Das Geheimnis des Weibes und des Tieres

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
6. Gesicht auf Erden 1. Teil (Offb 16:1- 21}

6. Gesicht auf Erden - 2. Teil

Offb 17:1 - Offb 18:24

Das Geheimnis des Weibes und des Tieres

DAS 17. KAPITEL führt mit den ersten sechs Häupter- Königen zunächst zurück in den Geschichtsverlauf vor und bis zum Beginn des Tages des Herrn. Es enthält die wichtigsten Weissagungen des Buches. Darin wird enthüllt, das

Geheimnis des Weibes und des Tieres,

das ist

das Heraufkommen des Antichristen,
die Entfaltung und Ausbreitung seiner Herrschaft und
der Ort seiner Residenz und deren Bewohner.

Von ganz besonderer Wichtigkeit ist es gerade hier, klar zu unterscheiden, was Gesicht und was Gottes eigene Auslegung des Gesichtes ist.

Offb 17:1-6 enthält das prophetisch-symbolische Gesicht.
Offb 17:7-18 ist die Auslegung des Gesichtes, und zwar die Auslegung, "DIE DER Herr selbst GIBT".

Diese Unterscheidung ist für die richtige Erkenntnis der Enthüllungen von großer Bedeutung. Und dann darf man die AUSLEGUNG GOTTES nicht noch einmal auslegen oder nach menschlichen Überlegungen und Meinungen zu deuten versuchen, sonst wird sie zu einem "Babylon," d. h. Verwirrung". Man kann und darf nur versuchen, sie durch das übrige prophetische Schriftwort zu beleuchten und eingehender zu erläutern.

Im Folgenden stellen wir das Gesicht und die Auslegung Gottes in der Weise zusammen, dass wir dem Vers, der das Gesicht beschreibt, den entsprechenden Vers der göttlichen Auslegung hinzufügen.

1. DAS GESICHT:
Offb 17:1 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatte, und redete mit mir und sprach zu mir: Komm! Ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure.

2. AUSLEGUNG DES GESICHTS:
Offb 17:7: Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen:
Das Geheimnis des Weibes
Offb 17:18: Das WEIB, das du gesehen, IST DIE GROSSE STADT - Babylon (Offb 17:5) -, welche königliche Macht besitzt über die "Könige der Erde."

Babel

Babel am Euphrat im Lande Sinear wurde erbaut von Nimrod, einem Sohn des unsittlichen Ham (1Mo 10:9.10), auf dessen Nachkommen der Fluch liegt bis auf unsere Tage und wahrscheinlich so lange, bis BABEL als STATT UND SYSTEM am Tage des Herrn zerstört wird. Die besonders hervorstechenden

MERKMALE ALLER HAMITISCHEN VÖLKER sind:
  1. Fleischeswesen, grauenhafte Untsittlichkeit;
  2. Götzendienst, und zwar ein Götzendienst schlimmster Art, bei dem dieses Fleischeswesen mit einem religiösen Kultus vermengt wird;
  3. Teufelskünste, Zauberei und Totenbeschwörung oder - modern ausgedrückt -: Okkultismus, Spiritismus und Astrologie.

Das war zu allen Zeiten das Gepräge Babylons, sowohl der STADT selbst als auch des von dort ausgehenden SYSTEMS, das im wiedererstandenen Babel der Endzeit zu seiner Ausgeburt kommen wird.

Babel - Jerusalem - Rom - Jerusalem - Babel

Babel, die Stadt der Nationen

Babel ist die Geburtsstätte der WELTREICHE. Hier haben sie ihren Anfang genommen, und von dort aus haben sie sich ausgebreitet über die ganze Erde (1MO 10:10). Wo immer Königreiche in Erscheinung traten, da wurde auch stets der Geist Babylons offenbar: organisierte Gottlosigkeit. Dass ein Teil dieser Völker christianisiert wurde - ohne je wirklich christlich zu werden [denn das heißt doch: Christi Art und Wesen offenbaren] - ändert an diesem Grundcharakter nichts. Die Entwicklung in diesen sogenannten christlichen Völkern bestätigt es. Sie sind heute mehr antichristlich als christlich. Wurde dieses Grundwesen durch staatliche und kirchliche Gesetze und Ordnungen einige Jahrhunderte hindurch auch stark eingedämmt, so war es doch immer vorhanden und offenbarte sich, bald in offenkundigem Christushass, bald in raffiniert verschleierter Feindschaft gegen die Offenbarung Gottes in Seinem eigeborenen Sohn. Schmerzlich ist, dass offizielle Vertreter des Christentums, die liberale Theologie, oft den feinden Christi die Waffen im Kampf gegen Christus lieferten.

