Das Auge - die Lampe des Leibes

Aus Bibelwissen
Version vom 27. Juli 2013, 11:45 Uhr von SY (Diskussion | Beiträge) (Der lichte Leib)

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

  • ELB Mt 6:22 - Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge klar ist (unzerteilt; d. h. ungeteilt auf das Licht gerichtet ist), so wird dein ganzer Leib licht sein;
  • ELB Mt 6:23 - wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!

Die Bedeutung des Auges

An dieser Stelle wird deutlich, welchen Stellenwert das Auge hat. Auch wenn das Auge nicht lebenswichtig ist, so wird es doch von den meisten Menschen als eines der wichtigsten Organe des menschlichen Leibes empfunden. Für die Orientierung ist das Auge von einem unschätzbaren Wert. Mit Hilfe des Auges können wir die sichtbare Welt erfassen und dadurch auch mit dankbarem Herzen die schier unendliche Vielfalt der Schöpfung Gottes bestaunen. Die Farben- und Formenvielfalt der Kreatur ist kaum erfassbar! Heute sehen wir noch viel mehr als früher! Durch die Teleskope und die Mikroskope dürfen wir ganz neue Bilder entdecken. Heute können wir Einzeller, Viren und Bakterien bestaunen, aber auch die seltsamsten Wesen der Tiefsee. Mit dem Hubble-Teleskop dürfen wir die Schönheit eines Sternennebels bestaunen und die Eleganz einer Spiralgalaxie.
Manchmal versuche ich eine Pflanze oder eine Blume zu zeichnen und dann stelle ich immer wieder fest, wie die Farben, Formen und Proportionen der Natur so viel besser sind, als alles, was wir mit unserer Fantasie erschaffen. Jeder Baum, jede Blume und jeder Grashalm hat eine ganz besondere Würde. Je älter man wird, desto mehr staunt man über die Wunder der Schöpfung. In jungen Jahren staunt man meist über die technischen Errungenschaften von uns Menschen, aber mit zunehmendem Alter faszinieren mich die Schöpfungswunder immer mehr.
Das menschliche Auge kann uns aber auch verleiten und unsere geistliche Entwicklung blockieren. Die Problematik des Auges wird uns gerade auch an verschiedenen Stellen im AT deutlich gemacht.

  • ELB Pred 1:8 - Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen. Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören.

Die Mächtigen dieser Welt und die Medien haben längst erkannt, dass das Auge unersättlich ist. Aber nicht nur das; sie haben auch erkannt, dass man mit den entsprechenden Bildern die Menschenmassen sehr gut steuern kann. Wenn man die Menschen lenken will, dann muss man in ihnen die entsprechenden Emotionen erzeugen. Dies kann man mit den Bildern fast am besten. Vielfach benutzt man Aufsehen erregende Bilder und stellt sie in einen falschen Kontext, um die Leute entsprechend zu manipulieren. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass man ein ganz tragisches Foto abgebildet hat und gleichzeitig behauptete, dass sich dieses Geschehen in einer Krisenregion ereignet hat. Später wurde dann nachgewiesen, dass dieses Bild aus einer ganz anderen Region stammt. Doch die nachträgliche Berichtigung ist längst nicht so wirksam, wie die erste Falschmeldung!
Ich denke, wir müssen uns vermehrt bewusst machen, dass Vieles nicht so ist, wie es scheint! Diese Erkenntnis ist sicher wichtig und gut! Aber auch sie kann falsch umgesetzt werden. Viele Menschen, die dies erkannt haben, sind äußerst anfällig auf die verschiedensten Verschwörungstheorien. Wer sich eingehend mit allen möglichen Verschwörungstheorien beschäftigt und sie auch noch ernst nimmt, ist dem Satan ebenfalls auf den Leim gegangen! Wir müssen nicht wissen, was die Freimaurer oder die Illuminaten planen, sondern wir müssen das wissen, was uns die Bibel über die Endzeit sagt! Wir müssen wissen, auf welche Gefahren uns die Bibel aufmerksam macht. Wir sollten z. B. erkennen, dass in der Endzeit immer mehr die Tatsache infrage gestellt wird, dass der Sohn Gottes ins Fleisch gekommen ist, dass Er gestorben und auferstanden ist und dass Er auch ganz real wiederkommen wird (nicht nur geistlich in unsere Herzen).
Für den normalen Menschen ist immer das die Realität, was er mit seinen Augen sieht. Doch die geistliche Realität sieht anders aus! Als Nebukadnezar die Stadt Babel anschaute wurde er stolz und sagte:

  • ELB Dan 4:27b - Ist das nicht das große Babel, das ich durch die Stärke meiner Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit zum königlichen Wohnsitz erbaut habe?

