Der ganze Rat Gottes

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

Inhaltsübersicht des Buches:

Einleitung

Die Offenbarung Jesu Christi ist nur ein Teil des ganzen Gottesrates. Sie ist der Abschluss eines der wichtigsten Abschnitte dieses Ratschlusses, den Er in versch000iedenen Gott-Zeitaltern, oder wie es heißt "Äonen", stufenweise und wachstümlich hinausführt. So wie Gott es von den Äonen her in Seinem Rat beschlossen hat, (2Tim 1:9; Eph 1:9 und Eph 3:11) so muss es laufen und werden.

Der ganze Rat Gottes

Ehe wir uns mit den Einzelheiten der Offenbarung befassen, müssen wir die großen Linien des ganzen Ratschlusses Gottes zeichnen. Die Bibel ist ein wunderbares, reich gegliedertes Ganzes, in wachstümlicher Entfaltung, die Offenbarung Gottes, und zwar:

  1. Von dem, was Gott ist oder von Seinem SEIN.
  2. Von dem, was Gott will oder von Seinem Ratschluss, den Er bei sich gefasst hat, ehe der Welt Grund gelegt war.
  3. Von dem, was Gott tut oder von der Erfüllung und Hinausführung dieses Ratschlusses in Schöpfung, Erlösung und Vollendung.

Gott, der König der Äonen, der Unvergängliche, Unsichtbare und alleinige Gott (1Tim 1:17 ), der allein Unsterblichkeit hat, wohnt in einem unzugänglichen Licht (1Tim 6:16). In Seinem Grundwesen, das ist in Seinem "Sein" ist Er GEIST (Joh 4:24), LICHT (1Jo 1:5), und zwar Licht, das kein Geschöpf ertragen kann (darum: "In einem Licht, da niemand hinzukommen kann") und LIEBE (1Jo 4:8). In diesem Seinem Sein kann man Gott nicht sehen. "Niemand hat Gott je gesehen", sagt der Sohn (Joh 1:18). Aber anbeten kann und darf man Ihn im Geist und in der Wahrheit (Joh 4:24).

Nach Seinem Wohlgefallen hat Er vor den Zeiten der Äonen (2Tim 1:9) das GEHEIMNIS SEINES WILLENS in sich selbst gefasst (Eph 1:9). Gott wollte es aber nicht in sich behalten, es sollte heraus geoffenbart werden. Dazu bedurfte Er eines ORGANS, und das ist der SOHN. Von Urbeginn der Zeiten an hat der Vater in Seinem Vaterschoß den eingeborenen Sohn gezeugt und geboren, der da ist Gott von Art (Joh 1:1), das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Kol 1:15), der Abglanz Seiner Herrlichkeit und das Abbild Seines Wesens (Hebr 1:3). In Ihm hat sich Gott gefasst. Er ist die Offenbarung des Vaters oder der GEOFFENBARTE GOTT. In Ihm ist der Unsichtbare sichtbar geworden, so dass der Sohn sagen kann: "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10:30) und "Wer Mich sieht, der sieht der Vater" (Joh 14:9). Er ist der Einziggeborene und Erstgeborene vor aller Kreatur (Kol 1:15), das A und das O (Offb 1:8) und der Anfang der Kreatur Gottes (Offb 3:14). Vor dem Vater und dem Sohn war nichts, denn in Ihm ist erschaffen worden das All in den Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne, oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten, und Er ist vor allem, und das All besteht in Ihm (Kol 1:16.17). So gefiel es Gott, in Ihm die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnen zu lassen (Kol 2:9). ALLES, WAS GOTT TUT, DAS TUT ER IM SOHN UND DURCH DEN SOHN. AUS IHM HERAUS und durch Ihn und in Ihn hinein ist das All (Röm 11:36). Alles ist durch Ihn geworden, und ohne Ihn ist auch nicht eins entstanden, was entstanden ist (Joh 1:3). So ist Er der "ALL-SCHÖPFER".

