Das zweite Gesicht "auf Erden"

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Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Das zweite Gesicht "im Himmel" - Offb 7:9 - Offb 8:6

Das zweite Gesicht "auf Erden"

Offb 8:7 - Offb 11:14

Die vier ersten Posaunen

Bevor wir den Aufbau dieses Teiles anschauen, müssen wir den Leser wieder darauf aufmerksam machen, dass das sechste Siegel bis zur Endzeit führt. Das siebte Siegel dagegen lässt uns zurückgehen und hebt mit einer neuen Reihe von Gerichten an, welche durch die sieben Posaunen eingeleitet und in den sieben Zornschalen fortgesetzt werden. So gehört als der ganze übrige Teil der Apokalypse unter das siebte Siegel. Die siebte Posaune wiederum erweitert sich zu den sieben Zornschalen und schließt diese ein.

Zuerst kommen, wie wir gesehen haben, die sechs Siegel (Offb 6 und Offb 7).

Dann erweitert sich das siebte Siegel zu den sieben Posaunen (Offb 8:7-11.14) und den sieben Schalen (Offb 16:1- Offb 18:24).

Das siebte Siegel

Die siebte Posaune endlich enthält die sieben Schalen (Offb 16:1-18.24).

So umfasst das siebte Siegel die ganze große Gerichtsperiode der Posaunen und der Zornschalen (von Offb 8:7 - Offb 18:24) und unmittelbar darauf folgt die Offenbarung des Menschensohnes in großer Macht und Herrlichkeit.

Ein sorgfältiges Studium der folgenden Darstellung wird unsere Ansicht klarmachen und die Anordnung des Inhalts. der Gerichtsvisionen (Offb 8:1 - Offb 18:24) veranschaulichen.

Das 7. Siegel
(Offb 8:1- Offb 18:24) enthält die 7 Posaunen und die 7 Zornschalengerichte

Offb 8:7 - - - - Die 1. Posaune. - Feuer mit Blut gemengt. Das dritte Teil der Bäume und das Gras verbrannt.
Offb 8:8.9 - - - Die 2. Posaune. - Ein feuriger Berg wird ins Meer geworfen. Der dritte Teil des Meeres wird zu Blut.
Offb 8:10.11 - Die 3. Posaune. - Ein brennender Stern fällt auf das dritte Teil der Wasserquellen ("Wermut").
Offb 8.12.13 - Die 4. Posaune. - Der dritte Teil der Sonne geschlagen. Mond und Sterne verfinstert.
Offb 9:1-12 - - Die 5. Posaune. (1. Wehe). - Der Abgrund wird geöffnet. Heuschrecken.
Offb 9.13 - - - Die 6. Posaune bis Offb 11:14 (2. Wehe) - Die vier Engel vom Euphrat werden gelöst.
Offb 11:15 - - - Die 7. Posaune bis Offb 18:24 enthält die 7 Zornschalengerichte
Offb 16:1.2 - - - 1. Zornschale (3. Wehe). Auf der Erde: Geschwüre an den Anbetern des Tieres.
Offb 16:3 - - - - 2. Zornschale - Ins Meer: Das Meer wird Blut.
Offb 16:4-7 - - - 3. Zornschale - In die Wasserströme: Die Ströme werden zu Blut.
Offb 16:8.9 - - - 4. Zornschale - In die Sonne: Die Menschen werden versengt mit Feuer.
Offb 16:10.11 - 5. Zornschale - Auf den Thron des Tieres. Das Reich verfinstert.
Offb 16:12-16 - 6. Zornschale - Auf den Strom: Der Euphrat vertrocknet. 3 Geister gleich Fröschen. Harmagedon.
Offb 16:17 - - - 7. Zornschale bis Offb 18:24 - "Es ist geschehen" Das Gericht über Babylon.

Diese ganz große Gerichtsperiode, welche durch die Posaunen und Zornschalen ausgefüllt wird, ist in zwei Paaren von Gesichten gegeben, die sich abwechselnd "im Himmel" und "auf Erden" vollziehen.

Das 2. Gesicht "im Himmel" (Offb 8:1-6) besteht in der Öffnung des siebten Siegels
Das 2. Gesicht "auf Erden" (Offb 8:7 - Offb 11:14) zeigt die Wirkungen der Eröffnung (die 6 ersten Posaunen)
Das 3. Gesicht "im Himmel" (Offb 11:15-19) besteht im Erschallen der siebten Posaune.
Das 3. Gesicht "auf Erden" (Offb 11:19) zeigt die Wirkungen, welche das Ertönen der Posaune hervorruft.

