6. Gesicht im Himmel

Aus Bibelwissen
Version vom 12. November 2019, 17:24 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (Ein gläsernes Meer)

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
5. Gesicht auf Erden (Offb 14:6-20)

6. Gesicht im Himmel

Offb 15:1-8

Sieben Engel und die letzten Plagen

Offb 15:1: Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar, sieben Engel, welche die siben letzten Plagen hatten, denn mit denselben ist der Zorn Gottes vollendet.
Es ist das dritte und letzte Zeichen im Himmel. Die beiden anderen sind in Offb 12:1 und Offb 12:3 beschrieben. Dass es ein "ZEICHEN" ist, besagt, dass es nicht wörtlich genommen werden darf (das gläserne Meer). Darum heißt es später auch: ich sah ETWAS WIE ein gläsernes Meer.

In großer Langmut hat Gott getragen die Gefäße des Zornes (Offb 9:22). Was von Gott erkannt werden kann, ist auch ihnen offenbar gewesen, da Gott es ihnen geoffenbart hat; denn Sein unsichtbares Wesen, das ist Seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, also dass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie Ihn doch nicht als Gott gepriesen und Ihm auch nicht gedankt, sondern wurden eitel in ihren Gedanken, und so hat sich ihr unverständiges Herz verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden" (Röm 1:19-22). Jetzt ist das Maß der Sünden Israels und der ganzen Menschheit voll. Die Zeit ist erfüllt, dass sich "Gottes Zorn vom Himmel OFFENBART über alles gottlose Wesen udn Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufgehalten haben" (Röm 1:18). Darum wird auch jetzt endlich SeineAbsicht ausgeführt, Seinen Zorn zu erzeigen undSeine Macht kundzutun, Seinen Zorn zu vollenden.

Aber Sein Zorn ist nicht wie eines sündigen Menschen Zorn, der in seinem von der Hölle entzündeten Zorn nur schaden und vernichten will. "Des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist" (Jak 1:20). Wenn der "Heilige" Seinen Zorn entbrennen lässt, dann will Er nur alles Unreine und alles ungöttliche Wesen verzehren, das der Offenbarung und Mitteilung Seiner Liebe hinderlich ist. Nie sind Seine Gerichte das Letzte, der Abschluss. Stets sind sie nur Mittel zu höherem Zweck und Ziel. Er selbst spricht: "Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit werde Ich dich sammeln. In überwallendem Zorn habe Ich einen Augenblick Mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will Ich Mich über dich erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser (Jes 54:7.8). "Denn Ich hadere nicht ewig und zürne nicht ohne Ende; ihr Geist würde ja vor Mir verschmachten und die Seelen, die Ich selbst geschaffen habe" (Jes 57:16).

Wiederbringung aller Kreatur

Alle Gottesgerichte zielen hin auf den äußeren und inneren Zerbruch des Widerstrebenden. Sie zielen nicht nur darauf hin, sie führen den Zerbruch auch herbei, und müsste es dauern bis zum "Halljahr-Jartausend". Was bis zum "Sabbat-Jahrtausend" (dem 1000jährigen Reich) an Israel erreicht wird, das wird bis zum "Halljahr-Jahrtausend" an aller Kreatur erreicht werden. Von Israel aber steht geschrieben: "Und sie werden auf Mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um Ihn klagen, wie man klagt, um einen einzigen Sohn,und werden sich um Ihn betrügen, wie man sich betrübt um einen Erstgeborenen. An jenem Tage wird die Klage groß sein zu Jerusalem" (Sach 12:10.11). Das ist der Tag der das ganze Volk umfassenden Nationalbuße Israels, vor Beginn des 1000jährigen Sabbatreiches. Und also wird das ganze Israel (Israel als Volksganzes) gerettet, wie geschrieben steht: "Der Erlöser wird aus Zion kommen und von Jakob abwenden die Ungerechtigkeiten" (Röm 11:29). "Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Rettung sein, wie der Herr versprochen hat" (Joe 3:5).