Rein äußerlich betrachtet hatte er nicht einmal unrecht! Durch seine Intelligenz und durch sein Organisationstalent konnte er wesentliche Teile dieser Stadt erbauen lassen. Aber die unsichtbare Realität sah anders aus. Nebukadnezar fehlte noch eine entscheidende Erkenntnis. Durch das Gericht Gottes an ihm erkannte er das Entscheidende. Vor seinem Fall wurde ihm durch Daniel prophezeit:

  • ELB Dan 4:23 - Und dass man gesagt hat, man solle den Wurzelstock des Baumes übrig lassen: dein Königtum soll dir erhalten bleiben, sobald du erkennst, dass die Himmel herrschen.

Die Herrschaft der Himmel ist aber unsichtbar! Sie kann nicht mit dem natürlichen Auge wahrgenommen werden! Die unsichtbaren Wesen herrschen letztendlich über die Erde. Auch die Geschichte Hiobs macht deutlich, dass seine Schicksalsschläge auf das Einwirken Satans zurückzuführen sind. Hinter diesem unsichtbaren Einwirken Satans stand jedoch die Zulassung Gottes!
Über dem amerikanischen Präsidenten stehen vielleicht - für die Öffentlichkeit unsichtbare - Machtmenschen, wie die Freimaurer oder die Illuminaten. Aber über ihnen stehen Engel-Fürsten, die in den meisten Fällen Satan unterstellt sind und über Satan steht Gott! Wenn wir wissen, dass die Himmel herrschen, dann ist es auch wichtig, die Hierarchie des Himmels zu kennen!
Paulus schreibt in Bezug auf das Sichtbare Folgendes:

  • WEN 2Kor 4:18 - da wir nicht auf die Sichtbaren achten, sondern auf die nicht Sichtbaren; denn die Sichtbaren sind Befristete, die nicht Sichtbaren aber Äonische.

Das, was vor Augen ist, führt sehr oft zu einer falschen Schlussfolgerung! Starke, schöne und begabte Menschen beurteilen wir oft auch als "große Menschen", währenddem wir die Schwachen und Elenden "gering" achten. Doch in den Augen Gottes ist es häufig genau umgekehrt! Daraus wird ersichtlich, dass es ein natürliches und ein geistliches Sehen gibt.

Das Auge als Symbol für geistliches Erkennen

Sowohl das natürliche, wie auch das geistliche Auge, funktioniert nur durch das Einwirken Gottes. Nur der Allmächtige ist in der Lage uns in jeder Hinsicht sehend zu machen. So lesen wir u. a. :

  • 2Mo 4:11 - Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub, sehend oder blind? Nicht ich, der HERR?
  • Jes 42:6-7 - Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen, 7 blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen [und] aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.-

Das Wort Gottes zeigt uns aber auch wie man Dinge sehen kann und sie aber trotzdem nicht erkennt:

  • Jes 6:9 - Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hören, ja, hören sollt ihr und nicht verstehen! Sehen, ja, sehen sollt ihr und nicht erkennen!

Das Volk Gottes sieht etwas und erkennt doch nicht worum es geht. Wenn ein Mensch etwas sieht und doch nicht versteht, worum es geht, dann fehlt ihm die Offenbarung des Geistes. Erst wenn der Geist Gottes die Herzen erleuchtet, kann ein Mensch die Realität Gottes sehen! Wir können nicht durch gute Argumente und durch die richtigen Worte einen Menschen "sehend" machen. Menschen können Menschen manipulieren, aber Menschen können niemals andere geistlich sehend machen. Da wo ein Mensch durch eine Predigt zum lebendigen Glauben gekommen ist, da hat immer der Geist Gottes einen Menschen erleuchtet! Durch diese Erleuchtung kann man dann die wahre geistliche Realität erkennen. Deshalb schreibt auch Paulus:

  • 2Kor 4:6 - Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis wird Licht leuchten! er [ist es], der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.

