Das siebte Gesicht "auf Erden"

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Version vom 28. März 2020, 16:44 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (Gottes Plan der Weltzeiten)

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Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Das siebte Gesicht "im Himmel" Offb 19:1-19

Das siebte Gesicht "auf Erden"

Offb 19:17 - Offb 20:15

Um diese Gericht alle zu umfassen und als Ganzes zu betrachten, müssen wir eine vollständige Übersicht darüber erlangen.
Der Gedankenaufbau zeigt ihre Aufeinanderfolge: (Siehe bei Offb 20:15 einen anderen Gedankenaufbau dieses Gesichts. Beide sind gleich richtig.)

Die fünf Endgerichte

E - A - Offb 19:17-21 = Menschen. Das Gericht des Tieres und des falschen Propheten
B - Offb 20:1-3 = Satan. Das Gericht Satans (vor dem tausendjährigen Reich)
A - Offb 20:4-6 = Menschen. Das Gericht der Überwinder: Die "anderen Toten" werden zum Gericht behalten.
B - Offb 20:7-10 = Satan. Das Gericht Satans (nach dem tausendjährigen Reich)
A - Offb 20:11-15 = Menschen. Das Gericht des großen weißen Stuhles.

Aus diesem Gedankenaufbau sehen wir, dass die Gerichte sich abwechselnd mit den Menschen und Satan befassen, so vollenden sie die siebte Posaune und die siebte Zornschale und d beschließen das "Geheimnis" oder geheime Vorhaben Gottes in Bezug auf Satan, die Menschen, Juden, Heiden, Himmel und Erde.

Jeder einzelne der fünf Gerichte hat seinen besonderen Gedankenaufbau, wir werden diese Dispositionen, jede an ihrem Platz, darstellen.

Das erste Gericht

A - Offb 19:17-21 = Das Gericht über das Tier und den falschen Propheten
A - C - Offb 19:17 = Der Engel in der Sonne.
D - Offb 19:17-18 = Die Verkündigung des Engels.
C = Offb 19:19 = Das Tier und seine Verbündeten auf Erden.
D - Offb 20.21 = Der Ruf des Engels geht in Erfüllung.

Der Engel in der Sonne

Offb 19:17
Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen.
Ein Engel tat den Sturz Babylons kund, und nun verkündigt ein Engel die Vernichtung des Tieres und seiner Bundesgnenossen. Von der Sonne herab, wohin Erdgeborene nicht gelangen können, ertönt die Proklamation zur ganzen Erde hernieder.

Die Verkündigung des Engels

Offb 19:17.18
17. Und er schrie mit lauter Stimme und sprach zu allen Engeln, die im Mittelhimmel fliegen:

"Kommet und werdet versammelt zu dem dem großen Abendmahle Gottes,
18. dass ihr esset das Fleisch von Königen und das Fleisch von Obersten und das Fleisch von Gewaltigen und das Fleisch von Pferde und denen, die darauf sitzen, und das Fleisch von allen Freien und Knechten, Kleinen und Großen."

So musste auch Hesekiel in Hes 39:17-22 rufen, in Bezug auf diese oder ein spätere*) Periode, in welcher der Fürst von Rosch (Rußland) und Mesek (Moskau) und Tubal (Tobolsk) in den Tagen des Antichrists gegen Israel ziehen wird.

*) Wir sagen "spätere", denn 1. ist dann das Volk in das Land zurückgekehrt (Hes 38:8). 2. Sie wohnen in Sicherheit. 3. Sie wohnen in Städten ohne Mauern (Hes 38:11), 4. um beraubt zu werden, denn sie haben Vieh und Güter (Hes 38:12). 5. Gott nennt das Land "Mein Land" (Hes 38:16). 6. Die Feinde kommen nicht weiter als bis zu den "Bergen Israels" (Hes 39:4). 7. Es wird sieben Monate dauern, bis ihre Überreste beseitigt werden.( Hes 39:12).

Die Szene in Offb 19:17.18 beschäftigt sich mit dem Tier, dem falschen Propheten und deren Verbündeten. Nicht die Tiere der Erde werden hier, wie bei Hesekiel, aufgefordert, denn dieser Ruf erschallt von der Sonne und soll sofort und allgemein befolgt werden. Das konnte nur durch geflügelte Geschöpfe geschehen. Das Mahl bei Hesekiel ist auch ein mehr lokales, und darum werden dort die Tiere der Erde herbeigerufen.

Über den Ausgang des Kampfes herrscht kein Zweifel. Er ist vorausgesagt. Die Schilderung soll erst berichtet werden. Der Ruf, die Leichname der Erschlagenen zu fressen, ergeht schon vor Beginn der Schlacht. Das Abendmahl des Lammes ist gerade im Himmel gefeiert worden, und nun wird das große Mahl Gottes für die Vögel und die Raubtiere der Erde bereitet.

Das Tier und seine Verbündeten

Offb 19:19
Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit Seinem Heer.
Unsaubere Geister versammeln in Offb 16:12-16 die Könige der Erde zum Kampf. Ein heiliger Engel ruft die Vögel herbei, sie zu verzehren. "Die Könige der Erde", die dem Tier entgegen standen, machen jetzt gemeinsame Sache mit ihm, um gegen Gott zu kämpfen. "Kräftige Irrtümer" sind über sie gekommen, "dass sie glauben der Lüge, auf dass sie gerichtet werden" (2Thes 2:9-12). Daher macht sich nun dieses große Bundesheer, nachdem es die Erde unterworfen hat, bereit, dem ganzen Himmel zu widerstehen.

"Es toben die Nationen, und die Völker reden vergeblich. Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander wider den Herrn und Seinen Gesalbten (Ps 2:1-3). Hier sehen wir sie versammelt, um die Unterwerfung der Erde zu vollenden und den rechtmäßigen Eigentümer zu verdrängen.

Aber der Kampf ist bald entschieden.

Offb 19:20.21
20. Und das Tier ward ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm (Offb 13:11-17), durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tieres nahmen, und die sein Bild anbeteten. Lebendig wurden diese beiden in den See des Feuers geworfen, das mit Schwefel brennt.
21. Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert des, der auf dem Pferd sitzt, dem Schwert, das aus Seinem Munde geht. Und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleisch.
Das Tier und der falsche Prophet sind also keine bloßen Systeme, nicht nur Körperschaften von Menschen. Sie sind übernatürlich, aber so gewiss Menschen, wie auch Judas und Mohammed Menschen waren. "Lebendig werden sie in den feurigen Pfuhl geworfen". Sind sie keine Individuen, so ist die Sprache überhaupt nicht zu gebrauchen, um Gottes Offenbarungen kundzutun.

Es sind wirkliche Personen, wie auch die, welche das Malzeichen des Tieres empfangen und sein Bild anbeten. Gemeinsam werden sie bestraf t. Sie können jetzt nicht wie Sterbliche getötet werden.

Sie waren aufgestiegen aus dem Abgrund und am Ende der tausend Jahre sind sie noch lebendig in dem feurigen See (Offb 20:10). Die Heere der Sterblichen werden getötet und ihre Leichname von den Vögeln des Himmels gefressen. Niemand ist da, sie zu begraben.

So endet das erste der fünf Gerichte.

Das zweite Gericht

Auf das erste der fünf Endgerichte folgt das Binden Satans. Es genügt nicht, dass das Tier, der falsche Prophet und ihre Verbündeten gerichtet sind. Nun wird auch der ergriffen, der das Ganze geplant und alle zur Verwirklichung seine Pläne benutzt hat. Der Hauptanstifter alles Bösen wird unschädlich gemacht, so dass er nicht mehr versuchen kann, die Ratschläge Gottes zu durchkreuzen. Er ist aus dem Himmel raussgeworfen worden, nun soll er auch von der Erde rausgeworfen werden. -

Der Gedankenaufbau der Verse, die sein Gericht schildern, ist wie folgt:

Das Gericht Satans

vor dem tausendjährigen Reich.

B - E - a - Offb 20:1-2 = Das Binden Satans (der Schlüssel und die Kette)
b - Offb 20:2 = Zeit (1000 Jahre)
E - a - Offb 20:3 = Satan gebunden (der Abgrund und die Versiegelung)
b - Offb 20:3 = Zeit (1000 Jahre)
E - a - Offb 20:3 = Das Lösen Satans.
b - Offb 20:3 = Zeit ("eine kleine Zeit")

Dieser Gedankenaufbau zeigt drei Paare von Gliedern. Das erste Glied in jedem Paar befasst sich mit Satan und dem Binden, und das zweite Glied mit der Zeitdauer.

Offb 20:1-3
1. Und ich sah einen Engel herabkommen vom Himmel, er hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand.
2. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre,
3. und warf ihn in den Abgrund, und verschloss ihn, und legte ein Siegel darauf, dass er nicht mehr verführen sollte die Nationen, bis dass vollendet würden tausend Jahre, danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.
Wer dieser Engel ist, geht uns nichts an. Sollten wir's wissen, so hätte Gotte es gesagt. Vermutungen anzustellen ist schlimmer als nutzlos. Es genügt uns zu wissen, dass es mächtiger Engel sein wird, der seinen Auftrag erfüllen wird.

Satan ist eine Persönlichkeit, kein geistiges Wesen. Er wird ergriffen und gebunden werden, wie auch die ihm untergeordneten Engel behalten werden zum künftigen Gericht mit "Ketten der Finsternis" und "ewigen Banden". (2Petr 2:4; Jud 1:6). Es gibt Ketten, die Fleisch und Blut binden können, und Ketten, um Geister zu binden.

