Die Menschen auf Erden

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Version vom 20. Januar 2020, 17:55 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (1. Sendschreiben - Ephesus)

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Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Einleitung der Offenbarung - Offb 1

Die Menschen auf Erden - Offb 2-3

Die Sendschreiben an die sieben Gemeinden

Wir kommen nun zu Offb 2 und 3, die dann zu ihrer vollen Entfaltung kommen, wenn sie am Tag des Herrn zur Unterweisung der Menschen auf Erden dienen werden; zur Unterweisung Israels und in Sonderheit des bekehrten Restes des Volkes.

Wir haben über diesen Punkt schon genug gesagt und glauben, ihn vollkommen klargelegt zu haben.

In den Sendschreiben werde wir wiederholt auf Verhältnisse hingewiesen, wie sie in dem Buch geschildert sind. Die Bezugnahmen sind weder durch die Kirchengeschichte noch durch die Tradition zu erklären; sie sind aber einfach und klar, wenn sie im Licht der in der Apokalypse berichteten Zukunft gelesen werden.

Die Sendschreiben sind von den anderen Episteln des Neuen Testaments so verschieden, dass man sich darüber wundern muss, wie es möglich war, zu vermuten, sie wären an Glieder des Leibes Christi gerichtet. Wären wir nicht von Kindheit an daran gewähnt worden, es zu glauben, so wären wir nie darauf gekommen, sie den an christliche Gemeinden geschriebenen paulinischen Episteln an die Seite zu stellen.

Wie groß ist der Unterschied: Umstände, Standpunkt, Bezugnahme aufs Alte Testament, Terminologie, Ausdrucksweise, Zweck, Stiel, - Alles weist auf eine ganz andere Ordnung der Dinge hin, ja auf ein anderes Verhalten Gottes zur Menschheit.

Nichts davon handelt vom Christentum als solchem, nichts von unserem Christenstand, nichts in ihnen kann sich, auch nur annäherungsweise auf unsere gegenwärtige Stellung zu Christus, dass wir "vollkommen in Ihm" sind, beziehen. Gedanken wie Röm 8: So ist nun nichts Verdammtes, keine Scheidung von der Liebe Gottes - werden in diesem Sendschreiben nicht ausgesprochen. Dagegen durchweg vernehmen wir in ihnen Warnungen und Vorwürfe. Verheißungen werden nur den Überwindern gegeben und denen "die bis ans Ende ausharren".

Diejenigen, welche gesegnet sind "mit jedem geistlichen Segen in himmlischen Gütern durch Christus" (Eph 1:3), können gewiss nicht dieselben sein, an welche diese sieben Schreiben gerichtet sind. Sie wenden sich an solche, die unter dem Bund des Gesetzes stehen, nicht an die unter dem Bund der Gnade! -

Wer die Sendschreiben auslegt, als seinen sie an die Gemeinde, die Glieder des Leibes Christi, gerichtet, muss die Stellung sehr niedrig sehen, welche Gott in Christo der Gemeinde verliehen hat, oder er beweist seine Unkenntnis der Dinge.

Nein! Wir halten fest an der Wahrheit, wie sie von dem Heiligen Geist durch Paulus den christlichen Gemeinden geschrieben ist, und lassen beiseite, was gleicherweise Wahrheit ist, die von Christus durch Johannes anderen Gemeinden kundgetan wurde. Es ist ganz unwahrscheinlich, dass Gemeinden unter dem Bund des Gesetzes, wie die, an welche die Sendschreiben gerichtet sind, zu gleicher Zeit hätten bestehen können wie solche, die sich im Bund der Gnade befinden. Wir sind daher offenbar auf eine Auslegung angewiesen, die in die Zukunft greift, wo alle diese Ausdrücke, die Bezugnahmen, die Warnungen, Drohungen, Verheißungen (von denen die Geschichte nichts weiß) ihre Erfüllung finden und ihr Ende erreichen werden.

Weitere Erklärungen können wir aufzählen bis wir zur Betrachtung er Worte der Sendschreiben selbst gelangen.

Man beachte zunächst den Gedankenaufbau der sieben Schreiben, diese als ein Ganzes betrachtet, und die sieben Lehren, welche sich an die sieben Stadien der Geschichte Israels anknüpfen. Sie werden dadurch in drei und vier aufgeteilt, wie das bei der Zahl sieben immer der Fall ist.