Was MANCHE Widerstrebende schattenhaft schon in ihrem Leibesleben erfahren haben, das werden ALLE Widerstrebenden in Vollerfüllung erleben im Halljahr-Jahrtausend: "Die Bewohner der Finsternis und des Todesschattens gefesselt in Elend und Eisen, weil sie den Geboten Gottes widerstrebt und den Rat des Höchsten verachtet haben, so dass Er ihr Herz durch Strafe beugte, dass sie dalagen, und kein Helfer war da - da schrieen sie zum Herrn in ihrer Bedrängnis, und Er rettete sie aus ihren Ängsten und führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten und zerriss ihre Fesseln: Die sollen dem Herrn danken für Seine Gnade und für Seine Wundertaten an den Menschenkindern, dass Er eherne Türen zerbricht und eiserne Tiegel zerschlägt" (Ps 107:10-16). SO ENDEN ALLE GERICHTE GOTTES. Dafür garantiert er selbst, denn Er spricht: "Ich habe bei Mir selbst geschworen, aus Meinem Munde ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen und, es wird nicht leer zurückkommen: Mir soll sich beugen jedes Knie und jede Zunge schwören: Wahrlich, im HERRN HABE ich, wird man sagen, FÜLLE VON GERECHTIGKEIT und Stärke" (Jes 45:23.24). "Zu Ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden alle, die wider Ihn entbrannt waren" (ebenda). Beschämt werden sie vor Ihm stehen, weil Er ihr Widerstreben - durch Gerichte hindurch - mit einer Fülle von Gerechtigkeit lohnt. Das ist Gottes Art. So besiegt ER Seine Widersacher, indem Er sie zu Seinen Freunden macht. Und so vergilt ER Böses mit Gutem, mit der Füller des Vollkommenen - Seiner eigenen Gerechtigkeit.

Er hat es geschworen. Wer will Ihn durch Unglauben zu einem Meineidigen stempeln? Wer es tut, ist nicht besser als die, welche wider Ihn haderten. Und auch ein solcher wird sich schämen müssen vor Seinem Angesicht, denn die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht (oder: triumphiert über das Gericht)" (Ja 2:13). . Gemäß diesem göttlichen Gericht übergibt Paulus den unbußfertigen Sünder dem Satan zum VERDERBEN des FLEISCHES, auf dass der GEIST GERETTET werde am Tage des Herrn Jesu (1Kor 5:5).

Das also ist Sinn, Zweck und Ziel auch der Zornschalengerichte.

Sieben Engel haben die sieben letzten Plagen. Das sind die letzten furchtbarsten Gerichte und Ereignisse, die je über die Erde gekommen sind und kommen werden. Es ist die letzte Stunde vom "Tag des Herrn". Mit diesen Gerichtsplagen ist der heilige Zorn Gottes, der auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet ist, zielmäßig vollendet.

Während die teuflische Dreieinigkeit und die ihr huldigende gottlose Menschheit die Getreuen des Herrn quälen, ergießen sich über jene die Zornschalengerichte des heiligen Gottes.

Das gläserne Meer

Offb 15:2a: Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt.
Als Mose vom Herrn den Auftrag bekam, das "Heiligtum" herzustellen und aufzurichten, sprach Er zu Mose: "Durchaus, wie Ich dir ein VORBILD der WOHNUNG und ALLER ihrer GERÄTE zeigen werde, also sollst ihr es machen" (2Mo 29:40; 2Mo 26:30)-

So ist also die ganze Stiftshütte, Vorhof mit ehernem Brandopferaltar und WASCHBECKEN, Heiliges mit goldenem Rauchopferaltar, goldenem Leuchter und dem Schaubrottisch, auch das Allerheiligste mit Bundeslade ein ABBILD und SCHATTEN des HIMMLISCHEN (Hebr 8:5; Hebr 9:23).

Über der Bundeslade mit dem Sühnedeckel oder Gnadenstuhl, inmitten der beiden Cherubim, thronte Jehova . Die Bundeslade war also das Abbild des THRONES JEHOVAS auf Erden.

Seit dem Opfertod unseres Herrn Jesu ist der Vorhang, der das Heilige und Allerheiligste voneinander trennte, zerrissen (Hebr 10:19.20). Beide sind seither EIN Heiliges. Weil das Irdische das Abbild des Himmlischen ist, so kann jetzt auch das Irdische Aufschluss geben über das Himmlische. Der Vorhang war das Abbild des Fleisches Jesu.

Immer bestrebt, das Wort Gottes durch das Wort Gottes selbst zu erläutern, sind wir auf nachstehende Linien geführt worden.

