Das Königreich Jesu Christi

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
36. Die Seine Erscheinung liebhaben!

37. Das Königreich Jesu Christi

Dies ist eines der herrlichsten Gebiete der Zukunft.
Die verschiedenen Namen, welche die Schrift dem Königreich Jesu gibt:

Tausendjähriges Reich (gen. Königreich)

Zuerst ist hier zu bemerken, dass in unseren deutschen Bibeln überall statt: "Königreich", wie im Grundtext vorhanden, bedauerlicherweise nur "Reich" steht. Das ist ein großer Mangel. Jedermann weiß, dass ein Königreich die ganz bestimmte Form und Verfassung eines Reiches oder einer Herrschaft bedeutet. Ohne einen König kann nicht an ein Königreich gedacht werden; auch weiß jedermann, dass das Wort "Reich" allein, den Gedanken an einen König keineswegs zwingend fordert oder einschließt, denn es gibt ein Pflanzenreich, ein Tierreich, ein Luftreich, ein Erdreich - lauter Reiche ohne König. Das Alte Testament enthält fünf verschiedene Worte für "Königreich", sämtliche vom Stammwort melech = König hergeleitet. Diese fünf Bezeichnungen kommen im ganzen 236 mal im Alten Testament vor. Das neue Testament kennt nur den einzigen Ausdruck basileua (von basileus = König), welcher 163 mal vorkommt. Alle sechs in der Schrift gebrauchten Ausdrücke setzen einen persönlichen König und Herrscher voraus. Die englische Übersetzung braucht, ganz korrekt nach dem Grundtext, überall im Neuen Testament und an vielen Stellen des Alten Testaments das Wort kingdom = Königreich. Warum dieser Ausdruck in der deutschen Übersetzung nicht korrekt wiedergegeben wurde, ist unverständlich. Wenn in den 399 Stellen der Schrift das Wort "Reich" verschwinden und dafür das richtige Wort "Königreich" erscheinen würde, wäre das für Kinder Gottes ein großer Gewinn. Man würde sich hundertmal fragen: wo bleibt denn der König? Das würde die Erwartung und Sehnsucht nach dem kommenden König steigern. Und Kinder Gottes sind zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit berufen (1Thes 2:12). Der Leser wird gebeten, überall wo in unseren deutschen Bibel das Wort "Reich" steht, das korrekte Wort "Königreich" zu lesen.

Die herrliche Lehre vom 1000-jährigen Königreich mit seinem köstlichen Inhalt, ist so recht der Angelpunkt der menschlichen Rasse. Seit dem Tag, als Gott der Herr im Garten Eden einen Sündentilger und Sündenbrecher, aus dem Weibessamen hervorgehend, verhieß, ist die Erwartung dieses goldenen Zeitalters, in welchem Sünde und Jammer, Ach und Weh, Blutvergießen und Tränen aufhören, dagegen Wohlergehen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen werden, die Sehnsucht aller Völker geworden bis auf den heutigen Tag. Das hat die Menschheit aus der ersten, der Urfamilie, mitgenommen. -

Auch die großen heidnischen Religionen der Erde hegen und lehren diese Hoffnung. So blicken z.B. die Chinesen nach der Wiederkunft des Konfuzius aus, der alles wieder in Ordnung bringen soll. Die Hindus erwarten die 10. Menschwerdung des Wischnu und die Mohammedaner erwarten die Rückkehr des Mahdi. Diese Hoffnung des kommenden Zeitalters ist in den heidnischen Religionen und Mythen verdunkelt und entstellt, erst die heilige Schrift gibt uns darüber den klarsten und genauesten Ausblick.

