auftreten, kommt man viel schneller zu Geld! Das "schnelle Geld", der "schnelle Wohlstand" gibt es in den allerseltesten Fällen durch "Gutsein".
Im Weiteren hält der natürliche Mensch das Spannungsfeld, das uns Paulus beschreibt, in der Regel nicht aus:

  • Röm 7:18-21 - Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20 Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. 21 Ich finde also das Gesetz, dass bei mir, der ich das Gute tun will, nur das Böse vorhanden ist.

Der natürliche Mensch sagt sich einfach: "Lieber rechtfertige ich das Böse und höre auf, immer das Gute anzustreben, statt ständig ein schlechtes Gewissen zu haben!" Auch wenn das viele Menschen nicht bewusst so formulieren, so wird diese Entscheidung doch irgendwann einmal, unbewusst gefällt.

Verräter

Das griechische Wort prodotēs +4273, das hier mit Verräter übersetzt wird, hängt auch mit "(an Feinde) ausliefern" zusammen. Durch das Ausliefern erzielt man einen Gewinn und gleichzeitig kann man einem Menschen, mit dem es eine Auseinandersetzung gab, "eins auswischen" oder ihn sogar beseitigen.

Unbesonnen

Propetēs +4312 bedeutet auch "voreilig", "vorschnell" und hängt begrifflich mit "fliegen" und "fallen" zusammen. Unbesonnenheit beinhaltet ein schnelles Handeln, das zum Überlegen kaum Zeit lässt. Der Fall ist dadurch vorprogrammiert.

Aufgeblasen

Tuphoō +5187 heisst auch "viel Rauch/Dampf machend". Wer aufgeblasen ist, stellt sich selber nach aussen hin gross dar, aber an geistlicher Substanz fehlt es völlig. Aufgeblasene Leute kann man sehr gut mit einem Luftballon vergleichen. Er sieht gross aus, aber gefüllt ist er nur mit Gas oder Luft. Wird der Ballon mit einer spitzen Stelle konfrontiert, explodiert er und fällt in sich zusammen. In der Auferstehung geben aufgeblasene Gottlose ein erbärmliches Bild ab. Asaph beschreibt diese Situation:

  • Ps 73:18-20 - Fürwahr, auf schlüpfrige Wege stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen fallen. 19 Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken. 20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.

Mehr das Vergnügen liebend als Gott

Diese Aussage kann wohl kaum eine Beschreibung für Atheisten sein, denn diese lieben Gott überhaupt nicht. Hier haben wir es mit Leuten zu tun, die Gott in einer gewissen Weise noch lieben, die sich vor ihm noch etwas fürchten, die aber das Vergnügen (philēdonos, +5369) mehr lieben als Gott. Das Vergnügen hat die grössere Priorität als Gott. Sind hier einfach nur die "Namenchristen" gemeint oder handelt es sich hier um andere? Hier dürfte es sich zum Teil um "Namenchristen" handeln, wobei es auch "Namenchristen" gibt, die Gott nicht lieben. Ich denke hier aber auch an solche, die Gott durchaus auch lieben, die sogar Jesus in einem gewissen Sinn auch nachfolgen wollen, aber das Vergnügen hat in ihrem Leben einen höheren Stellenwert, als Gott. Hier gab es ganz einfach eine Prioritätsverlagerung. An oberster Stelle steht nicht Gott, sondern das Vergnügen. Solche Menschen sind für die Nachfolge Jesu und für den Dienst innerhalb der Gemeinde Jesu untauglich. Sie suchen nicht das, was des Christus ist, sondern sie suchen das ihre (Phil 2:21). Gott und Jesus sollten oberste Priorität haben, dann kommen die Geschwister, die Familie, die Mitmenschen und das Vergnügen sollte erst ganz am Schluss kommen. Es ist ja nicht so, dass wir etwas Angenehmes nicht geniessen dürften, aber alles andere sollte Vorrang haben. In Bezug auf sich selbst, sagt Jesus sogar die Worte:

  • Mt 10:37 - Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig;

Vater, Mutter, Sohn und Tochter sind weitaus wichtiger als das Vergnügen, aber auch sie haben nicht oberste Priorität. Oberste Priorität sollten immer Jesus und der himmlische Vater haben!
Im Zeitalter des Wohlstandes und der unzähligen Genussmöglichkeiten fällt es uns Christen immer schwieriger zu verzichten und ein enthaltsames Leben zu führen.