Jerusalem, die Stadt Israels

Jerusalem ist von Anfang an die Stätte der Gottesoffenbarung auf Erden. Hier stand wahrscheinlich auch das Paradies vor der Sintflut. Hier sollte Abraham seinen Sohn Isaak (ein Schattenbild auf Christus) opfern. Hier wohnte der Herr im Heiligtum inmitten Seines auserwählten Volkes. An dieser Stätte hat Gott in Christus den ganzen Kosmos mit sich selber versöhnt und eine ewige Erlösung vollbracht. An diesem vonGott erwählten heiligen Ort wird der König Israels, der Herr aller Herren und König aller Könige, in großer Kraft und Herrlichkeit sichtbar erscheinen.

Babel und Jerusalem sind von jeher die beiden Gegensätze und Rivalen. Dort Weltreich - hier Gottesreich. Dort Anfang udn Ausgeburt der organisierten Empörung gegen Gott - hier Anfang und Vollendung des Gottesdienstes und des Gottesreiches. Beide Stätten wurden unter Gerichten Gottes immer wieder zerstört, aber nie völlig vernichtet, und keine prophetische Weissagung über Babels Fall ist bis heute ganz erfüllt. Sie erstehen immer wieder aus ihren Trümmern. Und die biblische Prophetie nennt bis zum Abschluss dieses Äons immer nur Babel und Jerusalem als die Brennpunkte der Reiche dieser Welt einerseits und des Gottesreiches andererseits. Halten wir uns deshalb genau an das prophetische Wort, dann müssen wir auch daran festhalten, dass im Mittelpunkt der Endgeschichte keine anderen Städte stehen als die von Gott genannten: Babel und Jerusalem.

Was ist es aber dann mit

Rom?

Bebel und das babylonische Weltreich wurden über das medo-persische Reich abgelöst von Rom und dem römischen Weltreich. Seit etwa 200 v. Chr. erscheint es schon als Großmacht. So trat aus den Trümmern Babels schließlich das POLITISCHE Rom in Erscheinung und übernahm als solches auch das Erbe Babylons. Wichtig ist aber, das seiner im prophetischen Wort nur insoweit gedacht ist, als es zu Israel in direkte Beziehung trat. Wie wenig das der Fall gewesen sein muss, zeigt die sehr seltene Erwähnung Roms im Wort der Weissagung. Was UNS groß und wichtig erscheint, ist dies nicht ohne weiteres auch für Gott und Seinen Heilsplan. Gott hat andere Maßstäbe und Werturteile als wir.

Nach der Zerstörung Jerusalems und dfer Zerstreung Israels unter die Nationen übernahm Rom - hauptsächlich für die japhetitischen Völker - Schritt für Schritt auch die Führung auf RELIGIÖSEM Gebiet und hatte sie bis zur Reformation. Rom hat also zuerst Babel und dann Jerusalem abgelöst. Es trat als Zwischenschub an die Stelle beider, und zwar so lange, bis die Verwerfung und Zerstreuung des heiligen Volkes ein Ende hat.