Nach Offb 4:6 ist das Gebilde, das da ist WIE ein GLÄSSERNES MEER oder gleich wie Kristall, vor DEM THRON JEHOVAS, also VOR DEM HEILIGEN (naos) VOR dem TEMPEL (Offb 11:1). An dieser Stelle befand sich im irdischen Heiligtum das WASCHBECKEN. Mose erhielt vom Herrn den Befehl, ein ehernes Becken zu machen mit einem ehernen Gestell zum Waschen,und er musste es aufstellen zwischen der Stiftshütte und dem Altar und Wasser herein tun, damit Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße darin zu waschen (2Mo 40:30.31). Wenn sie in die Stiftshütte gehen wollten, mussten sie sich zuvor MIT WASSER WASCHEN, DAMIT SIE NICHT STARBEN, desgleichen, wenn sie zum Altar nahten, um zu dienen, anzuzünden den Feuerofen des Herrn (2Mo 30:17-21), "Und er machte das BECKEN von Erz und ein Gestell auch von Erz, AUS DEN SPIEGELN DER DIENENDEN WEIBER, die vor der Tür der Stiftshütte Dienst taten." Es waren eherne Spiegel, aber so KLAR WIE GLAS. Wer sich darin wusch, musste sich sehen, wie er war. Da blieb keine Unreinigkeit verborgen.

Zum Tempel, den Salomo bauen musste, hat sein Vater David vom Herrn selbst den ganzen Plan geoffenbart bekommen, gleichwie einst Mose zur Stiftshütte (1Chr 28:11.12.18). Er gab diese Plan Salomo und sprach: "sei stark und fest und führe es aus.... alles nach der Vorschrift des Herrn, Er hat mich unterwiesen in der Ausführung des ganzen Planes" (1Chr 28:19.20). Danach machte Salomo u. a. auch das GEGOSSENE MEER, zehn Ellen weit von einem Rand zum anderen und ringsum, und fünf Ellen hoch, und eine Messschnur von 30 Ellen umfassend (2Chr 4:2.5). Er fasste 3000 Bath Wasser, das sind über 1000 Hektoliter = 100 000 Liter.

Nimmt man diese beiden Beschreibungen der Abbilder des Himmlischen zusammen, dann ergibt sich deutlich ein Gebilde "WIE ein GLÄSERNES MEER, gleich Kristall, vor dem Thron."

Welchem Zweck dienten nun die Abbilder des Himmlischen?

Aaron und seine Söhne, die auserwählte Priesterschaft, die Diener am Heiligtum Gottes, mussten ihre Hände und Füße in DIESEM Wasser waschen, so oft sie in diei Stiftshütte hineingingen, um Gott zu dienen, UND so oft sie aus der Stiftshütte heraustraten, um am Brandopferaltar Gott und den Menschen zugleich zu dienen, wenn sie den Feuerofen des Herrn anzündeten. Diese Waschungen mussten geschehen, DAMIT SIE NICHT STARBEN (vgl. 2Mo 30:19.20).

Es geht also dabei um die Reinigung. In der Schatten-Gesetzeshaushaltung waren es Waschungen und Verordnungen, die das Fleisch betrafen und die auferlegt sind bis auf die Zeit der Zurechtbringung (Hebr 9:10). Diese aber können den, der den Gottesdienst verrichtet, nicht vollkommen machen, wie es das Gewissen verlangt. Nun aber IN CHRISTO das Wesen und und die Erfüllung aller Gottesgedanken Wirklichkeit geworden ist, "haben wir FREUDIGKEIT zum EINGANG in das Heiligtum DURCH DAS BLUT JESU, welchen (Eingang) Er für uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg DURCH DEN VORHANG HINDURCH, DAS IST SEIN FLEISCH" (Hebr 10:19.20). Das teure Blut Jesu ist das Grundelement unserer Gemeinschaft mit Gott im Allerheiligsten.

Aber es ist nicht das einzige, was dazu nötig ist, denn der heilige Geist bezeugt weiter: " So lasset uns hinzutreten mit wahrhaftigem herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die herzen besprengt und los vom bösen Gewissen und den LEIB GEWASCHEN MIT REINEM WASSER" (Hebr 10:22).

Also auch in der Glaubens-Geistes-Haushaltung, die zur Vollkommenheit in Christo führt, ist NEBEN der Reinigung durchs Blut auch noch eine Reinigung des Leibes mit reinem Wasser erforderlich, DAMIT MAN NICHT STERBE. Besprengt mit dem Blute Christi und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser, anders tritt keiner ins Allerheiligste, denn sonst müsste er sterben. Es ist klar, dass damit kein irdisches Wasser gemeint ist. Denn auf einer gefallenen, sündendurchdrängten und fluchbeladenen Erde gibt es kein reines Wasser, das eine Reinigung von Sünden und Befleckungen bewirken könnte.