Und diese Schöpfung IST und bleibt in ihren Grundelementen etwas VON IHM SELBST. Deshalb kommt Er auch nicht von ihr los. Er muss sie lieben, auch wenn der Widersacher und Verderber sie verdorben hat, und Er kann nicht ruhen, bis alles durch Ihn versöhnt würde hinein in Ihn selbst, den Ursprung aller Dinge, was auf Erden und was in den Himmeln ist (Kol 1:20). Der Schöpfer entäußert sich und erniedrigt sich selbst, geht ein ins Kreatürliche, wird Mensch und versöhnt in Seinem blutigen Opfertod den Kosmos mit sich selbst (2Kor 5:19). So wird der "ALL-SCHÖPFER" zum "ALL-VERSÖHNER".

Schon vor Grundlegung der Welt hat Ihn der Vater ersehen zum unschuldigen und unbefleckten Lamm und Sein teures Blut zum Lösegeld (1Petr 1:19.20). Er ist das GESCHLACHTETE LAMM VON GRUNDLEGUNG DER WELT an (Offb 13:8). Gott hat also mit dem Fall gerechnet, ehe der Welt Grund gelegt war. Und weil die Schöpfung im Rat Gottes erlöst ist, ehe sie geschaffen wurde, darum wird sich auch die Frucht der Erlösung wachstümlich auswirken an allem, was aus Ihm heraus geworden ist. In der Fülle der Zeiten, d.h. wenn die Äonen, die nach Hebr 1:2 durch den Sohn gemacht sind, zu ihrem Abschluss gelangen, zu ihrer Fülle kommen, dann wird DAS GANZE SCHÖPFUNGSALL IN CHRISTUS als dem Haupt über alles ZUSAMMENGEFASST werden in vollendeter Harmonie (Eph 1:22.23). Im Schuldopfer (3Mo 5:14-16) sehen wir prophetisch dargestellt, dass der Heiland Seinem blutigen Opfer alles wieder erstattet, was der Satan Gott und Adam, dem Menschen, an Herrlichkeit Gottes geraubt hat UND EIN FÜNFTEL DAZU. Der geschädigte Gott und Mensch gewinnen also durch das Opfer Jesu mehr, als sie durch den Fall verloren haben, und Gott erntet durch das Opfer des Lammes mehr Verherrlichung, als Er in der Urschöpfung heraus geoffenbart hat. Denn mit dem Fehltritt verhält es sich nicht so wie mit dem Gnadengeschenk. Wenn durch des Einen Sündenfall die Vielen gestorben sind, so ist NOCH VIEL REICHLICHER DIE GNADE GOTTES den Vielen zuteil geworden, nämlich die in dem einen Menschen Jesus Christus aus Gnaden geschenkte Gabe. Wo aber das Maß der Sünde voll geworden, da ist die Gnade überfließend geworden, auf dass, GLEICHWIE die Sünde geherrscht hat im Tode, ALSO AUCH herrsche die Gnade durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesum Christum, unseren Herrn (Röm 5:15.21). Der "All-Schöpfer" wird durch die "All-Versöhnung" zum "ALL-ERNEUERER" und "ALL-VOLLENDER". Siehe, Ich mache alles neu (Offb 21:5)

Die Gemeine

Dieser einzig geborene Sohn vom Vater, dieser Erstgeborene unter vielen Brüdern (Röm 8:29), ist die Grund- und Kopfstein (1Kor 3:11; Eph 2:20), der das All trägt (Hebr 1:3), und der es als dessen Haupt auch zusammenfasst (Eph 1:10), aber in STUFENWEISER, WACHSTÜMLICHER Entfaltung.