Biblische Beweise eines 1000-jährigen Königreichs

a) Offb 20:1-6. Dies ist eine der Hauptstellen der Lehre des 1000-jährigen Königreichs. Hier wird zum ersten mal in der Schrift gesagt, und zwar sechsmal in diesem Kapitel, dass diese große Gnaden- und Herrlichkeitszeit genau 1000 Jahre dauern würde, eine Angabe, die wir sonst nirgends in der Schrift finden. In dieser Hinsicht ist diese Weissagung hier eine ganz neue. Von dieser Stelle, Offb 20:1-6, kommt auch die Bezeichnung 1000-jähriges Königreich her. Obwohl die Weissagung hier bezüglich der Dauer der zukünftigen Herrlichkeitszeit eine ganz neue ist, so ist doch diese hier von Johannes geschaute Zeit in der ganzen heiligen Schrift durchaus nichts Unbekanntes und Neues. Die ganze biblische Offenbarung ist von Anfang an von Lichtblicken dieser Herrlichkeitszeit durchstrahlt. Davon später mehr.

b) Die Lehre eines buchstäblichen 1000-jährigen Königreichs liegt fest verankert im biblischen Bericht der Schöpfungsgeschichte. Nach dem Sechstagewerk heißt es: 1Mo 2:2: "Und Gott ruhte am siebenten Tag von allen seinen Werken, die er machte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn." Hier haben wir die Einsetzung des Gesetzes des Sabbats oder der Ruhe, aber auch des Gesetzes der Woche. Und dieses Gesetz der Woche finden wir am Anfang, im mosaischen Gesetz, in den Propheten, in der ganzen jüdischen Geschichte und im Neuen Testament. Ja, es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze heilige Schrift und Menschheitsgeschichte hindurch.

1. Die Siebenheit der Woche

Zuerst sehen wir die sieben Tage der Woche, bestehend aus sechs Arbeitstagen und einem Ruhetag (1Mo 2:2-3). Diese Sieben finden wir immer wieder im Gesetz. Die Weihe Aarons und seiner Söhne zum Priesteramt dauerte sieben Tage (2Mo 29:37). Die verschiedenen Verunreinigungen einer Person dauerten sieben Tage (3Mo 12:2). Sieben Tage musste die Erstgeburt des Viehes, die dem Herrn geheiligt wurde, bei seiner Mutter bleiben (2Mo 22:30). Das Fest der ungesäuerten Brote (2Mo 12.), das der Laubhütten dauerte sieben Tage (3Mo 23:40ff.). Jericho wurde sieben Tage umgangen und am siebenten Tag siebenmal.

2. Eine Siebenheit von Wochen
Das sind die sieben Wochen vom Passahfest bis Pfingsten (3Mo 23:15.16).

3. Die Woche von Monaten

Die von Gott verordneten heiligen Feste, welche bildlich die Erlösung darstellen, umfassen im israelitisch-bürgerlichen Jahr einen Zeitraum von sieben Monaten. Den Anfang machte das Passahfest im Monat NIssan, an dessen 14. Tag (2 mal sieben Tage) der Auszug aus Ägypten stattfand. Dann folgte das Fest der ungesäuerten Brote, der Erstlingsgarbe, das Fest der Wochen, das Fest des Posaunen-Blasens, der große Versöhnungstag und das Laubhüttenfest.

4. Die Woche von Jahren

Alle sieben Jahre sollte nicht nur das ganze Volk, sondern auch das ganze Land von jeglicher Arbeit ruhen (3Mo 25:1-5). Im sechsten Jahr werde Getreide für drei Jahre wachsen, so dass das Volk im siebenten Jahr, im Ruhejahr, die Fülle haben wird (3Mo 25:20.21). Ebenso wurde der hebräische Knecht in diesem Jahr frei (2Mo 21:2). Es war das Sabbatruhe- oder Freijahr und hatte den gleichen Charakter, wie die Woche mit ihren sechs Arbeitstagen und dem siebenten Tag als Ruhetag für Leib und Seele.

5. Die Woche von Jahrwochen
Die größte im alttestamentlichen Kultus war die Woche von Jahrwochen, die einen Zeitraum von 7 mal 7 = 49 Jahren umfasste (3Mo 25:8-13). Es war das große Halljahr, an welchem Knechtschaft, Verschuldung und Armut verschwanden und jedermann wieder zu seinem Erbteil kam. Das große Halljahr war in ganz besonderer Weise ein Jahr der Ruhe, der Freude und der Freiheit. Ein wunderbares Vorbild des zukünftigen großen Halljahres.