Wir werden dann (in Offb 12) zurückgeführt in eine Zeit, die vor Offb 4. liegt. Die Reihenfolge der Posaunen- und Zornschalengerichte wird unterbrochen, um dieses Zwischenstück einzufügen.

Die Gerichte selbst gehen, nachdem sie einmal eingesetzt haben, weiter. Wir sollen indes zuvor über ihre Notwendigkeit belehrt werden; darum erfährt die Schilderung eine Unterbrechung.

Diese Abschweifung beginnt in Offb 12:1 und reich bis Offb 15:8. Sodann wird in der Schilderung der Zornschalengerichte dargelegt, welche Wirkungen das Ertönen der siebten Posaune "auf Erden" hervorruft, was in Offb 11:19 schon mit wenigen Worten angedeutet worden ist. Diese Zornschalengerichte reichen ohne Unterbrechung von Anfang Offb 16 bis zum Schluss von Offb 18, welches ihre Aufgabe zu Abschluss bringt, ihren Zweck erfüllt und hinführt zu der Offenbarung Christi vom Himmel in großer Macht und Herrlichkeit.

Doch wir kehren jetzt zurück zum zweiten Gesicht "auf Erden" (Offb 8:7 - Offb 11:14)

Die ersten sechs Posaunen

E2 - A - B - a - Offb 8:7 = Die erste Posaune

b - Offb 8:7 = Die Erde geschlagen (Hagel und Feuer)
c - Offb 8:7 = Der dritte Teil der Bäume
C - d - Offb 8:8 = Die zweite Posaune
e - Offb 8:8 = Das Meer geschlagen (brennender Berg)
f - Offb 8:8 = Der dritte Teil des Meeres: Blut
g - Offb 8:9 = Sterben der lebenden Kreatur im Meer.
C - d - Offb 8:10 = Die dritte Posaune.
e - Off 8:10-11 = Die Wasserströme geschlagen (Fallen des Sternes)
f - Offb 8:11 = Der dritte Teil der Wasser Wermut.
g - Offb 8:11 = Sterben der Menschen.
B - a - Offb 8:12 = Die vierte Posaune
b - Offb 8:12 = Die Himmel geschlagen (Sonne, Mond und Sterne)
c - Offb 8:12 = Der dritte Teil verfinstert
A - D - Offb 8:13 = Drei Wehe kommen noch.
E - h - Offb 9:1-11 = Die fünfte Posaune (Das erste Wehe)
i - Offb 9:12 = Das Ende des ersten Wehes ("Ein Weh ist dahin")
E - h - Offb 9:13 = Die sechste Posaune bis Offb 11:13 (Das zweite Wehe)
i - Offb 11:14 = Das Ende des zweiten Wehes ("Das andere Wehe ist dahin")
D - - - Offb 11:14 = "Das dritte Wehe kommt schnell!"

Hier haben wir die sechs ersten Posaunen. Die sechs beziehen sich auf die Erde, die siebte besteht aus der dritten Vision "im Himmel". Ebenso ist's bei den Siegeln: Sechs beziehen sich auf die Erde, und das Siebte wird "im Himmel" geöffnet. Die Posaunen sind außerdem in vier und drei geteilt: die vier ersten (A - Offb 8:7-12 Original S 228) sind zusammen gruppiert, und die drei letzten (A - Offb 8:13 - Offb 11:14 usw. Original S. 228) sind die drei Wehe-Posaunen.

Die vier ersten Posaunen und die Wirkungen, welche sie hervorrufen, werden in Kürze berichtet, während die drei letzten eingehender behandelt werden. Die vier nehmen nur sieben Verse, die drei letzten etwa fünfzig Verse.

Die erste der vier betreffen die Erde, die vierte den Himmel, die zweite und dritte dagegen wirken auf die Gewässer der Erde. So wird alles in völliger Ordnung dargestellt.