Hier wird beschrieben, was geschieht, wenn die "Augen des Herzens" erleuchtet werden. Auch Paulus erwähnt die Augen des Herzens, wenn er schreibt:

Wer die Herrlichkeit des Wesens Gottes erkannt hat, versteht auch, was der Sinn des Geistes ist. Wer den Sinn des Geistes Gottes erkannt hat - der wiederum von der göttlichen Liebe geprägt ist - ist sogar in der Lage, dem scheinbaren Ansinnen Gottes zu widersprechen, so wie dies Mose einst tat:

  • 2Mo 32:9-14 - Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. 10 Und nun lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen. 11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast? 12 Wozu sollen die Ägypter sagen: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen? Lass ab von der Glut deines Zornes und lass dich das Unheil gereuen [, das du] über dein Volk [bringen willst]! 13 Denke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und denen du gesagt hast: Ich will eure Nachkommen [so] zahlreich machen wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, von dem ich gesagt habe: "ich werde [es] euren Nachkommen geben", das werden sie für ewig in Besitz nehmen. 14 Da gereute den HERRN das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun.

Das klare Auge

Was sind nun die Eigenschaften eines klaren Auges und wie bekommen wir ein klares Auge?

  • ELB Mt 6:22 - Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge klar ist (unzerteilt; d. h. ungeteilt auf das Licht gerichtet ist), so wird dein ganzer Leib licht sein;

Die Fußnote und die Übersetzung der DaBhaR-Übersetzung (DBR) dazu ist sehr aufschlussreich. Ein "unzerteiltes Auge", ein Auge das ungeteilt auf das Licht ausgerichtet ist, ist auch ein Auge, dass alle anderen Teile eines Wesens Licht werden lässt. Es ist davon auszugehen, dass ein ungeteiltes Herz auch ein ungeteiltes Auge zur Folge hat. Nur von wenigen Menschen lesen wir in der Bibel, dass sie ein ungeteiltes Herz hatten. Es waren dies David (1Kö 11:4), Asa (1Kö 15:14) und Hiskia sagte zu Gott, dass er Ihm mit ungeteiltem Herzen gedient hatte (2Kö 20:3). Ich denke, dass wir hier von einer Wechselwirkung sprechen können:

Das ungeteilte Herz bewirkt ein ungeteiltes Auge und das ungeteilte Auge festigt das ungeteilte Herz!

Wir dürfen uns also immer wieder die Frage stellen: "Haben wir unser Herz ganz dem Herrn Jesus geschenkt?" Wenn dies geschehen ist, dann werden wir auch unseren Blick ganz auf das Licht "Jesus Christus" werfen. Dieser "Aufblick" hat ja dann eine totale Verwandlung zur Folge. Wir werden in Sein Bild verwandelt (2Kor 3:18). Das ungeteilte Herz hat auch eine ganz große Verheißung:

  • 2Chr 16:9a - Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn (o. vollkommen zu ihm) gerichtet ist.

Die vollkommene und ungeteilte Ausrichtung auf den Herrn bewirkt, dass der Herr uns treu beisteht! Die Auswirkungen des Gott-Anschauens sind einmalig:

  1. Der Herr steht uns treu bei
  2. Wir werden in Sein Bild verwandelt und darum wird auch der ganze Leib Licht
  3. Das Herz wird ruhig und gelassen
  4. Man weiß sich in Sicherheit und ist vollkommen geborgen
  5. Wer Jesus anschaut, kann alle Probleme überwinden, so wie Petrus, der im Blick auf Jesus über das Wasser gehen konnte (Mt 14:28-29)

Auch Hiob hatte vermutlich ein ungeteiltes Auge, als er schrieb:

  • ELB Hi 31:1 - Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau lüstern blicken sollen?

Hiob war so auf seinen Gott ausgerichtet, dass er mit seinen Augen einen Bund, resp. eine Vereinbarung schloss! Hiob wollte nicht Dinge anschauen, die seine Gedankenwelt verunreinigte. Er sah die Gefahr, in Gedanken einen Ehebruch zu begehen und deshalb schloss er mit seinen Augen einen Bund. Wie aber hatte er das umgesetzt? Hatte er keiner jungen Frau mehr in Gesicht geschaut? Wendete er jedes Mal sein Gesicht weg, wenn dann eine Frau vor ihm stand oder gab es damals auch Burka’s, so dass er keine Jungfrau anschauen musste? Offensichtlich bestand für Hiob die Möglichkeit, eine Jungfrau lüstern anzuschauen, was eher darauf schließen lässt, dass es damals keine oder nur vereinzelte Burka's gab. Ich glaube Hiob kam mit Jungfrauen in Kontakt und ich glaube auch, dass er sie angeschaut hat. Aber er hat sie nicht lüstern angeschaut, d. h. ohne einen ehebrecherischen Gedanken. Wie aber kann man so etwas? Ein weiser Mann gab einem Jüngling einmal folgenden Rat:

Wenn du eine schöne Frau siehst, dann schau sie an und danke Gott dafür, wie schön Er die Menschen gemacht hat und segne diese Frau im Namen Jesu, denn sehr schöne Frauen haben es meist nicht leichter, einen wirklich guten Mann zu finden und sie haben oft auch das Problem, zu sehr auf ihr Aussehen zu vertrauen, statt auf Gott, den Geber aller guten Gaben!