Das päpstliche Rom ist außerdem eine außerordentlich starke Nachbildung Jerusalems. Die alttestamentlich-israelischen Gottesdienst spiegeln sich im katholischen Kultus auffallend wieder. Die Priestergewänder, das ewige Licht u. a. sind Nachahmungen Israels. Der Papst aber BEANSPRUCHT für sich die königlich-priesterliche Würde und Herrschaft auf Erden, die nur Christus zugeschrieben ist. und die Er erst in Seinem Tausendjährigen Königreich von Jerusalem aus ausüben wird, nachdem Er wiedergekommen sein wird in großer Kraft und Herrlichkeit. Aber Rom ist trotzdem so wenig Babel wie es Jerusalem ist. Rom ist Rom und Babel ist Babel. Rom ist ein Gemisch von Babel und Jerusalem und tritt hervor in der Zeit, in der Babel udn Jerusalem im Heilsplan Gottes ausgeschaltet sind. Das christliche oder päpstliche ROM hat im RAT GOTTES NICHT DIE BEDEUTUNG, DIE IHM OFT ZUGESCHRIEBEN wird. Dieses Rom ist für die biblische Prophetie eine Episode; eine zwar etwa über 2000 Jahre dauernde, aber nicht desto weniger vorübergehende Erscheinung, ein Zwischenschub, für die biblische Prophetie fast bedeutungslos.

Für die überzeitliche Erstlings-Leibes-Gemeine, die während dieser Episode auserwählt wird, hat Rom keine Bedeutung, höchstens insofern, als es den Gliedern dieser Gemeine Leiden verschaffte. Ebenso wenig Bedeutung hat es für Israel und damit für den Plan Gottes, Nach Zeitungsberichten wäre es der Wunsch des Papstes, nach Jerusalem überzusiedeln. Aber Jerusalem ist nicht die Stadt der christianisierten Nationen. Es ist die Stadt Israels. Das werden die "Nicht-Israeliten" in Jerusalem noch zu spüren bekommen.

Das politische Rom ist Gegenstand der göttlichen Prophetie. Dagegen ist das päpstliche Rom, soweit wir Licht haben, nicht Gegenstand der biblischen Prophetie. Ausleger haben es nur dazu gemacht, indem sie Rom mit Babel identifizierten, gleichstellten. Was das prophetische Wort von Babel sagt, hat man auf Rom gedeutet; dies ist aber nicht richtig. Das ist Verwirrung. Auf evangelischer Seite sieht man im Katholizismus und besonders im Papsttum; Linien, die wider das lautere Evangelium und wider das Wesen und den Sinn Jesu Christi sind, und bezeichnet die römische Kirche als Hure. Aber was ist VOR GOTT wohl WIDERCHRISTLICHER, der dem Evangelium wiedersprechende Heiligenkult, das Papsttum, das dem Niedrigkeitswesen und dem Lammesweg Jesu schnurstrackt zuwiderläuft, oder aber der protestantische Liberalismus, der die Gottessohnschaft, die jungfräuliche Geburt und die geistleibliche Auferstehung Jesu sowie Seine Wundertaten leugnet? Im Festhalten am innersten Kern des Evangeliums, an der jungfräulichen Geburt Jesu und Seiner Gottes-Sohnschaft ist die katholische Kirche viel, viel treuer als die evangelische. Jeder katholische Priester der sie öffentlich leugnet, macht sich damit unmöglich. Nicht dagegen der evangelisch Pfarrer. Und doch steht und fällt mit dieser Wahrheit das Evangelium schlechthin. Was hat es noch für einen Sinn und Wert, wenn man sich die Kirche des Wortes nennt und den, der des Wortes Kern, ja das Wort in Person ist, Seiner Gottheit entkleidet? "Das Wort sie sollen lassen stehn!" Was ist das für ein Wort? Es ist das Wort, dass der Jesus von Nazareth ist wahrer Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit und wahrer Mensch, gezeugt vom Heiligen Geist und geboren vor der Jungfrau Maria! Es ist ein Geheimnis, das nur durch Offenbarung des Heiligen Geistes erkannt werden kann.

Ferner, was ist widergöttlicher, wenn die katholische Kirche ihren Gliedern das Wort Gottes so lange vorenthalten hat, oder wenn der Protestantismus eine "Theologie" hegt und pflegt, die es wagen durfte, an diesem heiligen Wort eine sogenannte "wissenschaftliche", in Wirklichkeit aber eine vom Satan inspirierte Kritik zu üben. Die Behauptung, dass der falsche Prophet ein Papst sein werden, ist deshalb nicht stichhaltig. Viel wahrscheinlicher scheint es zu sein, dass der "falsche Prophet" aus dem Islam kommt, als ein Nachkomme des falschen "Propheten Mohammed".