Da fragt man uns mit triumphierenden Blick "Glaubt ihr wirklich, dass Satan mit einer eisernen Kette gebunden werden soll?" Wir antworten: Es steht nichts da von einer "eisernen" Kette! Unser Vorstellungsvermögen und unser Wissen ist so begrenzt, dass wir nur an eine "eiserne" Kette denken können, wenn Gott von einer "großen Kette" spricht, weil die Ketten, welche wir kennen, meistens aus Eisen sind.

Hier werden uns große und wunderbare Wirklichkeiten offenbart, und es gebührt uns zu glauben, wo wir nicht verstehen können. Und, als den Empfängern einer solchen Offenbarung, geziemt es, demütig anzunehmen, nicht aber zu kritisieren..

Die große Tatsache ist die, dass Satan eines Tages "gebunden" wird, mit Ketten, die ihn fesseln können. Er wird in den Abgrund geworfen, und obwohl er ein Geist ist, kann er alsdann nicht hervorkommen und "umhergehen" (1Petr 5:8) wie zuvor. Das ist's was Gott uns offenbart: wir sollen nicht darüber vernünfteln, sondern für diese herrliche Botschaft den Herrn preisen.

"Der Erdkreis, Herr, voll Schmerz und Leid,
prangt im Verklärungslicht,
wenn Du erscheinst in Herrlichkeit,
und Satans Thron zerbricht."

Das soll unser Standpunkt sein. Wir glauben, dass der Krieg ein wirklicher ist; das Ergreifen des Tieres und des falschen Propheten geschieht wirklich; Satan ist wirklich, ebenso das Binden Satans. Es heißt nicht, er wird mit einer Stahlkette oder einer Eisenkette gebunden werden: sondern mit einer "großen Kette" Gott wird sich ihrer bedienen, und sie wird für ihren wichtigen Zweck geeignet sein.

Auf welche Weise sich alles das erfüllen wird, wissen wir nicht, auch ist es nicht unsere Aufgabe, das darzulegen. Es gibt Redefiguren, hier aber haben wir's mit keiner solchen zu tun, auch nicht mit dem, was die Ausleger "figürliche Auslegungsweise" nennen, die vermag niemand zu binden als sie selbst und andere an ihr falsches Auslegungssystem.

In Offb 14:14.15 lesen wir von einer "Sichel"; aber Mt 13:30.39.42 zeigt, dass darunter eine großartige und furchtbare Wirklichkeit gemeint ist. So auch hier die "große Kette."

Der Abgrund ist wirklich zu nehmen, ebenso wie de rSee von Feuer. Satan soll für 1000 Jahre in den Abgrund geworfen werden (woher das Tier gekommen ist Offb 17:8), nach dieser Zeit wird er in den See von Feuer gestürzt werden (Offb 20:10), wo das Tier und der falsche Prophet sind.

Es gibt noch einen Ort, der "Tartarus" genannt wird (2Petr 2:4) - wenn Tartarus nicht eine andere Bezeichnung für den Abgrund ist. Dort sind die gefallenen Engel gebunden (1Petr 3:18.19; 2Petr 2:4; Jud 1:6)*)

*) Die Schriftstelle 1Petr 3:18.19 wird ganz klar, wenn wir uns daran erinnern, dass 1. Menschen niemals "Geister" genannt werden, und 2. dass Er "Seine Engel zu Geistern" macht. 3. werden die Engel, die "nicht glauben" (1Petr 3:20) den Engeln gegenübergestellt, die Ihm "untertan" sind (1Petr 3:22); 4. lesen wir 2Petr 2:4, dass Gott "der Engel, die gesündigt haben, nicht verschont hat, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in den Tartarus verstoßen und übergeben hat, dass sie zum Gericht behalten werden." 5. lesen wir in Jud 1:6 von den "Engeln, die ihr Fürstentum nicht bewahrten" und "behalten werden zum Gericht des großen Tages mit ewigen Banden der Finsternis". - In all diesen Schriftstellen ist die Rede von Engeln die mit Ketten gebunden sind. Es ist wirklich seltsam, dass trotz der Worte "im Gefängnis" die Stelle 1Petr 3:19 von gestorbenen Menschen ausgelegt wird, anstatt von gefallenen Engeln.

Angesichts all dieser großen, ernsten Tatsachen ist es betrübend, die phantastischen Auslegungen zu betrachten, die man ihnen gegeben hat.

Einige behaupten, Satan sei zu Anfang der christlichen Zeit gebunden worden. Dann wäre das tausendjährige Reich vor beinahe 1000 Jahren schon zu Ende gewesen, und gerade diese Zeit nennen wir die "dunkle". In dem Fall wäre dem Apostel Petrus eingegeben worden zu sagen, Satan "gehe umher" (1Petr 5:8) auf Erden, während er doch im Abgrund gebunden war.

Andere wieder versichern, dass Binden Satans hätte bei der Bekehrung Konstantins stattgefunden. Doch damit fing vielmehr die Verderbnis und der Abfall der Kirche an.

Wieder andere denken, Satan sei jetzt gebunden, wann auch immer das Binden geschehen sein mag. Die so sprechen, lesen wohl keine Zeitungen, in denen Überfluss ist an Beweisen der furchtbarsten Art für das Gegenteil: Berichte von Verbrechen, die in der Welt geschehen, und Beweise für die Verderbnis der Kirche.

Noch andere behaupten die 1000 Jahre wären nicht wörtlich zunehmen sondern sollten irgendeine längere Periode bezeichnen.

Wenn die Theorie, nach welche Tage Jahre bedeuten, konsequent durchgeführt wird, so erhalten wir eine Zeit von wenigsten 360 000 Jahren, in denen Satan gebunden ist.

Wir glauben, was die Schrift sagt: dass Satan 1000 Jahre lang gebunden sein wird, und zwar während der Zeit des tausendjährigen Reiches.

Nach den 1000 Jahren muss Satan "loswerden ein kleine Zeit"; warum er loswerden "muss", werden wir betrachten wenn wir zu Offb 20:7 kommen. Zunächst wird und der Segen des tausendjährigen Reiches vorgehalten.

Das dritte Gericht

Das dritte, das zentrale der fünf Endgerichte, unterscheidet sich von den beiden vorangehenden und den beiden nachfolgenden dadurch, dass die Gerichteten und den beiden nachfolgenden dadurch, dass die Gerichteten belohnt und an ihren Feinden gerächt, nicht aber verdammt und bestraft werden.

Es beschäftigt sich mit den Überwindern und zerfällt dem Gedankenaufbau nach in sechs Glieder, die in drei Paaren angeordnet sind: die Personen wechseln mit der Bestimmung der Zeitdauer, wie bei dem vorigen Gedankenaufbau, der sich auf Satan bezog.

Die Überwinder

A - F - Offb 20:4 = Personen. "Und ich sah Stühle".
G - Offb 20:4 = "Diese lebten ... 1000 Jahre".
F - Offb 20:5 = Personen. "Die anderen Toten".
G - Offb 20:5 = Zeit "Bis dass die 1000 Jahre vollendet wurden".
F - Offb 20:6 = Personen. "Dies ist die erste Auferstehung. Selig ist der und heilig...."
G - Offb 20:6 = "Und werden mit Ihm regieren 1000 Jahre".

Die Personen

Offb 20:4
Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht.
Wenn sich das auf die im dritten Paar erwähnten "Seelen" bezieht, so haben wir gewissen Angaben ganz ungewöhnlicher Art. Es werden ihnen Taten und Handlungen zugeschrieben, ehe es von ihnen heißt, dass sie auferstanden sind. Throne, Richter und Urteil sind die Themata dieses ersten Gliedes, während das zweite von den Märtyrern, der Auferstehung und Herrschaft handelt. Es scheint darum, als hätte wir hier die Einsetzung des Tribunals, um diejenigen zu richten und zu rächen, die an der "ersten Auferstehung" teilhaben; in gerechtem Gericht soll ihnen ihre Herrlichkeit verliehen werden.

Dan 7 gibt den Schlüssel zu dieser Szene. Es werden da Stühle gesetzt, und in Offb 20:4 sehen wir die, welche darauf sitzen. Nach Dan 7:21.22 behielt das Tier gegen die Heiligen den Sieg, bis der Alte kam, und Gericht hielt über die Heiligen des Höchsten, und die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich einnahmen".

Das Wort "Gericht hielt" ist in Offb 18:20 an die Seite zu stellen: "Gott hat euer Gericht an ihr (Babylon) gerichtet." "Gericht" bedeutet hier das Recht, die Macht, das Gericht auszuüben, welches die Heiligen endlich an ihren Feinden rächen, sie rechtfertigen und ihnen die Herrlichkeit zuerteilen soll.

Der Plural "sie setzten sich" umschließt Gott und Christum, sowie auch die sieben Engel, welche zugegen sind. Siehe Offb 1:4 und 1Tim 5:21, wo wir dieselben Richter vereinigt finden, wie auch Mt 25:31: "Wenn des Menschen Sohn kommen wird in Seiner Herrlichkeit, und alle heiligen Engel mit Ihm, dann wird Er sitzen auf dem Stuhl Seiner Herrlichkeit". Hier sehen wir, wie der Stuhl zum Gericht gesetzt wird, unmittelbar vor dem Beginn des tausendjährigen Reiches und in Verbindung mit der "ersten Auferstehung". Auf diesen Thron weisen Schriftstellen hin wie Jo 4:12; Jer 3:17; Dan 7;18.22. Es werden dann nicht nur die Heiligen, die aus der großen Trübsal gekommen sind, gerichtet werden, sondern auch die lebenden Nationen (oder Heiden), wie die oben erwähnten Schriftstellen zeigen.