Wenn man eine schöne Frau im Namen Jesu segnet, dann wünscht man ihr das Beste aus der Sicht Gottes und keinen Ehebruch, der sie ins Unglück stürzt! Wer einen schönen Menschen segnet, steht viel weniger in der Gefahr, diesen „lüstern“ anzuschauen. Er überwindet das Böse mit Gutem!

Der lichte Leib

Ein Auge, das ganz auf das Licht (Jesus Christus) ausgerichtet ist, erleuchtet den ganzen Leib. Dabei stellt sich natürlich die Frage, was Jesus damit genau gemeint hat? Ist damit unser irdischer Leib gemeint oder sprach Jesus hier von einem geistlichen Leib? Der "lichte Leib" ist auf jeden Fall ein Leib, der mit göttlichem Licht erfüllt ist. Das Licht steht ja in einem engen Zusammenhang mit dem Leben! So schreibt Johannes in seinem Evangelium:

  • Joh 1:4 - In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Eine Eigenschaft des göttlichen Lebens ist die Tatsache, dass es voll Licht ist! Das Licht wiederum macht alles sichtbar. Wer im Licht steht, steht auch in der Wahrheit! Wer in der Wahrheit steht, gibt nicht mehr vor, etwas anderes zu sein, als er ist! Wer im Licht und somit in der Wahrheit steht, bekennt ganz klar, dass er ein begnadeter Sünder ist. Wer mit göttlichem Licht erfüllt ist, weiß, dass er nicht besser als andere Menschen ist, aber er weiß auch, dass er von Gott in Seiner Gnade mit allem beschenkt ist. Das Auge, das in das göttliche Licht schaut, erkennt seine absolute Verlorenheit und gleichzeitig darf es aber auch die Liebe Gottes sehen, die sich unser erbarmt! Es erkennt: "Aus mir selbst bin ich ein Nichts, ein unnützer Sklave (Lk 17:10), aber durch die Gnade Gottes darf ich ein Sohn Gottes sein (Gal 3:26).
Als Jesaja in den Himmel schauen durfte, erkannte er augenblicklich seine Nichtigkeit:

  • Jes 6:5-7 - Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. 6 Da flog einer der Seraphim zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. 7 Und er berührte [damit] meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.

Wer den Herrn sieht, erkennt auch seine eigene Bedeutungslosigkeit und die Notwendigkeit, von Sünde und Schuld befreit zu werden. Nur die feurige Glut der Liebe Gottes kann uns wirklich reinigen! Nicht zuletzt deshalb lesen wir im Lied der Lieder:

  • Hl 8:6-7 - "Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol die Leidenschaft. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs. 7 Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort. Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten".

Ein klares Auge, d. h. ein Auge das nur auf das Licht ausgerichtet ist, erleuchtet den Leib, so dass alles offenbar und sichtbar wird! Gleichzeitig wird aber auch alles gereinigt. Darum schreibt Johannes auch:

  • 1Jo 1:9 - Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Wer seine Sünden nicht mehr verbirgt, sondern sie bekennt und ans Licht bringt, erfährt Vergebung und Reinigung. Durch das ungeteilte Auge wird der ganze Leib licht. Infolgedessen wird auch der Leib mit göttlichem Leben erfüllt. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass durch das ununterbrochene Anschauen unseres Herrn Jesus Christus, in erster Linie unser inwendig neuer Mensch immer mehr wächst, weil er sich immer mehr vom Leben und Licht des Herrn füllen lässt. Vermutlich wird durch das ungeteilte "Auge des Herzens", der geistliche Leib voll göttlichen Lichts.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch unseren irdischen Leib nicht ganz ausklammern! Ein christuszentriertes Leben wirkt sich auch positiv auf den irdischen Leib aus. Wer mit Heiligem Geist erfüllt ist, hat Vergebung, erlebt den göttlichen Frieden und erfährt durch das Gottvertrauen auch eine tiefe Gelassenheit. Dies alles wirkt sich auch positiv auf den irdischen Leib aus! Immer wieder kommt es dadurch auch zu einer körperlichen Heilung. Trotzdem wäre die Annahme, dass ein christuszentriertes Leben immer auch ein bleibendes körperliches Wohlbefinden zur Folge hat, völlig verfehlt! Der Gesamtkontext der Bibel macht unmissverständlich deutlich, dass wir immer wieder auch mit körperlichen und seelischen Beschwerden konfrontiert werden. David litt zeitweise an Depressionen. Dies kann man besonders dann erkennen, wenn man alle seine Psalmen genauer unter die Lupe nimmt (z. B. Ps 13 / Ps 22 u. a.). Paulus hatte einen Stachel im Fleisch (2Kor 12:7) und Elisa starb an einer Krankheit (2Kö 13:14) usw.