Dabei mag in der Religion des antichristlichen Reiches päpstlich-römisches Wesen und evangelischer Liberalismus wohl zur Geltung kommen, wird doch diese Allerweltsreligon ein Gemisch sein von entarteter jüdischer, christlicher (katholischer und evangelischer), mohammedanischer und heidnischer Religionen, so, wie das im Islam schon der Fall ist. Wir legen dabei besonderen Nachdruck auf das Wort "Religion". Demnach käme sowohl der Antichristus, der ein Jude sein wird, als auch der falsche Prophet als ein Nachkomme Ismaels aus den Semiten. Juden und Araber können sehr wohl noch Freunde werden (vgl. Offb 17:10).

Die Völkergeschichte und Israel

Es ist eine kaum beachtete, aber um so wichtigere Tatsache, dass die biblische Prophetie sich MIT DEN VÖLKERN und ihrer Geschichte nur dann befasst, WENN und SOLANGE sie zu dem in seinem Land wohnenden Volk Israel in eine unmittelbare Beziehung TRETEN.

In der Zeit des 5. Weltreiches (siehe.....) lebt Israel in der Zerstreuung unter den Nationen. Es kann also niemals in dieser Zeit über "Stadt, Land und Volk Israel" herrschen, weil das Volk garnicht sin seinem Lande wohnt. Weil Israel von Gott verworfen, die Heilsgeschichte Gottes mit Israel jetzt also unterbrochen ist, deshalb SCHWEIGT das prophetische Wort während dieser fast zweitausendjährigen Fluchperiode Israels auch über die GESCHICHTE DER VÖLKER. Will man die Geschichte der Völker trotzdem in der Prophetie finden, dann geht das nicht ohne Vergewaltigung, Umdeutung und Verfälschung des prophetischen Wortes. Das Ergebnis sind Täuschung, Irrtum und Verwirrung. eine Orientierung des Zeitgeschehens und der Geschichte der Nationen am prophetischen Wort ist in dieser Zeit fast unmöglich.

Hier liegt auch der Grund, warum Brüder,in Christo zu keiner einheitlichen Beurteilung der Ereignisse im Völkerleben kommen können und manche ihr vermeintlich absolut richtiges Urteil oft schon nach kurzer Zeit revidieren müssen. Wer sich orientieren will, der orientiere sich am Orient und an Israel! Jede andere Orientierung ist falsch.

Auch über Babel lesen wir von der Verwirrung an (1Mo 11:8.9) nichts mehr in der Schrift, bis es unter Salmanasser (2Kö 17.) in Beziehung zu dem in seinem Land wohnenden Israel tritt.

Wer Dan 9:24-27 unvoreingEnommen und aufmerksam betrachtet, der wird merken, dass es der Prophet ausschließlich mit der Geschichte Israels, die immer Heilsgeschichte ist, zu tun hat. Diese wird beschrieben bis zur Verwerfung des Gesalbten mit den Worten: Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, so, dass keiner mehr sein wird. Damit ist nicht nur die 69. Jahrwoche abgeschlossen, sondern damit ist die HEILSGESCHICHTE und folglich die GESCHICHTE ISRAELS überhaupt ABGERISSEN.

Die ZURÜCKZIEHUNG JEHOVAS von Seinem Volk zu Beginn der babylonischen Gefangenschaft fand ihren SYMBOLISCHEN AUSDRUCK im Verschwinden der Bundeslade aus dem Allerheiligsten. Der Abbruch der HEILSGESCHICHTE Jehovas mit Seinem Volk Israel findet seinen symbolischen Ausdruck in der Zerstörung des Tempels und Jerusalems im Jahre 70 nach Christi Geburt.

