Der Tod und die Liebe

Aus Bibelwissen
Version vom 17. Januar 2020, 14:37 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kreuz herz.png

Von Daniel Muhl

Eine große Gewissheit

Gegen Ende des 8. Kapitels im Römerbrief, formuliert Paulus eine Gewissheit, die phänomenal ist. Ab Vers 31 lesen wir aus der Lutherbibel 2017 Folgendes:

  • 31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Ps 44:23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Was ist das für ein kraftvoller Text!? Ein Text, der unseren Erfahrungshorizont weit übersteigt und der uns eine göttliche Tatsache vor Augen führt, die man nicht sehen, noch wissenschaftlich beweisen kann. Dieses "göttliche Faktum" kann man in dieser sichtbaren Welt zuerst einmal nur glauben! Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich mich zuerst mit der Macht bestätigen, die für uns alle sichtbar und wissenschaftlich bewiesen ist: Der Tod!

Die Macht des Todes und die Kraft der Liebe

"Nichts scheint so sicher zu sein, wie der Tod!" Alles was wir sehen, ist dem Tod geweiht! Keine Pflanze, kein Tier, kein Mensch, kein Bauwerk existiert für ewig. Auch die Sonne, die Sterne und die Erde haben eine begrenzte Lebensdauer (Mt 24:35).
Der Tod scheint eine unüberwindbare Kraft zu sein. Eine Kraft, die alles vom Leben und den Lebendigen trennt! Wenn es jemand gibt, der den Tod überwinden konnte, dann nur Derjenige, der das Leben ist und der alles ins Dasein rief! Bevor der Sohn Gottes auf die Erde kam und Mensch wurde, stand in der Bibel bereits folgendes Wort:

  • Stark wie der Tod ist die Liebe! (Hl 8:6b)

Schon König Salomo, der weiseste Mensch, der je über diese Erde ging, konnte feststellen:

"Es gibt nur eine Macht im ganzen Universum, die dem Tod die Stirn bieten kann, und das ist die Liebe!"

Nur die göttliche Liebe war in der Lage, die unvorstellbare Kraft des Todes zu besiegen; weil auch nur sie allein dem ewigen Leben wirklich Sinn geben kann!

Eine endlose Existenz in Wohlstand und Luxus, in der es keine vollkommene Liebe gibt, würde ganz automatisch zu einer unerträglichen Hölle! Das wäre auch dann der Fall, wenn sich die äußeren Umstände nicht verschlechtern würden!

Wenn nicht die Liebe den Tod besiegt hätte, dann bräuchten wir gar niemanden, der den Tod besiegt, denn ein unaufhörliches Leben macht nur mit einer vollkommenen Liebe wirklich Sinn! Ohne die göttliche Liebe wäre auch eine "reiche und schöne Ewigkeit" völlig unbefriedigend!

Nun aber hat die Liebe, in der Person des Gottessohnes, den Tod besiegt! Die Liebe Jesu Christi war so groß, dass Er die ganze Schuld des gesamten Kosmos auf sich nahm und ans Kreuz trug (Joh 1:29)! Als der einzig Sündlose, hätte Er jederzeit vom Kreuz heruntersteigen können. Er hätte Seinen Gott und Vater darum bitten können und der hätte Ihm 12 Legionen Engel geschickt, die Ihn von Seinen unbeschreiblichen Qualen erlöst hätten. Das, was der Sohn Gottes am Kreuz erduldete, hält kein Mensch freiwillig aus! Diese sechs Stunden unter massivster Qual, waren wie eine "halbe Ewigkeit"! Gleichzeitig musste Seine Seele den gesamten Hass und alle Bosheit dieser Welt ertragen.

Doch weil Er göttlich und somit bedingungslos liebte, hat Er der ganzen Kraft des Todes standgehalten. Trotz der unbeschreiblichen Bosheit, die Ihm am Kreuz begegnete, bat Er für alle:

  • Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23:34).

Jesus Christus hat als einziger den Tod besiegt! Dass dies so ist, hat Gott durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten gezeigt!
Kein Mensch wäre dazu in der Lage gewesen; weil keiner aus sich selbst dieses göttliche Leben in sich hat. Kein normaler Mensch konnte den Tod überwinden und keiner wird Ihn je überwinden können; es sei denn, dass sich ein Mensch mit dem verbindet, der das Leben und die Liebe in Person ist. Jeder Mensch, der sich selbst Jesus Christus schenkt und im Vertrauen auf Ihn lebt, gehört zu Dem, Der den Tod überwunden hat. Für alle diejenigen gilt das, was Jesus in Joh 11:25 zu Martha sagte:

  • "Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, ..."

Wer bis an sein Lebensende an Jesus Christus glaubt und Ihm vertraut, wird auch nach dem Sterben, bzw. nach dem leiblichen Tod, wirklich weiterleben! Alle diejenigen, die aus dem Glauben an den Sohn Gottes leben, werden nach dem Sterben in der göttlichen Welt weiterleben können - die wir hier aber nicht sehen können!

Die Tatsache, dass die Liebe so stark wie der Tod ist, kann man anhand des Todes und der Auferstehung Jesu Christi erkennen! Aber diese Aussage aus dem Lied der Lieder hat auch noch eine weitere Bedeutung:

  • "So wie der Tod, durch die Sünde, alles vom wahren göttlichen Leben trennen konnte, so wird auch die Liebe Gottes, durch das Opfer von Golgatha, alles wieder mit dem göttlichen Leben verbinden!"

Deshalb schreibt Paulus im gleichen Brief auch:

  • Wie es nun durch [eine] Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis [kam], so auch durch [eine] Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. (Röm 5:18)

Jesus hat uns durch das Kreuz, einerseits von unserer Schuld und Sünde befreit, und andererseits schenkt Er hier auch jedem Glaubenden Seine göttliche Gerechtigkeit! Nur mit dieser geschenkten und göttlichen Gerechtigkeit kommen wir Menschen in den "Himmel"!
Jeder Mensch, der meint, er sei für den Himmel "gut genug", weil er ein anständiger Mensch ist, wird nicht in den Himmel kommen!

Nur die Menschen, die daran glauben, dass Jesus ihre Sünden getragen und sie mit Seiner göttlichen Gerechtigkeit beschenkt hat, werden in das "himmlische Vaterhaus" einziehen können! Dieser Glaube allein, lässt uns den Tod überwinden! Wenn wir Gott unser Leben anvertraut haben, haben wir Ihn, den Erschaffer des Himmels und der Erde, auf unserer Seite! Dann sind wir auf der Seite des Siegers! Auch wenn es heute noch so aussieht, wie wenn der Tod der ultimative Sieger über alles ist; so wurde er doch durch Kreuz und Auferstehung definitiv besiegt!

Die Liebe Gottes kann man nur mit "glaubenden Augen des Herzens" sehen! Wenn wir daran glauben, dass Jesus aus Liebe zu uns gestorben ist, dann sehen wir diese Liebe, die uns alles schenken wird (Röm 8:32)! Mit unseren natürlichen Augen sehen wir den Tod "als größte Realität", wir sehen das natürliche, bzw. biologische Leben, das vergeht! Wir sehen das Gegenwärtige und wir sehen in dieser Welt auch unheimlich böse und von Hass erfüllte Mächte! Wir sehen "hohe Persönlichkeiten" und abgrundtiefe dämonische Mächte! Aber nichts von alledem kann uns von der Liebe Gottes trennen!

Wenn wir leidvolle Schicksale durchleben, dann zweifeln wir Menschen nicht selten an der Liebe Gottes! Wenn wir bedrängt werden, Angst verspüren oder unter irgendeinem Mangel leiden, dann erscheint uns die Liebe Gottes manchmal als Illusion. Doch Paulus, der in ganz besonderer Weise unter all diesen Nöten litt (2Kor 12), war durch den Heiligen Geist vollkommen davon überzeugt: Diese Dinge können uns nicht von der Liebe Gottes trennen! Für Paulus gab es keine Macht im ganzen Universum, welche die Fähigkeit hätte, eine Trennwand zwischen uns und der Liebe Gottes aufzurichten! Das ist absolut unmöglich!

Auch unser Versagen, unsere Fehlerhaftigkeit oder unser Unglaube ist nicht in der Lage, uns von Gottes Liebe zu trennen!

Es kommt der Tag, wo wir vom Glauben zum Schauen gelangen und dann dürfen wir unseren Herrn Jesus Christus in Seiner großen Liebe sehen! Wir, die wir noch hier sind; wir werden einmal in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen werden, wenn wir jetzt den Zusagen Gottes in Seinem Wort Vertrauen schenken!

Wer auf die Zusagen Gottes in der Bibel vertraut, der glaubt ohne zu sehen, damit er einmal wirklich sehen und vom Glauben zum Schauen gelangen kann!


🏠 Start | ☰ Menu | 📖 Stelle | 🔎 Text | ☱· Tabelle | 🗂 Verzeichnisse | ℹ️ Info | 📩 Kontakt | 🔍