In den drei ersten Sendschreiben wird auf Israels Geschichte, wie sie im Alten Testament berichtet ist, Bezug genommen und auf die Periode, in der das Volk in der Wüste war; sie umschließen das ganze Israel.

In den vier letzten wird auf die Zeit Bezug genommen, in der das Volk im gelobten Land war, und Israel und Juda werden abwechselnd erwähnt.

Die sieben Sendschreiben als Ganzes

Die Wüste:

1. Ephesus = Israels Verlöbnis
2. Smyrna = Israels Prüfung
3. Pergamus = Israels Nichtbestehen

Das Land:

4. Thyatira = Die Zeit der Könige Israels
5. Sardes = Israels Wegführung
6. Philadelphia = Die Zeit der Könige Judas
7. Laodizea = Judas Wegführung

Dass Israel in der Prüfung nicht bestand und der Grund, warum es nicht bestand: das ist das große Thema der Sendschreiben. Dies ist die Grundlage der wichtigen Lektion, welche vonnöten sein wird für eine andere Zeit der Prüfung und der Trübsal, welche nicht in Misserfolg, sondern in Herrlichkeit enden wird.

Die Einteilung drei und vier wird weiter gekennzeichnet durch die Warnung und die Verheißung, womit jedes der sieben schreiben abschließt.

In den drei ersten, die sich auf die Wüste beziehen, folgt die Verheißung auf die Warnung, während die Reihenfolge in den vier letzten, die sich auf das verheißene Land beziehen, umgekehrt ist und die Verheißung der Warnung vorausgeht.

Wir wollen nun auf jedes einzelne Schreiben näher eingehen.

Das 1. Sendschreiben - Ephesus

Offb 2:1-7

Alle Sendschreiben sind obwohl verschieden in der Thematik, doch nach dem gleichen Plan aufgebaut. Zunächst die Einleitung: Christi Befehl zu schreiben, mit einem passenden Attribut, das aus der in Offb 1 voraufgegangenem Gesicht entnommen ist. Zum Schluss: Christi Aufforderung an jeden, der Ohren hat, zu hören, und Seine Verheißung, welche sich im letzten Teil des Buches erfüllt. Zwischen beiden haben wir das eigentliche Thema des Sendschreibens. Diese allgemeinen Anordnung ist aller Sendschreiben eigen; doch hat jedes seine besondere Darstellung dieser Anordnung.

Die Übereinstimmungen wie die Abweichungen der Schreiben, sind der Beachtung wert, da sie die gegenseitigen Beziehungen aufdecken helfen. Sie zeigen, welche wichtigen Punkte zu beachten sind, und auf welche Gegenstände wir die meiste Aufmerksamkeit zu richten haben.

Kurz, sie geben uns den besonderen Zweck und den Schlüssel jedes einzelnen Schreibens, und obwohl zum Studium des Lesens nicht unbedingt wichtig, sind sie doch seiner vollen Aufmerksamkeit wert.

Aufbau

Einleitung:

A - c - Offb 2:1 = Christi Befehl zu schreiben
d - Offb 2:1 = Christi Attribut

Anerkennung:

B - e - Offb 2:2 = "Deine Werke"
f - Offb 2:2 = "und deine Arbeit"
g - Offb 2:2 = "und deine Geduld"
h - Offb 2:2 = Nicht-Ertragen
i - Offb 2:2 = Lügner Prüfung
i - Offb 2:2 = Lügner Beweis
h - Offb 2:3 = Vertragen
g - Offb 2:3 = "und hast Geduld"
f - Offb 2:3 = "du arbeitest"
c - Offb 2:3 = Werke: "Bist nicht müde geworden"

Tadel:

B - j - Offb 2:1 = Schuldigkeit: Liebe
k - Offb 2:5 = Warnung: "Gedenke"
k - Offb 2:5 = Warnung: "tue Buße"
j - Offb 2:6 = Hass.

Schluss:

A - c - Offb 2:7 = Christi Befehl zu hören
d - Offb 2:7 = Christi Verheißung: "Holz des Lebens" (vgl. Offb 22:2-14)


Offb 2:1
Dem Engel .... Wie wir schon oben gesagt haben, ist dies der schliach zibur der Synagoge, der oberste Priester; ein Titel, den Juden wohl verstehen, der aber den Ohren der Christen aus den Nationen gänzlich fremd ist.