Eine Form der Gottseligkeit habend, deren Kraft aber verleugnend

Viele Menschen im christlichen Abendland haben noch eine Form der Gottseligkeit. Die Gottseligkeit (gr. eusebeia; +2150) beinhaltet mehr ein Wohlehren oder ein gutes Ehren, als eine Glückseligkeit (gr. makarios +3107). Wer gottselig ist, d. h., wer wohl ehrt, hat in richtiger und göttlicher Weise gelernt, mit Ehre umzugehen. Dies beinhaltet primär, in allem Gott die Ehre zu geben.
Man geht noch zur Kirche, man hat noch eine gewisse Frömmigkeit, man fürchtet Gott noch ein wenig, aber dass die Gottseligkeit eine Kraft hat, die sich auch im praktischen Alltag auswirkt, das glaubt man nicht. Die Leute rechnen gar nicht mit dieser Kraft, sie vertrauen nur noch auf ihre eigene Vorsorge. Was aber ist die Kraft der Gottseligkeit? Was beinhaltet sie?

  • ELB 1Tim 3:16 - Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Der geoffenbart worden ist im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.
  • ELB 1Tim 4:8 - denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen.

Die Gottseligkeit hat ein Geheimnis und dieses Geheimnis beinhaltet das grosse Heilswirken unseres Gottes und die Gottseligkeit hat die Verheissung des Lebens. Wir sehen, dass die Kraft der Gottseligkeit oder des Wohlehrens mit dem wesenhaften Leben zu tun hat und wer auf diese Kraft baut, wird zu denjenigen gehören, die das wahre Leben bekommen werden und die es heute schon in sich tragen dürfen. Die Gottseligkeit hat auf jeden Fall auch seine Auswirkungen im praktischen Glaubensleben. Der Gottselige lebt aus dem Vertrauen zu Gott heraus und die Liebe zu seinen Mitmenschen wird sein Handeln auch bestimmen.

Das Abwenden

Wie bereits erwähnt, ist eine vollständige Abwendung von allen Menschen, die in irgend einer Weise vom Zeitgeist geprägt sind, nicht der Sinn dieser Aussage. Auch hier muss der Kontext beachtet werden. Grundsätzlich gilt, dass allen Menschen unsere Milde (o. Vorbildlichkeit) bekannt werden soll (Phil 4:5) und dass wir immer in der Bereitschaft leben sollten, das Evangelium zu verkünden (Eph 6:15) und wir die Menschen bitten: "Lasst euch versöhnen mit Gott!" (2Kor 5:20)
Ein Abwenden ist meiner Meinung da notwendig, wo Menschen trotz (mehrfacher) Ermahnung, keine Korrektur annehmen wollen und ihren verderblichen Lebensstil, trotz Warnung, weiter praktizieren möchten. Das "Abwenden" würde dann, je nach Möglichkeit, die Vermeidung des Kontaktes oder das Ablehnen von Gemeinschaft (z. B. gemeinsames Essen) beinhalten. Ein Ausschluss aus der Gemeinde, ist jedoch zwingend notwendig!

Weitere Merkmale solcher Menschen

In die Häuser schleichen

Der gr. Begriff endunō (+1744) könnte sinngemäss auch mit "sich versenken", "sich einhüllen", "sich verkleiden" oder "untertauchen" wiedergegeben werden. Der "Schleichende" will nicht bemerkt und gesehen werden. Sein Handeln soll verborgen bleiben und keiner soll es merken. Die Bekanntgabe seines Handelns will er verhindern. Niemand soll sehen, was er macht! Dadurch kommt es automatisch zu einem Leben, das aus der Lüge heraus geführt wird. Der Mensch gewöhnt sich an die Lüge und mit der Zeit belügt er sich selber. Die Folge davon ist, dass es immer schwieriger wird, in der Seele gesund zu werden. Viele gehen in die Seelsorge oder in die Psychotherapie und können ihr Problem nicht wirklich lösen, weil sie nicht wahr werden.
Wer in fremde Häuser schleicht und hier "lose Frauen" verführt, begeht Hurerei. Die Hurerei ist nicht einfach ein "Kavaliersdelikt", sondern eine Handlung mit folgeschweren Konsequenzen. Viele Menschen in der heutigen Zeit denken, der "Seitensprung" sei ein spannendes Abenteuer, das dann besonders viel Genuss ermöglicht. Vielleicht kommt es kurzfristig zu einem Genuss, aber längerfristig entstehen immer grosse Beziehungsprobleme, die am Ende in einer Beziehungsunfähigkeit mündet. Verbindliche Beziehungen werden zerstört. Gleichzeitig verlieren wir langsam unsere, von Gott bestimmte, Identität. Mit jedem Ehebruch, wird die gesunde Identität, Stück für Stück abgebrochen. Durch die geistliche Hurerei haben die Israeliten im Nordreich, ihre Identität gänzlich verloren (Nachzulesen im Propheten Hosea). Ohne Umkehr und Hinwendung zu Gott, endet dieser Weg im Verderben und das ist ein äusserst schwerer Gerichtsweg!

Lose Frauen

Das gr. Wort gunaikarion +1133 ist eigentlich eine Verkleinerungsform von gunē (Frau) +1135. Somit kann man dieses Wort auch mit "Weiblein", "Weibchen" oder "Frauchen" wiedergeben. Weil man dieses Wort im NT nur an dieser Stelle findet, kann man hier eine Frau sehen, die noch über keine geistliche Reife verfügt. Sie lässt sich noch von ihren Wünschen und Begierden bestimmen. Solche Frauen stürzen sich in das eigene Verderben und verlieren ebenfalls ihre Identität. Am Ende ihres Weges, verstehen sie nicht, dass sie ganz allein sind und in einer schrecklichen Einsamkeit landen.
Der "Schleichende" sucht also genau solche Opfer, um sie als "Lustbefriedigungsobjekt" zu gebrauchen. Mit dauerhafter Liebe hat das natürlich gar nichts zu tun. Vor dem "Akt" fühlt man sich vielleicht etwas verliebt und begehrt den anderen, aber nach dem Geschlechtsverkehr, findet man häufig nur noch gegenseitige Verachtung. Der Freier bezeichnet sein "Lustobjekt", dann vielleicht als "dreckige Schlampe" und die Frau den Freier, als einen "perversen Lüstling" usw. usf. Wohin die schnelle Lustbefriedigung führt, zeigt auch eindrucksvoll 2Sam 13. Amnon, der Sohn Davids, will unbedingt mit Tamar schlafen. Er wendet alle Tricks an, bis er die Möglichkeit hat, sie zu vergewaltigen. Nach dem Beischlaf kann er sie nur noch hassen und verachten. Ab diesem Zeitpunkt war Tamar eine zerstörte Frau, ohne dass sie Schuld auf sich geladen hätte. Meines Erachtens war Tamar keine "lose Frau", sondern das Opfer einer Vergewaltigung. Es ist anzunehmen, dass sie nie mehr einen Mann fand und dieses Schicksal war in der damaligen Zeit besonders schwer.
Wenn ein Mann zu einer Hure geht, kann das die Konsequenzen haben, die wie folgt beschrieben werden:

  • Spr 7:21-27 - Sie verleitet ihn durch ihr vieles Überreden, mit ihren glatten Lippen reißt sie ihn fort. 22 Er folgt ihr augenblicklich, so wie ein Stier zur Schlachtung geht, wie in die Fessel hüpft der Hirsch, 23 bis ein Pfeil die Leber ihm zerreißt; wie ein Vogel sich ins Fangnetz stürzt und nicht weiß, dass es um sein Leben geht. - 24 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich und horcht auf die Worte meines Mundes! 25 Nicht schweife dein Herz ab zu ihren Wegen, verirre dich nicht auf ihre Pfade! 26 Denn viele sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und zahlreich alle, die sie ermordete. 27 Ein Weg zum Scheol ist ihr Haus, der hinabführt zu den Kammern des Todes.

Immer lernend und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommend

Wie oben deutlich gemacht wurde, hat das "Schleichen in die Häuser", auch etwas mit einem Handeln zu tun, das nicht bemerkt werden soll. Daraus ergibt sich ein Leben in der Lüge und wer Lüge zu einem Lebensprinzip macht, wird die Wahrheit nicht finden. Dadurch gelangen die Menschen nicht selten von einem Chaos in das Nächste. Für die Problembewältigung ihrer seelischen Nöte gehen sie in die Psychotherapie, in Psychologiekurse, an Esoterik-Seminare, zu Geistheilern usw. (damit will ich nicht sagen, dass jede Psychotherapie und jeder Psychologiekurs schlecht ist). Doch viele Schuldbeladene lernen überall, aber sie gelangen nie zu der Erkenntnis der Wahrheit, weil sie die Lüge zu einem Verhaltensprinzip gemacht haben.
Alle Religionen, Philosophien und Esoterik-Angebote haben die "Schuldfrage" nicht gelöst. Das Einzige, was die meisten machen, ist, die Schuld zu verdrängen und deshalb lernen die betroffenen Menschen an allen möglichen Orten und finden die Wahrheit doch nie. Die Schuldfrage hat nur einer gelöst und das ist Gott in Jesus Christus! Aber nur wer wahr wird und seine Schuld vor dem Angesicht Gottes bekennt, erhält Vergebung und bleibenden Frieden. Alle anderen versuchen ihre Schuld - die sie sich durch ihren Wandel in der Finsternis (schleichend in den Häusern), aufgeladen haben - selbst abzubauen oder aber zu verdrängen. Der Absturz in den Scheol ist vorprogrammiert!

Jannes und Jambres

Der Wahrheit widerstehend

Verdorben in der Gesinnung

Im Glauben unbewährt

Kein Vorwärtskommen