Diesen Thron, wie auch die Throne der zwölf Apostel, sehen wir hier aufgerichtet zum Gericht. Mt 19:28; Lk 22:30; . Ps 122:5; Hes 437; Sach 6:13; Jes 31:8.9; Jes 32:1-4.

Christus wird dann gekommen sein, nicht nur zum "Streit", sondern auch zum "Gericht"; debb "Er richtet und streitet mit Gerechtigkeit" (Offb 10:11) Wenn nicht hier das Gericht der Heiligen und der lebenden Nationen stattfindet, dann wird es überhaupt nicht stattfinden; denn das einzige Gericht, das noch erwähnt wird, ist das des großen weißen Thrones nach dem tausendjährigen Reich am Ende dieses Kapitels.

Von den fünf Endgerichten beschäftigt sich das Eine mit den lebenden Nationen vor dem tausendjährigen Reich und steht in Verbindung mit der ersten Auferstehung, während das andere nach dem tausendjährigen Reich stattfindet und mit der zweiten Auferstehung verbunden ist.

Die Throne sind nun aufgerichtet, das Tribunal eingesetzt, Gewalt und Machtvollkommenheit ist "gegeben", Gericht auszuüben und das Urteil der Rechtfertigung zu sprechen. Über wen? Diese Frage soll nun beantwortet werden. "Seelen" steht im Akkusativ,. So ergänzen wir denn

4. und (sie richteten, d. h. rächten Offb 18:20) die, welche enthauptet sind (wörtl. die Seelen derer, die enthauptet sind) um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen. Die Seelen derer, die enthauptet sind", sind ohne Zweifel die in Offb 6:9 erwähnten. Sie gelangen jetzt zu ihrer Auferstehung und werden gerächt, wie es ihnen dort verheißen war.

Auf die "Seelen" in Offb 6:9 bezieht sich auch Offb 20:11m wo wir lesen: "ihnen wurde gegeben". Wie zu Offb 6:11 so müssen wir auch hier zu Offb 20:4 bemerken, dass das Wort "ihnen" männlich ist (autois) und nicht weiblich (autais), wie psychas, Seelen. Daraus geht hervor, dass der Ausdruck "die Seelen derer, die enthauptet sind" als Redefigur (Pleonasmus) anzusehen, nicht aber wörtlich zu übersetzen ist; ohne Umschreibung könnten wir sagen, "die welche enthauptet sind" (vgl. Jer 2:31 Jer 46:15). Das ihnen in Offb 6:11 gegebene Versprechen ist in Offb 10:4 endlich erfüllt.

Nun aber beginnt ein neuer Gedanke mit den Worten: und die. Das Pronomen hoitines steht im Nominativ, hängt also nicht von einem voraufgehenden Zeitwort ab, sondern ist das Subjekt eines neuen Satzes mit dem Verbum "lebten". Das ist eine grammatische Tatsache, die über den Sinn entscheidet und uns hindert, unsere eigenen Gedanken hineinzulegen. Von einer Klasse von Personen heißt es; dass sie gerecht gerichtet und an ihren Feinden gerächt wurden. Der nächste Gedanke in Offb 20:4 ist der, dass nicht nur diese (welche enthauptet sind), sondern alle, mit Einschluss derer, die sich weigerten, das Tier anzubeten, "lebendig wurden", d. h. teil hatten an der ersten Auferstehung, welche nun geschildert wird.

4. und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild, und nicht genommen hatten (sein) Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand, diese wurden lebendig und regierten mit Christo.
Hier handelt sich's um die Auferstehung. Sie wurden lebendig. Das Verb bedeutet: zum Leben kommen (s. Lk 15:32; Joh 11:25; Röm 14:9; Offb 1:18: Röm 2:8). Wir sehen hier die Erfüllung der Worte Jesu: "Wer sein Leben findet, der wirdÄs verlieren; und wer sein Leben verlieret um Meinetwillen, der wird's finden." (Mt 10:39; Mt 16:25.26; Mk 8:35-37; Lk 9:24; Lk 17:33; Joh 12.25).

Wenn die Enthaupteten alle diejenigen sind, die ihr Leben um ihres treuen Zeugnisses willen verloren haben, so umfasst der nächste Sat die, welche während der goßen Trübsal ihr Zeugnis mit dem Leben bezahlten; denn sie alle "wurden lebendig" in der ersten Auferstehung. Hier handelt es sich nicht um die ganze Schar derer, die an der ersten Auferstehung teilhaben, sondern nur um einige derselben. Dass noch andere dazukommen, iegt in im Vers Offb 20:6. Alle diese "lebten und regierten mit Christo".

4. tausend Jahre. So lange währt die Herrschaft des Herrn Jesus auf Erden; von Seinem Throne redet Lk 1:32.33: "Der wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird Ihm den Stuhl Seines Vaters David geben; und Er wird König sein über das Haus Jakob ewiglich." Auf diesen Thron weist auch der Herr hin, wenn Er Mt 25:31 sagt: "Wenn des Menschen Sohn kommen wird in Seiner Herrlichkeit, und alle heiligen Engel mit Ihm, dann wird Er sitzen auf dem Stuhl Seiner Herrlichkeit." Offb 19 spricht von dem Kommen des Herrn, und in Offb 20:4 sehen wir, wie Er den Thron einnimmt.

Ps 2 weist hin auf denselben Thron, und Lk 22:29.30 verspricht der Herr Jesus den zwölf Aposteln mit Bestimmtheit, dass Er ihnen das Reich geben wird wie es Ihm Sein Vater gegeben hat, auf dass sie essen und trinken werden an Seinem Tische in Seinem Reich, und sitzen werden auf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels (ebenso Mz 19:28). Sie werden Gericht halten und herrschen, denn zur selben Zeit wird man Jerusalem nennen des Herrn Thron und es werden sich dahin sammeln alle Nationen (Jer 3:17). Aus Mt 25:32 geht hervor, dass dann alle Völker gerichtet werden. "Ich sah Stühle". Es ist also nicht allein der "Stuhl Seiner Herrlichkeit", sondern auch die anderen Throne, auf welchen auch "sie" (die in den anderen Schriftstellen Genannten) sitzen werden.

Das wird der Tag sein, wo "der Herr wird König sein über alle Lande" (Sach 14:)), wo "der Herr Zebaoth König sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem und vor Seinen Ältesten in der Herrlichkeit" (Jes 24:23; Jes 9:6). Siehe auch Jer 3:17: Jer 23:5; Mi 4:7; Hes 43:7.

Viele Schriftstellen verkünden die Herrlichkeit des tausendjährigen Reiches. Wir können nur kurz zusammenfassend sagen: Jene Zeit wird gekennzeichnet sein (1.) durch das Fehlen Satans, (2.) durch die Wiederherstellung der Erde (Ps 47:7); viele Naturwunder werden bewirken, dass die Wüsten in Gärten verwandelt werden und die Einöden blühen wie die Lilien; (3.) es werden an Sonne, Mond und Sternen Veränderungen vorgehen, wodurch Klima und Fruchtbarkeit der Erde beeinflusst wird; (4.) das Wesen und die Gewohnheiten der wilden Tiere werden andere werden; und (5.) es wird dann ein gerechtes Regiment auf Erden sein, wie es heutzutage der Welt am meisten Not tut (Jes 32:1; Jes 29:18.19; Jes 33:6). (6.) Das Leben der Menschen wird länger dauern und ihre Gesundheit eine bessere sein (Jes 33:24; Jes 65;20-23).

Wenn die tausend Jahre zu Ende gehen so hört doch ihr Segen nicht auf, sondern wird vermehrt in der Herrlichkeit des neuen Himmels und der neuen Erde (Offb 21:22). Die Menschen werden nicht aufhören zu leben. Die Nationen der neuen Erde werden "bestehen" und erhalten werden durch die ewige Macht des großen Schöpfers.

Die übrigen Toten

Offb 20:5
Die übrigen Toten wurden nicht wieder lebendig.
Das Verb bedeutet auferweckt werden (s. Röm 14:9; Offb 2:8). Diese Worte bedürfen keiner Erklärung. Sie sind geschrieben, um uns eine große, feierlich ernste Tatsache kundzutun; der Ausdruck "die anderen Toten" umschließt alle, die an der "ersten Auferstehung" nicht teilhaben.

Wenn sie nicht "wieder lebendig werden" bis sie von den Toten auferstehen, in welchem Sinne kann man dann sagen: sie "leben" jetzt, während sie tot sind? Das eine widerspricht dem anderen. Und wenn sie jetzt im Fegefeuer oder sonst wo Strafe erleiden, was für ein Unterschied ist dann zwischen dieser Strafe und der, die ihnen nach dem Gericht wird zugesprochen werden (Offb 20:14.15)? Eine andere Frage, die da auftaucht, ist die: Wi unterscheidet sich der zweite Tod von dem ersten? Die Fragen sind leicht gestellt, und wenn wir Gott und Seinem Wort Glauben schenken, anstatt der Tradition und Theologie, auch leicht beantwortet, Diese Schriftstelle gehört zu einem Buch, worin uns verborgene und sonst unbekannte Tatsachen und Wahrheiten enthüllt werden. Außer durch Gottes Offenbarung weiß an nichts über Tod und Gericht. Aber, Gott sei Dank, der einfältigste Bibelforscher weiß alles, was wir wissen können, und ist gerade so klug wie seine gelehrtesten Lehre, wenn er weiß, was Gott über diese Fragen gesagt hat.