Der Gemeinde .... wie Apg 19:32.39.41. Es ist die Gemeinde, die sich in der Synagoge versammelte, wie auch aus Jak 5:14 hervorgeht. In diesem Sinne ist es auch hier (Offb 2 und 3) zu verstehen.

in Ephesus schreibe .... Niemand kann dies Sendschreiben der Epistel Pauli an die Epheser zur Seite stellen und auch nur einen Augenblick denken, es wäre dieselbe Gemeinde angesprochen. Das ist Tatsache und unbestreitbar. Man lese beide Schreiben, eins nach dem andern, und beachte, wie in dem einen die Gnade, in dem andern die Werke in Betracht kommen. Zwar schrieb Johannes einige Jahre später Paulus. Aber obwohl dadurch der Zustand der Gemeinde hätte beeinflusst werden können, so konnte das doch nicht die göttliche Handlungsweise ändern. Sein Bund blieb unverändert. Hier aber ist, wie wir sehen werden, alles durchaus anders.In Pauli Epistel an die Epheser spricht Gott zu denen, die das höchste Vorrecht der Gnade genießen. Hingegen hier, in dem apokalyptischen Sendschreiben an Ephesus ist von Segen, ausgenommen für die Überwinder, überhaupt nicht die Rede.

Das sagt, der da hält die sieben Sterne in Seiner Rechten (Offb 1:16), der da wandelt mitten unter den sieben Leuchtern (Offb 1:13). Hier wird zweifellos Bezug genommen auf 5Mo 23:15, wo das Wandeln Gottes in derselben Absicht geschieht, wie es am Tag des Herrn der Fall sein wird. "Denn der Herr, dein Gott, wandelt unter deinem Lager, dass Er dich errette, und gebe deine Feinde vor dir. Darum soll dein Lager heilig sein, dass nichts Schändliches unter die gesehen werde und er sich von dir wende". Hier ist es Christus, auf den das Wort 3Mo 26:12 zu beziehen ist. Und Sein Auge sieht tadelnd auf das, was schändlich ist im Lager dieser Gemeinden.

Offb 2:2
Ich weiß deine Werke ... Nach diesem Grundsatz wird der Herr an Seinem Tage mit dem Rest aus Israel verfahren. Sieh Jes 66:18: "Und Ich kenne ihre Werke und Gedanken. Es kommt die Zeit, dass Ich sammle alle aus den Nationen und Zungen, dass sie kommen und sehen Meine Herrlichkeit". Der Zusammenhang in den folgenden Versen (Offb 2:15-17) zeigt, welcher Art diese "Werke", und wann der Herr sich mit ihnen befassen wird. Die meisten der sieben Sendschreiben beginnen mit dem Bericht dieser Tatsache (Jes 66:18).

und Arbeit*) und deine Geduld .... ( *in den besten Lesarten fehlt: "deine"). Von dieser Geduld spricht Offb 13:10: Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen und Offb 14:12: Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes (Erwähnung der "Werke") und den Glauben an Jesum". Die Angabe in diesem Sendschreiben bezieht sich auf die Lage der Dinge an jenem großen Tag, wo sich erfüllen wird, was in diesem Buch geschrieben steht.

Und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und du hast geprüft die, welche sich Apostel nennen, und sind es nicht, und hast sie als Lügner erfunden;

Offb 2:3
und du hast Geduld und hast getragen um Meines Namens willen, und bist nicht müde geworden. (Dies ist die Reihenfolge der Worte bei Lachmann, Tischendorf, Westcott-Hort)

Offb 2:4
Aber Ich habe das gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Die Worte haben sehr starke Betonung. Wörtlich "deine Liebe - deine erste Liebe". Was ist das anders als ein Bezugnahme auf Jer 2:1.2 wo Jeremia von Gott aufgefordert wird, seine Weissagung mit der Erinnerung an diese Tatsache zu beginnen.: "So spricht der Herr: Ich denke, da du ein freundliches junges Mädel und eine liebe Braut warst, da du Mir folgtest in die Wüste." Auf diese Zeit bezieht sich Hes 16:8-10 usw.: "Die Zeit, da Jehova die Kinder Israels annahm und erwählte, nicht wegen ihrer großen Zahl, "sondern darum, dass Er euch geliebt hat" (5:Mo 7:7-9) Siehe Offb 1:5 unter dem Ausdruck: "Der uns geliebt hat".

