Der Segen des Studiums des prophetischen Wortes: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 25. Februar 2023, 14:26 Uhr

Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Gedenkwort und Bücherübersicht
Vorwort und Inhaltsübersicht

Vorheriges Kapitel:
1. Das feste, prophetische Wort!

2. Der Segen des Studiums des prophetischen Wortes

Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe. Offb 1:3

Hat denn das Studium des prophetischen Wortes überhaupt einen praktischen Wert? Oder ist es wahr, was manche behaupten, dass das Studium des prophetischen Wortes gar keinen praktischen Wert habe. Sie sagen, es lähme die Arbeit und mache Menschen zu Träumern. Nun, wenn das wahr wäre, was manche in ihrer Unwissenheit behaupten, dann würde das mit 2Tim 3:16 nicht stimmen. Dort lesen wir:

"Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, dass ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt."

Das Studium des prophetischen Wortes hat einen unermesslichen, unberechenbaren Wert und Segen. Denn das prophetische Wort enthüllt uns den Plan unseres himmlischen Vaters bezüglich der Gemeinde, Israel, der Völkerwelt, der seufzenden Kreatur, ja des ganzen Universums, es enthüllt uns Gottes Absichten für noch kommende Zeitalter und noch vieles andere mehr.

Die Bibel ein ganz neues Buch

1. Viele Gläubige haben bekannt, dass, seitdem sie sich gründlich mit dem prophetischen Wort beschäftigt haben und tiefer in Gottes große Gedanken eingedrungen sind, die Bibel ihnen ein ganz neues Buch wurde, so dass sie innerlich bereichert, anbetend mit David ausrufen mussten: "Aber wie köstlich sind vor mir Gott deine Gedanken!und ist ihrer so eine große Summe! Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein, denn des Sandes am Meer." (Ps 139:17.18). Das ist auch meine selige Erfahrung, und das ist schon ein Segen, und zwar ein großer Segen des Studiums des prophetischen Wortes. Und diesen großen Segen können alle Gotteskinder haben, wenn sie tiefer und tiefer in das köstliche und feste prophetische Wort eindringen. - Ein anderer Segen ist,

2. Es ist ein Licht an einem dunklen Ort (2Petr 1:19).

3. Das Studium des prophetischen Wortes stärkt wunderbar den Glauben, indem man staunend und anbetend wahrnimmt, wie peinlich genau Gott der Herr sein einmal gegebenes Wort hält und es pünktlich einlöst.

Aus der Fülle der vielen Weissagungen sind die hauptsächlichen hervorzuheben. Die Weissagungen kann man in drei Gruppen einteilen, und zwar:

A) in solche, die sich bereits erfüllt haben

B) in solche, die sich in der Zukunft erst erfüllen werden

C) in solche, die heute vor unseren Augen in Erfüllung gehen

A. Weissagungen, die sich in der Vergangenheit bereits erfüllt haben

1. Entstehung und Fall der vier Weltreiche: das babylonische, das medopersische, das griechisch-mazedonische und das römische Weltreich. Diese sind in dem Monarchienbild, das ein Abriss der ganzen Weltgeschichte ist, wunderbar klar dargestellt (Dan 2.). Diese Weltreiche sind alle entstanden und gefallen, ganz genau wie Gott der Herr solches dem Nebukadnezar im Traum gezeigt hat. Entstehung und Fall dieser Weltreiche erstrecken sich über einen Zeitraum von 1000 Jahren. Zu sagen was in den nächstem 1000 Jahren sich ereignen wird, und was dann auch wirklich, ja pünktlich bis aufs Tüttelchen eintrifft, das kann wahrhaftig nur der große Gott tun. Solches wahrnehmend, macht das Herz froh und fröhlich und stärkt den Glauben.