5. bis dass tausend Jahre vollendet wurden, so dass der Zustand in dem jene sich befinden andauert während der ganzen Regierungszeit derer, die an der ersten Auferstehung teilhaben.

Die erste Auferstehung

Offb 20:5.6
5. Dies ist die erste Auferstehung
6. Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung; über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit Ihm regieren tausend Jahre.
"Dies ist die erste Auferstehung" oder: dies vollendet die erste Auferstehung. In dem Satz fehlt das Verbum, und wir können es durch "vollendet" ergänzen, wenn wir an die verschiedenen Auferstehungen denken, die schon werden stattgefunden haben. Es ist auch eine Tatsache, dass, wenn zwei Ordnungszahlen in einer Verbindung wie dieser vorkommen, sie relativ gebraucht sind. Die eine ist die erste im Verhältnis zur zweiten, nicht die erste überhaupt. Ebenso verhält sich die zweite zur ersten. Dasselbe finden wir in Offb 21:1, wo wir von dem neuen Himmel und der neuen Erde lesen; "Denn der erst Himmel und die erste Erde verging."

Auch hier sind zwei Dinge zueinander in Beziehung gebracht und sich gegenüber gestellt: der "erste" Himmel und der "neue", d. h. der neue und der vorige, nicht aber der "erste". Denn "der Himmel, der jetzt ist und die (jetzige) Erde" (2Petr 3:7) sind nicht die erste Welt. Die Schrift redet von dreien, wovon die jetzige Welt die zweite ist. 2Petr 3:6.7.13 lesen wir von der ersten (1Mo 1.1), der zweiten - der, die jetzige ist - und von der dritten: dem neuen Himmel und der neuen Erde", derer wir warten. Die zweite Welt wird in Offb 21:1 als die erste der beiden letzten bezeichnet.

So ist auch diese "erste Auferstehung" die erste der beiden in dem Vers genannten und nicht die Auferstehung der christlichen Kirche (des Leibes Christi, die 1Thes 4:16.17 offenbart ist). Die Auferstehung 1Thes 4:16 ist wohl zu unterscheiden von der "ersten Auferstehung" in Offb 20:6. Das Wort "zuerst" 1Thes 4:16 weist auf die Reihenfolge der Ereignisse, dass die "Toten in Christo werden auferstehen zuerst", d.h. ehe sie oder die lebenden Heiligen werden entrückt werden dem Herrn entgegen.

Die Auferstehung von 1Thes 4:16 ist nicht dieselbe wie die in Offb 20:6. Sie ist im Alten Testament nicht verkündigt worden, sondern war eine dem Paulus durch das Wort des Herrn gegebene besondere Offenbarung, die der Apostel den Heiligen in Thessalonich und der Gemeinde Gottes kundtat.

In Offb 20:6 sehen wir die erste von zwei Auferstehungen, die beide schon lange Gegenstand der Offenbarung und die Hoffnung Israels gewesen waren. Der Heilige Geist redete durch den Psalmisten von den gerechten Toten, welche "herrschen" werden über die andern Toten "am Morgen" dieser Auferstehung (Ps 49:14). Der Herr sprach davon, als Er sie die "Auferstehung der Gerechten" (Lk 14:14), die "Auferstehung von den Toten" (Lk 20:34-38), die "Auferstehung des Lebens" (Joh 5:29) nannte. Auch Paulus redete davon als von der "Auferstehung der Gerechten" (Apg 24:15), "zu welcher hoffen die zwölf Geschlechter" gemäß der "Verheißung so geschehen ist von Gott zu unseren Vätern" (Apg 26:6-8). Dan 12.2 erwähnt sie als eine Auferstehung "zum ewigen Leben", an der viele (nicht alle) teilhaben werden.

Martha spricht ihren Glauben an "die Auferstehung am jüngsten Tage" aus (Joh 11:24), d.h. am letzten Tage der jetzigen Zeit, unmittelbar vor dem Beginn der neuen Zeit der tausend Jahre.. "Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben." Durcj die Figur Hendiadys bezeichnet hier der Herr die Auferstehung auf welche Martha hofft, als die Auferstehung "zum ewigen Leben" (Dan 12:2). Er meint nicht zweierlei, sondern eins. Es ist, als sagte Er: "Ich bin die Auferstehung, ja die Auferstehung zum ewigen Leben; wer an Mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da wieder lebet in der Auferstehung und glaubt an Mich (wieder Hendiadys: jeder Gläubige, der in der Auferstehung lebt), der wird nimmermehr sterben." (Joh 5:25.26). Nein, er wird auferstehen in der ersten Auferstehung und den "zweiten Tod" nicht sehen. Der Tod wird über solche keine Macht haben.

Auf diese "erste Auferstehung" warteten die alttestamentlichen Heiligen. Es war die Auferstehung, die "besser ist" von Hebr 11:35 und war kein Geheimnis, sondern Gottes Verheißung. Sie war verkündigt worden ohne Beziehung zur Gemeinde Gottes und wird stattfinden, als hätte es nie ein christliche Kirche gegeben.

Die Kirche aber, als der Leib Christi, war ein "Geheimnis". Alles, was damit zusammenhängt, war "verborgen in Gott", Ihr Stand, ihre Hoffnung und ihr Schicksal. Das alles war der Gegenstand besonderer Offenbarung.

"Durch Offenbarung" wurde es dem Apostel Paulus kundgetan und uns durch ihn (Eph 3:3).

Durch eine spätere besondere Offenbarung wissen wir, wozu Christus seiner Kirche (Gemeinde) von Gott gemacht ist, und welche Stellung Gott der Kirche (Gemeinde) in Christo gegeben hat (Eph 1:17; Kol 2:2.3 u.a.).

Durch besondere Offenbarung wissen wir auch, dass nicht alle sterben werden, dass eine Ausnahme zu Hebr 9:27 eintreten wird. "Denn das sagen wir euch als ein Wort des Herrn": Diese besondere prophetische Offenbarung war notwendig, um die Tatsache kund zu machen, dass die Glieder des Leibes Christi, die da "leben und übrig bleiben", nicht sterben werden, sondern hinweg gerückt werden sollen, bei dem Herrn zu sein allezeit, gemeinsam mit den Toten in Christo, die zuerst (nämlich vor jenen) auferstehen werden (1Thes 4:15-17). Die lebenden Heiligen werden den "Toten in Christo" nicht zuvorkommen.

Die Tradition, wie sie sich in Gesangbüchern und auf Grabsteinen äußert, versichert im Widerspruch hierzu, dass die "Toten in Christo" schon denen vorausgegangen sind, die da "leben und übrig bleiben". Jedoch wir glauben Gott und werden durch Sein Wort gewiss, dass gerade das Gegenteil der Tradition Wahrheit ist, nämlich dass die, welche "leben und übrig bleiben", den "Toten in Christo" nicht zuvorkommen noch entrückt werden, um bei dem Herrn zu sein, ehe, die "Toten in Christo" auferstehen.

Wer anders lehrt, verfällt in die Ketzerei des Hymenäus und Philetus, "welche die Wahrheit verfehlt haben und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen. (2Tim 2:17.18).

In 1Kor 15:51 ist das Geheimnis weiter offenbart: "Siehe ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden."

Das große Geheimnis 1Tim 3:16 schließt die selige Hoffnung ein, das Christus "aufgenommen ist in die Herrlichkeit."

Alles dies hat aber nichts zu tun mit der "ersten Auferstehung" von Offb 20:6. Diese war niemals ein Geheimnis, sondern von alters her als die Hoffnung Israels offenbart (Apg 26:6.7).

Die Hoffnung Israels ist eine Sache für sich und ist zu unterscheiden von der Hoffnung der Kirche. Die Nationen haben "keine Hoffnung" Die Schrift der Wahrheit, die von Juden, Nationen und der Gemeinde Gottes handelt, muss recht geteilt werden, oder wir haben nicht die Wahrheit. Die Auferstehungen müssen geteilt werden dem Bund entsprechend, zu dem eine jede gehört.

Die Auferstehung 1Thes 4 gehört der Kirche im Bund der Gnade an, während die beiden Auferstehungen von Offb 20 der Zeit des Endes, der zukünftigen Periode des Gerichts, angehören.

Wir wissen nicht, wie viel Zeit vergehen wird zwischen der Auferstehung der Kirche (Gemeinde 1Thes 4) und der "ersten" der beiden Auferstehungen von Offb 20; aber es ist uns kundgetan und wir wissen's also, dass zwischen den beiden letzten tausend Jahre lieben werden.

1Kor 15 handelt über das Thema Auferstehung. Das war der fragliche Punkt und ist der Zweck des Kapitels. Es ist da vom "Evangelium" die Rede (Offb 15:1) nicht vom "Geheimnis". Vom "Reich" (1Kor 15:24), nicht von der "Gemeinde Gottes". Von der Erfüllung der alttestamentlichen Verheißung vom Jes 25:8, nicht von der Entrückung von 1Thes 4. Das Kapitel handelt über "sie" nicht von "uns" (1Kor 15:22.29). Sobald auf "uns" die Rede kommt, 1Kor 15:49, fährt der Apostel in 1Kor 15:51.52 fort, in wenigen kurzen Worten von dem "Geheimnis" zu reden; aber kehrt sogleich zurück und spricht in 1Kor 15:53 bis zum Ende von der Auferstehung. Er redet vom "andern Menschen (1Kor 15:47), "dem letzten Adam" (1Kor 15:45) nicht vom Haupt des Leibes. Er spricht von dem "Erstling" gegenüber der Ernte (Offb 14:4), nicht vom Haupt im Verhältnis zu den Gliedern. Von "allen" ist die Rede, von der ganzen Menschheit (1Kor 15:22), nicht von den auserwählten Gliedern des Leibes Christi, von den verschiedenen "Ordnungen", nicht von "einem Leib".