Das böse Auge und der finstere Leib

Der Gegensatz zum ungeteilten Auge ist das böse Auge. Es versucht anfänglich vielleicht auch Gott zu dienen, aber gleichzeitig will es auch dem Mammon dienen und dadurch kommt es immer mehr in die Klauen des Mammon!

Das griech. Wort, das hier mit "böse" übersetzt wird, lautet ponēros (+4190) und leitet sich von ponos (+4192) ab. Ponos beinhaltet "Pein", "Mühe" und "Schmerz". In ponos ist auch das Wort penes (+3993) enthalten. Dieses wiederum beinhaltet ein "Arm-" oder "Bedürftig-Sein". In diesem Zustand muss man z. B. für ein Tagegeld schuften. Das "böse Auge" ist eine Auge, das nicht auf Gott schaut und dadurch hat der Mensch kein gesundes Gottvertrauen. Die Folge davon ist Armut, Bedürftigkeit und ein Herz, das voller Sorge ist (auch materiell reiche Leute können völlig arm sein). Es schuftet für ein Tagegeld und leidet Pein, weil es denkt, nur auf sich selbst vertrauen zu können. Man sieht den Geber aller guten Gaben nicht und ist dadurch in der Finsternis. Ein solches Herz denkt: "Es kommt nur auf mich an! Wenn ich nicht für mich sorge, dann sorgt niemand für mich!" Dieses Pseudowissen flüstert uns der Mammon (der Geldgötze) ein. Solange wir von diesem Pseudowissen geprägt sind, solange werden wir dem Mammon dienen und solange wird auch unser Leib finster sein!
Ein vom Unglauben geprägtes "Herzens-Auge" sieht das wahre Licht (Jesus Christus) nicht und wandelt deshalb auch in der Finsternis. Der Leib ist dadurch auch finster! Die Sorgen und der daraus immer stärker zunehmende Egoismus breiten sich in unserer Seele wie Krebsgeschwür aus. Es entsteht eine Bitterkeit, die oft mit Neid und Missgunst einhergehen. Und diese Dinge bewirken dann Unversöhnlichkeit und dadurch kommt es auch zu einer fehlenden Bereitschaft seinem Nächsten zu vergeben. Ein solcher Zustand macht die Seele krank und eine kranke Seele bewirkt früher oder später auch einen kranken Leib. Viele körperliche Krankheiten - aber nicht alle - sind auf eine kranke Seele zurückzuführen. Wir müssen aber auch wissen, dass nicht jeder kranke Körper auch eine kranke Seele hat und nicht jedes Leid ist wegen einer Sünde entstanden! Wenn es um Leiden geht, dann ist es sehr wichtig, dass wir die unterschiedlichen Leidensarten erkennen. Wenn unsere Mitmenschen leiden und wir ihnen helfen möchten, dann brauchen wir Weisheit und in etlichen Fällen auch die prophetische Gabe, um erkennen zu können, um welche Art von Leiden es sich handelt (mehr dazu: Siehe hier!). Erst wenn man erkannt hat, um welche Art des Leidens es sich handelt, weiß man auch, für was man beten soll.
Es gibt nichts Besseres für uns, als der ungeteilte Blick auf Jesus! Wer Ihn anschaut, wird in Sein Bild verwandelt und kommt zur Ruhe. Durch den Blick auf Ihn werden wir ganz heil! Auch wenn das irdische Zelt abgebrochen wird, d. h. wenn unser Körper stirbt, so werden wir eine neue Behausung bekommen (einen neuen Leib) und dann werden wir nach Geist, Seele und Leib heil sein.

  • 2Kor 5:1-5 5 Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln. 2 Denn in diesem freilich seufzen wir und sehnen uns danach, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden, 3 insofern wir ja bekleidet, nicht nackt befunden werden. 4 Denn wir freilich, die in dem Zelt sind, seufzen beschwert, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. 5 Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat.