Der ungerechte Haushalter: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(7 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 12: Zeile 12:
 
[http://www.bibelwissen.ch/wiki/Von_der_endlichen_Annahme_des_jüdischen_Volkes<big>'''Von der endlichen Annahme des jüdischen Volkes'''</big>] <br/>
 
[http://www.bibelwissen.ch/wiki/Von_der_endlichen_Annahme_des_jüdischen_Volkes<big>'''Von der endlichen Annahme des jüdischen Volkes'''</big>] <br/>
 
[[Lk 18:11]]-18<br/>
 
[[Lk 18:11]]-18<br/>
 
 
<big>[[In Bearbeitung]]</big><br/>
 
  
 
==<big>'''Der ungerechte Haushalter'''</big>==
 
==<big>'''Der ungerechte Haushalter'''</big>==
Zeile 21: Zeile 18:
 
<br/>
 
<br/>
  
Das ist ein Gleichnis, welches zu allen Zeiten den Auslegern schwere Nüsse zu knacken gab. Viele dieser Schwierigkeiten kommen aber daher, dass man es in seinem Grund- und Hauptsinn nicht auf die Juden bezogen hat. Will man diese Gleichnisse in die hergebrachten, allgemein-religiös-christlichen Anschauungen hineinpassen, dann spert es sich an allen Ecken und Enden. Fassen wir aber die Gleichnisse als das prophetische Heilandswort vom Königreich, in welchem die Juden die Zentrale sind, dann gibt’s allerlei Licht.
+
Das ist ein Gleichnis, welches zu allen Zeiten den Auslegern schwere Nüsse zu knacken gab. Viele dieser Schwierigkeiten kommen aber daher, dass man es in seinem Grund- und Hauptsinn nicht auf die Juden bezogen hat. Will man diese Gleichnisse in die hergebrachten, allgemein-religiös-christlichen Anschauungen hineinpassen, dann sperrt es sich an allen Ecken und Enden. Fassen wir aber die Gleichnisse als das prophetische Heilandswort vom Königreich auf, in welchem die Juden die Zentrale sind, dann gibt’s allerlei Licht.
  
Der Heiland redet auch in  unserem vorliegenden Gleichnis im ersten und zweiten Teil vom jüdischen Volk. Dies Volk hat ja zwei Hauptperioden; die Gerichts-  und Verdammnisperiode - und die Gnaden- und Segensperiode. Es muss eben das ganze Gesetz, unter welches es getan ist, auch durchmachen, und zwar nach seinen beiden Seiten: Fluch und Segen. Unser Gleichnis schildert diese beiden Seiten besonders scharf.  
+
Der Heiland redet auch in  unserem vorliegenden Gleichnis im ersten und zweiten Teil vom jüdischen Volk. Dieses Volk hat ja zwei Hauptperioden; die Gerichts-  und Verdammnisperiode - und die Gnaden- und Segensperiode. Es muss eben das ganze Gesetz, unter welches es getan ist, auch durchmachen, und zwar nach seinen beiden Seiten: Fluch und Segen. Unser Gleichnis schildert diese beiden Seiten besonders scharf.  
  
Der untreue Haushalter im ersten Teil ist niemand anders als das jüdische Volk in seinem Fluchzustand. Diesen sieht der Heiland aus der verkehrten Herzensstellung der ihn umgebenden Juden herauswachsen. Er muss ihn auch bezeugen. Weil aber das Volk mit sehenden Augen nicht sieht und weil es mit hörenden Ohren nicht hört, bekommt es diese Offenbarung des Fluchzustands in der Hülle, im Gleichnis. Die Pharisiäer, welche nach Lk 16:14 dies auch hörten, merkten ganz gut, dass es auf sie ginge. Sie waren geizig und spotteten seiner, sagt die Schrift.<br/><br/>
+
Der untreue Haushalter im ersten Teil, ist niemand anders als das jüdische Volk in seinem Fluchzustand. Diesen sieht der Heiland aus der verkehrten Herzensstellung der ihn umgebenden Juden herauswachsen. Er muss ihn auch bezeugen. Weil aber das Volk mit sehenden Augen nicht sieht, und weil es mit hörenden Ohren nicht hört, bekommt es diese Offenbarung des Fluchzustands in der Hülle, im Gleichnis. Die Pharisiäer, welche nach [[Lk 16:14]] dies auch hörten, merkten ganz gut, dass es auf sie ginge. Sie waren geizig und spotteten seiner, sagt die Schrift.<br/><br/>
  
==<big>Das jüdische Volk  und der Mammon</big>==
+
===<big>'''Das jüdische Volk  und der Mammon'''</big>===
  
 
Wenn wir das Gleichnis im Ganzen übersehen, so merken wir, dass es von der Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon handelt. Der Mammon ist Anfang und Ende des Gleichnisses. Im Griechischen heißt das letzte Wort des Gleichnisses hochbedeutsam: Mammon.
 
Wenn wir das Gleichnis im Ganzen übersehen, so merken wir, dass es von der Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon handelt. Der Mammon ist Anfang und Ende des Gleichnisses. Im Griechischen heißt das letzte Wort des Gleichnisses hochbedeutsam: Mammon.
  
Das jüdische Volk hat vom Anfang seine Berufung an bis zum Ziel eine besondere Stellung zum Mammon eingenommen. Nehmen wir Abraham: er wurde sehr schnell reich und war gar bald der reichste und mächtigste Mann in Kanaan. Isaak lebte in diesem Reichtum. Dem Jakob fiel auf wunderbare Weise der Reichtum Labans zu. Als er auszog, hatte er nur den Stab. Als er heimkehrte , war er  zu zwei Heeren geworden. Josef hatte durch Gottes Führung allmählich alle Schätze Ägyptens in der Hand und verfügte über sie. Die zwölf Brüder bekamen ohne Ansand den reichsten Teil Ägyptens als ihren Aufenthaltsort. Als das Volk aus Ägypten auszog, gab der Herr ihnen allen Gold- und Silberschmuck der Ägypter- Und das müssen ungeheure Reichtümer gewesen sein, wie wir bei Errichtung des goldnen Kalbes und der Stiftshütte sehen. So war auch der Besitz aller kanaanitischen  Völker den Juden zugedacht - nur durch ihren Ungehorsam haben sie sich die Gabe Gottes selbst verscherzt. Welche Reichtümer häufte Salomo an, er, a schattenhafte Vorbild des wahrhaftigen Königreichs. Geschenke ohne Maß wurden ihm gebracht. Aber auch nach der Verschleppung des Volkes von Babylon an bis heute sind ihm stets schnell die Reichtümer der Nationen  zugewachsen, sobald es der Herr  unter ihnen frei wandeln ließ. Wir sehen das heute in eminentem Ausmaß. Das Element Israels ist der Mammon. Das alles aber wird sich nach der Wiederannahme des Volkes und n ach Aufrichtung des Königreiches im vollsten Sinn auswirken. Die Nationen werden ihr eSchätze nach Zion bringen, davon reden alle Propheten. "Mein ist beides, Silber  und Gold“, spricht der Herr, der Gott Israels. Jerusalem wird nach seiner Wiederaufrichtung auch die Sammelstätte der Schätze der Erde sein. Aus Dankbarkeit werden die unter Christus gesegneten Nationen das Ihrige bringen.  
+
Das jüdische Volk hat vom Anfang seine Berufung an bis zum Ziel eine besondere Stellung zum Mammon eingenommen. Nehmen wir Abraham: er wurde sehr schnell reich, und war gar bald der reichste und mächtigste Mann in Kanaan. Isaak lebte in diesem Reichtum. Dem Jakob fiel auf wunderbare Weise der Reichtum Labans zu. Als er auszog, hatte er nur den Stab. Als er heimkehrte , war er  zu zwei Heeren geworden. Josef hatte durch Gottes Führung allmählich alle Schätze Ägyptens in der Hand und verfügte über sie. Die zwölf Brüder bekamen ohne Anstand den reichsten Teil Ägyptens als ihren Aufenthaltsort. Als das Volk aus Ägypten auszog, gab der Herr ihnen allen Gold- und Silberschmuck der Ägypter. Und das müssen ungeheure Reichtümer gewesen sein, wie wir bei Errichtung des goldnen Kalbes und der Stiftshütte sehen. So war auch der Besitz aller kanaanitischen  Völker den Juden zugedacht - nur durch ihren Ungehorsam haben sie sich die Gabe Gottes selbst verscherzt. Welche Reichtümer häufte Salomo an, er das schattenhafte Vorbild des wahrhaftigen Königreichs. Geschenke ohne Maß wurden ihm gebracht. Aber auch nach der Verschleppung des Volkes von Babylon an bis heute, sind ihm stets schnell die Reichtümer der Nationen  zugewachsen, sobald es der Herr  unter ihnen frei wandeln ließ. Wir sehen das heute in eminentem Ausmaß. Das Element Israels ist der Mammon. Das alles aber wird sich nach der Wiederannahme des Volkes und nach Aufrichtung des Königreiches im vollsten Sinn auswirken. Die Nationen werden ihre Schätze nach Zion bringen, davon reden alle Propheten. "Mein ist beides, Silber  und Gold“, spricht der Herr, der Gott Israels. Jerusalem wird nach seiner Wiederaufrichtung auch die Sammelstätte der Schätze der Erde sein. Aus Dankbarkeit werden die unter Christus gesegneten Nationen das Ihrige bringen.  
  
 
Diese sonderliche Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon bringt natürlich auch sonderliche Aufgaben. Im Fluchzustand werden diese nicht erfüllt, im gesegneten Zustand sollen sie erfüllt werden. Der Heiland schildert uns im Gleichnis zuerst die Fluchseite. Das jüdische Volk ist der Haushalter des reichen Mannes. Dem jüdischen Volk hat Gott nicht nur seine Offenbarung im Wort und das Gesetz gegeben, sondern auch die Verheißung seines Königreichs unter seinem Messiaskönig. Die Aufgabe des jüdischen Volkes wird sich auf dieser Erde noch in einem Heils- und Friedensreich auswirken. Um aber als führendes Volk im Königreich Christi bestehen zu können, braucht es die entsprechenden Mitte. Das ist wieder der große Unterschied zwischen Gemeine und Königreich. Die Gemeine-Glieder brauchen keine Mittel. Ihr Wesen ist  das unsichtbare Geistesleben. Sie gehen allermeist arm durch diese Welt, als die nichts haben und doch alles haben. Der Gemeine Glaube leuchtet auf dem Kreuzes- und Armutsgrunde.  
 
Diese sonderliche Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon bringt natürlich auch sonderliche Aufgaben. Im Fluchzustand werden diese nicht erfüllt, im gesegneten Zustand sollen sie erfüllt werden. Der Heiland schildert uns im Gleichnis zuerst die Fluchseite. Das jüdische Volk ist der Haushalter des reichen Mannes. Dem jüdischen Volk hat Gott nicht nur seine Offenbarung im Wort und das Gesetz gegeben, sondern auch die Verheißung seines Königreichs unter seinem Messiaskönig. Die Aufgabe des jüdischen Volkes wird sich auf dieser Erde noch in einem Heils- und Friedensreich auswirken. Um aber als führendes Volk im Königreich Christi bestehen zu können, braucht es die entsprechenden Mitte. Das ist wieder der große Unterschied zwischen Gemeine und Königreich. Die Gemeine-Glieder brauchen keine Mittel. Ihr Wesen ist  das unsichtbare Geistesleben. Sie gehen allermeist arm durch diese Welt, als die nichts haben und doch alles haben. Der Gemeine Glaube leuchtet auf dem Kreuzes- und Armutsgrunde.  
  
 
Im Königreich ist Herrlichkeit. Und da muss das führende Volk das herrlichste auch an äußeren Mitteln sein. Wir sehen ja, wie die das Reich vorausnehmenden Kirchen auch reich an Pracht und Herrlichkeit sind: an Gewändern, an Kirchen, an Gold und Silber in heiligen Schätzen. Was es aber eist sein soll in der Fülle, das soll es jetzt lernen. Darum ist ihm auch jetzt schon in er Zerstreuung, sobald es heraus darf aus seiner Verschließung, so viel Geld und Macht anvertraut. Aber allerdings jetzt im Fluchstand ist das jüdische Volk kein treuer Haushalter. Es bringt das ihm Anvertraute um. Es reißt das Gut an sich und verwendet es zu selbstischem Zwecken. Dahin gehört auch die Verwendung zum Ankauf des heiligen Landes. Es will in eigener Kraft ein Reich aufrichten. Denken wir nur an den Aufbau einer Universität in Jerusalem verwendeten gewaltigen Mittel. Über diese eigensüchtige Verwendung der aus den Nationen gezogenenGüter kommt dann Anklage vor dem Herrn über den Verwalter. Aber auch all die Schrei der Nationenmassen aus ihrer Verarmung und Elend heraus sind Anklagen gegen den Verwalter. Von der gegenwärtigen Verelendung der Nationen steht viel mehr, als wir wissen, auf jüdischem Konto. Wir sagen das nicht als Judenfeinde, das sind wir nicht. Wir sagen das, weil es der Heiland sagt. Aber auch er hat sich den Spott und die Anfeindung seitens der Pharisäer gefallen lassen müssen.<br/><br/>
 
Im Königreich ist Herrlichkeit. Und da muss das führende Volk das herrlichste auch an äußeren Mitteln sein. Wir sehen ja, wie die das Reich vorausnehmenden Kirchen auch reich an Pracht und Herrlichkeit sind: an Gewändern, an Kirchen, an Gold und Silber in heiligen Schätzen. Was es aber eist sein soll in der Fülle, das soll es jetzt lernen. Darum ist ihm auch jetzt schon in er Zerstreuung, sobald es heraus darf aus seiner Verschließung, so viel Geld und Macht anvertraut. Aber allerdings jetzt im Fluchstand ist das jüdische Volk kein treuer Haushalter. Es bringt das ihm Anvertraute um. Es reißt das Gut an sich und verwendet es zu selbstischem Zwecken. Dahin gehört auch die Verwendung zum Ankauf des heiligen Landes. Es will in eigener Kraft ein Reich aufrichten. Denken wir nur an den Aufbau einer Universität in Jerusalem verwendeten gewaltigen Mittel. Über diese eigensüchtige Verwendung der aus den Nationen gezogenenGüter kommt dann Anklage vor dem Herrn über den Verwalter. Aber auch all die Schrei der Nationenmassen aus ihrer Verarmung und Elend heraus sind Anklagen gegen den Verwalter. Von der gegenwärtigen Verelendung der Nationen steht viel mehr, als wir wissen, auf jüdischem Konto. Wir sagen das nicht als Judenfeinde, das sind wir nicht. Wir sagen das, weil es der Heiland sagt. Aber auch er hat sich den Spott und die Anfeindung seitens der Pharisäer gefallen lassen müssen.<br/><br/>
 +
 +
====<big>Sein Mammon-Dienst</big>====
 +
 +
Diese falsche Stellung des jüdischen Volkes zum irdischen Gut war schon in Jesu Erdentagen vorhanden. Wir hören ja von den Pharisäern, ass sie geizig waren [[Lk 16:14]]. Wir hören auch die Predigt des Herrn vom Fressen der Witwenhäuser. Wir sehen vor allem diesen ganzen Geist des Mammon-Dienstes verkörpert  und repräsentiert in Judas Ischariot. Ja, das Messiasreich war für viele ein Mammonsreich, wo sie in Besitztümern aller Art dachten, herrlich zu sein. Ja, der Haushalter wurde abgesetzt und hinausgetan. Aber er war klug. „Er dachte bei sich selbst“.... ein innerlicher Denker, ein Geistesmensch - das war der Jude immer.  „Was soll ich tun, wenn nun der Haushalterposten von mir genommen wird? Graben kann ich nicht, so schäme ich mich zu betteln.“ Ganz und gar das jüdische Volk! Er ist nicht auf harte Tagesarbeit mit den Händen angelegt.  Zwar wollen sie es jetzt versuchen.
 +
 +
Der Zionismus will eine Umschichtung der Berufe im jüdischen Volk herbeiführen. Viele begeisterte Palälstinajuden arbeiten hart im heiligen Land. Das wird nicht auf Dauer so sein. Der Jude ist dazu nicht veranlagt, der Jude hat einen geistigen, ja geistlichen Beruf in Gott. Das ist auch seine Natur. Und eben darum, weil der Jude berufungsgemäß diesen himmlischen Beruf hat, muss er auch mit Mammon ausgestattet werden. Geistige und geistliche Priesteraufgabe verlangt Freistellung im Äußeren. Das ist bei den Kindern Gottes wieder anders. Die gedeihen bei den kümmerlichsten äußeren Verhältnissen und  unter harter Arbeit. Doch suchen auch sie sich zu entlasten, wo es geht, um fürs Ewige frei zu sein. Wo aber ein Königreich Christi aufgerichtet wird, muss das leitende Volk durchaus geistlicher Natur sein. Israel kann nicht graben.  Betteln aber will es auch nicht. Soll das berufene Erstlingsvolk betteln? Darum sagt der Haushalter: „Ich habe erkannt, was ich tun will, dass sie mich aufnehmen in ihre Häuser, wenn ich aus dem Haushalterposten herausgestellt werde.“ <br/><br/>
 +
 +
====<big>Seine Überlegenheit</big>====
 +
 +
Hier fällt uns natürlich die Leichtigkeit  auf, mit welcher der Haushalter sich in seine neue Lage einfindet. Das ist echt jüdisch. Der Jude ist der anpassungsfähigste Mensch in der ganzen Welt. Das hat kein Volk so. Wie hat sich nur in unseren Tagen des gewaltigen Völkerumschwungs in allen Kulturnationen der Jude sofort in die neue Lage eingefunden und sie ausgekauft. Ein  Jude ist nie lange in Verlegenheit, und ist sehr schwer in Verlegenheit zu bringen. Er erfasst alle Situationen blitzschnell und meistert sie. Das braucht er zu seiner ihm von Gott gegebenen Aufgabe.
 +
 +
Sehr bezeichnend sagt der Haushalter: „Ich habe erkannt, was ich tun will, dass sie mich aufnehmen in ihre Häuser, wenn ich aus der Haushaltung herausgestellt bin. Darum  handelt es sich für den Juden. Nach seiner Entlassung durch den Herrn ist er heimatlos. Er muss überlegen, was er tun will, damit die Nationen ihn aufnehmen. Die Völker mögen ihn ja nicht. Alle Nationen sind von Natur aus Antisemitisten. Was kann er nur machen, dass sie ihn doch in ihre Häuser aufnehmen? Er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn und sprach zum ersten: „Wie viel schuldest du meinem Herrn?“ Der Sprach: „Hundert Bath Öl.“ Er aber sprach: „Nimm deine Rechnung, setze dich und schreibe flugs fünfzig.“ Dann sprach er zum anderen: „Du aber, wie viel bist du schuldig?“ Er sprach: „Hundert Kor Weizen.“ Er sprach zu ihm: „Nimm deine Rechnung und schreibe achtzig.“ (Ein Bath ist zwanzig Liter  und ein Kor ist zehnmal so viel, also 200 Liter.)<br/><br/>
 +
 +
====<big>Die Klugheit der Welt</big>====
 +
 +
Der abgesetzte Haushalter verschafft also den Schuldnern seines Herrn wesentliche Vorteile, und darum nehmen sie ihn in ihre Häuser. Wieviel Einzelne und gerade unter den Hohen und Maßgebenden gewinnt der Jude für sich durch Gewährung irdischer Vorteile. Das gilt aber auch im Großen. Der Jude wirft sich immer auf die Wirtschaft. Und da versteht er es, die Verschuldeten, die Unterdrückten für sich zu gewinnen. In unseren Kulturstaaten  hat der Jude seine Hauptstütze bei den Sozialisten und Kommunisten. Der Jude entwirft solche Wirtschaftslehren und verarbeitet sie, welche den arbeitenden Massen Erleichterung und Vorteile bringen sollen. Darum hangen diese Massen ihm an, und nehmen ihn auf in ihre Häuser. Demokraten, Sozialisten und Kommunisten sind die Schützer der Juden in unserem Volkstum. In ungeheuerer und unglaublicher Klugheit ist der Jude auf der einen Seite Kapitalist und Fabrikant, und auf der anderen Sozialist und Kommunist. Durch diese Wirtschaftslehren, welche aber, so lange die ungebrochene Selbstsucht herrscht, niemals den armen Massen  wahre Besserung bringen, sichert er sich Sitz und Heimat unter den Nationen. Es ist ein revolutionärer Zug, der uns hier entgegentritt. Aber das ist so, der Jude unter dem Fluch ist der Träger der Revolution. Revolution ist der Fortschritt von unten. Da wird umgerissen, aber es ist nichts Rechtes da an der Stelle des Umgerissenen. Leidender Gehorsam ist das Wachstum von oben - da wird immer erst gebaut, dann fällt das Überlebte von selbst.
 +
 +
Der Herr, obwohl er Schaden hatte, lobte den ungerechten Haushalter, dass er klug getan hatte. Es ist natürlich eine Klugheit von untern, eine selbstsichere, ungerechte, im Wesen des Todes Stehende, und endlich doch untergehende.  Aber eine Klugheit ist es, das ist kein Zweifel. Der Heiland charakterisiert diese Klugheit sofort als eine Klugheit der Söhne dieser Welt, also als solche, die mit dem satanischen Prinzip zusammenhängt. So war auch die Schlange im Paradies klüger als alle Tiere auf dem Felde. Und diese satanische Klugheit ist der Klugheit der Söhne des Lichts überlegen. List ist die auf die Spitze getriebene Klugheit. Mit der Klugheit der Welt können wir als Kinder des Lichts einfach nicht mit. Da müssen wir die Toren, die Dummen und die Narren sein. Aber frappant fangen es die Weltmenschen oft an.  Das Ich-Wesen macht scharfsinnig und rücksichtslos. Beides zusammen gibt die überlegene Klugheit. Dem Herrn war das selbst zum Staunen, wie schlau der unterechte Haushalter war. Wenn man einen kleinen Einblick in die Geschichte der Juden und Nationen hat, muss man sich wundern, dass es dem Juden bis heute gelungen ist, Wohnrecht unter den Nationen zu haben. Dazu gehört große weltliche Klugheit.<br/><br/>
 +
 +
===<big>'''Ich aber sage euch'''</big>===
 +
 +
Nachdem nun der Heiland seinen ungerechten Haushalter prophetischen Blicks verfolgt hat, richtet er sich wieder in die Höhe - und stellt sich gewissermaßen als Herr seinem Haushalter, verkörpert in den Jüngern, die ihn umstehen, gegenüber und spricht: „Ich aber sage euch“:  Das ist das g0ewaltige: „Ich aber sage euch!“ welches wir von der Bergpredigt her kennen.  Es geht auf die Neuordnung der Dinge im 1000-jährigen Königreich. Die Bergpredigt ist das Königreichsgesetz und zeigt, wie es zugeht, wenn der Herr König ist, wenn es heißt: „Ich aber sage euch!“ Die Bergpredigt ist das in Christo erfüllte Gesetz. Auf diese Zeit geht nun auch dieses: "Ich aber sage euch!“ unseres Gleichnisses. Der Heiland steht ja an der Arbeit der Heraufführung des Königreiches. Er hat in den Jüngern den zwar noch unvollkommenen, aber doch den Anbruch vor sich. Ihnen sagt er nun als dem ganzen Volke, das sich in ihnen verkörpert: In meinem Reich, wenn es kommt, muss das mit dem Mammon anders werden. Da gilt als Haupt- und Grundregel: „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, dass, wenn es nun keinen mehr gibt, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.“
 +
 +
Der Heiland nennt den Mammon stets ungerecht. Im Mammon, im Geldwesen, ist das Ichwesen am machtvollsten konzentrieret. Es kommt hier gar nicht darauf an, dass 00etliche ihren Mammon auch gerecht gebrauchen. Es kommt nicht darauf an, wie Kinder Gottes zu ihm stehen. Der Heiland überblickt das Ganze - und da ist er der Träger der Ungerechtigkeit im Erwerb wie im Verbrauch. Gottes Kinder spüren das wohl, sie haben nicht gern viel mit dem Mammon zu tun, obwohl wir uns auch durch ihn  durchkämpfen müssen. <br/><br/>
 +
 +
====<big>Der Mammon im Königreich Christi</big>====
 +
 +
Wir haben nun schon oben gesagt, dass beim Anbruch des Königreiches Christi ungeheure Schätze ins heilige Land kommen. Soll das Judenvolk, soweit es gerettet ist, das freie Missionsvolk der Welt sein, dann muss ihm der Mammon zur Verfügung stehen. Im Königreich arbeitet die Mission nicht mit Pfennigbüchsen. Gerade  wie dort keine Sprachseminare mehr nötig sind, weil die Juden alle Sprachen, sogar meist als Muttersprache sprechen. Nun soll der Jude im Königreich Christi alle diese Schätze restlos für die Gesamtheit der Untertanen einsetzen. Ein eigener Gebrauch der im Königreich eingehenden Gelder und Güter soll ausgeschlossen sein. Darum heißt auch das Reichsgesetz im Königreich: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie Motten und Rost fressen, sammelt euch aber Schätze im Himmel.“ Genau dasselbe sagt der Heiland hier im Gleichnis. „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.“ Es kommt ja die Zeit, wo der Mammon nichts mehr gilt. Das ist nach dem Königreich und dem jüngsten Gericht auf der neuen Erde. Dort sind vom himmlischen Jerusalem aus, wo sie wohnen, die jüdischen, treu erklärten Knechte, die Lehrer der auf der Erde wohnenden, seligen Nationen.
 +
 +
Diese treuen, verklärten Knechte kommen also oft und viel in die ewigen Hütten der Seligen. Kraft ihrer Erwählung im Herrn, und ihrer Einsetzung über zehn oder fünf Städte haben sie dort Zugang. Um des Herrn und seiner ewigen Ordnungen willen, werden sie dort bei den Seligen aufgenommen. Wenn sie sich aber während des irdischen Königreichs Christi mit dem Mammon viele Freunde gemacht haben, d. h. ihren Mammon in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben, wird ihnen eine besonders freudige Aufnahme unter den Seligen in ihren ewigen Hütten sicher sein. Da wird es heißen: Ja, dich haben wir schon im Königreich auf Erden kennengelernt, du bist ein edler Mann, du sollst uns willkommen sein. Sie werden auch die geistlichen Weiterführungen von solch bewährten Männern viel lieber annehmen.
 +
 +
Auf die Kinder Gottes dürfen wir das nicht beziehen. Die verklärten Söhne des Königreichs sind bei ihrem Herrn. Sie sind die ewige Kraftquelle alles Lebens und alles Lichts. Sie stehen als Pfeiler im Allerheiligsten. Die über viel gesetzten Knechte kommen in die Ewigkeitshütten. Die Gläubigen in Christo hätten auch im allgemeinen gar nicht so viel Mammon, um sich groß Freunde machen zu können. Aber im Königreich stehen die Knechten und den Juden Mittel  zur Verfügung, welche sie zum Besten des Aufbaus des Reiches verwenden können. So wird diese Stelle, welche vielen so viel Schwierigkeiten bietet, hell und klar. Es gehört zu ihrer Auslegung ein richtiger Begriff von den kommenden Zeiten. Man muss die Stellung der Kinder Gottes und die der jüdischen Knechte klar erkennen.<br/><br/>
 +
 +
====<big>Umgang des Gläubigen mit dem Mammon</big>====
 +
 +
Diese unsere Auslegung wird nun durch den Schluss der Rede des Herrn vollends bestätigt. „Wer im Geringsten treu ist, sagt der Herr, der ist auch im Großen treu - und wer im Geringsten untreu ist, der ist auch im Großen untreu.“ Ein in Geldsachen Untreuer wird auch im Geistlichen untreu sein. Ein im irdischen Königreich und hier auf dieser Erde im Geld selbstischer Knecht,  wird nicht über viel gesetzt werden auf der neuen Erde.  Ihn würden ja die Seligen nicht aufnehmen. Sie würden sagen: Du hast dich auf Erden schofelig benommen, wir können dich hier in der Herrlichkeit nicht gebrauchen. Wer im ungerechten Mammon nicht treu ist, diesem aus dem Bereich der Lüge herausgebildeten Machtwesen, wie will der mit dem Wahrhaftigen umgehen, mit der gottgefüllten Wahrheit der Ewigkeiten. Wer da, wo alles vergänglich ist, nicht treu war, dem kann das Unvergängliche nicht anvertraut werden. „Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu wurdet, wer kann euch das Unsrige anvertrauen?“ Mammon ist für Gottesleute etwas Fremdes. Der Mammon ist ein Gebilde, eine Macht der sündigen Erde. In der Herrlichkeit gibt es kein Geld. Geld ist aus dem Misstrauen erwachsen. Man will einen sofortigen bestimmten Gegenwert für seinen Wert, um nicht betrogen zu werden. Darum ist auch soviel Misstrauen mit dem Geld verbunden.
 +
 +
Geld ist dem Glaubenswesen fremd - hier kann nichts erkauft werden. „Nicht mit vergänglichem Gold oder Silber.“ Unser Eigenes, das Unsrige, ist das Geistliche, das Ewige. Die Erde und ihre Werte bilden die Schale für die neue Erde und ihre Werte. Wer in Geld gebunden ist, kann nicht gleichzeitig in Gott gebunden sein. Wer Geld zum Herrn hat, kann Gott nicht zum Herrn haben. Kein Knecht kann zwei solchen aus entgegengesetzten Prinzipien stammenden Mächten zugleich dienen. Hier gibt’s nur ein Entweder - Oder. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Der untreue Haushalter ist ein Mammonsknecht. Das bekehrte Israel muss bei allem Mammonsbesitz mammonfrei sein. Wer auch im Königreich Christi dem Mammon frönt, ist ausgeschlossen vom neuen Jerusalem und der neuen Erde. So haben wir hier ein erschütterndes Bild des jüdischen Volkes in seiner Fluchknechtschaft, aber auch ein seliges Wegweisen für seinen Segensgang in Zeit und Ewigkeiten.
 +
 +
Was den Juden gilt, ist den Kinder Gottes Lebenslinie. Mit dem Mammon und seinem Vertrieb, seinem Ichwesen, halten sie sich unvermischt, sie sind ihm im Leben  unterworfen, aber nicht seine Knechte. Als die Freien stehen sie ihm gegenüber. Die Prinzipien des Mammons, wie die Welt sie hat, sind ihnen fremd. Sie rechnen immer anders als die Welt. Bei der göttlichen Mathematik gelten andere Gesetze. Da kann ein Viel - Verlust, und ein Mangel - Gewinn sein. Im Mammon leiden wir lieber Unrecht, als dass wir Unrecht tun. Geist ist millionenmal mehr als Geld. Unser Weg ist: im Geiste zu wandeln.<br/><br/>
 +
 +
Lies weiter:<br/>
 +
[http://www.bibelwissen.ch/wiki/Gleichnisse_in_Matthäus_13 <big>'''Gleichnisse in Matthäus 13'''</big>] <br/><br/>

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2020, 15:25 Uhr

Die Gleichnisse Jesu - Eine Auslegung in prophetischer Sicht

Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Quelle: private Abschrift, Verlag unbekannt

Weitere interessante Abschriften siehe hier:

Inhaltsverzeichnis des Buches

Kapitel davor:
Von der endlichen Annahme des jüdischen Volkes
Lk 18:11-18

Der ungerechte Haushalter

Lk 16:1-13

Das ist ein Gleichnis, welches zu allen Zeiten den Auslegern schwere Nüsse zu knacken gab. Viele dieser Schwierigkeiten kommen aber daher, dass man es in seinem Grund- und Hauptsinn nicht auf die Juden bezogen hat. Will man diese Gleichnisse in die hergebrachten, allgemein-religiös-christlichen Anschauungen hineinpassen, dann sperrt es sich an allen Ecken und Enden. Fassen wir aber die Gleichnisse als das prophetische Heilandswort vom Königreich auf, in welchem die Juden die Zentrale sind, dann gibt’s allerlei Licht.

Der Heiland redet auch in unserem vorliegenden Gleichnis im ersten und zweiten Teil vom jüdischen Volk. Dieses Volk hat ja zwei Hauptperioden; die Gerichts- und Verdammnisperiode - und die Gnaden- und Segensperiode. Es muss eben das ganze Gesetz, unter welches es getan ist, auch durchmachen, und zwar nach seinen beiden Seiten: Fluch und Segen. Unser Gleichnis schildert diese beiden Seiten besonders scharf.

Der untreue Haushalter im ersten Teil, ist niemand anders als das jüdische Volk in seinem Fluchzustand. Diesen sieht der Heiland aus der verkehrten Herzensstellung der ihn umgebenden Juden herauswachsen. Er muss ihn auch bezeugen. Weil aber das Volk mit sehenden Augen nicht sieht, und weil es mit hörenden Ohren nicht hört, bekommt es diese Offenbarung des Fluchzustands in der Hülle, im Gleichnis. Die Pharisiäer, welche nach Lk 16:14 dies auch hörten, merkten ganz gut, dass es auf sie ginge. Sie waren geizig und spotteten seiner, sagt die Schrift.

Das jüdische Volk und der Mammon

Wenn wir das Gleichnis im Ganzen übersehen, so merken wir, dass es von der Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon handelt. Der Mammon ist Anfang und Ende des Gleichnisses. Im Griechischen heißt das letzte Wort des Gleichnisses hochbedeutsam: Mammon.

Das jüdische Volk hat vom Anfang seine Berufung an bis zum Ziel eine besondere Stellung zum Mammon eingenommen. Nehmen wir Abraham: er wurde sehr schnell reich, und war gar bald der reichste und mächtigste Mann in Kanaan. Isaak lebte in diesem Reichtum. Dem Jakob fiel auf wunderbare Weise der Reichtum Labans zu. Als er auszog, hatte er nur den Stab. Als er heimkehrte , war er zu zwei Heeren geworden. Josef hatte durch Gottes Führung allmählich alle Schätze Ägyptens in der Hand und verfügte über sie. Die zwölf Brüder bekamen ohne Anstand den reichsten Teil Ägyptens als ihren Aufenthaltsort. Als das Volk aus Ägypten auszog, gab der Herr ihnen allen Gold- und Silberschmuck der Ägypter. Und das müssen ungeheure Reichtümer gewesen sein, wie wir bei Errichtung des goldnen Kalbes und der Stiftshütte sehen. So war auch der Besitz aller kanaanitischen Völker den Juden zugedacht - nur durch ihren Ungehorsam haben sie sich die Gabe Gottes selbst verscherzt. Welche Reichtümer häufte Salomo an, er das schattenhafte Vorbild des wahrhaftigen Königreichs. Geschenke ohne Maß wurden ihm gebracht. Aber auch nach der Verschleppung des Volkes von Babylon an bis heute, sind ihm stets schnell die Reichtümer der Nationen zugewachsen, sobald es der Herr unter ihnen frei wandeln ließ. Wir sehen das heute in eminentem Ausmaß. Das Element Israels ist der Mammon. Das alles aber wird sich nach der Wiederannahme des Volkes und nach Aufrichtung des Königreiches im vollsten Sinn auswirken. Die Nationen werden ihre Schätze nach Zion bringen, davon reden alle Propheten. "Mein ist beides, Silber und Gold“, spricht der Herr, der Gott Israels. Jerusalem wird nach seiner Wiederaufrichtung auch die Sammelstätte der Schätze der Erde sein. Aus Dankbarkeit werden die unter Christus gesegneten Nationen das Ihrige bringen.

Diese sonderliche Stellung des jüdischen Volkes zum Mammon bringt natürlich auch sonderliche Aufgaben. Im Fluchzustand werden diese nicht erfüllt, im gesegneten Zustand sollen sie erfüllt werden. Der Heiland schildert uns im Gleichnis zuerst die Fluchseite. Das jüdische Volk ist der Haushalter des reichen Mannes. Dem jüdischen Volk hat Gott nicht nur seine Offenbarung im Wort und das Gesetz gegeben, sondern auch die Verheißung seines Königreichs unter seinem Messiaskönig. Die Aufgabe des jüdischen Volkes wird sich auf dieser Erde noch in einem Heils- und Friedensreich auswirken. Um aber als führendes Volk im Königreich Christi bestehen zu können, braucht es die entsprechenden Mitte. Das ist wieder der große Unterschied zwischen Gemeine und Königreich. Die Gemeine-Glieder brauchen keine Mittel. Ihr Wesen ist das unsichtbare Geistesleben. Sie gehen allermeist arm durch diese Welt, als die nichts haben und doch alles haben. Der Gemeine Glaube leuchtet auf dem Kreuzes- und Armutsgrunde.

Im Königreich ist Herrlichkeit. Und da muss das führende Volk das herrlichste auch an äußeren Mitteln sein. Wir sehen ja, wie die das Reich vorausnehmenden Kirchen auch reich an Pracht und Herrlichkeit sind: an Gewändern, an Kirchen, an Gold und Silber in heiligen Schätzen. Was es aber eist sein soll in der Fülle, das soll es jetzt lernen. Darum ist ihm auch jetzt schon in er Zerstreuung, sobald es heraus darf aus seiner Verschließung, so viel Geld und Macht anvertraut. Aber allerdings jetzt im Fluchstand ist das jüdische Volk kein treuer Haushalter. Es bringt das ihm Anvertraute um. Es reißt das Gut an sich und verwendet es zu selbstischem Zwecken. Dahin gehört auch die Verwendung zum Ankauf des heiligen Landes. Es will in eigener Kraft ein Reich aufrichten. Denken wir nur an den Aufbau einer Universität in Jerusalem verwendeten gewaltigen Mittel. Über diese eigensüchtige Verwendung der aus den Nationen gezogenenGüter kommt dann Anklage vor dem Herrn über den Verwalter. Aber auch all die Schrei der Nationenmassen aus ihrer Verarmung und Elend heraus sind Anklagen gegen den Verwalter. Von der gegenwärtigen Verelendung der Nationen steht viel mehr, als wir wissen, auf jüdischem Konto. Wir sagen das nicht als Judenfeinde, das sind wir nicht. Wir sagen das, weil es der Heiland sagt. Aber auch er hat sich den Spott und die Anfeindung seitens der Pharisäer gefallen lassen müssen.

Sein Mammon-Dienst

Diese falsche Stellung des jüdischen Volkes zum irdischen Gut war schon in Jesu Erdentagen vorhanden. Wir hören ja von den Pharisäern, ass sie geizig waren Lk 16:14. Wir hören auch die Predigt des Herrn vom Fressen der Witwenhäuser. Wir sehen vor allem diesen ganzen Geist des Mammon-Dienstes verkörpert und repräsentiert in Judas Ischariot. Ja, das Messiasreich war für viele ein Mammonsreich, wo sie in Besitztümern aller Art dachten, herrlich zu sein. Ja, der Haushalter wurde abgesetzt und hinausgetan. Aber er war klug. „Er dachte bei sich selbst“.... ein innerlicher Denker, ein Geistesmensch - das war der Jude immer. „Was soll ich tun, wenn nun der Haushalterposten von mir genommen wird? Graben kann ich nicht, so schäme ich mich zu betteln.“ Ganz und gar das jüdische Volk! Er ist nicht auf harte Tagesarbeit mit den Händen angelegt. Zwar wollen sie es jetzt versuchen.

Der Zionismus will eine Umschichtung der Berufe im jüdischen Volk herbeiführen. Viele begeisterte Palälstinajuden arbeiten hart im heiligen Land. Das wird nicht auf Dauer so sein. Der Jude ist dazu nicht veranlagt, der Jude hat einen geistigen, ja geistlichen Beruf in Gott. Das ist auch seine Natur. Und eben darum, weil der Jude berufungsgemäß diesen himmlischen Beruf hat, muss er auch mit Mammon ausgestattet werden. Geistige und geistliche Priesteraufgabe verlangt Freistellung im Äußeren. Das ist bei den Kindern Gottes wieder anders. Die gedeihen bei den kümmerlichsten äußeren Verhältnissen und unter harter Arbeit. Doch suchen auch sie sich zu entlasten, wo es geht, um fürs Ewige frei zu sein. Wo aber ein Königreich Christi aufgerichtet wird, muss das leitende Volk durchaus geistlicher Natur sein. Israel kann nicht graben. Betteln aber will es auch nicht. Soll das berufene Erstlingsvolk betteln? Darum sagt der Haushalter: „Ich habe erkannt, was ich tun will, dass sie mich aufnehmen in ihre Häuser, wenn ich aus dem Haushalterposten herausgestellt werde.“

Seine Überlegenheit

Hier fällt uns natürlich die Leichtigkeit auf, mit welcher der Haushalter sich in seine neue Lage einfindet. Das ist echt jüdisch. Der Jude ist der anpassungsfähigste Mensch in der ganzen Welt. Das hat kein Volk so. Wie hat sich nur in unseren Tagen des gewaltigen Völkerumschwungs in allen Kulturnationen der Jude sofort in die neue Lage eingefunden und sie ausgekauft. Ein Jude ist nie lange in Verlegenheit, und ist sehr schwer in Verlegenheit zu bringen. Er erfasst alle Situationen blitzschnell und meistert sie. Das braucht er zu seiner ihm von Gott gegebenen Aufgabe.

Sehr bezeichnend sagt der Haushalter: „Ich habe erkannt, was ich tun will, dass sie mich aufnehmen in ihre Häuser, wenn ich aus der Haushaltung herausgestellt bin. Darum handelt es sich für den Juden. Nach seiner Entlassung durch den Herrn ist er heimatlos. Er muss überlegen, was er tun will, damit die Nationen ihn aufnehmen. Die Völker mögen ihn ja nicht. Alle Nationen sind von Natur aus Antisemitisten. Was kann er nur machen, dass sie ihn doch in ihre Häuser aufnehmen? Er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn und sprach zum ersten: „Wie viel schuldest du meinem Herrn?“ Der Sprach: „Hundert Bath Öl.“ Er aber sprach: „Nimm deine Rechnung, setze dich und schreibe flugs fünfzig.“ Dann sprach er zum anderen: „Du aber, wie viel bist du schuldig?“ Er sprach: „Hundert Kor Weizen.“ Er sprach zu ihm: „Nimm deine Rechnung und schreibe achtzig.“ (Ein Bath ist zwanzig Liter und ein Kor ist zehnmal so viel, also 200 Liter.)

Die Klugheit der Welt

Der abgesetzte Haushalter verschafft also den Schuldnern seines Herrn wesentliche Vorteile, und darum nehmen sie ihn in ihre Häuser. Wieviel Einzelne und gerade unter den Hohen und Maßgebenden gewinnt der Jude für sich durch Gewährung irdischer Vorteile. Das gilt aber auch im Großen. Der Jude wirft sich immer auf die Wirtschaft. Und da versteht er es, die Verschuldeten, die Unterdrückten für sich zu gewinnen. In unseren Kulturstaaten hat der Jude seine Hauptstütze bei den Sozialisten und Kommunisten. Der Jude entwirft solche Wirtschaftslehren und verarbeitet sie, welche den arbeitenden Massen Erleichterung und Vorteile bringen sollen. Darum hangen diese Massen ihm an, und nehmen ihn auf in ihre Häuser. Demokraten, Sozialisten und Kommunisten sind die Schützer der Juden in unserem Volkstum. In ungeheuerer und unglaublicher Klugheit ist der Jude auf der einen Seite Kapitalist und Fabrikant, und auf der anderen Sozialist und Kommunist. Durch diese Wirtschaftslehren, welche aber, so lange die ungebrochene Selbstsucht herrscht, niemals den armen Massen wahre Besserung bringen, sichert er sich Sitz und Heimat unter den Nationen. Es ist ein revolutionärer Zug, der uns hier entgegentritt. Aber das ist so, der Jude unter dem Fluch ist der Träger der Revolution. Revolution ist der Fortschritt von unten. Da wird umgerissen, aber es ist nichts Rechtes da an der Stelle des Umgerissenen. Leidender Gehorsam ist das Wachstum von oben - da wird immer erst gebaut, dann fällt das Überlebte von selbst.

Der Herr, obwohl er Schaden hatte, lobte den ungerechten Haushalter, dass er klug getan hatte. Es ist natürlich eine Klugheit von untern, eine selbstsichere, ungerechte, im Wesen des Todes Stehende, und endlich doch untergehende. Aber eine Klugheit ist es, das ist kein Zweifel. Der Heiland charakterisiert diese Klugheit sofort als eine Klugheit der Söhne dieser Welt, also als solche, die mit dem satanischen Prinzip zusammenhängt. So war auch die Schlange im Paradies klüger als alle Tiere auf dem Felde. Und diese satanische Klugheit ist der Klugheit der Söhne des Lichts überlegen. List ist die auf die Spitze getriebene Klugheit. Mit der Klugheit der Welt können wir als Kinder des Lichts einfach nicht mit. Da müssen wir die Toren, die Dummen und die Narren sein. Aber frappant fangen es die Weltmenschen oft an. Das Ich-Wesen macht scharfsinnig und rücksichtslos. Beides zusammen gibt die überlegene Klugheit. Dem Herrn war das selbst zum Staunen, wie schlau der unterechte Haushalter war. Wenn man einen kleinen Einblick in die Geschichte der Juden und Nationen hat, muss man sich wundern, dass es dem Juden bis heute gelungen ist, Wohnrecht unter den Nationen zu haben. Dazu gehört große weltliche Klugheit.

Ich aber sage euch

Nachdem nun der Heiland seinen ungerechten Haushalter prophetischen Blicks verfolgt hat, richtet er sich wieder in die Höhe - und stellt sich gewissermaßen als Herr seinem Haushalter, verkörpert in den Jüngern, die ihn umstehen, gegenüber und spricht: „Ich aber sage euch“: Das ist das g0ewaltige: „Ich aber sage euch!“ welches wir von der Bergpredigt her kennen. Es geht auf die Neuordnung der Dinge im 1000-jährigen Königreich. Die Bergpredigt ist das Königreichsgesetz und zeigt, wie es zugeht, wenn der Herr König ist, wenn es heißt: „Ich aber sage euch!“ Die Bergpredigt ist das in Christo erfüllte Gesetz. Auf diese Zeit geht nun auch dieses: "Ich aber sage euch!“ unseres Gleichnisses. Der Heiland steht ja an der Arbeit der Heraufführung des Königreiches. Er hat in den Jüngern den zwar noch unvollkommenen, aber doch den Anbruch vor sich. Ihnen sagt er nun als dem ganzen Volke, das sich in ihnen verkörpert: In meinem Reich, wenn es kommt, muss das mit dem Mammon anders werden. Da gilt als Haupt- und Grundregel: „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, dass, wenn es nun keinen mehr gibt, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.“

Der Heiland nennt den Mammon stets ungerecht. Im Mammon, im Geldwesen, ist das Ichwesen am machtvollsten konzentrieret. Es kommt hier gar nicht darauf an, dass 00etliche ihren Mammon auch gerecht gebrauchen. Es kommt nicht darauf an, wie Kinder Gottes zu ihm stehen. Der Heiland überblickt das Ganze - und da ist er der Träger der Ungerechtigkeit im Erwerb wie im Verbrauch. Gottes Kinder spüren das wohl, sie haben nicht gern viel mit dem Mammon zu tun, obwohl wir uns auch durch ihn durchkämpfen müssen.

Der Mammon im Königreich Christi

Wir haben nun schon oben gesagt, dass beim Anbruch des Königreiches Christi ungeheure Schätze ins heilige Land kommen. Soll das Judenvolk, soweit es gerettet ist, das freie Missionsvolk der Welt sein, dann muss ihm der Mammon zur Verfügung stehen. Im Königreich arbeitet die Mission nicht mit Pfennigbüchsen. Gerade wie dort keine Sprachseminare mehr nötig sind, weil die Juden alle Sprachen, sogar meist als Muttersprache sprechen. Nun soll der Jude im Königreich Christi alle diese Schätze restlos für die Gesamtheit der Untertanen einsetzen. Ein eigener Gebrauch der im Königreich eingehenden Gelder und Güter soll ausgeschlossen sein. Darum heißt auch das Reichsgesetz im Königreich: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie Motten und Rost fressen, sammelt euch aber Schätze im Himmel.“ Genau dasselbe sagt der Heiland hier im Gleichnis. „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.“ Es kommt ja die Zeit, wo der Mammon nichts mehr gilt. Das ist nach dem Königreich und dem jüngsten Gericht auf der neuen Erde. Dort sind vom himmlischen Jerusalem aus, wo sie wohnen, die jüdischen, treu erklärten Knechte, die Lehrer der auf der Erde wohnenden, seligen Nationen.

Diese treuen, verklärten Knechte kommen also oft und viel in die ewigen Hütten der Seligen. Kraft ihrer Erwählung im Herrn, und ihrer Einsetzung über zehn oder fünf Städte haben sie dort Zugang. Um des Herrn und seiner ewigen Ordnungen willen, werden sie dort bei den Seligen aufgenommen. Wenn sie sich aber während des irdischen Königreichs Christi mit dem Mammon viele Freunde gemacht haben, d. h. ihren Mammon in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben, wird ihnen eine besonders freudige Aufnahme unter den Seligen in ihren ewigen Hütten sicher sein. Da wird es heißen: Ja, dich haben wir schon im Königreich auf Erden kennengelernt, du bist ein edler Mann, du sollst uns willkommen sein. Sie werden auch die geistlichen Weiterführungen von solch bewährten Männern viel lieber annehmen.

Auf die Kinder Gottes dürfen wir das nicht beziehen. Die verklärten Söhne des Königreichs sind bei ihrem Herrn. Sie sind die ewige Kraftquelle alles Lebens und alles Lichts. Sie stehen als Pfeiler im Allerheiligsten. Die über viel gesetzten Knechte kommen in die Ewigkeitshütten. Die Gläubigen in Christo hätten auch im allgemeinen gar nicht so viel Mammon, um sich groß Freunde machen zu können. Aber im Königreich stehen die Knechten und den Juden Mittel zur Verfügung, welche sie zum Besten des Aufbaus des Reiches verwenden können. So wird diese Stelle, welche vielen so viel Schwierigkeiten bietet, hell und klar. Es gehört zu ihrer Auslegung ein richtiger Begriff von den kommenden Zeiten. Man muss die Stellung der Kinder Gottes und die der jüdischen Knechte klar erkennen.

Umgang des Gläubigen mit dem Mammon

Diese unsere Auslegung wird nun durch den Schluss der Rede des Herrn vollends bestätigt. „Wer im Geringsten treu ist, sagt der Herr, der ist auch im Großen treu - und wer im Geringsten untreu ist, der ist auch im Großen untreu.“ Ein in Geldsachen Untreuer wird auch im Geistlichen untreu sein. Ein im irdischen Königreich und hier auf dieser Erde im Geld selbstischer Knecht, wird nicht über viel gesetzt werden auf der neuen Erde. Ihn würden ja die Seligen nicht aufnehmen. Sie würden sagen: Du hast dich auf Erden schofelig benommen, wir können dich hier in der Herrlichkeit nicht gebrauchen. Wer im ungerechten Mammon nicht treu ist, diesem aus dem Bereich der Lüge herausgebildeten Machtwesen, wie will der mit dem Wahrhaftigen umgehen, mit der gottgefüllten Wahrheit der Ewigkeiten. Wer da, wo alles vergänglich ist, nicht treu war, dem kann das Unvergängliche nicht anvertraut werden. „Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu wurdet, wer kann euch das Unsrige anvertrauen?“ Mammon ist für Gottesleute etwas Fremdes. Der Mammon ist ein Gebilde, eine Macht der sündigen Erde. In der Herrlichkeit gibt es kein Geld. Geld ist aus dem Misstrauen erwachsen. Man will einen sofortigen bestimmten Gegenwert für seinen Wert, um nicht betrogen zu werden. Darum ist auch soviel Misstrauen mit dem Geld verbunden.

Geld ist dem Glaubenswesen fremd - hier kann nichts erkauft werden. „Nicht mit vergänglichem Gold oder Silber.“ Unser Eigenes, das Unsrige, ist das Geistliche, das Ewige. Die Erde und ihre Werte bilden die Schale für die neue Erde und ihre Werte. Wer in Geld gebunden ist, kann nicht gleichzeitig in Gott gebunden sein. Wer Geld zum Herrn hat, kann Gott nicht zum Herrn haben. Kein Knecht kann zwei solchen aus entgegengesetzten Prinzipien stammenden Mächten zugleich dienen. Hier gibt’s nur ein Entweder - Oder. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Der untreue Haushalter ist ein Mammonsknecht. Das bekehrte Israel muss bei allem Mammonsbesitz mammonfrei sein. Wer auch im Königreich Christi dem Mammon frönt, ist ausgeschlossen vom neuen Jerusalem und der neuen Erde. So haben wir hier ein erschütterndes Bild des jüdischen Volkes in seiner Fluchknechtschaft, aber auch ein seliges Wegweisen für seinen Segensgang in Zeit und Ewigkeiten.

Was den Juden gilt, ist den Kinder Gottes Lebenslinie. Mit dem Mammon und seinem Vertrieb, seinem Ichwesen, halten sie sich unvermischt, sie sind ihm im Leben unterworfen, aber nicht seine Knechte. Als die Freien stehen sie ihm gegenüber. Die Prinzipien des Mammons, wie die Welt sie hat, sind ihnen fremd. Sie rechnen immer anders als die Welt. Bei der göttlichen Mathematik gelten andere Gesetze. Da kann ein Viel - Verlust, und ein Mangel - Gewinn sein. Im Mammon leiden wir lieber Unrecht, als dass wir Unrecht tun. Geist ist millionenmal mehr als Geld. Unser Weg ist: im Geiste zu wandeln.

Lies weiter:
Gleichnisse in Matthäus 13