Die darauf folgende zweitausendjährige Periode - das ist die Völkergeschichte - wird mit EINEM kurzen, aber vielsagenden Satz gekennzeichnet: "Und bis ans Ende wird dauern der Krieg, der zur Verwüstung verhängt ist." Ganz so hat auch der Heiland diese Periode bezeichnet, wenn Er spricht: "Ihr werdet aber Krieg und Kriegsgerüchte hören; sehet zu, erschreckt nicht, denn es muss geschehen; aber es ist NOCH NICHT DAS ENDE. Denn ein Volk wird sich wider das andere erheben und ein Königreich wider das andere; und es werden hin und wieder Hungersnöte, Pest und Erdbeben sein" (Mt 24:6.7). Dabei ist wohl zu beachten, dass nach der Schrift die "Endzeit" mit der Geburt Jesu begonnen hat und mit Seiner sichtbaren Wiederkunft abgeschlossen wird (Hebr 9:26-28; 1Kor 10:11M 1Jo 2:18). Solange Israel, das Haupt der Völker, von Gott auf die Seite gestellt ist, sind es auch die Völker. In dieser Zeit wird die

Leibesgemeine

aus allen Völkern herausgerufen. Im Heilsrat Gottes umschließt diese nahezu 2000 Jahre umfassende Periode die Haushaltung der LEIBESGEMEINE. Da handelt es sich NICHT um ISRAEL und NICHT um DIE VÖLKER als GANZES, sondern um die Herausrufung und Herrlichmachung der auserwählten Erstlinge aus Juden UND Nationen.

Über diese Wahrheit des Heilsrates Gottes gibt die alttestamentliche Prophetie keinen Aufschluss, denn dieser Teil des Gottesrates enthält das Geheimnis, das verborgen war von den Äonen an, in dem Gott, der alles geschaffen hat (Eph 3:9), und das in früheren Geschlechtern (d. i. vor Paulus) nicht kundgetan wurde den Söhnen der Menschen (Eph 5:5).

Wiederaufnahme der Heilsgeschichte mit Israel

Noch ehe diese "Erstlings-Leibegemeine" vollendet und mit ihrem Haupt vereinigt ist, nimmt der Herr Seinen Heilsplan mit Israel wieder auf. Von da an gibt auch das prophetische Wort wieder Aufschluss über den Lauf Israels und der Nationen, und dann kann man achten auf die Zeichen der Zeit, vorweg auf Israel.

Nach einer fast zweitausendjährigen Unterbrechung setzt die 70. Jahrwoche wieder ein (Dan 9:27). Damit wird die Heilsgeschichte Jehovas mit Israel wieder angeknüpft, aufgenommen und dann zum Ziel hinausgeführt.

Israel und die Nationen

Die Nationen sollten dem aus seinem Land vertriebenen, mit dem göttlichen Fluch beladenen Juden Gastrecht gewähren, aber auch nicht mehr. Der Jude sollte den Fluch voll empfinden und unter ihm leiden, weil er seinen Messias verworfen hat. Gott wollte nicht, dass der Jude das Joch des Fluches abschüttele, indem es sich in den Nationen naturalisiert und akklimatisiert. Die Nationen sollten sich gegen diesen Versuch des Juden wehren. Dieser sollte ein Fremdling sein und bleiben. Weil sie es nicht taten, sondern ihn seit der Französischen Revolution sich einverleibten deshalb ist der auf ihm lastende Fluch auf sie übergegangen. Der Jude ist ein Fluch geworden für alle Völker, aus denen er nach Gottes Rat und Willen wieder hinausgeführt werden muss. Israel wird wieder aus den Völkern gesammelt und ins Land der Väter gebracht. Dann tritt auch

Jerusalem

wieder mehr und mehr ins Zentrum des Reichgottesgeschehens. In ihm gelangt das Gottesreich und die Theokratie über alle Völker im kommenden Äon zur Vollendung.