Die erste Posaune

Offb 8:7

Und der erste blies die Posaune Das Zeitwort salpizö bedeutet eine Posaune ertönen lassen. Das Hauptwort (salpingx) ist in dem Zeitwort eingeschlossen.

und es kamen Hagel und Feuer, mit Blut gemischt, und wurde geworfen auf die Erde; und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannt. In den ägyptischen Plagen, denen diese Gerichte gleichen sollten, bestand die siebte Plage aus Hagel und Feuer, so dass "Hagel und Feuer untereinander fuhren" (2Mo 9:22-28), und die Pflanzen auf Erden "wurden geschlagen" (2Mo 9:31.32)- Hier ist Blut mit dem Feuer und Hagel gemischt. Wir wissen, dass die Mehrzahl der Ausleger behauptet, die Ergebnisse der ersten Posaune seinen nicht buchstäblich zu nehmen. Sie wollen in der Erklärung nur ja alles Wunderbare und Übernatürliche loswerden, gerade wie die Rationalisten die Inspirationstheorie ablehnen. Aber warum? Sollten nicht die ägyptischen Plagen ebenfalls nicht wörtlich aufzufassen sein. Wiederum stellen wir die frage: warum sollen die Gericht, die über die Erde kommen werden, nicht buchstäblich sein? Sagt doch Gott betreffs der Ereignisse am Tage des Herrn: "Ich will Wunderzeichen geben im Himmel und auf Erden, nämlich Blut und Feuer." (Joe 3:3). Hier hören wir, wie er das tun wird.

Wer diese Wunder wegerklärt, zeigt seinen Mangel an Glauben an Gott und seine Worte. Solche Dinge sind auf eRden geschehen. Warum sollten sie nicht wieder geschehen?

Cicero erzählt, es sei dem römischen Senat die Kunde gebracht worden, dass es Blut geregnet habe, und dass der Fluss Atratus mit Blut geflossen wäre.

Am 17. August 1819 so berichtet Dr Seiß, sah Kapitän Roß die Berge an der Baffins-Bai acht Meilen weit viele Fuß tief mit blutrotem Schnee bedeckt. Dasselbe fand im Jahre 1778 Sauffare auf dem St. Bernhard; Ramond sah es in den Pyrenäen, Summerfield in Norwegen.

Warum sollte es nicht von neue zu sehen sein? Die historischen Ausleger differenzieren so sehr untereinander, dass wir wohl frwagen mögen: wem von ihnen sollen wir glauben? Diese großen Unterschiede sind die Ursache, dass viele ernste Forscher die Offenbarung verzweifelt beiseite legen. Unsere Auslegung möchte sie dahin führen, das Buch erwartungsvoll wieder aufzunehmen; wir bitte sie nur, dem Herrn, unserem Gott, Glauben zu schenken. Wird's doch besser sein, möglicherweise zu irren in solch einfältigem Glauben an Gottes Wort, als eine auf Menschenmeinung gegründete, wenn auch noch so einleuchtende Darstellung der Ereignisse anzunehmen, die nicht allein von Gott, sondern auch von jeder anderen menschlichen Auslegung abweicht.

So erklärt z.B Elliott die erste Posaune von den Kämpfen des Goten Alarich und des Vandalen Radagais gegen das Weströmische Reich. darauf wären wir niemals gekommen! Nichts derartiges findet sich in der Schrift. Johannes sieht ein Resultat, Elliott gibt deren zwei. Johannes sieht Hagel und Feuer mit Blut vermischt vom Himmel fallen; Elliott meint, es sei Menschenblut.

Ein anderer sagt, "Bäume" seien Fürsten und große Männer und "Gras" bedeute Menschenmacht und -Ruhm. (Wordsworth). N.B. Darby ist der Meinung: die Erhabenen, Hervorragenden, Hohen seien Bäume, das grüne Gras die Jungen, die Schwachen und Greise.. Wetstein erklärt: "Bäume bedeuten befestigte Städte, Gras unbewehrte Dörfer."

Wieder andere behaupten, mit den Bäumen seien Apostel und große Lehrer, mit dem Gras aber gewöhnliche Christen gemeint (Paralus). Alford hält dafür, "dass es den Gesamtcharakter der Gerichte anzeige, eine besondere Erklärung jeder einzelnen Stelle aber nicht erforderlich scheine."

Dem allen gegenüber bemerken wir einfach, dass es uns besser dünkt, Gottes eigener Auslegung seiner Gerichtshandlungen zu glauben, um vollen buchstäblichen Sinn der Worte.

Die zweite Posaune

Offb 8:8.9

Und der zweite Engel blies die Posaune; und es wurde wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut,
9. und es starb der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer, und der dritte Teil der Schiffe wurde zerstört. Es heißt nicht: ein Berg, sondern wie ein Berg. Hier sehen wir, was wörtlich, und was nicht wörtlich aufgefasst werden soll. Es war etwas das einem Berg ähnlich sah. Johannes sagt nicht, er habe einen Vulkan gesehen (wie einige behaupten). Was er sah, war eine feurige Masse, einem Berg ähnlich, die ins Meer stürzte und es in Blut verwandelte. "Das kann nicht wörtlich zu verstehen sein", rufen die Ausleger. Aber warum nicht? Bei einer der ägyptischen Plagen steht geschrieben: "Mose hob den sTab auf, und schlug ihn ins Wasser, das in dem Strom war, vor Pharao und seinen Knechten. Und alles Wasser im Strom wurde in Blut verwandelt" (2Mo 7:20). In ps 105:29 heißt es: "Er verwandelte ihre Wasser in Blut"; ebenso Ps 78:44. Der einfachste Leser kann das verstehen. Es bedarf keiner besonderen Intelligenz, um Gott zu glauben; geistliches Verständnis ist nötig und ein kindliches Gemüt (1Jo 5:20 und 1Kor 2:14). Nicht große Belesenheit braucht man, um Gottes Wort zu verstehen, sondern Glauben.

Um das anzunehmen, was Menschen sagen, braucht man nur leichtgläubig zu sein. Welcher der folgenden Erklärungen sollen wir glauben schenken?

1. Eine Auslegung sagt:
Der Berg von Feuer bedeutet Satan.
Das Meer sind die Völker.
Das Sterben der Fische bezeichnet die Verfolgung und Hinrichtung der Christen.
Das Verderben der Schiffe bedeutet die Austilgung von Gemeinden.
2. Ein anderer (E.B. Elliott) lehrt uns:
Der Berg war Geiserich mit seinen Vandalen, die durch die Hunnen aus ihren Wohnsitzen vertrieben wurden.
Das Meer: ihr Strömen durch Frankreich und Spanien und Überschwemmen Afrikas, wo sie sich in dem eroberten Gebiet festsetzen
Die Vernichtung der Fische usw. war ihre Plünderung der benachbarten Inseln und Küsten des Mittelmeeres.
3. Ein Dritter sagt:
Das Meer ist die Kirche mit ihrem Taufwasser
Der Berg ist eine große Ketzerei
Das Blut ist der Verfall durch furchtbaren Irrtum
Das Sterben der Fische bedeutet Verderben der Seelen.
Der Untergang von Schiffen ist die Umstürzung von Kirchen
4. Noch andere behaupten:
Das Meer ist das Galiläische Meer, gesetzt für "Palästina"
Der Berg ist der Kaiser Vespasian.
Die Fische sind die Juden
Die Schiffe sind die Städte Palästinas.
5. Die fünfte Auslegung sagt:
Das Meer ist die reine Lehre.
Der Berg ist die Prälatenwürde.
Das Feuer bedeutet den Ehrgeiz der Bischöfe
Die blutroten Wasser: die Einführung falscher Lehre.
Die Fische sind Geistliche und Mönche.
Die Schiffe sind Träger des Evangeliums.
6. Einer sechsten Erklärung zufolge ist
Der Berg ist Rom
Sein Brennen: Die Verbrennung Roms durch Alarich
Der Untergang der Schiffe ist die Plünderung Roms.
7. William Kelly möchte uns zur Annahme der folgenden Ansichten überreden:
"Das zweite Posaunenblasen setzt eine große Veränderung voraus: es dringt über das Meer und bezieht sich also nicht auf ein Gebiet, das unter einer besonderen festen Regierung steht, sondern das in einem Zustand der Verwirrung und Anarchie sein wird." Und weiter: "Der mit Feuer brennende Berg stellt eine Herrschaft dar, welche selbst unter dem Gericht Gottes steht und auch anderen Veranlassung zum Gericht wird." (Apok. S 141)

Da fragen wir abermals: Ist es nicht besser, Gott zu glauben? Ist das, was Er sagt, nicht leichter verständlich? Es ist doch vollkommen klar, dass nicht alle eben genannten Auslegungsweisen richtig sein können. Welche von ihnen sollen wir nun annehmen? Warum geben sich alle die größte Mühe, uns zu überreden, Gott meine immer etwas ganz anderes als das, was Er sagt. Woher kommt dieser Geist? Dr Seiß fragt ganz recht: Was brauchen wir Vespasian, Alarich und Radgais, Attila, Geiserich, die Römer, Goten, Vandalen, Arianer, Prälaten oder den Teufel, wenn Gott uns sagt, dass es eine feurige Masse wie ein Berg war, welche ins Meer stürzte. Dass Gottes kommende Gerichte auch die Fische und Schiffe berühren werden, wird uns ausdrücklich gesagt, in Hos 4:1-3; Zeph 1:3 Jes 2:15 u. a.

Alle Bibelleser und Erklärer glauben, dass das Wasser bei den ägyptischen Plagen in Blut verwandelt wurde. Warum wollen sie nicht annehmen, dass es wieder so geschehen könnte? Und wenn Gott Tinte statt Blut gesagt hätte, so würden wir Ihm glauben. Bei Gott ist Kein Ding unmöglich.

In der Tat hat sich solches oder ähnliches erst ganz kürzlich ereignet. Eine englische Zeitung (Daily Express v. 19. Mai 1900) schreibt: Eine große Bestürzung entstand in Santa Cruz dadurch, dass das Meer plötzlich ganz schwarz wurde." Es wird dann der folgende Auszug aus dem Bericht eines amerikanischen Blattes (San Francisco Examiner) gegeben:

"Man hat viele Theorien über die Ursache dieser merkwürdigen Veränderung aufgestellt. Manche denken an den Einfluss von Ebbe und Flut; andere sagen, der Wasserstrudel sei durch eine unter Wasser stattgefunden habende Erhebung im Schlammgrund des Kanals einstanden. Ein dritter glaubt, das Wasser sei mit kleinen Tierchen - der Nahrung der Wale - angefüllt. Noch andere behaupten, ein Sturm vom Ozean her habe das Wasser getrübt, und reden weise von Erschütterungen des Meeresbodens und ähnlichem. Aber alle stimmen darin überein, dass der ganze Meerbusen nie zuvor ein Tintenmeer gewesen wäre, wie eben jetzt."

Wenn das Meer in unseren Tagen schwarz wird, warum sollte es dann nicht ebenso leicht rot werden können? Zur Zeit, da die Worte des Buches der Weissagung in Erfüllung gehen werden, werden die Menschen zweifellos über die Ursache der Erscheinung nachsinnen, gerade wie sie über das Meer bei Santa Cruz ihre Vermutungen aufstellen, und werden ebenso klug bleiben wie vorher, weil "Gott fern ist von ihren Herzen".

Ähnlich verhält sich's mit der Spaltung des Ölberge (Sach 14:4). Die meisten Ausleger meinen, diese Stelle nicht wörtlich auffassen zu dürfen. Doch vor wenigen Jahren brachte die Zeitschrift "Illustrated London News" interessante Zeichnungen von dem großen vulkanischen Ausbruch auf der Nordinsel von Neuseeland. Der Ausbruch begann mit der Spaltung des Tarawera, eines Berges, auf dem sich kein Krater befand und der bis dahin keine Spuren neuer vulkanischer Tätigkeit gezeigt hat. Nun aber wurde der Tarawera mitten entzwei gespalten durch die plötzliche Öffnung einer gewaltigen Kluft, einer vier Meilen langen Kraterreihe, die ungefähr 500 Fuß breit und stellenweise 400 Fuß tief war.

Was sich dort zutrug, kann sich leicht wieder ereignen. Nicht dass wir einer solchen Stütze unseres Glaubens bedürfen, denn wir glauben fest, dass Gott wirklich meint, was Er sagt, hier, wie in anderen prophetischen Aussprüchen.

Die dritte Posaune

Offb 8:10.11

Und der dritte Engel blies die Posaune; und es fiel vom Himmel ein großer Stern, brennend wie ein Fackel; und er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserrquellen.
11. Und der Name des Sterns hieß Wermut (apsinthos, Absynth); und der dritte Teil er Wasser wurde Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden. Dass die Sterne vom Himmel fallen kam schon in Offb 6:13 vor. Hier handelt es sich umeinen besonderen Stern, der offensichtlich kleiner als der brennende Berg ist. Wenn er ausdrücklich mit einer Fackel verglichen wird, so haben wir keine Veranlassung, ihn uns als einen Kometen (wie Dr Seiß tut) oder als Meteorit vorzustellen. Er brannte wie eine Fackel nur an einem Ende, nicht wie der feurige Berg an seiner ganzen Oberfläche. Alles das ist völlig klar, wie es in der Schrift steht.

Andererseits sind hier die Gednaken historischer Ausleger in zügelloser Verwirrung und gegenseitigem Widerspruch. Den "Stern" erklären sie unter anderem von Mohammed, Simon em Magier, von Montan, Arius, Cerinth, Pelagius. Die, welche ihr für ihn für eine militärische Persönlichkeit halten, verfallen auf jüdische Heerführer wie Eleazar, Josephus, u. a. Noch andere zerren wieder den armen Geiserich herbei, oder den Attila und eine lange Reihe von Mördern im Großen.

Indessen einige wenige Fragen werden uns über diese Annahmen ins Reine bringen. Welches war der Himmel, aus dem sie herabfielen? Was war ihr Fall= Wieso brannten sie? Wie machten sie die Wasserströme und Brunnen bitter, wie sie selbst waren? Wann wurden sie mit dem Namen Wermut oder Absynth genannt?

Es gibt keine vernünftige Antwort auf diese Fragen. Es ist ein trauriger Gedenke, dass diese bestimmten, ausführlichen Offenbarungen des heiligen Geistes bei so vielen Menschen nichts bedeuten sollen.

Würden wir zu allen diesen Auslegungen eine neue, wenn auch noch so wunderliche, hinzufügen, so würden die Menschen nichts dagegen einzuwenden haben; einige würden sie höchst wahrscheinlich annehmen. Nun aber wagen wir das Unverzeihliche: ein Auslegungsprinzip anzunehmen, welches fordert, zu glauben, dass diese Dinge genau das bedeuten, was Gott sagt, und werden darum als Sonderlinge angesehen.

Und doch haben sich ähnliche Dinge scho sonst zugetragen. So lesen wir indem Jahrbuch Annual Register 1823 (S. 633), dass nach einem vulkanischen Ausbruch Sandmassen den Himmel verfinsterten; "Das Seewasser dick wurde, und das Flusswasser die Farbe von Bier annahm und ungenießbar bitter wurde." Das geschah auf den Aleuten-Inseln und wird von Govert in seiner "Erklärten Apokalypse" angeführt. Etwas Ähnliches wurde einst dem Volke Gottes als Starfe Jehovas verkündet (Jer 9:13-15): "Siehe, ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Galle tränken." Vgl. auch Jer 23:15; Kla 3:15; Jer 7:14; Jer 9:15.

Das Ergebnis einer der ägyptischen Plagen bestand darin, dass die Ägypter das Wasser des Stromes nicht trinken konnten (2Mo 7:8-24). Das war wirklich und buchstäblich der Fall. So wird's auch hier sein.

Die vierte Posaune

Offb 8:12

Und der vierte Engel blies in die Posaune; und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritt Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, dass der dritte Teil von ihnen verfinstert würde, und am Tag dem dritten Teil nicht schiene, und ebenso in der Nacht. "Zeichen an der Sonne und Mond und Sternen" sollen nach der Verkündigung des Herrn zu den Wundern jenes Tages gehören (Lk 21:25; Mt 24:29; Mk 13:24). Hier schaut Johannes einige dieser Zeichen. Andere werden von Jesaja geweissagt: "Wenn man dann das Land ansehen wird, siehe, so ist's finster vor Angst, und das Licht scheint nicht mehr oben über ihnen" (Jes 5:30). "Zur selbigen Zeit, spricht der Herr, will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen, und das Land am heilen Tage finster werden lassen." (Am 8:9) Lies Jer 4:23.28; Hes 32:7.8; Joe 2:10.3ß.31; Joe 3:15; Am 5:20; Zeph 1:14-16.

Die Auslegungen sind bei dieser Stelle , wie auch sonst, sehr verschieden und kaum wert, angeführt zu werden, da liest man von einer "kaiserlichen Sonne", von einem "politischen Mittag", sowie "politischen Sternen", was auch immer darunter gemeint sein mag. Ist es da ein Wunder, dass die Bibelforscher verwirrt und kopfscheu werden? Zuerst nehmen sie an, dass der Inhalt der Stelle der Vergangenheit angehöre und geben sich dann unsägliche Mühe, irgend etwas Beliebiges, wenn auch noch so Fernliegendes zu finden, das in irgendwelchen Zusammenhang mit der Stelle hineingezwängt werden kann.

Frage ein kleines Kind, was die Sonne, der Mond, die Sterne seien, es wird nicht lange verlegen darum sein. Auch wir nicht, falls wir mit kindlichem Sinn glauben, was Gott sagt.

Die 'fünfte Posaune (das erste Wehe)

Offb 8:13 - Offb 9:12