Die verschiedenen Ordnungen

Die Ordnungen oder Körperschaften (das Wort tagma bezeichnet eine Körperschaft, ein Regiment von Soldaten, siehe 2Sam 23:13) auf welche hingewiesen wird, schließen den Gedanken an "einen Leib" aus. Die Kirche ist in sich selbst ein Körper, der lange vor der "ersten Auferstehung" entrückt werden wird. Christus ist nicht der "Erstling", sondern das "Haupt" des Leibes. Das erste tagma ist Christus (körperlich und geistlich)- Das zweite tagma ist die erste Auferstehung bei des Herrn Offenbarung in Herrlichkeit. Das dritte tagma ist die letzte Körperschaft (to telos) am Ende der tausend Jahre.

Die Kirche (Gemeinde) wird schon zuvor entrückt sein und "offenbar werden mit Ihm in der Herrlichkeit" (Kol 3:4). Wenn Christi Apokalypse oder Offenbarung stattfindet, so wird Er für Seine Kirche schon gekommen sein, "Dass Er herrlich erscheine mit Seinen Heiligen" (2Thes 1:10). Dadurch ist uns die Frage beantwortet und bewiesen, dass die Auferstehung und Auffahrt der Kirche in 1Thes 4 der Zeit, der Ordnung und dem Wesen nach ganz verschieden ist von der "ersten" Auferstehung von Offb 20.

Mit dieser letzteren haben wir es hier zu tun. Sie gilt nach der Verheißung Offb 2:11 den Überwindern: "Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tode". Dem gegenüber steht die Tatsache, dass sie Priester Gottes und Christi sein werden, als Verwirklichung der Zusage in Offb 1:6; Offb 5:10, wo die Lebewesen und Ältesten von den Erlösten sprechen: "Du hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden Könige sein auf Erden". Jes 61:6 war geweissagt worden: "Ihr sollt Priester des Herrn heißen, und man wird euch Diener unseres Gottes nennen." (vgl. 2Mo 19:6).

Wieder wird versichert, dass die, welche teilhaben an der ersten Auferstehung, tausend Jahre lang die Seligkeit dieser Auferstehung genießen werden. Sie leben und regieren mit Christo. Dass "Grundsätze" dies zuwege bringen sollen (wie einige lehren) kommt uns unverständlich vor! Wie das "Andenken" und der "Charakter" der Heiligen über die Nationen regieren kann, ist ein noch größeres Geheimnis; wir müssen die Lösung der Schwierigkeit denen überlassen, die sie geschaffen haben, und die Sache unsererseits aufgeben. Die Menschen mögen sagen: sie regieren "als wären sie von den Toten auferstandene Märtyrer". Das Wort Gottes lehrt, sie werden wirklich auferweckt werden und wirklich herrschen. Es steht nicht da: "ihr Geist lebt in ihren Nachfolgern". Die Enthaupteten sind auch diejenigen, welche herrschen, und wie "Charakter oder Grundsätze" enthauptet werden könne, müssen wir noch lernen.

Das vierte Gericht

Wir gelangen nun zum vierten der fünf Endgerichte. Das dritte - zentrale - ist (wie wir gesehen haben) dem Wesen nach von den andern verschieden. Es ist ein Gericht, welches die Gerichteten belohnt und an ihren Feinden rächt. Alle anderen Gerichte über Verurteilung und Verdammung aus.

B - Offb 20:7-10 = Das Gericht an Satan. Nach dem tausendjährigen Reich.
B - H - Offb 20:7 = Satan "los aus seinem Gefängnis".
J - Offb 20:8 = Die Nationen verführt.
J - Offb 20:9 = Die Nationen verzehrt.
H - Offb 20:10 = Satan "geworfen in den feurigen Pfuhl".

Satan wird losgelassen

Offb 20:7
Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wir Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis.
Ub Offb 20:3 ist berichtet worden, "dass er nicht mehr verführen sollte die Nationen, bis dass vollendet würden tausend Jahre; und danach muss er los werden eine kleine Zeit". Hier in Offb 20:7 haben wir die Tatsache, deren Notwendigkeit dort verkündigt wurde.

Warum aber "muss" Satan losgelassen werden "eine kleine Zeit"? Worin liegt der Grund für diese geheimnisvolle Notwendigkeit?

Um das Wort "muss" in Offb 20:3 zu verstehen, müssen wir den göttlichen Plänen und Ratschlägen bei der Weltregierung nachforschen. "Gott sind alle Seine Werke bewusst von der jeher her". (Apg 15:18).

"Der Herr Zebaoth hat geschworen und gesagt:
Was gilt's, Es soll gehen, wie Ich denke,
und soll bleiben, wie Ich es im Sinn habe." (Jes 14:24)

Am Anfang war Satans erste Empörung, hier am Ende sehen wir seine letzte Empörung. 1Mo 1:1 zeigt die erste Schöpfung von Himmel und Erde in vollkommener Ordnung und Schönheit. In 1Mo 1:2 heißt es, dass sie zerstört wurde: wüst und leer. Wie, warum und wann sie wüst und leer wurde, ist nicht gesagt. Wir glauben, dass es durch Satans erste Empörung geschah. Dass er sich empörte, wissen wir, auch, dass er es aus Hochmut tat (1TIM 3:6.7). Es muss in der Zeit zwischen 1Mo 1:1 und 1Mo 1:2 gewesen sein, ,denn in 1Mo 1:3 desselben Buches ist er ein gefallener Engel, Gottes und des Menschen Feind.

Auch wissen wir, dass Gott die Welt ursprünglich nicht schuf, wie sie 1Mo 1:2 beschrieben wird. Dort wird sie als tohu wobohu geschildert, d.h. wüst und leer. (Der Ausdruck kommt vor in Jes 24:10; Jes 34:4 und Jer 4:23). Die Bedeutung des Wortes tohu tut nichts zur Sache, da der Schöpfer in Jes 45:18 ausdrücklich erklärt, Er hätte sie nicht tohu geschaffen. Und die Worte, die Gott als Schöpfer kennzeichnen, sind aufeinander gehäuft um die Tatsache zu betonen, dass der, welcher die Welt machte, darüber Bescheid wissen muss.

Er sagt: "So spricht der Herr, der den Himmel geschaffen hat, der Gott, der die Erde bereitet hat, und hat sie gemacht und zugerichret; Er hat sie nicht tohu geschaffen."

Sie muss also erst zu irgendeiner Zeit, auf irgendeine Weise und aus irgendeinem Grund, der nicht offenbart ist, wüst und leer geworden sein. Das ist auch die Bedeutung des hebräischen Verbs chajah = werden*1). "Und (o. aber) die Erde ward wüst und leer".

Wir halten nun dafür, dass diese Katastrophe durch Satans erste Empörung herbeigeführt wurde*2) Von keinem anderen als Satan konnte es zu jener Zeit heißen, dass er der Urheber des Bösen war, der "Lügner von Anfang".

*1) Siehe 1Mo 2:7: "Also ward der Mensch eine lebendige Seele; 1Mo 19:26: "Sein Weib ward zur Salzsäule", 1Mo 24:60: "Werde du zu unzähligen Tausenden". (Urtext). 2Mo 19:15: "Seid bereit (werdet bereit) auf den dritten Tag"; Jes 1:): "Wir wären wie Sodom geworden"; Jer 48:6: Du wirst wie die Wacholderstrauch in der Wüste".
*2) In Bezug auf Satans erstes Eingreifen siehe Mt 13:24. "Sein Acker widerlegt die Ansicht einiger, welche sagen; die Erde wäre einst Satan zuerteilt worden (besonders in Verbindung mit Hi 38:4). War es nicht Satan, der die Gewässer hervor strömen ließ und die Erde ertränkte, gerade wie wenn ein Mensch einen andern ersticht und ihn in seinem Blute liegen lässt. (Ps 7:16). Hi 38:8 erweckt den Gedanken, dass die Erde vergewaltigt worden sei, und der Herr hätte als Helfer eingegriffen (Hi 38:9-12). Ja, als wäre die Wunde nicht ganz geheilt, so sind die Seen Zeugen der Gewalt, die der Erde angetan ist. Aber vielleicht führt uns Hes 28, besonders Hes 28:15 zum Ursprung der Sünde Satans. Er hat nie die Macht des Gesetzes anerkannt, wollte keine Macht über sich anerkennen. Alle, die von ihm sind, sprechen: "Unsere Zunge soll Überhand haben, us gebührt zu reden; wer ist unser Herr?" (Ps 112:5).

Nun können wir die Aufeinanderfolge der verschiedenen Perioden erkennen und sehen, wie alles Böse überwunden, der neue Himmel und die neue Erde geschaffen und der Fluch aufgehoben wird.