2. Die Strafandrohungen über ganze Völker, wie über:

Assur, Jes 10:12-34; Jes 31.; Jes 33. und andere;

Babel, Jes 13:14; Jer 50.,51;

Ägypten, Jes 19.; Jer 46.; Hes 29.-32. u. a.;

Edomiter, Am 1:11; Ps 137:7; Ob 1.; Hes 35:3-7; Hes 25:13; Jes 34:10; Jer 49:17;

Philister, Zeph 2:4-6; Jer 47:5;

Moabiter, Jer 48. u. a.;

Amalekiter, und viele andere;

Israel, 3Mo 26:27-35; 5Mo 28:38-69; Jes 6:11.12 u. a.

3. Strafandrohungen über einzelne Städte, wie

Noph, Pathros, Zoan, Sin, No, On, Bubastus und Thachpanhes, Hes 30:13-18;

über Bethel, Am 3.; über Samaria, Mi 1:5-6; über Kapernaum, Mt 11:23 u.a.;

Tyrus und Sidon, Jes 23.; Hes 26., 27, 28; Ninive, Nah 2. und 3. u. a.

Babel, Jes 13:19-22; Jes 14.; Jer 50. u. 51;

über Damaskus, Bethsaida, Ephesus u. a.;

Jerusalem, Mi 3:10.12; Mt 24:2; Lk 21:24

Es ist hochinteressant, aus der Geschichte zu erfahren, wie alle diese Strafandrohungen über die einst auch prächtigen Städte, ähnlich wie Washington, Chicago, London, Berlin usw., ferner wie die Strafandrohungen über die großen und starken Reiche alle peinlich genau sich erfüllt haben. Manchmal blühten diese noch Jahrhunderte nach der gegebenen Weissagung, so dass es schien, als spotteten die Städte und Reiche der gegebenen Weissagung, doch gendlich gingen alle Strafandrohungen in Erfüllung, genau wie geweissagt war Ich sage, dieses aus der Geschichte zu erfahren, ist nicht nur hochinteressant, sondern stärkt auch den Glauben wunderbar und zeigt uns, wie peinlich genau Gott der Herr sein einmal gegebenes Wort einlöst.

4. Weissagungen, die sich bezüglich des ersten Kommens Jesus und seines Werkes erfüllt haben.

Da haben wir Weissagungen, dass Jesus von einem Weibe geboren werden sollte (1Mo 3:15). Als die Zeit erfüllet war... dann aus der semitischen Rasse (1Mo 9:26.27), aus dem Geschlecht Abrahams: Durch dich und deinen Samen.... aus dem Stamm Juda Es wird das Zepter.... aus dem Hause Davids (2Sam 7.) hervorgehen..., ferner, dass eine Jungfrau ihn gebären werde, Jes 7:14: Sie eine Jungfrau... Dann wird sein Geburtsort angegeben, Mi 5:1: Und du Bethlehem.... auch die Zeit seiner Geburt, Dan 9., nach der 69. Jahrwoche, dann seine Niedrigkeit, seine Verwerfung, sein gewaltsamer Tod ("ausgerottet", Dan 9.), sein Charakter, sein Begräbnis, sein Begräbnis und seine Auferstehung und sein ganzes Erlösungswerk wunderbar klar in Jes 53., Ps 22. und Ps 16:8-11 dargestellt.

Kurz alles, bezüglich des ersten Kommens Jesu ist in den vielen Weissagungen - und zwar 4000 Jahre hindurch - gewissermaßen Photographisch im Voraus dargestellt. Die letzten 33 Weissagungen erfüllten sich am letzten Tag seiner Erniedrigung. (Wollte Gott, ich hätte Raum, sie alle hier aufzuzählen.) Seht, dies alles, dass Er, der Sündentilger, kommen werde, meldet und das prophetische Wort, und zwar 4000 Jahre hindurch, und dass Er dann wirklich gekommen ist, das zeigt das Neue Testament. Alle sind peinlich erfült worden, genau wie verheißen. Ist das nicht ein großer Segen und glaubenstärkend?

B. Weissagungen, die sich in der Zukunft erst erfüllen werden

1. Weissagungen bezüglich des zweiten Kommens Jesu. -

Über 500 Stellen in der heiligen Schrift - 318 Mal allein im Neuen Testament handeln vom zweiten Kommen Jesu; jeder 25. Vers im Neuen Testament spricht davon. Keine Lehre der heiligen Schrift nimmt solche einen breiten Raum in der Schrift ein wie diese herrliche Lehre, dass Jesus wiederkommen wird. Aber auch keine Lehre der heiligen Schrift wird in der Kirche so vernachlässigt und so verschwiegen wie diese Lehre. Seht, das prophetisch die glorreiche Wiederkunft Christi zeigt, und zwar in zwei Abschnitten; einmal, dass er kommen wird für die Seinen, und dann, nach etwa sieben Jahren mit den Seinen in großer Kraft und Herrlichkeit. So gewiss alle Weissagungen vom ersten Kommen Jesu sich erfüllt haben, so gewiss werden alle Weissagungen seines zweiten Kommens sich erfüllen. Mehr über die Wiederkunft in einer anderen Arbeit. In diese Gruppe der unerfüllten Weissagungen gehören

2. Die Weissagungen bezüglich Israel. -

Aus den Hunderten der köstlichen Verheißungen bezüglich Israels herrlicher Zukunft will ich nur einiges anführen.

a) Das dem Abraham und seinem Samen von Gott feierlich versprochene und beschworene Land vom Wasser Ägyptens bis an das große Wasser Euphrat (1Mo 15:18 u. a.), hat Israel noch nie besessen, folglich steht die Erfüllung dieser Weissagung noch aus.

b) Moses und viele andere Propheten weissagen Israels Zerstreuung, Leiden, Verfolgungen, aber auch die Wiederherstellung und Wiedersammlung in ihr Land. Israels Zerstreuung, Leiden und Verfolgungen bis auf den heutigen Tag sind Geschichte geworden, wie alle Welt weiß, aber ihre Wiedersammlung in ihr Land hat begonnen. Doch der Israel zerstreut hat, der wird es auch wieder sammeln (Jer 31:10). Darauf können wir uns verlassen.

c) Die nationale Wiederherstellung Israels unter ihrem König: Jesus

d) Die nationale Buße und Bekehrung Israels zum Messias

e) Die Errichtung eines Tempels in Jerusalem

f) Die Aufrichtung des Königreichs Israels, und endlich

g) Das Wohnen des Herrn inmitten seines Volkes und vieles andere steht noch aus.

Doch so gewiss die ersten Weissagungen - Zerstreuung, Leiden und Verfolgungen - sich über Israel erfüllt haben, so gewiss werden sich auch die Weissagungen bezüglich seiner herrlichen Wiederkunft erfüllen. Das alles zeigt uns das köstliche, prophetische Wort.

3. Weissagungen einer durch Israel gesegneten Völkerwelt

Denn also steht geschrieben Jes 25:6-7: " Und der Herr Zebaoth wird allen Völkern auf diesem Berge ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist. Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegtun, womit alle Völker verhüllt sind, und die Decke mit der alle Heiden zugedeckt sind." Lies ferner Jes 2:2-4; Jes 60:3; Jer 3:17-19; Hes 39:21-29; Sach 2:14.15; Sach 8:20-23) Auc diese Weissagungen sind noch nicht erfüllt, sind also noch zukünftig.

4. Die Weissagungen, dass die gesamte Schöpfung sehnsüchtig wartet auf die herrliche Freiheit der Kinder Gottes, auf dass auch sie frei werde von dem Dienst des vergänglichen Wesens (Röm 8:19-22).

Hierher gehören ferner die Weissagungen der schrecklichen Gerichte über den Antichristen, den falschen Propheten, über Israel, über die abgefallene Christenheit, über die Völkerwelt, die Weissagungen bezüglich des Weltbrandes, der Erneuerung von Himmel und Erde, das Herabfahren des Neuen Jerusalems und noch vieles mehr. Seht, dieses Licht über all die herrlichen aber auch schrecklichen Ereignisse, die kommen werden, gibt uns das prophetische Wort. Es ist tatsächlich, wie Petrus betont, ein Licht an einem dunklen Ort.