6. Die Woche von Jahrzehnten
Unser Leben währt 70 Jahre (Ps 90:10). Da haben wir die Woche in Jahrzehnten des menschlichen Lebens 70 Jahre. Eine Woche von Jahrzehnten sollte das Land Israel wüst sein, (2Chr 36:21), und 70 Jahre, eine Woche von Jahrzehnten, sollte Israels Gefangenschaft dauern (Jer 29:10). Doch auch diese schreckliche Woche endete mit Wiederbringung und Freiheit. Als der Herr das Gefängnis seines Volkes wendete, da waren sie wie die Träumenden, so dass sie bekannten: "Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich!" Auch hier ist der köstliche Schluss Vorbild und Hinweis einer noch herrlicheren Zeit.

7. Die 70 Jahrwochen

Am Ende der dunklen Wochen der babylonischen Gefangenschaft wurde dem Daniel eine noch längere Woche geoffenbart (Dan 9:24-27) In dieser Woche soll jeder Tag die Dauer der Gefangenschaftswoche (70 Jahre) haben. Da die Gefangenschaftswoche 70 Jahre dauerte, so wird und soll diese Woche 7 mal 70 = 490 Jahre betragen, nach welchem Ende dann Israels Nacht und Not für immer aufhören und für Israel, sowie für die ganze Menschheit die Zeit der Messiasherrlichkeit anbrechen werde. Von diesen 70 Jahrwochen sind 69 Jahrwochen verflossen, die 70. steht noch aus. Doch dieselbe wird und muss noch kommen, und ich glaube, dieselbe wird bald anbrechen.

Die Woche von Jahrtausenden

Alle die soeben erwähnten Wochen werden in einer höheren Woche, in der Jahrtausendwoche aufgehen. Diese Woche ist ebenfalls deutlich und herrlich in der Schrift beschrieben, wie wir später noch sehen werden. (Übrigens finden wir dies Gesetz der Sieben in der ganzen heiligen Schrift vor; sie ist durchstrahlt von der Zahl 7, denn über 100 mal finden wir die Ausdrücke: siebenmal, siebenfältig usw., ja die Offenbarung ist geradezu ein Buch der 7, denn daselbst finden wir 7 Gemeinden, 7 Geister, 7 goldene Leuchter, 7 Sterne, 7 Siegel, 7 Hörner, 7 Engel, 7 Posaunen, 7 Donner, 7 Häupter, 7 Kronen, 7 Plagen, 7 goldene Schalen)

Doch nun fragen wir: Was bedeutet dieses große und leuchtende Gesetz der Sieben? oder der Woche, das wir nicht nur in der Geschichte Israels so klar niedergelegt, sondern sich auch in seiner Großartigkeit durch die ganze Offenbarung, ja durch die ganze Menschheit hindurchzieht? Antwort: Wir erkennen in demselben einen herrlichen Schlüssel zum ganzen Plan der Menschheitsgeschichte. Die sieben Jahrtausende entsprechen völlig den sieben Tagen einer Woche; die ersten sechs Jahrtausende den Werktagen einer Woche, das siebente Jahrtausend dagegen dem Sabbat oder Ruhetag. So lehrt auch der Talmud. Er lehrt, dass diese Welt genau sieben Jahrtausende Bestand haben werde, 2000 Jahre werde die Welt ohne Gesetz, 2000 Jahre unter dem Gesetz, und 2000 Jahre werden Tage des Messias, das siebente Jahrtausend aber werde der Sabbat des Herrn sein.

Das sind die Tage der Woche vor Gott, denn vor dem Herrn sind 1000 Jahre wie ein Tag und ein Tag wie 1000 Jahre. Luther bemerkt dazu ums Jahr 1540: "Also leben wir jetzt in der zweiten Hälfte des sechsten Jahrtausends der Welt, welches nicht voll werden wird, wie auch Christus nicht volle drei Tage im Grabe lag, sondern um die Mitte des dritten Tages aufstand, also können wir wissen, dass das Ende der Welt sehr nahe ist." Ja, wie das Abendmahl rückwärts und vorwärts weist, rückwärts - sollt ihr den Tod des Herrn verkünden, das geschah auf Golgatha - aber auch vorwärts , bis dass er kommt. So weist der biblische Ruhetag rückwärts und vorwärts; rückwärts auf die Ruhe Gottes des Sechstagewerks, da Gott schon am Anfang beschlossen hat mit dem Ruhetag den Menschen zu beglücken; aber auch vorwärts auf das am Ende der sechs Tausendjahr-Arbeitswohe erreichte Ziel: den Jahrtausend-Sabbat im 1000-jährigen Königreich. Die 300 000 irdischen Ruhetage am Wege der 6000-jährigen Arbeitswoche sind Wegweiser, die alle nach einer Richtung, nach vorn hinweisen, und die alle mit großer Einmütigkeit von der seligen Tatsache zeugen, dass noch eine Ruhe (noch eine viel bessere als die Sabbatruhe) vorhanden ist für das Volk Gottes.

Das Königreich Gottes

Wir erhalten am schnellste Klarheit über dieses wichtige Gebiet, wenn wir den Unterschied zwischen Königreich Gottes und Königreich der Himmel (Luther: Himmelreich) hervorheben. Mt 6:33; Mt 12:28; Mt 19:24; Mt 21:43; Mk 1:15; Mk 4:11.30; Mk 9:17; Mk 10:14-15.23; Mk 12:34; Mk 15:43; Lk 4:43; Lk 6:20; Lk 7:28; Lk 9:2.27.60.62; Lk 10:9.11; Lk 14:15; Lk 21:31: Lk 22:16.29.30; Lk 23:51; Joh 3:3.5; Apg 1:3.6; Apg 14:22; Röm 14:17; 1Kor 4:20; 1Kor 6:9; 1Kor 15:24.50; 2Thes 1:5. Das Königreich Gottes unterscheidet sich vom Königreich der Himmel in fünffacher Weise:

1. Das Königreich Gottes ist universal, es umfasst alle Welten und Zeiten, das ganze Universum. Es bestand von Ewigkeit her und wird in alle Ewigkeit fortbestehen. Es besteht aus heiligen Engeln und verklärten Heiligen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Lk 13:28.29; Hebr 12:22.23), wie geschrieben steht, dass Fleisch und Blut das Königreich Gotte nicht ererben können (1Kor 15:50). So schreibt auchPaulus an seinen Sohn Timotheus kurz vor seinem Abscheiden: "Der Herr wird mich retten in sein himmlisches Königreich" (2Tim 4:18).

2. Ins Königreich Gottes kann man nur eingehen durch die neue Geburt (Joh 3:3.5-7), das Königreich der Himmel dagegen ist in diesem Zeitalter der Wirkungskreis der bekennenden Christenheit. Diese mag gut oder schlecht sein, Mt 13..

3. Da das Königreich der Himmel der Wirkungskreis des universalen Königreiches Gottes auf Erden ist, so haben die beiden, Königreich Gottes und Königreich der Himmel, vieles gemeinsam. Aus dem Grund werden viele Gleichnisse in Markus und Lukas, Königreich Gottes genannt. Doch die Auslassungen sind bedeutungsvoll. Die Gleichnisse vom Weizen und Unkraut und vom Netz (Mt 13:24-30; Mt 13:36:42; Mt 13:47-50) sind nicht erwähnt in den Gleichnissen vom Königreich Gottes, denn in demselben wird es weder Unkraut noch schlechte Fische geben. Dagegen das Gleichnis vom Sauerteig wird auch in den Gleichnissen vom Königreich Gottes erwähnt, denn die Lehren jenes Königreiches werden auch in diesem Zeitalter von dem verderblichen Sauerteig der Pharisäer, Sadduzäer und Herodianer verdorben.

4. Das Königreich Gottes kommt in diesem Zeitalter nicht mit äußerlichen Gebärden (Lk 17:20), sondern hauptsächlich in den Herzen der Gläubigen und geistig (Röm 14:17), während das Königreich der Himmel einst sichtbar in großer Kraft und Herrlichkeit geoffenbart und aufgerichtet werden wird (Sach 12:8; Lk 1:31-33; Mt 17:2).

5. Das Königreich der Himmel mündet in das Königreich Gottes ein, wenn Christus alle seine Feinde unterworfen hat und dann das Königreich der Himmel dem Vater übergeben hat (1Kor 15:24-28). Diese Unterscheidung zwischen Königreich Gottes und Königreich der Himmel verhindert viel Verwirrung, besonders da, wo wir beiden Bezeichnungen in den Evangelien immer wieder begegnen, ja wo sie oft ineinanderfließen und wo bald eine, bald die anderes Seite des Königreichs Gottes gemeint ist. - In den Tagen des Menschensohnes werden das Königreich Gottes und das Königreich der Himmel sich noch inniger berühren, und zwar durch die mit Christo verherrlichte Gemeinde (seine Mitherrscher) nach der einen Seite, durch das bekehrte Israel aber mit den gesegneten Völkern nach der andern Seite hin. Ferner werden sich die Himmel öffnen und Engel Gottes werden aufsteigen und absteigen auf des Menschen Sohn (Joh 1:51).

Das Königreich der Himmel

Ein anderer Name ist: das Königreich der Himmel (Luther übersetzt bekanntlich: Himmelreich).
1. Der Ausdruck Königreich der Himmel bringt nur Matthäus, der besonders für Israel geschrieben hat. Königreich der Himmel ist nicht die Kirche, wie irrtümlicherweise gelehrt wird, sondern ist die messianische Herrschaft Jesu Christi, des Sohnes Davids, auf Erden. Es wird Königreich der Himmel genannt, weil es die Herrschaft des Himmels in Christo auf Erden sein wird (Mt 6:10). Der Ausdruck Königreich der Himmel ist von Daniel hergeleitet Dan 2:18.30-37; Dan 7:23-27, wo erklärt wird, dass der Gott des Himmels ein Königreich auf Erden aufrichten wird, wenn der Stein ohne Handanlegung -das kolossale Monarchienbild (die Weltreiche) - zerschmettert haben wird. Der Stein aber (das ist der wiederkehrende Herr), der das große Bild (die Weltreiche) zerschmettert, wurde zu einem großen Berg, der die ganze Erde füllte. Das ist das Königreich, das Gott der Herr dem David und seinem Samen verheißen hat (2Sam 7:7-10), das von den Propheten immer wieder in der mannigffaltigsten Weise und oft mit leuchtenden Farben geschildert wurde, und durch den Engel Gabriel dem Sohne Gottes, Jesus Christus, dem Sohn der Maria, bestätigt wurde (Lk 1:32-33).

2. Das Königreich der Himmel in Matthäus zerfällt in drei Stufen:
a) es ist nahe herbeigekommen, vom Auftreten Johannes des Täufers an (Mt 3:2), bis zur Verwerfung des Königs und der Einführung einer ganz neuen Verwandtschaft (Mt 12:46-50).

b) Es zerfällt ferner in sieben Geheimnisse des Königreichs der Himmel, die sich im jetzigen Zeitalter erfüllen (Mt 13:1-57), und zwar in der Abwesenheit des Königs zwischen seinem ersten und zweiten Kommen. Zu diesem kommen noch die andern Gleichnisse vom Königreich der Himmel hinzu, die nach Mt 13. gesprochen worden sind. Diese alle haben es mit dem Zustand der Christenheit in diesem Zeitalter zu tun, kurz genannt die Christenheit. -

c) Den prophetischen Ausblick des Königreichs der Himmel, das nach der Wiederkehr des Königs in Herrlichkeit auf dieser Erde aufgerichtet werden wird (Mt 24:30; Mt 25:46; Lk 19:12-19; Apg 15:14-17).

Das Königreich Jehovas

Ob 1:21; Ps 22:29; Sach 14:9. Dieses Königreich Jehovas ist in erster Linie das Königreich des Mensch gewordenen Jehovas, Jesus Christus (Ps 100; Mt 22:42-45). Doch der große Zweck der Herrschaft des Herrn Jesus ist die Wiederherstellung des Königreichs Jehovas (1Kor 15:24). Dann wird auch das Gebet: Dein Königreich komme! (Mt 6:10) erfüllt sein.

Das Königreich des Vaters

Mt 26:29; 1Kor 15:24; Mk 14:25 und Lk 22:16. Hier ist das gleiche zu bemerken, was unter IV gesagt wurde.

Königreiche des Sohnes seiner Liebe, Kol 1:13
Das Königreich unsres Herrn und Heilandes, 2Petr 1:11

Das Königreich des Menschensohnes, Dan 7:13.14
In einem Gesicht schaute Daniel den Menschensohn, kommend in den Wolken des Himmels bis zu dem Alten und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Gewalt Ehre und Königreich dass ihm alle Völker, Menschen und Zungen dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein Königreich hat kein Ende (vgl. hierzu Hebr 2:5-18). Hier sowie in Dan 2:35b sehen wir, dass die zukünftige Königsherrschaft sich über alle Völker erstrecken wird und nicht auf sein angestammtes Volk Israel beschränkt ist, sondern sein Königreich soll sich über alle Völker erstrecken, von einem Meer bis ans andere, und vom Strom bis an der Welt Ende, Sach 9:10; Sach 14:9: "Und der Herr wir König sein über alle Lande." Ja, Jesus wird der König aller Könige und Herr aller Herren in seinem Friedens- und Königreich sein.

Ein unbewegliches Königreich, Hebr 12:28

Das Königreich Davids

Als Jesus seinen Einzug hielt in die Stadt des großen Königs, da tönte der Jubel der bewegten Menge aus den Worten, die kundgaben, was für glorreiche, messianische Hoffnungen sich an diesen Namen des Königreichs Davids knüpften: "Hosianna! Gepriesen sei,, der da kommt in dem Namen des Herrn. Gepriesen sei das Königreich unseres Vaters David, das da kommt in dem Namen des Herrn. Hosianna in der Höh'!" (Mk 11:9.10). Christus ist eben der Wurzelspross und das Geschlecht Davids (Offb 22:16; Offb 5:5); er ist Davids Sohn und Herr (Ps 110:1); und er wird einst den Thron Davids besteigen (Lk 1:32-33).

Das Königreich Israels

Das künftige Königreich wird auch das Königreich Israels sein.
Wir lesen in Apg 1., dass der auferstandene Herr in jenen 40 Tagen von Ostern bis zur Himmelfahrt seine Jünger besonders über die Verhältnisse des Königreichs Gottes belehrte. Ebenso über die wiederholte Verheißung der Gabe des heiligen Geistes, welche in den Weissagungen mit der Erscheinung des messianischen Königs: (Jes 32:1-20) verbunden ist. Darauf erfolgte die ganz natürliche Frage der Jünger: "Herr, wirst Du in dieser Zeit das Königreich Israels wieder aufrichten?" (Apg 1:6). Die Antwort des Meisters und die gleich darauf erfolgte Belehrung aus dem Munde der beiden Himmelsboten verweisen die Jünger für die Erfüllung dieser Verheißung auf eine spätere Zeit, auf Jesu persönliche Wiederkunft in Herrlichkeit. Dann wird auch endlich erschöpfende Ausgießung der Fülle des heiligen Geistes stattfinden (Joe 3:1-5), und dann werden die Zeiten der Erquickung für Israel anbrechen (Apg 3:17-21). Als König von Israel bekannte Nathanael den Herrn Jesus (Joh 1:49). Als König von Israel umjauchzte ihn die Menge (Lk 19:38), und als König von Israel verhöhnte ihn die Inschrift über dem Kreuz, in der Pilatus unbewusst die Weissagungen bestätigte: "Jesus von Nazareth, der Juden König!" Ja, auf dem Thron seines Vaters David sitzend, wird er König über das Haus Israel ewig sein, und sein Königreich wird kein Ende haben (Lk 1:33).

Lies weiter:
37b. Das Königreich der Tochter Jerusalems