In Ihm liegt SAMENMÄSSIG von ANFANG an verborgen die Gemeine*, (*Gemeine, nicht Gemeinde, wie schon Luther ganz zutreffend übersetzte. Gemeine hat allzu viele Bedeutungen, auch im geistlichen Sprachgebrauch. Gemeine ist die Gesamtheit der Wiedergeborenen, der Leib des Christus) die da ist SEIN LEIB. Sie ist erwählt in Ihm vor Grundlegung der Welt mit der Bestimmung, heilig und unsträflich zu sein vor Ihm und ist aus Liebe verordnet zur Sohnschaft (Eph 1:4.5). In der ZEIT wird sie herausgerufen mit einem heiligen Ruf und heraus gerettet aus dem gegenwärtigen, argen Weltlauf (Äon, Gal 1:4) nach Seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die ihren Gliedern gegeben ist in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter (Äonen, 2Tim 1:9). Diese durchs Wort der Wahrheit gezeugte Gemeine von Erstlingen der Kreatur (Jak 1:18) ist Sein Leib. Er ist ihr Haupt. Sie ist auch Seine Fülle, Seine Vervollständigung. Sind Haupt und Leib in der Entrückung vereinigt zu "einem" einzigen, vollkommenen Mann, dem "Christus Gottes", dann ist dieser Wunderorganismus "Haupt über das All", und der übrige Kosmos Leib (Eph 1:22). Diese LEIBESgemeine überragt "in Ihm" jedes andere Geschöpf Gottes und den ganzen Kosmos. Sie wird in der Offenbarung nie in und für sich selbst als eine selbstständige Größe geschaut, sondern nur noch "in Christo".

Die Erkenntnis dieser Sonderstellung der LEIBESgemeine (im Unterschied zur BRAUTgemeine) im Heilsplan Gottes ist unerlässlich, damit nicht andere Gestalten der Offenbarung mit ihr verwechselt werden.

Der Anfang

Die Offenbarung sagt uns, wie das wiederhergestellt und herrlich vollendet wird, was im 1. Buch Mose seinen Anfang genommen hat, verdorben wurde und verloren ging. Damit wir diese Wiederherstellung und Vollendung in ihrem ganzen Umfang erkennen können, ist es notwendig, dass wir einen EINBLICK IN DEN ANFANG bekommen, dass uns der Anfang aller Dinge offenbar wird, weil das Ende zu seinem Anfang zurückkehrt.

Er erste Name Gottes der Bibel ist ELOHIM. Damit ist klar und vollständig dokumentiert, das der Beherrscher des Alls "Elohim" ist. Dieses Wort ist ein "Puralis majestaticus", eine Mehrzahl. Es müsste übersetzt werden: "Gottheiten schuf die Himmel und die Erde..."

Während das Hauptwort "Elohim" eine Mehrzahl bekundet, steht das begleitende Zeitwort "schuf" in der Einzahl. Es heißt logisch nicht "Gottheiten schufen", sondern "Gottheiten schuf". Es wird also eine Mehrzahl in einer vollkommenen Einheit bezeugt. Das ist die Uroffenbarung des dreieinigen Gottes.

Dieser Name sprachlich und in seinen biblischen Zusammenhängen betrachtet, bedeutet und offenbart die Wahrheit: Der ewig liebende Gott hat in dem ewig geliebten Sohn durch den ewigen Geist der Liebe mit seiner ganzen Schöpfung einen ewigen Liebesbund geschlossen, den Er mit einem Eid beschworen hat: dass Er Seine Kreatur nie verlassen noch versäumen werde, auch dann nicht, wenn diese Schöpfung von Ihm abfallen sollte.

Nach Kol 1:16.17 hat Gott die ganze Schöpfung SAMENMÄSSIG in den Sohn hineingelegt; denn IN Ihm ist alles erschaffen. Darum ist Er das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende, der alles Umschließende und in sich Fassende.