Offb 2:5
So gedenke daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße. Das wäre eine seltsame Rede, gälte sie denen die Er (Eph 1:3) gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen". Durch nichts kann a dieser Segen verloren gehen; denn es sind "himmlische Güter, durch Christus", die niemand rauben kann. Auch vermag die Buße die Gnade nicht zu erwerben. Diese hat Gott Seiner Gemeinde geschenkt, und Seine Gabe wird Ihn nicht gereuen (Röm 11:29). Nein, die Gemeinde, an welche diese Worte gerichtet sind, kann nicht diejenige sein, zu der der Heilige Geist durch Paulus redet.

Und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde Ich dir kommen*) und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust. (*nach den angegebenen Lesarten muss "bald" wegfallen) Es ist schon eimal, an Seinem ersten Advent gekommen, um Frucht zu suchen, hat aber keine gefunden. Nun kommt Er wieder, und aufs Neue ertönt der Ruf: "Tut Buße! Denn der da kommen will, ist nahe. Buße ist das erste Werk. Sie ist die einzige Bedingung nationalen Segens für Israel. Die Proklamation des Königs und des Reiches hat den Bußruf zum wesentlichen Inhalt. Das Amt Johannes des Täufers (Mt 3:2), Christi Amt selbst (Mt 4:17) und auch des Petrus (Apg 2:38; Apg 3:39) wird durch das ein Wort "Buße" gekennzeichnet. Dies ist das "erst Werk", das zu tun ist, der erste Schritt, der gemacht werden muss, um zum nationalen Segen zu gelangen. (Siehe 3Mo 26:40-42; 1Kön 8:33.36.37; 5Mo 30:1-3; Dan 9:3.4; Sach 1:3).

Offb 2:6
Aber das hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, welche Ich auch hasse. Die Nikolaiten werden noch einmal in Offb 2:15 erwähnt. Die Geschichte weiß nichts Bestimmtes darüber zu sagen, ob es je während der ersten Zeit des Christentums Leute gab, die Nikolaiten hießen. Die Überlieferung weiß davon, doch ist alles, was sie berichtet, so widerstreitend und unsicher, dass die meisten Ausleger die Schwierigkeit dadurch zu lösen suchen, dass sie den Namen für symbolisch ausgeben (wie sie es auch mit "Bileam" Offb 2:14.15 und "Isebel" Offb 2:20 machen). Sie erklären den Namen nach seiner Wortbedeutung.: Nikon (Sieger) und Laos (Volk). Jedenfalls ist es besser, die Sache bis zu jenem Tage ruhen zu lassen, wo die Bedeutung durch die Ereignisse kundgetan werden wird.

Offb 2:7
Wer Ohren hat, der höre .... Niemand als der Herr Jesus hat je diesen Ausdruck gebraucht. Vierzehn Mal hat Er so gesprochen; immer dann, wenn Er redete von dem einstigen großen Wechsel der Zeiten. Der Ausdruck steht also mit diesem Wechsel in enger Verbindung. Sechs ist die Zahl des Menschen. Sechsmal gebraucht Er das Wort in den Evangelien als des Menschen Sohn, und achtmal die Herren-Zahl in der Offenbarung, als der auferstandene Herr, der vom Himmel spricht: hier am Schluss jedes der sieben Sendschreiben und einmal in Offb 13:9.

Was der Geist den Gemeinden sagt: .... Offb 19:10 heißt es: "Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung", d. h. es ist das weissagende Zeugnis Christi selbst, oder das, welches Sein Knecht Johannes oder der Engel über den ablegt, der zu den Gemeinden in diesem Buche spricht.

Wer überwindet ... Diese Sprache ist den von Paulus an die Gemeinden gerichteten Episteln gänzlich fremd. Die Glieder des Leibes Christi haben alle "in Ihm" überwunden! Sie überwinden weit um des willen, der uns geliebt hat (Röm 8:37). Derselbe Johannes redet in seiner Epistel zu denen, die der christlichen Gemeinde angehören, als solchen, die schon überwunden haben (s. 1Jo 2:13; 1Jo 4:4; 1Jo 5:4.5).

Die er hier meint, werden in den Tagen des Tieres leben, inmitten großer Trübsal. Es werden die sein, die bis ans Ende ausharren. Von einigen lesen wir "das Tier ... wird mit ihnen einen Streit halten, und wird sie überwinden und wird sie töten" (Offb 11:7). Von anderen wird gesagt: "Sie haben ihn, den Verkläger ihrer Brüder, überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod" (Offb 12:11). Wieder von anderen: "Ihm (dem Tier) wurde gegeben zu streiten mit denHeiligen und sie zu überwinden" (Offb 13:7). Darum die Wiederholung der Verheißung am Ende von Offb 21:7: "Wer überwindet, der wird alles ererben". - In der Offenbarung ist immer wieder vom Überwinden die Rede. Nicht weniger als sechzehn Mal kommt das Zeitwort nikan = besiegen oder überwinden vor.

Die Überwinder, die am Ende der sieben sEndschreiben angesprochen sind, werden in jenen Tage leben, von denen in diesen Stellen gesprochen wird. Sie werden eine besondere Sünde zu überwinden haben. Jes 66:5 wird von ihnen geweissagt: "Höret des Herrn Wort, die ihr euch fürchtet vor Seinem Wort! Eure Brüder, die euch hassen, und euch schmähen um Meines Namens willen, sprechen: Lasset sehen, wie herrlich der Herr ist, lasset Ihn erscheinen zu eurer Freude! Die sollen zuschanden werden". Dan 11:32 heißen sie die, "die ihren Gott kennen, werden sich als stark erweisen und danach handeln". Mt 24:13 die, welche "ausharren bis ans Ende" (Mt 10:22).

Dem will Ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist. Diese erste Verheißung geht Offb 22:13 in Erfüllung, wo der bestimmte Artikel steht: "Der Baum des Lebens". Sie bezieht sich in Sonderheit auf die Überwinder. Das Holz in Offb 2:2 und die in Hes 47:12 erwähnten Bäume sind andere (ohne Artikel), die zur Heilung der Nationen während des Tausendjährigen Reiches dienen werden.

Die Verheißung hier bezieht sich auf die neue Erde, wo der Fluch abgetan und die ganze Erde wieder ein Paradies Gottes sein wird. In dieses Paradies wurde Paulus entrückt (2Kor 12:4), sowie auch in den "dritten Himmel".

Die erste Welt wurde von Wasser überflutet und verderbt (2Petr 3:6 und 1Mo 1:1)

Der zweite Himmel und die zweite Erde sind, die die "jetzige" sind (2Petr 3:7) und die zum Feuer aufbewahrt werden (2Petr 3:10).

Des dritten Himmels warten wir, nämlich des neuen Himmels und der neuen Erde (Wiederherstellung des Paradieses; 2Petr 3:13 und Offb 21:22).

In diesen dritten Himmel und das Paradies wurde Paulus im Gesicht entrückt. Johannes sah es auch und erhielt den Befehl zu schreiben, was Paulus nicht aussprechen konnte, Auf dieses Paradies der neuen Erde, welches das Reich kennzeichnen wird, wies der Herr Jesus hin in Seiner Antwort auf die Bitte des sterbenden Schächers: "Herr, gedenke an mich, wenn Du in Dein Reich kommst" mit den Worten: "Wahrlich, Ich sage dir heute (d.h.. an diesem Tage der Schande und des Todes, über den du hinaussiehst mit dem Blick des Glaubens), du wirst mit Mir im Paradiese sein". Die Verheißung wird an ihm, als an einem Überwinder erfüllt werden. Sein Glaube überwand alle Schwierigkeiten; er glaubte wunderbarerweise trotz der furchtbaren Szenen jenes Tages, dass Jesus der Herr wäre und dass Er trotz allem in Seinem Reich kommen werde. Ihm also, als einem Überwinder, wurde die Verheißung von dem zukünftigen Paradies gegeben wie sie hier allen gegeben wird, die durch denselben Glauben überwinden werden.

Das 2. Sendschreiben - Smyrna

Offb 2:8-11