Die ZERTRETUNG JERUSALEMS durch die Heiden (Lk 21.24) geht zu Ende. Jerusalem bekommt wieder HEILS- UND jetzt auch VÖLKERGESCHICHTLICHE BEDEUTUNG. Der TEMPEL wird wieder gebaut. Die OPFER werden an dieser heiligen Stätte wieder dargebracht werden. Der Antichrist wird sie aber wieder abschaffen (Dan 11:31). Dort wird der GRÄUEL DER VERWÜSTUNG oder der Götze des Verwüsters aufgerichtet werden durch den ANTICHRISTEN. Er wird sich in den Tempel Gottes setzen und sagen, er sei Gott (2Thes 2:.4), bis der wiederkommende Herr ihn besiegt. Mit Jerusalem tritt aber auch

B a b e l

wieder heraus. Es wird aus seinen Trümmern noch eimal erstehen, ehe der Herr wiederkommt, in einer Pracht wie nie zuvor. Es wir die Metropole des antichristlichen Weltreiches werden. In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrer raffinierten Technik ist es ein Leichtes, innerhalb weniger Jahre eine solche Stadt zu erbauen. Wir erinnern dabei an Ankara, die neue türkische Hautstadt, oder an die Millionenstädte Amerikas, wo aus einigen Blockhütten innerhalb weniger Jahrzehnte der Aufbau von Weltstädten möglich war. Heute, wo Häuser nach neuen Verfahren "gegossen" werden, geht das noch viel rascher.

Im "Boten aus Zion", dem Organ des Syrischen Waisenhauses in Jerusalem, wurde berichtet:
Blitzschnelle Siedlung. In Württemberg gibt es sei alter Zeit mehrere jüdische Dörfer mit eigenen Gemeindeeinrichtungen, Synagoge, Schule und Friedhof. Eines heißt Reringen. Die Reringer haben beschlossen, nach Palästina auszuwandern, da sie in Deutschland unerwünscht sind. Wie sie sich dort in einem neuen Dorf "Schawe Zion" angesiedelt haben, soll im folgenden erzählt werden.
Ort der Handlung: ein freies Feld in Galiläa, längst im stillen von den Juden gekauft. Zeit 12. April 1938.
Morgens 5 Uhr: Ein großer mit Menschen gefüllter Lastwagen fährt am Fuß des Hügels vor. Ihm entsteigt eine Truppe jüdischer, von der Regierung anerkannter bewaffneter Hilfspolizisten, die sich über die Markun verteilen, um etwaige Angriffe von Arabern abzuwehren.
5:10 Uhr: Auf einer Reihe von Lastwagen kommen die Reringer an. Sie steigen aus und gehen zu Fuß den Hügel hinauf, weil noch keine Straße hinaufführt.
5:20 Uhr: Eine lange, lange Reihe von Lastkraftwagen kommt am Fuße des Hügels an, hochbepackt mit allen möglichen Baustoffen: Steinen, Eisenstangen, Brettern, Planken, Balken, Werkzeugen, Holzwänden, Fenstern, Türen, Zementfässern, Kalk, großen Mengen von Stacheldraht, Maschinen. Alles wird am Fuß des Hügels abgeladen. Sofort beginnt an zehn verschiedenen Stellen je ein Trupp die Straße auf den Hügel hinauf zu bauen. Dreihundert Männer laden die gesamten Baustoffe auf und tragen sie auf ihren Rücken den Hügel hinauf.
5:40 Uhr: Unter fachkundiger Leitung von Bauführern beginnt sofort der Aufbau des Dorfes. Die einzelnen Teile der Holzhäuser sind längst fertig, vielleicht schon in Schweden hergestellt. Sie brauchen nur zusammengefügt werden.
6:30 Uhr: Schon stehen die ersten Häuserwände aus Holz. Im Anschluss werden die Fußböden gelegt.
6-12 Uhr: Ein sehr starker Stacheldrahtverhau, zehn Reihen hintereinander, wird um das entstehende Dorf gelegt. Auf der Innenseite erhebt sich ein Umfassungsmauer diese Dorfes, zwei je einen halben Meter voneinander entfernte, durch feste Balken in der Erde festgerammt Bretterwände. Zwischen beide wird Steinschotter aufgefüllt. Die Mauer ist ein sicherer Kugelfang, den keine Araberkugel durchschlagen kann. Ein heißer Schirokko ist angekommen. Aber trotz der Gluthitze wandern die Menschen mit ihren Lasten schweißtriefend den Hügel hinauf und hinab, während ein Heer von Lasteseln den Steinschotter für die Schutzmauer hinaufschleppt.
6:30 Uhr: An anderer Stelle wird angefangen, einen Tiefbrunnen zu bohren, damit die Reringer sofort ihr eigenes Wasser haben. Nach allen Richtungen werden die elektrischen Leitungen gelegt, damit gleich am ersten Abend überall Licht ist. Gleichzeitig wird an vielen Stellen an der Straße wieder gebaut.
12 Uhr: Die schwäbisch-jüdischen Frauen bringen ihren fleißigen Männern das erste Mittagessen in der neuen Heimat. Dann eine Stunde Mittagsruhe.
14 Uhr: Die Arbeit wird an allen Punkten wieder aufgenommen und bis zum Abend fortgesetzt. Im ganzen Dorfgebiet, wo schon immer mehr Bretterhäuser aufsteigen,wimmelt und kribbelt es wie in einem Ameisenhaufen. Trotz der tropischen Hitze geht die Arbeit überall erstaunlich schnell vor sich. Heute muss das Dorf noch werden, frisch Gesellen, seid zur Hand! Durchs ganze Dorf werden die Gräben für die Wasserrohre gegraben.
16:30 Uhr: Die neue Straße ist fertig. Die ersten Lastkraftwagen fahren auf ihr den Hügel herauf.
17 Uhr: Das turmartige, fünf Meterhohe Wachtgebäude ist fertig. Alle Gebäudeteile aus Holz sind jetzt am richtigen Platz aufgeschichtet,, einzelnes schon zusammengefügt, die Vollendung kann erst in den nächsten Tagen kommen.
18 Uhr: das Tor der festungsartigen Umwallung ist eingefügt und wird geschlossen. Die jüdischen Polizisten nehmen davor mit geladenen Gewehren ihre Posten ein.
18:21 Uhr: Sonnenuntergang. Das elektrische Licht blitzt im neuen Dorf "Schawe Zion" auf. Der Scheinwerfer tritt in Tätigkeit. In einiger Entfernung steht eine Gruppe von Arabern. Sie reiben sich die Augen, sind ganz verblüfft und sagen: Wie ist denn das? Gestern Abend war doch hier noch freies Feld, und jetzt steht da schon ein ganzes Dorf mit Wall und Graben! Hat da der Teufel mitgeholfen?
So ist am 12. April blitzschnell ein ganzes Dort entstanden. Es ist wie eine Eroberung in Feindesland. Das nennen die Zionisten eine Landnahme."

