Das schwimmende Eisen

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Von Daniel Muhl


Der Bibeltext:

  • 2Kö 6:1-7 - Und die Söhne der Propheten sagten zu Elisa: Sieh doch, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist zu eng für uns. 2 Lass uns doch an den Jordan gehen und von dort jeder einen Balken holen und uns hier einen Ort herrichten, um dort zu wohnen! Und er sagte: Geht hin! 3 Und einer sagte: Tu uns den Gefallen und geh mit deinen Knechten! Und er sagte: Ich will mitgehen. 4 So ging er mit ihnen. Und sie kamen an den Jordan und hieben die Bäume um. 5 Es geschah aber, als einer einen Balken fällte, da fiel das Eisen ins Wasser. Und er schrie auf und sagte: Ach, mein Herr! Und [dabei] ist es doch geliehen! 6 Der Mann Gottes aber sagte: Wohin ist es gefallen? Und er zeigte ihm die Stelle. Da schnitt er ein [Stück] Holz ab und warf es hinein und brachte das Eisen zum Schwimmen. 7 Und er sagte: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.

Zuerst kommt der Wunsch auf, genügend Wohnraum für die Prophetenschüler zu schaffen. Der Gedanke war vermutlich: «Wir machen eine Prophetenschule (heute wäre das eine Bibelschule oder eine Akademie für angewandte Theologieakademie und wir wollen zusammenwohnen (in einer eine WG leben) und jeder, der dabei sein möchte, sollte auch Wohnraum finden können!» Elisa ist damit einverstanden und geht auf den Wunsch seiner Schüler ein!
Beim Fällen der Bäume verliert die geliehene Axt das Eisen und es fällt in den Jordan! Für den Betroffenen, der kein Geld hatte, bedeutete das u. U. eine große Not, denn der Besitzer der Axt, könnte von ihm etwas pfänden oder ihn, schlimmsten Falls, ins Gefängnis werfen oder als Schuldknecht in Anspruch nehmen.
Ein Teil der geliehenen Axt geht also verloren. Das Arbeiten mit geliehenen Geräten scheint also nicht ganz risikolos zu sein. Sehr schnell gerät man in die Abhängigkeit des Verleihers und somit in eine Unfreiheit!
Paulus schreibt dazu in Röm 13:8: «Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur einander zu lieben!». Lieber aus einer Bescheidenheit heraus leben und frei sein, als vieles zu geniessen und von Menschen abhängig zu sein. Ideal ist, wenn wir nur aus der Abhängigkeit Gottes leben.
Ich glaube unser Gebet sollte nicht wie folgt lauten: «HERR, schenke uns mehr Geld, damit wir mehr genießen können!», sondern «Lieber Herr Jesus, lehre uns Bescheidenheit, Genügsamkeit und Dankbarkeit!» Das Geheimnis dieses Gebets bewirkt auch eine große Freude an dem, was Gott uns bereits geschenkt hat! Es bewirkt auch einen inneren Frieden, weil wir von dem Drang frei gemacht werden, immer noch mehr besitzen zu müssen!

Man kann aber auch «geistliche Dinge» ausleihen und damit arbeiten. Zum Beispiel: «Wenn ich Texte von anderen ohne Quellenangabe in meine Predigt einbaue, dann habe ich ‘fremde Dinge’ benutzt. Selbstverständlich darf ich andere zitieren, aber der Autor muss immer benannt werden. Wenn aber eine Predigt vorwiegend aus Inhalten besteht, welche andere Autoren verfasst haben, dann handelt es sich hier um mehrheitlich «fremdes geistiges Eigentum». Solches kann viel schneller verloren gehen, als das, was man selbst erarbeitet hat! Nebenbei bemerkt: Das, was ich durch mein Bibelstudium erkennen durfte, ist natürlich ein Geschenk meines HERRN! Letztlich sind «meine Predigten», die ich geschrieben haben, das geistige Eigentum meines HERRN! Das, was ich aus mir selbst geschrieben habe, ohne die Inspiration des HERRN, das hat in Bezug auf die Ewigkeit keinen Wert. Meine Eigenproduktionen gehören an das Kreuz Christi genagelt, weil sie von sündiger Natur sind und alles andere gehört dem HERRN! «Umsonst haben wir empfangen und umsonst sollen wir es weitergeben (Mt 10:8)!»

Nebenbei bemerkt: Das haben die modernen Christen noch nicht wirklich verstanden. Sie verlangen Lizenzgebühren für das Singen von geistlichen Liedern in den Gemeinden! Paul Gerhard oder Dietrich Bonhoeffer hätten sich «im Grab umgedreht», wenn man nach ihrem Sterben für das Singen ihrer Lieder in der Kirche Lizenzgebühren abverlangt hätte. Natürlich darf man diese Gebühren verlangen, wenn andere mit diesen Liedern ein Geschäft machen, d. h. CD’s verkaufen, große Konzerte veranstalten und dabei Geld verdienen.

Meine Predigten und Drucksachen darf jeder für den Eigengebrauch kostenlos hören, lesen und drucken, sofern er den Urheber angibt und kein Geschäft damit macht!

Sofort melden die Schüler den Verlust bei Elisa und dieser lässt sich die Stelle zeigen und schneidet ein Stück Holz (vielleicht von der Axt) ab und wirft es an diese Stelle. Das Holz ist auch eine Darstellung des eigenen und natürlichen Lebens, bzw. der eigenen Werke. Dieses Eigene und Natürliche muss abgeschnitten (o. beschnitten) und an den Ort «der Verlorenheit» geworfen werden, damit das «Wertvolle» wiedergefunden werden kann. Es erinnert vielleicht auch an die Aussage Jesu:

  • WEN Mt 10:39 - Der, der seine Seele findet, wird sie einbüßen, und der, der seine Seele wegen mir einbüßt, wird sie finden.

Das Holz erinnert uns aber auch an das «Holz Gottes»! Man kann hier einerseits an den Baum des Lebens denken, aber auch an das Fluchholz, an dem der Messias hing! Das "Holz Gottes" (das Kreuz), bringt alles Versunkene, Verborgene wieder an die Oberfläche und das Verlorene wird durch das Kreuzesgeschehen wiedergefunden!


🔦 Stichworte: §Schwimmen, §Eisen


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