C. Weissagungen, die heute vor unsern Augen in Erfüllung gehen

1. Das zunehmende Verständnis des prophetischen Wortes Dem Liebhaber und Forscher göttlicher Prophetie sagt der Engel Gabriel, Dan 12:4:

"Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle das Buch bis auf die letzte Zeit. Dann werden viele darin forschen und das Verständnis wird zunehmen."

Was der Engel von der letzten Zeit aussagte, das geschieht heute. Das Buch Daniel, sowie alle prophetischen Bücher auch die Offenbarung, sind nicht mehr, wie früher behauptet, mit sieben Siegeln versiegelt, sonder entsiegelt. Hunderttausende lassen sich heute vom heiligen Geist in die ganze Wahrheit (Joh 16:13) einführen. Und das Auffallende dabei ist, dass dieses Durchforschen der prophetischen Bücher heute auf der ganzen Erde stattfindet, von Pol zu Pol: Wo immer wahre Kinder Gottes sich befinden, in Europa, Amerika, Asien, Australien und Afrika, bis an die Enden der Erde, wird das teure prophetische Wort erforscht wie nie zuvor. Folglich sind wir heute nach dem Engel Gabriel in der letzten Zeit. Merkst du nun, wieviel Uhr es heute ist? Doch nur die Verständigen werden es merken, und

2. Hören wir heute den Mitternachtsruf: Der Bräutigam kommt! (Mt 25.)

Etwa 1700 bis 1800 Jahre nach der ersten Christenheit ist der Ruf nie ertönt, aber heute ertönt er: Wohlauf, der Bräutigam kommt! Steht auf, die Lampen nehmt. Halleluja. Macht euch bereit, zu der Hochzeit; ihr müsset Ihm entgegen gehn. Und dieser Mitternachtsruf: Der Bräutigam kommt! ertönt nicht nur in einem Lande, nein, nein, sondern, wie beim Durchforschen des prophetischen Wortes, von Pol zu Pol, auf der ganzen Erde, wo immer sich Kinder Gottes befinden. Seht, diese vom größten aller Propheten, vom Heiland selbst gegebene Weissagung, geht heute in Erfüllung. -

3. Das Ausschlagen des Feigenbaumes (Israel), von denen der Herr Jesus in Mt 24:32-33 spricht.

Seit Jahrzehnten haben wir, besonders durch die Bemühungen des Zionismus, ein wunderbares Aufblühen Palästinas wahrgenommen. Blühende Kolonien sind ins Leben gerufen worden. Dr. W. Lowdermilk hat sich 10 Wochen dort aufgehalten und berichtet: "Die Ackerbau-Kolonisierung Palästinas ist die bemerkenswerteste Errungenschaft, wie ich sie in keinem anderen Lande der Welt gesehen habe. Der Boden , der bisher scheinbar wertlos war, der blüht wie eine Rose. Der Ernteertrag ist viel großer als viel fruchtbareres Land in anderen Teilen der Welt." Eine jüdische Universität mit jüdischer Sprache und mit einer Fakultät der hervorragendsten Männer der Wissenschaft befindet sich in Jerusalem, auch Zeitungen undSchulen sind ins Leben gerufen worden, deren Sprach ebenfalls hebräisch ist. Diese hat erst vor einiger Zeit zwanzig Millionen Dollar bewilligt zur Erweiterung des Hafens von Haifa. Eine moderne Großstadt Tel Aviv mit 200 000 Einwohnern, lauter Juden, mit allem neuzeitlichen Komfort ausgestattet, ist auf einem Sandhügel erbaut worden. Das Tote Meer, dessen ungeheuerer Reichtum größer sein soll als alle Königreiche der Welt zusammen, hat man angefangen auszubeuten. Endlich finden wir unter den Flüchtlingen ein wunderbares fragen nach dem Messias, wie solches seit der Zerstörung Jerusalem nie gewesen ist, und vielen finden den Messias - Jesus. Kurz, wir sehen heute ein Ausschlagen des Feigenbaumes Israel und ein rauschen unter ihren Totengebeinen (Hes 37:1-14) wie nie zuvor.

Eine andere Weissagung, die ebenfalls heute vor unsern Augen anfängt in Erfüllung zu gehen, ist:

4. Die Angst in Jakob (Jer 30:5-7).

Das ist die Verfolgung der Juden, die besonders dann in der großen Drangsal ihren Höhepunkt erreichen wird, und zwar bevor der Herr das Gefängnis seines Volkes wenden wird. (Jer 30:3) Nach vielen eingelaufenen, glaubwürdigen Berichten soll Hitler allein in den letzten Jahren in Europa über zwei Millionen Juden umgebracht haben, und oft auf die aller barbarischste und teuflischste Art und Weise. Allem Anschein nach ist dieses grausame Hinmorden der Juden schon die Einleitung der Angst in Jakob.

Eine andere Weissagung, die auch heute vor unsern Augen in Erfüllun geht, sind die in der Schrift geweissagten, vorher angekündigten

5. Gräuliche Zeiten der Letztzeit (2Tim 3:1-5)

Gräuliche Zeiten, die sich zuerst äußern in Abfall von Gott und Gottes Wort in der Kirche. Da wäre viel zu sagen und zu klagen. Will jedoch nur einiges erwähnen. Was bekommen die Zuhörer in vielen Kirchen (Gott sei Dank nicht in allen) alles zu hören? Soziales Evangelium, Politik, New Word Order, Kommunismus, Father- and Brotherhood, Rassenvereinigung, Weltverbrüderung, Religionsverbrüderung nach der Melodie: "Jud', Heid', Christ und Hottentot, wir glauben all an einen Gott!" und vieles andere mehr. Das ist ein solches "Evangelium", von dem Paulus sagt: wer ein solches predigt, der sei verflucht (Gal 1:8.9). Das Evangelium von Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, zur Rechten Gottes erhöhten und wiederkommenden Heiland, ist in vielen Kirchen so gut wie verschwunden. Das ist Abfall in der Kirche.

D. Praktische Resultate des Studiums des prophetischen Wortes

1. Das Studium des prophetischen Wortes bewahrt uns vor falscher Lehre. - Die Schrift lehrt deutlich, dass besonders am Ende dieses Zeitalters allerlei Irrgeister und Irrlehrer auftreten werden, welche viele verführen. Das ist heute der Fall. Wir finden heute ein ganzes Heer von solchen Irrlehrern wie Russelliten, Spiritisten, Adventisten, Christian Science, Unitarier und viele andere bis zu den Teufelsanbetern, auch die gibt es. So soll in Paris eine Gemeinschaft von 10 000 Gliedern existieren, die den Teufel anbeten. Dann das große Heer der Liberalen und Modernisten, die den wahren Grund in Christo Jesu verlassen haben und Feinde des Kreuzes Christi sind, dagegen sich verbrüdern mit dem freisinnigen Judentum, Hinduismus, Buddhismus, Mohammedanismus Konfuziunismus usw. Viele, die keinen Grund unter ihren Füßen haben, fallen diesen Irrlehren zum Opfer. Die listigen Anläufe des Teufels erkennt man nicht immer so leicht, es sei denn, wir wissen ganz genau, was das feste prophetische Wort lehrt. Das ist dann wirklich ein Licht am dunklen Ort. Deshalb betont Petrus: Ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet!"

2. Das Studium des prophetischen Wortes bringt uns den Himmel mit seiner Herrlichkeit sehr nahe.

Beim Studium dieser wunderbaren Dinge ergeht es uns wie jenem Gottesmann, der ausruft: "Ich hab von ferne, Herr, deinen Thron erblickt, und war so gerne der Erde entrückt." Ferner wie jenem Vater, dessen Töchterchen in der Sonntagsschule vom Heiland im Himmel gelernt hatte. Eines Tages wurde es krank und trotz bester Pflege ging es zum Sterben. Kurz bevor es starb, sagte es zu seinem Vater: Papa, ich gehe in den Himmel, komm auch dahin! Der Vater war in religiösen Dingen und auch bezüglich des Himmels sehr gleichgültig gewesen. Doch er hatte sein Kind sehr lieb, und sein frühes Hinscheiden war ihm ein furchtbarer Schmerz. Doch von der Stund an, da er gehört hatte, dass sein Kind in den Himmel gegangen sei, da suchte er alles, was in der Bibel über den Himmel gesagt ist, auf. Und siehe, dieses Forschen über Himmel und Himmelsherrlichkeit erweckte in ihm ein tiefes Verlangen, dieses Himmels und dieser Herrlichkeit auch eines Tages teilhaftig zu werden.

Gewiss, wir verrichten unsere täglichen Geschäfte so treu wir können; aber unser Dichten und Trachten ist da, wo unser Schatz, Christus, ist. Und wo unser Schatz ist, da ist auch unser Herz.

3. Das Studium des prophetischen Wortes pornt uns zur eifrigen Arbeit für den Herrn an.

In Folge des Studiums des prophetischen Wortes erfährt man, dass das Kommen des Herrn sehr nahe ist, ja er könnte heute schon kommen. Man erfährt, dass die Zeit kurz ist. Bald, bald kommt der Herr und wird Rechenschaft von unserer Arbeit für ihn fordern; deshalb wollen wir so treu und so viel wie möglich für ihn arbeiten. So finden wir, dass all die Missiomare und Missionarinnen in Afrika, China, Korea, Australien und wo immer sie arbeiten, und alle Knechte und Mägde Gottes hier in der Christenheit, die das prophetische Wort lieben und glauben und wissen, dass der Herr bald kommt, die treuesten und fleißigsten Arbeiter, die treuesten Beter, und die besten Geber sind. Fast durchweg geben sie den Zehnten, ja vielfach mehr als den Zehnten und dann noch Liebesgaben. Kein Wunder, dass der Herr diese segnet. Sie möchten an jenem Tage nicht als faule, sondern als fleißige Knechte und Mägde erfunden werden.

4. Endlich erzeugt das Studium des prophetischen Wortes eine wunderbare, oft unaussprechliche Glückseligkeit.

Offb 1:3: "Selig (genau Glückselig), der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist denn die Zeit ist nahe." Also eine Glückseligkeit ist denen verheißen, 1. die da lesen, 2. und hören, - allerdings wenn das Wort der Weissagung nirgends gepredigt wird, dann kann man es auch nicht hören, - 3. und behalten, was darin geschrieben steht. Es heißt nicht, dass diejenigen glückselig gepriesen werden, die alles verstehen. Es wird wohl Ewigkeiten brauchen, bis die Seinen, den Schönsten unter den Menschenkindern und sein Wort, ganz verstanden haben werden. . Doch durch das prophetische Wort dürfen wir hineinschauen in die Tiefe und Höhe des göttlichen Ratschlusses, wie der Sohn vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt war, das ganze gefallene Weltall wieder herrlich zurecht zu bringen.

Alle Weissagungen vom ersten bis zum letzten Buch der Schrift enthüllen Ihn, den Mensch gewordenen Gottessohn, wie er durch Jahrtausende hindurch in mannigfachster Weise in leuchtenden Farben angekündigt, und endlich auf Golgatha durch sein großes Opfer und Blutvergießen, und durch seine siegreiche Auferstehung über Tod, Teufel und Sünde triumphiert.

Doch das prophetische Wort zeigt uns weiter, wie der Sohn in den kommenden Ewigkeiten den unausforschlichen Reichtum seiner Gnade seiner Gemeinde erzeigen, und wie er dann alle Finsternismächte restlos beseitigen wird, so dass Gott sein wird alles in allem.

Und dieses Studium des prophetischen Wortes verleiht dem aufrichtigen, betenden Forscher eine Glückseligkeit, genau wie Offb 1:3 verheißen. Diese durfte ich in aller Demut zu seiner Ehre durch Gottes Gnade erfahren; deshalb werde ich nicht müde, dieses herrliche Studium dem Volke Gottes anzupreisen. Ja, ihr Teuren, "Ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet". Und:

Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe." Amen

Nächstes Kapitel:
3. Soll man die alttestamentlichen Weissagungen vergeistigen?