Schon 500 Jahre vor Christi Geburt schaut der Prophet Sacharja das Wiedererstehen Babels im Land Schinear am Ende dieses Äons. Er sieht, wie ein Weib, d.h. der TREULOSES ISRAELTEIL, in einem Epha aus Palästina fortgetragen wird. Auf die Frage: Wo bringen sie das Epha hin?, bekommt er die Antwort: Ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear, dass es daselbst hingesetzt werd und bleibe an SEINEM ORT (Sach 5:1-11). WAS JE IN BABEL WAR, UND WAS JE VON BABEL AUSGING, DAS UND NOCH VIEL MEHR, WIRD IN EINER AUSGEREIFTEN WEISE IM BABEL DER ENDZEIT SEIN UND VON DIESEM BABEL AUSGEHEN IN ALLE WELT. So wie Jerusalem, trotz seiner Zerstörung, nicht aufgehört hat zu bestehen, ebenso wenig hat Babel, trotz seiner Zerstörung, völlig aufgehört zu sein, BEIDE STÄDTE WERDEN AM ENDE DIESES ÄONS NOCH EINE GROßE ROLLE SPIELEN und stehen sich in vollendetem Gegensatz gegenüber.

Wer oder was gibt uns das Recht, anderes zu meinen, als was Gott sagt? Wir glauben, dass, wenn Gott Babel sagt, Er dann auch wirklich Babel meint und nicht Rom. Wie Elia an das Kommen des Regens glaubte, trotz eines wolkenlosen Himmels, so glauben wir auf Grund der göttlichen Prophetie an die Wiederaufrichtung Babels als der Metropole des antichristlichen Weltreichs. Dabeihaben wir noch lange nicht den Glauben eines Elia aufzubringen, denn Babel besteht heute schon oder besser gesagt - noch als eine Niederlassung mit etwa 10 000 Einwohnern.