Gottes Plan der Weltzeiten

Die folgende Darstellung von Gottes Plan der Weltzeiten zeigt, dass die Stufen des Falles übereinstimmen mit denen der Wiederherstellung, die in umgekehrter Ordnung herbeigeführt werden soll. Die acht Stufen laufen denselben Weg zurück, bis die ursprüngliche Seligkeit am Ende wieder erreicht ist. In diesem Gedankenaufbau, der also eine Introversion (Einwärtskehrung) ist, stimmt das erste Glied (A) mit dem letzten überein (A), das zweite (B) mit dem vorletzten (B) und so fort. Die erste Schöpfung (A) ist dem neuen Himmel und der neuen Erde (A) gegenübergestellt. Satans erste Empörung (B) steht seiner letzten Empörung (B) gegenüber. Die wiederhergestellte Erde von 1Mo 1:2 (C) entspricht der Erde des tausendjährigen Reiches (C); das Auftreten Satans von 1Mo 3 (D) dem Binden Satans von Offb 20:1-3 (D) Gottes Tun mit der ganzen Menschheit 1Mo 9-11 (E) ist gegenübergesetzt mit dem gleichen Tun Gottes, wie es in der Weissagung vorausgesagt ist (E). Israels Berufung 1Mo 11 (F) steht seiner Wiederberufung und dem verheißenen Segen (F) gegenüber. Das erste Kommen Christi (G) ist Seinem zweiten Kommen (G) gegenübergestellt udn ist etwas ganz anderes als die Aufnahme der christlichen Kirche bei der Zukunft des "Herrn selbst". Das zweite Kommen war der Gegenstand alttestamentlicher Weissagung; aber die Aufnahme der Kirche wurde dem Apostel Paulus durch eine besondere Offenbarung als "ein Wort des Herrn" 1Thes 4:13 - 1Thes 5:2 kundgetan.

Eph 3:11

A = Die erste Schöpfung. Der erste Himmel und die erste Erde. 1Mo 1:1. (2Petr 3:6)
B = Satans erste Empörung. 1Mo 1:2.
C = Die Erde wird wieder hergestellt und gesegnet. 1Mo 1:2; 1Mo 2:25; 2Petr 3:7. "Der Himmel, der jetzt ist, und die Erde.
D = Satans Auftreten und dessen Folgen. 1Mo 3.
E = Gottes Tun mit der ganzen Menschheit. 1Mo 4 - 1Mo 11:30.
F = Das auserwählte Volk wird berufen und gesegnet. 1Mo 11:31 - Maleachi

Die Zeit der Nationen: = Lk 21:24; Dan 2:31-47; Röm 11

G = Das erste Kommen Christi.
H = Die Kirche wird herausgenommen.
H = Die Kirche wird aufgenommen. 1Thes 4:13 - 1Thes 5:11.
G = Das zweite Kommen Christi. Offb "Der Tag des Herrn". Jes 2:11-17; Jo 2. Mt 24

F = Das auserwählte Volk wird zurückgerufen und gesegnet. Röm 11:11-36; Apg 15:16; Jer 30:31; Jes 61:62; Sach 12-14.
E = Gottes Tun mit der ganzen Menschheit. Joe 3:2M Nt 25:31.46; Röm 15:9-12; Apg 15:16.
D = Satans Binden und dessen Folge. Offb 20:1-3.
C = Die Erde wird wiederhergestellt und gesegnet. Offb 20:4-6; Jes 35. Das tausendjährige Reich.
B = Satans letzte Empörung. Offb 20:7-10.
A = Der neue Himmel und die neue Erde. Offb 21; Offb 22; (2Petr 3:12.13). Der "Tag des Herrn". Der "dritte Himmel" und das Paradies. 2Kor 12:2.4; {Vgl. 2Petr 3:6.7.13).

Ein sorgfältiges Studium dieser Darstellung wird zeigen, dass die verschiedenen Perioden, die das Thema des Wortes Gottes bilden. nicht anderes eingeteilt werden könnten. Juden, Nationen und die Gemeinde Gottes sind voneinander unterschieden und an die ihnen zukommende Stelle gesetzt. Das erste und zweite Kommen Christi sind voneinander getrennt, und Sein zweites Kommen ist wieder etwas ganz anderes als die Entrückung der Gemeinde Gottes. Die Kirche nimmt die zentrale Stellung ein, und ihr jetziger Stand ist von ihrem künftigen Schicksal und ihrer künftigen Hoffnung zu unterscheiden. Die beiden Empörungen Satans stehen sich gegenüber, und wir können nun erkennen, warum Satan losgelassen werden "muss".

Es ist aber noch ein tieferer Grund vorhanden als der, welcher bei dieser Darstellung des göttlichen Planes der Weltzeiten sofort ins Auge fällt.

Alle Ratschläge und Vorsätze Gottes haben Christus zum Mittelpunkt, zum Gegenstand und zum Ziel. Nicht nur wurde durch Ihn alles geschaffen (Kol 1:16), sondern "es besteht alles in Ihm" (Kol 1:17).

Daraus folgt, dass kein Geschöpf, weder im Himmel noch auf Erden, stehen oder "bestehen" kann ohne Ihn. Er "trägt alle Dinge mit Seinem kräftigen Wort" (Hebr 1:3)

In Eph 3:10 wird uns gesagt, dass Gott das Geheimnis, d.h. die Kirche (Gemeinde), zur Unterweisung der Wesen gebraucht, den an ihr tut Er jetzt kund den Fürstentümern und Herrschaften im Himmel Seine mannigfaltige Weisheit.

Was will Gott nun durch sie lehren?

Einfach dies: dass kein geschaffenes Wesen bestehen kann ohne Christus, den Schöpfer. Das ist's auch, was in der Darstellung der Weltzeiten deutlich hervortritt.

B. Satan fiel, obwohl er mit unaussprechlicher Macht und Hoheit gesegnet war.

D. Die Völker fielen. Sie empörten sich bald gegen Gottes befehle und setzten in Babel ein Denkmal ihres Trotzes.

E. Der Mensch fiel, obwohl ihn Gott in die günstigsten Verhältnisse hineingestellt hatte.

F. Auch das auserwählte Volk fiel, obgleich es (als Nation) ebenso gut gestellt war, wie einst Adam (in individueller Erziehung). Als die Völker gefallen waren, da schuf Gott ein neues Volk, ein auserwähltes Volk, aus einem Mann, Abraham, setzte es hinein in ein Land, das wie ein Garten des Herrn war, und überschüttete es mit nationalem Segen, wie nie ein Volk vorher oder seitdem. Aber Israel fiel,l und statt ein Segen zu werden, wurde es ein Fluch. Es verließ den Bund Gottes, verachtete Sein Gesetz, zerbrach Seine Altäre und erwürgte Seine Propheten mit dem Schwert (1Kön 19:10).

G. Dann folgt das erste Kommen Christi. "Da hatte Er noch einen einzigen Sohn, der war Ihm lieb; den sandte Er als letzten auch zu ihnen.." Aber die bösen Weingärtner "nahmen Ihn und töteten Ihn, und warfen Ihn heraus vor den Weinberg" (Mk 12:6-8). Die Weingärtner wurden "umgebracht", ihre Stadt zerstört, ihr Tempel verbrannt und ihr Volk in die vier Himmelsrichtungen zerstreut. Die Evangelien und die Apostelgeschichte erzählen diese furchtbaren Ereignisse.. Und nun wird

H. die Kirche (Gemeinde) gesammelt aus allen Völkern, aus Juden und Heiden (den Nationen). Es ist nicht Gottes Plan, durch die Kirche den neuen Himmel und die neue Erde herbeizuführen. Die neue Schöpfung wird voller Naturwunder sein, welche nicht durch geistige Kraft veranlasst werden könne. Die Ursache muss in Beziehung zur Wirkung stehen. Und Gott hat andere Mittel bestimmt, die den Fluch von der Erde wegnehmen und der Sünde und dem Tode ein Ende setzen sollen. Durch physische Mittel werden physische Änderungen geschaffen und wird ein physischer Segen hervorgerufen werden.

H. Die Kirche wartet - nicht auf die Bekehrung der Welt, denn sie weiß, dass deren Abfall vorausgesagt ist (2Thes 2:2). Ihr Schicksal ist in 1Thes 4 offenbart; sie wartet auf Christus. Wir stehen heute am Bruchstrich, am Wendepunkt der Weltzeiten. Wir überblicken die Vergangenheit im Licht der Geschichte und erkennen, wie die Ratschläge Gottes entweder schon erfüllt sind oder noch erfüllt werden sollen. Die Episteln handel von dem Beruf der Kirche, ihrem Stand, ihrem Zweck und ihrer Hoffnung.

Die Glieder der christlichen Kirche werden leben, ewiglich leben, weil sie "in Christo" sind. Das herrliche Haupt ist ihr Herr im Himmel, sie sind Seine Glieder auf Erden. Weil sie in Ihm sind, so ist "nichts Verdammenswertes" an ihnen. Von Ihm kann sie nichts scheiden (Röm 8:1.39). Sie werden ewig leben durch Christus.*)

*) Es ist hier natürlich von einem individuellen Leben die Rede, nicht von dem Leben der Kirche (Gemeinde) als Gesamtheit. Das ist gänzlich zu Schanden geworden, wie die Episteln bezeugen. Die Kirche steht nur "in Christo", wobei alle Glieder Seines Leibes eingeschlossen sin.

F. Und Israel. Wie ist's damit bestellt? Wird Israel wieder erstehen? Ja, denn Jehova sagt:

"Denn Ich will euch aus den Nationen holen,
und euch aus allen Ländern versammeln,
Und wieder in euer Land führen.
Und will reines Wasser über sie sprengen,
dass ihr rein werdet.
Von all eurer Unreinigkeit und
von allen euren Götzen will Ich euch reinigen.
Und Ich will euch ein neues Herz
und einen neuen Geit in euch geben,
und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch
wegnehmen, und euch ein fleischernes Herz geben;
Ich will Meinen Geist in euch geben, und will solche
Leute aus euch machen, die in Meinen Geboten wandeln,
und Meine Rechte halten, und danach tun.
Und ihr sollt wohnen im Lande,
das Ich euren Vätern gegeben haben,
und sollt Mein Volk sein und Ich will euer Gott sein.
Ich, der Herr, sage es, und tue es auch." (Hes 36:24-28.36)

Dann wir Israel das einzige, unbefleckte Volk sein, welches die Erde je gesehen hat. "Das Haus Israel wird nichtmehr irre gehen" (Hes 14:11). "Dein Volk soll eitel Gerechte sein, und werden das Erdreich ewiglich besitzen" (Jes 60:21). "Ich will ihnen ihre Missetat vergeben, und ihrer Sünde nicht mehr gedenken" (Jer 31:33.34; Sach 13:2; Jes 43:25). "Ich will euch nicht mehr lassen unter den Nationen zuschanden werden" (Joe 2:19) "Ich will Mein Angesicht nichtmehr von ihnen verbergen; denn Ich habe Meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht der Herr, Herr" (Hes 39:29).

Ja, Israel wird dann stehen, aufrecht gehalten von der unendlich Kraft Jehovas, Seinem allmächtigen Schöpfer und Bundesgott.

E. Und wie steht es mit den übrigen Völkern der Erde? Sie werden tausend Jahre lang die Freundlichkeit Jehovas gesehen und erfahren haben. Die Kunde von Seiner Herrlichkeit wird sich über die Erde ausgebreitet haben wie ein Meer. Alle werden Gott kennen. Tausend Jahre lang haben sie gerechte heilige Herrschaft erfahren, Frieden genossen, Glück und Fülle gesehen. Und nun? Haben sie durch alle diese Wohltaten ein neues Herz empfangen? Werden sie die Feindschaft des natürlichen Herzens aufgeben? (Röm 8:7; Jak 4:4).

Nein! "Fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft wider Gott; weil es dem Gesetz Gottes nicht untertan ist, denn es vermag es auch nicht". "Was vom Fleisch geboren ist, das isst Fleisch" und bleibt Fleisch. Und nur "was vom Geist geboren ist, das ist Geist" und bleibt Geist (Joh 3:6). Die einzige Rettung für die Nationen wird 2Mo 12:48 sein.

Die Völker fielen inmitten all der Verderbnis, womit sie 1Mo 4-11 ihren Weg befleckten. Ebenso werden sie wieder fallen, trotz aller Offenbarung der göttlichen Herrlichkeit auf Erden. Sogar in der Herrlichkeit des tausendjährigen Reiches werden viele einen ur erheuchelten Gehorsam zeigen (Ps 66:3; Ps 144:7.11).

Sach 14:16.19 zeigt den Widerwillen, den einige der Völker gegen die langen jährlichen Pilgerfahrten nach Jerusalem haben, und der Messias herrscht mit "eisernem Stab" und ""unter Seinen Feinden". (Ps 110:2).

Wenn Satan losgelassen ist, wird er sie sogleich und anscheinend leicht "verführen"; sie werden seinen Lügen bereitwillig glauben und die Feindschaft des natürlichen Herzens gegen Gott dadurch zeigen, dass sie unter Satans Anführung Gott bekämpfen.

Um diese furchtbare Tatsache ans Licht zu bringen, die wahre Natur des Menschen zu offenbaren, um die Gnade Gottes zu verkündigen, und um zu zeigen, dass ohne Christus niemand stehen kann, "muss Satan los werden eine kleine Zeit". Erst dann wird die große Lehre der Weltzeiten ganz offenbar werden; aber schon jetzt wird sie den Engel im Himmel kundgetan "an der Gemeinde".

Jetzt sind die geretteten Sünder "in Christo" und darum für die Ewigkeit gerettet und geheilt. Und das alles geschieht "nach dem Vorsatz der Äonen, den Er ausgeführt hat in Christo Jesu, unserem Herrn" (Eph 3:11).

Nun erkennen wir, warum Satan loswerden muss. Nun verstehen wir ds Geheimnis dieser Notwendigkeit, Es muss gezeigt werden, dass die Zeit Satans Natur nicht ändern kann, und dass die Güte Gottes auf den alten Menschen nicht mehr Einfluss ausübt als Gottes Gerichte.

Die Nationen werden verführt

Offb 20:8
Und wird ausgehen, zu verführen die Nationen in den vier Ecken der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum (vorausgesagten) Krieg; deren Zahl ist wie der Sand am Meer.
Es wird nicht gesagt, auf welche Weise und durch welcheLügen er sie verführen wird. Aber es fehlt uns nicht an Beispielen dafür, wie leicht sich die Nationen durch Menschen sogar in unseren Tagen verführen lassen. Und Satan wird Mittel finden, um Gottes Tun in Misskredit zu bringen und Seine Worte zu verdrehen. Wie er die Engel verführte, die infolgedessen "sündigten" (2Petr 2:4) und an seinem Fall teilhatten, wie er unsere erstem Eltern im Garten belog (1Mo 3), wie er Nationen zum Widerstand gegen Gott verführte (1Mo11), so wird ihm auch seine letzte Empörung gelingen. Es ist müßig, unserer Einbildungskraft die Zügel schießen zu lassen. Die in der Heiligen Schrift berichtete Tatsache muss uns genügen.

"Gog und Magog" dient zur Bezeichnung der Nationen als Gesamtheit. Magog wird 1Mo 10:2 als Japhets zweiter Sohn erwähnt. In Verbindung mit ihm treten seine Brüder auf: Gomer (Kimmerier), Madai (Meder); Mesech (Moskowiter) u.a.; Hes 38:5 werden auch die Perser und Babylonier genannt. Josephus gibt das Wort Magog durch Skythen wieder. Beide Namen bezeichnen die Nationen im Norden und Osten von Palästina.

Hes 38 und Hes 39 ist von Offb 20 zu unterscheiden. Hesekiel berichtet von dem Krieg, auf welchen Offb 16:14; Offb 17:14; Offb 19:17-21 Bezug nimmt, und der vor dem tausendjährigen Reich stattfindet. Es geht das aus der Tatsache hervor, dass Israels Wiederherstellung nach der Vernichtung des Gog und Magog berichtet wird. Siehe Hes 39:25: "Nun will Ich das Gefängnis Jakobs wenden, und Mich des ganzen Hauses Israels erbarmen." Das entscheidet die Frage und klärt manchen Zweifel über diesen strittigen Punkt auf.

Das Wort "Magog" findet sich nur in 1Mo 10:2 als Name für einen Sohn Japhets, in Hesekiel, wo es ein Land bezeichnet, dessen Fürst Gog ist, und Offb 20:8, wo der Ausdruck "Gog und Magog" eine Benennung für die Gesamtheit der heidnischen Nationen zu sein scheint.

Es ist absurd zu sagen, wie so viele tun, Johannes hätte diese Stelle von Hesekiel entliehen. Hier ist kein "Entleihen". Beide Weissagungen sind "von Gott eingegeben" und beziehen sich auf zwei verschiedene Dinge. Alles ist klar, wenn wir die Zeiten, zu denen sie gehören, recht teilen.

Die Nationen werden verzehrt

Offb 20:9
Und sie zogen herauf auf die Breite des Landes, und umzingelten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es kam Feuer vom Himmel herab und verzehrte sie alle.
Dass hier das Land und nicht die Erde gemeint ist, geht aus Jes 8:8 hervor, wo wir denselben Ausdruck finden. Es soll die ganze Ausdehnung des Landes bezeichnet werden.

Wir sehen hier keine kämpfenden Heere. Der Einfall in das Land wird durch ein besonderes GerichtGottes schleunig und endgültig abgeschlagen. Feuer fällt nieder vom Himmel und verzehrt das mächtige Heer der Feinde. Satan wird dann noch besonders gerichtet.

Satan in den feurigen Pfuhl geworfen

Offb 20:10
Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Feuer- und Schwefelsee, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind, und sie werden gequält werden Tag und Nacht hinein in die Äonen."
Jetzt wird Satan nicht nur "gebunden" sondern auch endlich gerichtet.

Aus diesem Grund hat Satan einen so glühenden Hass auf das Buch der Offenbarung. Ist es doch das Buch, welches von seinem Gericht redet, dem Gericht, das im 1. Buch Mose vorausgesagt wird (1Mo 3:15). Der Feuersee war für ihn und seine Engel bereitet (Mt 25:41). Die von ihm Verführten werden von Feuer, das vom Himmel kommt, verzehrt; er selbst wird gequält durch Feuer von unten her.

Das fünfte Gericht

Wir kommen nun zum letzten der fünf Endgerichte, zu dem des großen weißen Thrones. Es ist kein allgemeines Gericht. Die Tatsache, dass in dieser letzten Vision auf Erden von fünf Gerichten gesprochen wird, zeigt, dass der Ausdruck "allgemein" nicht schriftgemäß und ein solches Gericht der Heiligen Schrift völlig fremd ist.

Die Kirche (Gemeinde), wenn bei ihr überhaupt die Bezeichnung "Gericht" zutrifft, ist nach 2Kor 5:10 und Röm 14:10 schon hindurch gegangen durch das ihrige, wo Dienst und Werke gerichtet werden (nicht das Stehen) Der falsche Gottesdienst wird "offenbar" werden, und ein jeder wird seinen Lohn empfangen vor dem Richterstuhl Christi. Das dritte der fünf Gerichte ist das der Überwinder, die wie die Kirche, belohnt und gerechtfertigt werden.