Was aber Gott in den Sohn hineingelegt hat, kann nur göttlicher Natur sein. Und was aus Ihm heraus wurde, muss ganz Seiner Lichtnatur entsprechend gewesen sein, ohne eine Spur von Schatten und Finsternis. So war auch die Urschöpfung 1Mo 1:1. Sie ist aus dem Unsichtbaren (nicht aus dem "Nichts") durch Gottes Wort ins Sichtbare gerufen worden (Hebr 11:3).

Diese ganze Schöpfung hat Gott von Anfang an unter eine wunderbare, theokratische Ordnung gestellt, wobei Er immer durch Organe wirkt. Sie wird christ-königlich regiert und durchwaltet von Lichtfürsten, himmlischen Majestäten. Ein solcher Fürst war auch Luzifer oder der Phosphorus (Lichtträger). Dieser schützende Cherub (Hes 28:14) war von Gott über ein Gebiet der Urschöpfung als Fürst gesetzt (Joh 14:30; Lk 4:6).

Zwischen der Urschöpfung von 1Mo 1:1, die eine theokratisch geordnete Lichtschöpfung ohne eine Spur von Finsternis war, und 1Mo 1:2 muss eine Katastrophe unfasslichen Ausmaßes stattgefunden haben. Denn die Erde WARD wüste und leer, ein Tohuwabohu, ein finsteres, wirres Durcheinander. So ist sie nicht von Gott erschaffen worden (Jes 45:18): "Denn so spricht Jehova, der die Himmel geschaffen - Er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat, Er hat sie bereitet, nicht wüste hat Er sie geschaffen...." Für "wüste" steht dasselbe Wort wie 1Mo 1:2. Den Vorgang dieser Katastrophe enthüllt uns Hes 28:12-19. Vieles, was hier von dem König von Tyrus gesagt ist, kann unmöglich von einem gewöhnlichen Menschen gesagt werden.

Satan ist im König von Tyrus abgeschattet. Der schützende Cherub Luzifer hat sich durch seine vielen Hantierungen nach außen in die Kreatur verloren und in sich selbst gestellt. Damit löste er sich von der Quelle des Lichtes und wurde Finsternis. Im Hochmut empörte er sich gegen Gott. Aus dem Lichtträger und Engelfürsten wurde der Fürst der Finsternis. In sein Herrschaftsgebiet konnte er nur noch Finsternis einwirken. So wurde die Erde wüste und leer, ein Tohuwabohu. Von da an lag Finsternis auf der Tiefe. Finsternis ist nur da, wo Sünde ist. Auf einem finsteren Durcheinander kann kein Geschöpf leben. Deshalb hat Gott wieder eingegriffen.

Menschlich gesprochen hätte Gott den Satan - nachdem er gefallen war - in die verfinsterte Schöpfung VERNICHTEN müssen. Kraft Seiner ALLMACHT hätte Er dies auch tun können. Aber um Seiner LIEBE willen konnte Er es nicht. Die Schöpfung ist ein Teil Seiner selbst. Auch in ihrem verdorbenen Zustand ist sie in ihrem GRUNDELEMENT Wesen von Seinem Wesen. Gott hätte also etwas von sich selbst vernichten müssen. Das ist aber unmöglich. Für Gott blieb daher nur eine Möglichkeit, und das ist: Wiederherstellung. Der Mensch sucht seinen Feind zu besiegen, indem er ihn vernichtet. Gott aber siegt, indem Er den Feind von innen heraus überwindet und verwandelt. Der letzte Feind, der Tod, wird VERSCHLUNGEN in den Lebenssieg Jesu (1Kor 15:55), Leben und Licht siegen über Tod und Finsternis, indem unser Herr Christus den Tod in Leben umwandelt.