Die Geschichte Roms ist abgeschlossen. ROM, und zwar sowohl das politische als auch das päpstliche, wird abgelöst von BABEL und JERUSALEM. Das antichristliche Wesen wird nicht in Rom, sondern an seiner Geburtsstätte in Babel zur Ausgeburt kommen. Jerusalems Gegenspieler war und wird sein das Babel am Euphrat im Lande Sinear. Das HURENWEIB ist die STADT BABYLON MIT IHREN BEWOHNERN. Der Heilige Geist sagt deutlichen, dass das BABEL der Offenbarung EINE STADT sei. Würde aber dem Johannes nur eine Stadt gezeigt, so würde er einen Komplex nichtssagender Häuser und Bauten sehen. Aber ihm soll ja das WESEN charakterisiert werden, das von dieser Stadt und ihren Bewohnern ausgeht zu allen Völkern über die ganze Erde. Und das geschieht in dem Symbol, das die Bewohner als eine Hure darstellt. Das ist das Gott untreu gewordene Israel. Die Stadt ist das, was ihre Einwohner sind; diese geben ihr das Gepräge.

Gott hat Israel verworfen, unter den Fluch getan und unter die Nationen zerstreut. "Du Menschensohn,als das Haus Israel in seinem Lande wohnte und sie dasselbe mit ihrem Wandel und ihren Taten verunreinigten,dass ihr Wandel vor Mir war wie die Unreinigkeit einer Unreinen, da schüttete ich Meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götter verunreinigt hatten. Ich zerstreute sie unter die Völker, und sie wurden in die Länder zersprengt; Ich richtete sie nach ihrem Wandel und ihren Taten" (Hes 36:17-19). Aber nicht England, nicht Deutschland oder irgend sonst ein Land ist seine Heimat, sondern Palästina, das Land seiner Väter und der Verheißung.

Je fester und bewusster sich aber der Jude in den Nationen festsetzte und sich MIT IHNEN GEGEN GOTTES WILLEN VERFLOCHTEN hat, desto schwerer geht die Lösung, und desto härter sind die Mittel und Wege, die Gott gebrauchen muss, um sie wieder heraus zu bringen. Das hat Gott vorausgesehen, darum spricht Er: "Deswegen sehet, es kommen Tage, spricht der Herr, da man nicht mehr sagen wird: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus Ägypterland geführt hat, sondern: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels herausgeführt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Ländern, wohin Er sie verstoßen hat! Denn Ich will sie wieder in ihr Land führen, das Ich ihren Vätern gegeben habe. Sehet, Ich will viele FISCHER senden, spricht der Herr, die sie fischen sollen; DANACH will ich viele JÄGER senden, die sie jagen sollen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in den Felsenklüften" (Jer 16:14.16).

Die FISCHER düften die ZIONISTEN sein, die sie angeln nach Palästina. Die JÄGER aber werden die ANTISEMITEN sein, die sie hinausjagen. DOCH WEHE DEN LETZTEREN, WENN SIE ZU WEIT GEHEN UN SICH AM JUDEN VERGREIFEN! DAS BRINGT IHNEN UNWEIGERLICH GOTTES GERICHT EIN! An Deutschland wurde dies erschütternd von Gott demonstriert. "Ich war über Mein Volk so erzürnt, dass Ich Mein Erbteil entweihte und in deine Gewalt gab; aber du hast ihnen keine Barmherzigkeit erwiesen, sondern auch ihre Alten mit deinem Joch es hernach gehen würde" (Jes 47:6.7).

Fischer und Jäger werden das Volk wieder ins Land der Väter bringen; zunächst allerdings in VÖLLIG UNGEBROCHENEM "ICHWESEN", das sich NOCH MEHR STEIGERN UND IM ANTICHRISTUS SEINE SPITZE erreichen wird.

Vertreibung der Hure nach Babel

Seit der Proklamation des Zionismus durch Theodor Herzl im Jahr 1896 ist im Volke der Juden eine Sehnsucht nach dem Land der Väter erweckt worden. Spärlich begann die Rückwanderung Einzelner nach Palästina.