Vom fünften Gericht meint man gewöhnlich, es sei mit dem von Mt 25 identisch, obwohl das Letztere durchaus kein "allgemeines" ist, sondern sich auf die lebenden Nationen beschränkt und eine Auferstehung gar nicht erwähnt wird. Hier will man, obwohl nur die andern Toten in Betracht kommen, und nur von denen die Rede ist, die vom Tode auferweckt sind, ein "allgemeines" Gericht sehen, trotz 1Kor 15, wo von "der Ordnung" der Auferstehungen gesprochen wird, und Offb 20:4.5, wo zwei andere Auferstehungen genannt werden.

Das genügt, um zu zeigen, was für eine Verwirrung notwendigerweise eintreten muss, wenn wir das "Wort der Wahrheit nicht recht teilen."

Die Stelle (Offb 20:11-15), die vom letzten der fünf Gerichte handelt, besteht, wie im Gedankenaufbau hervortritt, aus vier Paaren von Gliedern.

Der große weiße Thron

A - K - c - Offb 20:11 = Der große weiße Thron. "Und ich sah ..."
d - Offb 20:11 = Der Richter, der darauf saß.
K - c - Offb 20:12 = Die auferweckten Toten (von der Erde). "Und ich sah ..."
d - Offb 20:12 = Sie werden gerichtet.
K - c - Offb 20:13 = Die auferweckten Toten (aus dem Meere).
d - Offb 20:13 = Sie werden gerichtet.
K - c - Offb 20:14 = Tod und Grab.
d - Offb 20:15 = Sie werden endlich gerichtet.

Zuerst haben wir den Thron selbst.

Offb 20:11
Und ich sah einen großen weißen Thron.
"Groß" zum Unterschied von den anderen Thronen, die im Buch der Offenbarung erwähnt sind, auch dem in Offb 4:2-6. Jener war gesetzt "im Himmel". Dieser hier wird im letzten Gericht "auf Erden" geschaut, wie auch die Throne in Offb 20:4. Er ist nicht nur groß, um anzudeuten, wie wichtig die Begebenheit, wie mächtig und gewaltig sie ist, sondern auch "weiß", weil das Gericht rein, heilig und gerecht ist. Hier sind keine Drohungen, keine Donner und Blitze, keine Stimmen. Nichts ist um ihn, nichts vor ihm.

Der Richter, der darauf saß.
11. und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht floh die Erde und der Himmel; und ihnen ward keine Stätte für sie gefunden
Kein Name wird genannt, keine Gestalt beschrieben. Nur Einer, furchtbar und geheimnisvoll, ist zugegen. Dies ist vielleicht der Zeitpunkt, von dem 2Petr 3:10-12 redet: der "Tag Gottes" im Unterschied zum "Tag Christi" (Phil 1:6; Phil 2:16).

Die Stelle bedarf keiner menschlichen Schilderung oder Auslegung. Irrlehrer mochten zu Paulus Zeiten sagen, "die Auferstehung sei schon geschehen" (2Tim 2:17). Swedenborg mag seinen Anhängern versichern, dass diese Gerichtsszene im Jahre 1557 stattgefunden hätte, er habe es mit eigenen Augen gesehen ("Das letzte Gericht" S. 40). Wir schieben alle menschlichen Behauptungen und Meinungen beiseite udn lauschen den feierlichen, bedeutsamen Worten, die von diesem letzten Gericht reden.

Die auferweckten Toten

Offb 20:12
Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, stehen vor den Thron; und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das des Lebens.
Die "Toten", sind die "anderen Toten", die "nicht wieder lebendig wurden" (d.h. nicht auferweckt wurden), bis dass, wie Offb 20:5 berichtet, tausend Jahre vollendet wurden.

Dieses Gericht ist von allen anderen zu unterscheiden: vom ersten (Offb 19:11) dadurch, dass jenes ein richterlicher Akt summarischer Vergeltung ist; und von den andern unterscheidet es sich dadurch, dass es eine beratende Gerichtssitzung ist, ein förmliches Gerichtsverfahren, bei welchem nach den vorhandenen Beweisen entschieden wird.

Nicht wird verlautet über den Inhalt jener Bücher. In Offb 3:5; Offb 13:8; Offb 20:12.15; Offb 21:27 lesen wir, dass das "Buch des Lebens" Namen enthält, so sind wahrscheinlich auch diese Bücher mit Namen angefüllt. Schon im Alten Testament wird das Buch des Lebens erwähnt (2Mo 32:32; Ps 9:29).

Wir brauchen uns nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, was in den Büchern geschrieben steht. Auch können wir nicht sagen, ob das andere Buch, das Buch des Lebens, negativ erwähnt wird, um diejenigen auszuschließen, die nicht darin genannt sind, oder positiv, um die zu umfassen, welche darin geschrieben stehen. Wir wissen aber, dass "die erste Auferstehung" in eigenartiger Weise als "die Auferstehung des Lebens" bezeichnet wird, und dass die, welche daran teilhaben, nicht zu den "anderen Toten" gezählt werden, welche "nicht wieder lebendig wurden, bis dass tausend Jahre vollendet wurden." Das Wort "nach ihren Werken" klingt, als wären zwei Klassen von "Toten" zu unterscheiden. Aber wo Gottes Wort schweigt, da möchten auch wir lieber schweigen.

Das Gericht

12. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
Die Bücher scheinen, wie Alford sagt, "Die Belege für das Buch des Lebens" zu bieten. Wenn dem so ist, so enthalten sie Beweise, warum die Namen nicht darin geschrieben sind. Wir hören nicht von irgend einem Namen, der im Buch des Lebens gefunden wird. Eins indessen ist gewiss: dass nämlich die Gemeinde Gottes nicht darin stehen kann, denn die Glieder der Kirche werden nicht durch ihre Werke gerecht, sondern allein durch Gottes Gnade.

Offb 20:13
Und das Meer gab die Toten, die darin waren; und der Tod und der Hades (Offb 1:18; Offb 6:8) gaben die Toten, die darin waren.
Hier handelt sich's um die Auferstehung, und der Ausdruck, der gebraucht ist und soll die umfassen,welche nicht begraben sind, und auch diejenigen, welche man begraben hat. Es steht nichts da von "Seelen", sondern es ist die Rede von Personen, die von den Toten auferweckt sind.

Offb 20:14.15
14. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, eben der Feuersee.
15. Und wer nicht gefunden ward aufgeschrieben in dem Buch des Lebens, wurde in den Feuersee geworfen.
Die Bezugnahme hier auf das Buch des Lebens scheint eine von zwei Annahmen zu bedingen: 1. entweder ist das Buch zur Verdammung geöffnet, weil der Name nicht darin zu finden ist, oder 2. die Namen sind ausgetilgt worden (Offb 3:5).

In jedem Fall umfassen die "andern Toten" weder die Gemeinde Gottes, noch Israel, weder den auserwählten Rest, noch die Namen derer, welche die übermenschlichen Tiere von Offb 13 und Offb 17 bilden. Es kann keiner sagen, welche von beiden Ansichten die richtige ist. Auch ist es für uns nicht nötig, das zu wissen.

So endet die Schilderung der fünf Gerichte, welche das letzte Gesicht "auf Erden" beschließen; sie haben zu tun mit der Erde, "die jetzt ist".

Der Gedankenaufbau dieses siebten (und letzten) Gesichtes "auf Erden", dessen einzelne Glieder wir später erweitert haben, hat uns die Anordnung der fünf Endgerichte gezeigt. Betrachen wird nun diese fünf Gerichte als ein Ganzes und achten wir mehr auf die Ereignisse selbst, als auf ihre Verbindung mit den "Menschen" und "Satan", so finden wir noch andere Beziehungen zwischen ihnen. Das erste und zweite Gericht bilden zusammen ein Glied, so dass im ganzen vier Glieder vorhanden sind, die sich als einfache Wechselfolge darstellen.

Das siebte Gesicht "auf Erden"

A - C - a - Offb 19:17-19 = Krieg. Vor dem tausendjährigen Reich.
b - Offb 19:20.21 = Der Feuersee. Das Tier wird hineingeworfen.
B - - - - D - - c - Offb 20:1-3 = Satan wird gebunden.
d - Offb 20:3 = Die Nationen tausend Jahre lang nicht verführt.
A - e - Offb 20:4 = Throne.
f - Offb 20:5 = Die anderen Toten
g - Offb 20:5 = Die erste Auferstehung.
h - Offb 20:6 = Vorrechte der Auferstandenen.
B - - - - D - - c - Offb 20:7 = Satan wird losgelassen.
d - Offb 20:8 = Die Nationen werden verführt.
C - a - Offb 20:9 = Krieg. Nach dem tausendjährigen Reich.
b - Offb 20:10 = Der Feuersee. Satan wird hineingeworfen.
A - e - Offb 20:11 = Der große weiße Thron.
f - Offb 20:12-14 = Die anderen Toten
g - Offb 20:14 = Der zweite Tod.
h - Offb 20:15 = Die ihm Unterworfenen.

So sehen wir, wie der eine herrliche Gedankenaufbau im anderen enthalten ist. Beide sind vollkommen; sie zeigen die innige Verbindung zwischen den fünf Gliedern und offenbaren eine weitere verborgene Übereinstimmung zwischen ihnen.

Das nächste Gesicht führt uns ein in das ewige Reich des neuen Himmels und der neuen Erde und macht uns mit denen bekannt, die darin wohnen.

Lies weiter:
Die Menschen auf der neuen Erde.