In 1Mo 1:3 bis 1Mo 2:4 haben wir nicht den Bericht über die Schöpfung, sondern über die Wiederherstellung der bereits gefallenen Schöpfung. Wie konnte Mose diesen Bericht schreiben? Woher wusste er, dass alles von Anfang an so war und sich so entfaltete, wie er es in den ersten beiden Kapiteln der Bibel aufzeichnete? Bis zum 6. Tag war doch kein Mensch auf Erden. Er kann es also von keinem Menschen erfahren haben. Mose war einst zweimal 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berge Sinai (2Mo 24:18; 2Mo 34:28). Dort empfing er nicht nur die zwei Tafeln des Zeugnisses (2Mo 32:15). Dort wurde ihm auch das Original der Stiftshütte mit ihrer vollkommenen Einrichtung und Geräten gezeigt, so dass der Herr zu ihm sagte: "Siehe zu, dass du es machest nach dem Vorbilde, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist" (2Mo 25:40). Im Himmel sind demnach die wesenhaften, geistleiblichen und unvergänglichen Originale aller Dinge von Ewigkeit an. Auf Erden, in der sichtbaren Schöpfung, werden immer nur die schattenhaften Abbilder und Auswirkungen dieser Dinge und Vorgänge der unsichtbaren Welt offenbar.

Auf dieser Tatsache beruht auch alle Prophetie. Der Prophet ist ein Schatten und Hörer dessen, was ihn Gott im Geist und durch den Geist schauen und hören lässt. Er steht und hört die ewigen Wirklichkeiten; darum ist sein prophetisches Zeugnis absolute Wahrheit. Was er sieht, trifft alles und SO ein, wie er es geschaut hat. Sein Wort ist Gottes Wort, wie auch der Sohn spricht: "Die Worte, die Ich zu euch rede, sind nicht Mein, sondern des Vaters." Er kann in göttlicher Vollmacht und Gewissheit sagen: "So spricht der Herr."

So hat auch Mose in jenen zweimal 40 Tagen und Nächten die unvergänglichen Originale der Ereignisse von 1Mo 1 bis 1Mo 2:3 geschaut. Das sind aber keine toten, starren Bilder und Gestalten. Im Bereich des Lichtes und des Lebens ist vielmehr alles voller Leben. Ist es schon denn in seinen Möglichkeiten begrenzten, sündigen Menschen auf einer unvollkommenen Erde gelungen, irdische Vorgänge so festzuhalten, dass er sie wieder in lebendiger Bewegung und Sprache (Tonfilm) auf eine Leinwand projizieren kann, wieviel mehr kann dann Gott alles, was Er getan hat und tun wird, geredet hat und reden wird, also die Originale aller Dinge, im Himmel in unvergänglichem Leben festhalten, so dass man sie von Ewigkeit zu Ewigkeit sehen und hören kann!

Aus diesem Grund konnte Mose diesen absolut sicheren, zuverlässigen und wahren Bericht schreiben.

Gott hat die Wiederherstellung in sieben Tagen durchgeführt. Wir sehen, wie aus Abend und Morgen immer wieder ein neuer Tag wird. BEACHTE DIE REIHENFOLGE: ABEND UND MORGEN! Nach dem Fall Satans beginnt das Ringen des Lichtes mit der Finsternis. Jeder Morgen (das Licht) trägt immer wieder den Sieg über den Abend (Finsternis) davon. Die Finsternis wird immer verschlungen vom Licht, so lange, bis wir am siebenten Tag nichts mehr von einem Abend (Finsternis) lesen. Es bleibt ununterbrochen Tag (vgl. 1Mo 3:8 n.d. Elberf. Übers.) Das Licht hat gesiegt über die Finsternis. Die gefallene Erde ist wiederhergestellt mit ihrem NEUEN HERRSCHER "MENSCH", DEM EBENBILD GOTTES. Ihr seitheriger Fürst, Satan, ist abgesetzt. An seine Stelle ist Adam, der Mensch, der Stellvertreter Gottes auf Erden, des Elohim, getreten. Der Mensch hat nun zu beweisen, ob er in der inneren Hinkehr zu Gott, der Quelle des Lebens und Lichts, und im Glaubensgehorsam bleibt und so in die Geistleiblichkeit verwandelt wird, oder ob auch er den Weg Satans - los von Gott und hinein in sich selbst - geht.

Der Wiederherstellungsbericht ist zugleich eine prophetische Vorausdarstelllung der folgenden 7000 Jahre. Jeder Schöpfungstag stellt den Grundcharakter eines nachfolgenden Jahrtausends dar. Der 7. Tag verkündet uns das 7. Jahrtausend, das Sabbatjahrtausend oder das Tausendjährige Reich, in dem der Satan gebunden ist.

Am 6. Tag wurde der Mensch geschaffen. Sechs ist die Zahl des Menschen (Offb 13:16). Das 6. Jahrtausend ist das Jahrtausend des Menschen, in dem der von Gott gelöste Ichmensch im Antichristen zu seiner vollen Entfaltung und Ausgeburt kommt. Wir merken, es ist das Jahrtausend, in dem der Mensch immer mehr sich selbst in den Mittelpunkt rückt und Gott in den Hintergrund drängt. Der Mensch wird das Maß aller Dinge. Und doch wird gerade in diesem Äon der Mensch vom dämonisierten Menschen versklavt und terrorisiert wie nie zuvor.

Während die von Gott gelöste "Ich-Menschheit" zu ihrer Finsternisausgeburt und Vollendung ausreift, vollführt der Erstling der Kreatur GOTTES, Christus, das Haupt der Gemeine, die da ist Sein Leib, an diesen SEINEN Erstlingen dieser Kreatur das Größte und Herrlichste. Auch sie sind zu ihrer Ausgeburt und Vollendung gebracht. Das Haupt vereinigt sich mit Seinem Leib. Der eine vollkommene Mann, der Christus Gottes, stellt sich dem Vater dar, ohne Flecken, ohne Runzel oder etwas Ähnlichem (Eph 4:13; Eph 5:27)

Sie sind in Christi Königtum
nun Seine Fürsten, Ihm zum Ruhm,
der Kreaturen Krone.
Sie erben Seine Herrlichkeit
fürs ganze Weltall weit und breit
mit Ihm auf Seinem Throne.
Mächtig prächtig, Christi Glieder
legen nieder die Gewalten.
Nun kann's All Er neu gestalten.

Auch nach der Lichtseite kommt Gott mit dem Menschen zum ersten Mal zum vollen Ziel, zur Gottähnlichkeit, von der es keinen Abfall mehr gibt. Das ist Sieg des Lichtes und des Lebens. Eingeleitet wird dies werden durch die heute noch unvorstellbaren kosmischen Veränderungen. Am Tage der Glut Seines Zorns wird er den Himmel erschüttern, und die Erde wird von ihrer Stelle beben vor der Zornflut Jehovas (Jes 13:13). In gewaltigen Erschütterungen wird die Erde an eine andere Stelle des Weltalls geschleudert werden, aus dem Finsterniswinkel in die Sphären des Lichtes. "Da wird das Licht des Mondes dem Licht der Sonne gleichen, und das Licht der Sonne aber wird siebenmal stärker sein wie das Licht von sieben Tagen..." (Jes 30:26). Eine neue Vegetation wird erstehen. Man wird jeden Monat ernten (Hes 47:12), und es wird einer den anderen unter seinen Weinstock und Feigenbaum einladen (Sach 3:10). "Jerusalem wird nicht mehr die Sonne zum Lichte dienen noch der Glanz des Mondes zur Leuchte der Nacht, sondern Jehova wird dir zum ewigen Lichte werden, und du wirst dich deines Gottes rühmen. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht mehr verschwinden, denn Jehova wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben" (Jes 60:19.20). Das Ende kehrt zum Anfang zurück.

Im Anfang nährten sich die Menschen von den Früchten des Feldes und der Bäume (1Mo 1:29), und auf der neuen Erde genießen die Bewohner die Früchte und Blätter der Lebensbäume (Offb 22:2)

Lies weiter:
Die Entfaltung