Die Zeit Noahs und Lots

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
25. Der Richterstuhl Christi (2Kor 5:9-10)

26. Die Zeit Noahs und Lots

Um zu zeigen, wie ernst es mit der Wiederkunft Christi sein wird, erklärt und illustriert der Herr sie mit der Zeit Noahs und Lots. Solche Tage, wie jene, stehen der Christenheit bevor. Denn wie es war zu Zeiten Noahs, ebenso wird es sein an dem Tage, wenn des Menschen Sohn geoffenbart werden wird. Also wie es war, so wird es sein. Die Züge aus jenen Zeiten werden und müssen sich vor und bei der Wiederkunft Jesu wiederholen. So hat es der Herr gesagt. Also die Zustände jener Zeiten sind ein Spiegelbild für unsere Zeit. Passen jene Züge aus grauer Vorzeit noch nicht auf unser Zeit, nun, dann müssen wir ehrlich bekennen, dass wir noch nicht in der Endzeit sind. Passen sie aber auf unsere heutige Zeit, dann wissen wir, wie spät es in der Weltenuhr ist. Dann heißt es für alle, die noch keinen Heiland haben: Eile, eile, lass dich retten! Eile, errette deine Seele! Denn versäumst du die Gnade, ist es um dich geschehen. Für Gottes Volk aber heißt es dann: Wachet, wachet, kaufet Öl, jetzt in dieser Mitternacht. Schmückt die Lampen eurer Seele, habt auf den Bräutigam acht! Wie es war, so wird es sein! Wie war es denn in den Tagen Noahs und Lots?

Eine Zeit des religiösen Niedergangs und Zusammenbruchs

Die Sethiten (1Mo 6:1-4) waren die damaligen Gottesfürchtigen; sie waren die göttliche Linie, während die Nachkommen Kains die gottentfremdete Linie repräsentierten. 1Mo 4:26 lesen wir:

"Zu dieser Zeit fing man an vom Namen des Herrn zu predigen."

Doch 1Mol 6:1.2 da lesen wir, schon etwas anderes. Da wird uns der religiöse Niedergang, ja Zusammenbruch, gezeigt. Die Vermischung der Sethiten mit den Weltkindern fand statt. Die Gotteskinder stellten sich dieser Welt gleich, genau wie später Lot in Sodom. Da hatte nun der Teufel gewonnenes Spiel. Und diese Vermischung der Kinder Gottes mit den Weltmenschen, dieser religiöse Niedergang, war dann der eigentliche Anfang der einreißenden Gottlosigkeit. Das Licht ging aus und das Salz war fort; nun nahm die Fäulnis schnell überhand. Lauter klare Vorbilder der Endzeit. Wie es war, so wird es sein! Was finden wir heute in der religiösen Welt? Denselben religiösen Niedergang, ja Zusammenbruch wie damals. Ich will nur einiges aus unserem Land anführen: Der Liberalismus ist mit fliegenden Segeln in die Seminare und Kirchen eingezogen. Die allermeisten haben die Inspiration der heiligen Schrift über Bord geworfen. Geleugnet wird die Empfängnis vom heiligen Geist, geleugnet wird die Gottheit Jesu Christi, geleugnet wird die leibliche Auferstehung Christi. Geleugnet wird ferner der stellvertretende Opfertod Jesu am Kreuz und noch vieles anderes.

Deshalb wird das Evangelium von Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, von diesen nicht mehr gepredigt. Natürlich predigen viele keine Bekehrung mehr; denn von Seelenrettung wissen sie sie nichts. Die Bibel wird mehr oder weniger als ein Märchenbuch betrachtet. Man nimmt aus der Bibel irgendein Wort als Sprungbrett heraus, an welches man dann seinen sozialen, politischen wirtschaftlichen, vaterländischen oder wissenschaftlichen Vortrag anknüpft, der gespickt ist mit Aussprüchen (nicht aus der Bibel, das wäre doch altmodisch), sondern von allen möglichen Professoren, Geistern und Irrgeistern. Von dem großen Heilsplan Gottes, von der Vollendung aller Dinge in Christo Jesu mit der Gemeinde, mit Israel und mit den Nationen der Erde und mit dem ganzen Universum, weiß der größte Teil der Prediger nichts. Über das prophetische Wort und über die Wiederkunft Christi wird nur gelächelt. Deshalb stehen diese den großen Geschehnissen der Gegenwart völlig verständnislos gegenüber und phantasieren lustig weiter, dass sie mit andern eine "bessere Welt" herbeiführen werden. Sie brauchen keinen wiederkehrenden Herrn, das machen sie selber.

Das ist Laodizäa. Und der, der Herzen und Nieren erforscht und der unter den goldenen Leuchtern wandelt, ruft den Verblendeten von Laodizäa, die da sagen: "Ich bin reich und satt und bedarf nichts!" zu: "und weißt nicht, dass du der Elende und der Jämmerliche bist arm und bloß" (Offb 3:17). Ja, diese Modernisten in der Kirche sind blinde Blindenführer, sind Verräter des Herrn Jesus und des Evangeliums und sind schlimmer als die Heiden. Denn der Modernismus hat Japan dahin gebracht, wo es heute ist, er hat mit dem Kommunismus dem Volk der Bibel, die Gottesfurcht und alles was heilig und ehrbar ist, geraubt, zuerst in Deutschland, und dann mehr oder weniger in der ganzen Welt. Dieser religiöse Niedergang, ja Zusammenbruch in der Kirche, ist wie zu Noahs Zeit die Ursache des Anfangs der immer größer werdenden Gottlosigkeit. So wie die alttestamentlichen Kirche (wenn man sie so nennen darf) zur Zeit Jesu und später, das ganze Volk Israel ins Verderben gestürzt hat, so stürzen die modernen Kirchen die Völker ins Verderben.

Zurück zur Bibel und zurück zu Gott, das sollte der klare Posaunenton aller Knechte und Kinder Gottes sein.

Eine große Gottlosigkeit auf allen Gebieten

Die Zivilisation hatte zur Zeit Noahs ein beträchtliche Höhe erreicht. Die Menschen bauten Städte, oblagen mancherlei Berufsarten und Künften, die Industrien blühten, dazu erzeugte der jungfräuliche Boden reiche Ernten, kurz es ging den Menschen sehr gut. Doch schon hier am Anfang bewahrheitete sich das Dichterwort: "Es ist dem Menschen nichts schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen." As das Salz der Erde, welches etwaige Fäulnis zerstört und beseitigt hätte, fehlte, ferner, als das Licht dieser Welt Welt, welches die Finsternis erleuchtet hätte, fehlte, da wurden die Menschen immer gottloser. Sie wandten ihrem Schöpfer den Rücken und lebten nur noch ihren Lüsten. Denn also lesen wir in 1Mo 6:3:

"Da sprach der Herr: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben 120 Jahre." "Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voll Frevels. Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden." (1Mo 6:11-12).

Und von den Sodomitern lesen wir in 1Mo 13:13: "Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn." Und 1Mo 18:10: "Ihre Sünden sind sehr schwer." (vgl. 1Mo 19:13; Hes 16:49-50). Eine der Hauptsünden in Sodom, war die Unzucht, worauf im Gesetz die Todesstrafe stand (3Mo 20:15; Röm 1:27). -

1. Die Zunahme des Verbrechertums, das den Staaten ungeheure Summen kosten und fast nicht mehr bekämpft werden kann. Es scheint, dass dies von Jahr zu Jahr schlimmer wird, wie die Statistiken aller Länder nachweisen. Es ist auffallend, wieviel jugendliche Verbrecher im Alter von 14-20 Jahren die Gefängnisse überfüllen. Die Richter sind entsetzt über die schnelle Zunahme der jugendlichen Straftäter und fangen an, die Eltern wegen fehlender Kontrolle ihrer Kinder zu bestrafen. Eine Riesenzahl von Polizisten udn Angestellten sind bei den Behörden nötig, um gegen das überhandnehmende Verbrechertum vorzugehen. Es ist nachgewiesen, dass 97% aller Straftäter ohne Religion aufgewachsen sind. Es ist ein Heidentum inmitten der Christenheit.

2. Die erschreckende Zunahme von Geschlechtskrankheiten. Nach der Zeitschrift "Common Sense" wurden 80 Prozent dieser Geschlechtskranken von jungen Mädchen infiziert. In einem Public Health Treatment Center wurde festgestellt, dass vier Fünftel dieser Geschlechtskranken von Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren übertragen wurden. In einer Großstadt zählte man 1500 solcher zuchtlosen Kinder, die dann eine wirkliche Plage der Polizei wurden. Junge, schulpflichtige Mädchen ohne mütterliche Aufsicht laufen wie besessen den Soldaten nach. Und während die Mütter viel Geld verdienen, gehen ihre Kinder, die Juwelen, die der Herr ihnen anvertraut hat, nach Leib und Seele zugrunde.

3. Die zunehmende Immoralität, besonders an Hochschulen und Universitäten, wo nach Dan Gilbert einige Professoren "freie Liebe" lehren, ja lehren, dass "Enthaltung des geschlechtlichen Verkehrs zum Wahnsinn führt."

4. Die Kinderlosigkeit vieler Familien geht Hand in Hand mit der Immoralität. In einer Großstadt soll die Hälfte der verheirateten Frauen kein Kind haben, andere haben ein oder zwei Kinder. - Ein anderes schwarzes Gebiet ist

5. das der schrecklich vielen Ehescheidungen. Vor Jahren fanden 200 000 Ehescheidungen pro Jahr statt, auf fünf Eheschließungen eine Scheidung. Doch das stimmt heute nicht mehr. Da die Gottlosigkeit inzwischen gewaltig gewachsen ist, so wird heute wohl das Doppelte stimmen.

6. Andere Totengräber sind Tabak und Alkohol. Beide nehmen Millionen ein und beide verausgaben Millionen für mundgerechte, anziehende Werbung in den Medien des Landes.

7. Sind etwa 40 Millionen Gottesleugner, von denen viele Kommunisten sind, deren sehnlichster Wunsch ist, alles, was göttlich ist, jegliche Religion, Bibel, Kirchen, christliche Literatur, alle Frommen und alles Privateigentum und noch vieles mehr, abzuschaffen. Sie freuen sich schon unbändig; denn sie glauben, dass ihr heißer Wunsch nun bald in Erfüllung gehen wird.

8. Die voll beschäftigten Wahrsager. Es wäre viel zu sagen über Aberglaube, Nacktkultur, Spiritismus, Dämonismus, Geisteskranke, Gebiete, die alle im Zunehmen sind, jedoch, ich glaube das bereits Gesagte genügt, um zu zeigen, dass die Gottlosigkeit in Noahs und Lots Zeit, die sich kurz und bei der sichtbaren Wiederkunft Christi wiederholen wird und muss nach Jesu Wort, schon zum größten Teil hier ist. Die Aussaat der Liberalen ist großartig" aufgegangen. Wie es war, so wird es sein! Allerdings voll und ganz werden sich die Zeiten Noahs und Lots hier auf Erden kurz vor der Wiederkunft des Herrn, also in der 70. Jahrwoche, wiederholen. Wir nähern uns rasend schnell den Zuständen des alten Babylon und Rom. Tatsächlich befinden wir uns auf dem besten Weg für den Antichrist. Das zeigt uns aber auch, wie nahe das Kommen des Herrn ist. Zu allem Überfluss findet sich

9. eine grenzenlose Gleichgültigkeit und ein krasser Unglaube. - Des Menschen gingen gänzlich auf in Essen, Trinken, Kaufen und Verkaufen, sie heirateten und ließen heiraten. Sie gingen auf im Irdischen, aber um ihre Rettung kümmerten sie sich nicht. Auch als Noah die Arche baute und ihnen sagte, dass ein Gericht Gottes in Gestalt einer großen Flut kommen werde, so achteten sie nicht darauf. Vielleicht haben sie ihre Gelehrten gefragt, und die werden gesagt haben: Wer in aller Welt hat euch denn diesen Bären aufgebunden? Der Noah? Und ihr glaubt das dem alten Graukopf? Dieser Noah scheint nicht mehr ganz richtig im Oberstübchen zu sein. Nein, nein, eine Flut wird niemals kommen, wo soll die denn herkommen! So sind ungläubige Gelehrte, Lehrer und andere, statt Führer, Verführer des Volkes, besonders der Jugend. So wurden die Leute damals bestärkt in ihrer Gleichgültigkeit und in ihrem Unglauben. Doch Noah baute und predigte weiter 120 Jahre lang, aber niemand, niemand achtete auf seine Warnungen und niemand glaubte der Botschaft Gottes. Infolge der grenzenlosen Gleichgültigkeit allem Göttlichen gegenüber gerieten sie von einer Gottlosigkeit in die andere (wie Röm 1. uns belehrt), bis schließlich die Erde voll Frevels war. Und als Lots künftige Schwiegersöhne von dem angedrohten Feuergericht hörten, das über Sodom kommen sollte, da verlachten sie ihn. Na, so etwas Verrücktes, wer wird denn das glauben! werden sie gesagt haben. Diese erstaunliche Gleichgültigkeit führt, heute wie damals immer tiefer in die Gottlosigkeit hinein bis der Mensch schließlich dahin kommt, dass er sich von Gott nicht mehr strafen lässt, und wie die Zeitgenossen Noahs, und das Land langsam aber sicher, wie damals, voll Frevels und reif für's - Gericht wird. Wie es war, so wird es sein!

Ein helles Licht in dunkler Nacht

Wenn wir in stockdunkler Nacht ein helles Licht bei uns haben, so freuen wir uns, denn das Licht ist ein großer Segen. Im Licht sehen wir so mancherlei Gefahren, die wir nun umgehen können. In jener geistig stockdunklen Nacht war auf Erden trotz allem ein helles Licht vorhanden, das war Noah. Infolge der großen Gottlosigkeit beschloss der Herr über alles Fleisch ein Gericht kommen zu lassen, welches das ganze Menschengeschlecht treffen und verderben sollte. Als Rettungswerk musste Noah eine Arche bauen, dann den Menschen das kommende Gericht, aber auch die Rettung in der Arche, mitteilen. Noah glaubte Gottes Botschaft und gehorchte, baute eine Arche, und tat auch das andere, das der Herr ihm befohlen hatte; er verkündigte das kommende Gericht Gottes, auch dass eine Möglichkeit zur Rettung in der Arche vorhanden sei. Noahs Predigt war einfach, klar und sehr ernst: Gericht über alles gottlose Wesen und über die, die Gott nicht glauben und gehorchen, aber Gnade und Rettung für diejenigen, die Gott glauben und gehorchen. Gericht und Gnade, das waren die beiden Pole der göttlichen Botschaft, die Noah auszurichten hatte. Das war das helle Licht in dunkler Nacht. Und dass alle Menschen damaliger Zeit, diese Botschaft vernehmen konnten, dazu gab der Herr eine sehr lange Zeit, 120 Jahre.

Ihr Lieben, wisst ihr auch, dass trotz der heutigen laodizäischen Lauheit und Gottlosigkeit aller Art, an vielen Orten klar und sehr ernst gepredigt wird? Und heute haben wir nicht nur ein ein helles Licht, sondern eine ganze Anzahl heller Lichter. Wir leben in der Zeit kurz vor dem Kommen des Herrn und kurz vor dem Losbrechen der Gerichte Gottes. In den Einleitungsgerichten "der Wehen Anfang" (Mt 24:8) befinden wir uns schon, Gerichte, die von den Propheten, Aposteln, ja vom Herrn selbst angekündigt worden sind. Diejenigen seiner Knechte und Kinder, die wie Noah von ganzem Herzen Gottes Botschaft glauben und Ihm gehorchen, die rufen laut und klar: Die Gerichte Gottes kommen! aber auch, dass Rettung in Jesus - dem Urbild der Arche - vorhanden ist. Ferner, dass dieser Jesus vor den eigentlichen großen Gerichten kommen und die Seinen zu sich nehmen wird, deshalb rufen sie dem Volk Gottes zu: Wohlauf, der Bräutigam kommt. Steht auf, die Lampen nehmt! Macht euch bereit zu der Hochzeit, ihr müsset ihm entgegen gehn. Das sind die hellen Lichter in der jetzigen dunklen Zeit, und Gott sei Lob und Dank für diese hellen Lichter der Letztzeit, dass wir diese noch am Tage des Heils, in der angenehmen Zeit haben. Seht, diese sollen wir von Herzen unterstützen, wenn wir das Wohl des Landes, des Volkes und unserer Angehörigen suchen. Hier gilt das Wort Gottes, durch Jeremia gesprochen, Jer 29:7: "Suchet der Stadt Bestes... und betet für sie zum Herrn denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl." Auch das Zeugnis der heutigen treuen Zeugen Gottes enthält, wie das des Noah, ein Doppeltes: Gericht und Gnade! Sie rufen der Welt zu: Eile, eile, lass dich retten in Jesus, der wahren Arche. Küsset den Sohn dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Weg; denn sein Zorn wird bald entbrennen. Aber wohl allen, die auf Ihn trauen (Ps 2:12). Was sind wir, auch helle Lichter? Gott gebe, dass wir solche werden! Wir sehen weiter:

Das angekündigte Gericht bricht herein

Was war der Erfolg der Verkündigung der göttlichen Botschaft in Wort und Zeichen in den 120 Jahren? Der Erfolg war gleich Null. Die Menschen verlachten Noah und seine Arche. Wie mögen sie gespottet haben über seine Predigt und über die Arche. Seht mal, der Noah baut sich dort eine Sommervilla... Und sie achteten es nicht - wie lange nicht? - bis die Sintflut kam und brachte sie alle um. Eines Tages überzog sich der Himmel mit schwarzen Wolken . Die Leute werden gesagt haben: es scheint, wir bekommen einen ordentlichen Regen! Nein, nein, es war kein ordentlicher, sondern ein außerordentlicher Regen. Plötzlich finge es an zu regnen, nein, zu gießen, mit einem furchtbaren Blitz und Donner. Doch was war das? Die ERde brach auf, da und dort, und aus der Erde quollen Wassermassen hervor. Von oben und von unten kam Wasser, Wasser, Wasser und es dauerte gar nicht lange, das stand schon alles unter Wasser. Da kam es den Leuten zum Bewusstsein: Sollte der alte Graukopf Noah doch Recht gehabt haben? Und wahrhaftig, das angedrohte und angekündigte Gericht ist hier! Und die in der Nähe der Arche waren, die werden durch's Wasser gewatet und sich schreiend und heulend zur Arche gestürzt haben. Sie klopften und schrie: Noah, bester Noah, liebster Noah, mach uns auf! Ei, wie war mit einem Mal der, den sie verlacht und verspottet hatten, der Liebste und Beste geworden? Wartet nur, ihr Gotteskinder, lasst euch verlachen und verspotten, bald werden die Rollen vertauscht werden. Doch ich glaube, der Noah wird von innen geantwortet haben: Freunde, ich kann euch nicht aufschließen, der denn der Herr hat zugeschlossen und er hat den Schlüssel mitgenommen. Wisst ihr noch, wie oft ich euch von diesem Tag verkündigt habe, 120 Jahre lang, und wie ich euch gebeten habe, doch in die Rettungsarche einzugehen. Doch was habt ihr getan? Mich verlacht und verspottet, nun ist es zu spät. So war es auch. Die Menschen mögen draußen vor der Arche geschimpft, geflucht, Gott gelästert oder auch gebetet und sich gegenseitig Vorwürfe gemacht haben: Du bist schuld! Alles umsonst, es war zu spät. 120 Jahre Gericht und gnade umsonst gepredigt. Urplötzlich brach das Gericht herein - unerwartet, obwohl lange angekündigt gewesen - und für die allermeisten unvorbereitet Sie achteten es nicht, bis die Sintflut kam und brachte sie alle um. Doch wie es war, so wird es sein! Wird es dir auch so ergehen?

So war es auch in Sodom. Die sprachen zu Lot: Hast du noch jemanden der dir angehört, den führe heraus; denn der Herr hat uns gesandt, diese Stätte zu verderben. Da ging Lot hinaus und sagte solches seinen Schwiegersöhnen, jedoch auch die verlachten ihn. Denkt mal, was dieser alte Lot sich in den Kopf gesetzt hat, diese schöne Stadt soll zerstört werden? Habt ihr schon mal solch einen Unsinn gehört? Kurz, hier in Sodom, wie zu Noahs Zeit, grenzenlose Gleichgültigkeit, große Gottlosigkeit, Unglauben, Verlachen und Verspotten der göttlichen Botschaft. Und heute? Achtet die Masse, selbst viele Kirchenleute, auf die Botschaft der kommenden Gerichte? Nein, auch heute heißt es: Sie achten es nicht. Doch plötzlich ließ der Herr Feuer und Schwefel vom Himmel regnen und brachte alle diese gottlosen Menschen um und zerstörte ihre Städte. Und der Herr sagte: "So wird's auch sein an dem Tage, wenn des Menschen Sohn geoffenbart wird." Ja, wie es war so wird es sein (Lk 17:30). Also Noahs und Lots Zeit, mit ihrem schauerlichen Ausgang, wird sich bei der sichtbaren Wiederkunft Christi wiederholen. Ja, die Gnade hat Zeit und hat Schranken. Will man sich nicht bekehren, dann hat er sein Schwert gewetzt - wozu? - nun, zum Dreinhauen, wie geschrieben steht: Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn und it seinem Grimm wir der sie schrecken. Und das wird, wie zur Zeit Noahs und Lots, schrecklich sein. -

Doch an beiden Orten fand eine Scheidung statt. Noah, der Gott glaubte und ihm gehorchte, wurde mit seiner Familie gerettet, während die andern ein Ende mit Schrecken nahmen, und Lot, der endlich ernst machte, wurde mit seinen beiden Töchtern gerettet, während die andern im Feuergericht zugrunde gingen. Diese Scheidung der Frommen von den Gottlosen, derer, die Gott glauben und gehorchen, finden wir in der ganzen Schrift, und genau dieselbe Scheidung wird sich wiederholen, wenn der Herr wiederkommt. Auch hier heißt es: Wie es war, so wird es sein! Die einen werden zum Herrn entrückt und die andern kommen in die schrecklichen Gerichte der antichristlichen Trübsal hinein. Jedem das Seine! Aber wohl allen, die auf Ihn trauen, die haben's gut!

Menschen zur Zeit Noahs und Lots

Ich will zum Schluss noch die vier Klassen Menschen zur Zeit Noahs und Lots beschreiben, die wir nach des Herren Wort, am Ende dieses Zeitalters wieder finden werden. In einer der vier Klassen befinden wir uns. Gib genau acht, in welcher Klasse du dich befindest.

1. Die Zeitgenossen Noahs und Lots

Wir haben schon gesehen, wie diese in einer entsetzlichen Gleichgültigkeit bezüglich der Rettung ihrer Seele lebten, die dann infolge dessen immer tiefer in Gottlosigkeit versanken. Diese glaubten die Botschaft Gottes, durch Noah und Lot verkündigt, nicht, im Gegenteil, sie verlachten und verspotteten dieselbe. Urplötzlich brach das Gericht über diese herein und brachte sie alle um. Dann hatte das Spotten schnell ein Ende und sie erkannten, dass ein lebendiger Gott ist, der sich nicht spotten lässt. Das wird auch die erstorbene Christenheit bald erleben. Gehörst du zu dieser Klasse der Zeitgenossen Noahs?

2. Repräsentanten von Lots Weib

Wohl hatte sie einen guten Anfang genommen, so dass sie im Gehorsam gegen das Wort des Herrn bereits Sodom verlassen hatte, allerdings mit liebender Gewalt von Seiten der Engel. Da sie aber innerlich vom sodomitischen Weltgeist angefressen und durchseucht war, gedachte sie auf dem Weg zum Rettungsort an ihre Fleischtöpfe, an den zurückgelassenen Geldsack, an ihr schönes Haus, an ihr fettes Vieh und an andere Dinge, und anstatt an des Herrn Wort: Errette deine Seele und siehe nicht hinter dich! zu denken, dachte sie, ich möchte doch zu gerne mein lieb gewonnenes Sodom nochmals sehen und - vom Sodomgeist benebelt und verstrickt, sah sie hinter sich und - das Gericht Gottes traf sie - sie ward zur Salzsäule. Man kann Sodom verlassen haben, auf dem Weg um Rettungsort sein, ja vielleicht konnte sie Zoar bereits sehen, und dennoch unterwegs verlorengehen und ein Ende mit Schrecken nehmen, das ist in der Tat schrecklich. 600 000 Mann zogen durch eine mächtige Hand aus Ägypten, doch auch sie waren vom ägyptischen Weltgeist benebelt, auch sie waren dem Herrn ungehorsam und gingen unterwegs verloren, ausgenommen zwei Männer. Gehörst du in die Klasse von Lots Weib? Sie hatte so viele herrliche Vorzüge, die wenige Menschen haben. Sie war

a) die Frau eines zum Teil frommen Mannes
b) sie war vom Engel gewarnt, und sogar
c) vom Engel aus der Stadt des Verderbens geführt worden.

Welche wunderbaren Vorrechte! Und doch ging sie verloren, weil sie des Herrn Wort nicht genau befolgte. Vielleicht hast auch du eine fromme Mutter, einen frommen Vater oder andere fromme angehörige gehabt, bist auch oft und viel gewarnt und mit Seilen der Liebe gezogen worden, und dennoch bist auch du vielleicht dem Herrn ungehorsam, wie Lots Weib und magst, wenn's keine Umkehr gibt, wie Lots Weib unterwegs verlorengehen. Deshalb die ernste Warnung des Herrn: Gedenket an Lots Weib! Ja, die Welt vergeht mit ihrer Lust; und wer sich an die Welt hängt und mit ihr und für sie lebt, der mag sehr leicht, wie Lots Weib, mit der Welt verlorengehen. Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Lauf der Welt ganz aus den Händen in das stille Zoar ein. Eile, dass du mög'st vollenden, mache dich von allem frei. - Die

Die 3. Klasse repräsentiert Lot

An Lot finden wir viele schwarze Flecken, die wir heute bei Gotteskindern leider immer noch vorfinden, trotz der ganzen Bibel und trotz der vollen Erlösung in Christo. a) Selbstsüchtig greift er seinem Onkel Abraham vor und erwählt für sich die fette Jordangegend. Dort konnte sein Vieh schnell fett werden und mit demselben konnte er dann viel Geld verdienen, seinem Onkel Abraham überließ er die magere kahle Hügelgegend. Lot ist der Vater aller halbblinden Kinder Gottes, die zuerst für sich nach dem Irdischen schielen, der Herr kommt erst in zweiter Linie, und auch dann nur, wenn etwas übrig geblieben ist, und dann so wenig wie möglich. Die Bibel ist nicht gegen Reichtum, denn sie zeigt uns viele reiche und dabei fromme Leute wie Abraham, Isaak, Hiob und andere. Es ist ein großer Unterschied, ob man, wie Lot und der reiche Kornbauer, alles für sich zusammenkratzen, oder recht viel einnehmen wollen, um dann viel dem Herrn geben zu können und sagen: Meine Farm oder mein Geschäft gehört dem Herrn.

b) Dann setzte Lot seine Hütte immer weiter und dichter nach Sodom, bis er schließlich ganz drinnen war. Dort wurde er sogar Stadtvater. Anstatt: Gehet aus, aus dem gottlosen Wesen, ging er direkt hinein. Da heißt es auch: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Und: Wer Pech anfasst, besudelt sich. Und Lot hat sich ordentlich besudelt. Bei den gottlosen Kriegsknechten lernt man, wie Petrus, das Fluchen. Die Regel für Kinder Gottes ist für alle Zeiten dieselbe: Stellt euch nicht der Welt gleich. Und wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch sitzt dort, wo die Spötter sitzen.

c) Auch wollte Lot seine Töchter der Schande preisgeben, so schnell war er in Sodom abwärts gesunken. Wie wir bei Lot und bei den Jüngern vor Pfingsten schwarze Flecken finden, so finden wir dieselben auch heute noch bei manchen Gläubigen, leider. Statt ein reiner Brief Christi zu sein, der von jedermann gelesen werden kann, sind manche ein unreiner Brief Christi, der allerdings auch von jedermann gelesen wird, aber nicht zum Segen, sondern zum Ärgernis und zum Anstoß. - Doch Lot war kein Ungläubiger, nein, nein, denn Petrus nennt ihn den "gerechten Lot". Innerlich glaubte er an den Herrn, genau wie Jakob, von dem wir lesen: "Jakob war ein frommer Mann und blieb in Hütten." Und doch finden wir bei Jakob, wie bei Lot so manche schwarze Flecken. Was ist die Ursache? Antwort: Mangelnde Heiligung! Gläubige, die sich in der Lot-Klasse befinden, bereiten mit ihrem unheiligen Wandel ihrem Herrn keine Ehre, sondern eher Schande und sind auch in ihrer Umgebung kein Licht und kein Salz, genau wie Lot in Sodom. Nicht die Hurer, Diebe und Ehebrecher, sonder die Unheiligkeiten mancher Heiligen sind heute das größte Hindernis in der Verherrlichung des Herrn und im Seelengewinnen. Bist du in der Lot-Klasse?

Doch einen schönen Zug finden wir bei Lot, denselben sollten alle Gläubigen beherzigen. Als er merkte, es gilt Ernst: entweder nach des Herrn Wort gerettet werden, oder mit der Welt verlorengehen, da machte er auch Ernst, glaubte, und befolgte genau des Herrn Wort, und so gelangte er sicher an den Bergungsort. Willst du, lieber Bruder, werte Schwester, nicht auch endlich Ernst machen in deiner Nachfolge? Mit deinem Wandel? Mit Seelen retten? Wisse, die Zeit ist kurz, deshalb kaufe die Zeit aus, es ist böse Zeit und doch noch Gnadenzeit. Und erst als Lot gerettet in Zoar war, brach über Sodom das Gericht Gottes herein. In diesem Stück ist Lot ein herrliches Vorbild von der Gemeinde, die, bevor die Gerichte der großen Trübsal (Offb 6.-19.), losbrechen, gerettet sein wird. Der Ausspruch des Engels an Lot, 1Mo 19:22: "Eile und rette dich dahin, denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst", ist auch überaus kostbar für die Gemeinde. Wie der Herr nichts tun konnte mit seinen Gerichten, bis Lot gerettet war so wird der Herr erst dann die Gerichte der antichristlichen Trübsal losbrechen lassen, nachdem die Seinen geborgen sind, genau wie Lot in Zoar (vgl. 2Thes 2:7-8). Mögen alle Gläubigen dem Lot nicht in den schwarzen Flecken, dagegen in seinem endlichen Ernst ähnlich werden, und den Ernst der Zeit wahrnehmen und anfangen, ganz dem Herrn zu gehorchen und Ihm zu leben.

Die 4. Klasse repräsentiert Noah