Was für ein Wasser meint dann das Wort Gottes?

Paulus schreibt von der Gemeine, die da ist Sein Leib, dass Christus sie geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben, auf dass Er sie heiligte, nachdem ER sie GEREINIGT hat durch das Wasserbad im Wort (Eph 5:25.26). Hier ist klar bezeugt, dass das reinigende Wasser das Wort Gottes ist. Im Titusbrief wird es ein Bad der Wiedergeburt genannt (Tit 3:5). Zu Nikodemus sagt der Heiland: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, so jemand nicht geboren wird aus WASSER (= Wort) und Geist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Joh 3:5). Und Jakobus schreibt: "Nach Seinem Willen hat Er uns geboren durch das Wort der Wahrheit, damit wir wären Erstlinge Seiner Kreatur" (Jak 1:18); ebenso 1Petr 1:23). Die Wiedergeburt kommt also zustande durch das 2WORT DER WAHRHEIT, DAS IST DAS WASSER, und den Heiligen Geist, die Gotteskraft aus der Höhe, mit der uns alles geschenkt ist, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient (2Petr 1:3).

Als der Herr Jesus zu Seinen Jüngern von der Reinigung der Reben redete (damit sie mehr Frucht brächten), sagte Er zu ihnen "Ihr seid schon REIN um des WORTES willen, das Ich zu euch geredet habe" (Joh 15:3). Damit bezeugt Er selbst die REINIGENDE Kraft SEINES Wortes. Dieses Wort ist ein Richter (Durchdringer und Zurechtbringer) der Gedanken und Sinne des Herzens (Hebr 4:12).

Jakobus aber sagt, dass das Wort Gottes ein untrüglicher SPIEGEL sei: "Wer ein HÖRER des Wortes ist und kein geburtsmäßiger Hervorbringer (des Wortes), der gleicht einem Manne, der sein leibliches Angesicht im SPIEGEL beschaut; nachdem er sich betrachtet hat, geht er davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war" (Jak 1:23.24). Er weicht der REINIGENDEN Kraft des WORTES aus. Hier haben wir WASSER (= Wort) und SPIEGEL (= Waschbecken) beieinander.

Wer anders aber ist das Wort (der logos), als unser Herr Jesus selbst? "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort" (Joh 1:1).

Im Wort ist Er uns offenbart. Da schauen wir Seine Herrlichkeit, an der sich unser Glaube entzündet (Joh 1:14). Und Ihn anschauend werden wir durchrichtet, DURCHGEREINIGT und verwandelt in dasselbe Bild, in Seine fleckenlose Reinheit und Vollkommenheit, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2Kor 3:18).

Wer sich im GESCHRIEBENEN WORT NUR seine Unreinheit, Sündhaftigkeit und Verdorbenheit aufdecken lässt, der muss verzweifeln. Wer sich aber im Wort Ihn und das von Ihm für uns erworbene Heil zeigen lässt und es glaubend in sich aufnimmt, der erfährt Reinigung und Heiligung.

So werden wir, wie die auserwählten Priester, tüchtig gemacht, Ihm zu dienen in heiligem Schmuck (Ps 110:3). Alle Reinigung von toten Werken geschieht, um tüchtig zu machen, zu DIENEN dem lebendigen Gott (Hebr 9:14; 1Thes 1:9).

Solange wir aber diesen heiligen Priesterdienst noch im Fleischesleib tun müssen, gibt es auch immer wieder Verunreinigungen und Befleckungen. Darum bedürfen wir der immerwährenden Reinigung im Wasserbad des Wortes und im Blut, damit das Geistesleben in un nicht erstirbt. Der Geist, das Wasser und Blut gehören zusammen (1Jo 5:8).

Doch können diese Befleckungen an unserem grundmäßigen Gnadenstand nicht ändern, wenn wir in der Reinigung des Wortes bleiben. Der Heiland sagt zu Petrus: "Wer gewaschen ist, braucht nur die Füße zu waschen, so ist er ganz rein" (Joh 13:10).

Die Tierüberwinder

Offb 15:2b: Und ich sah die, welche das Tier und sein Bild und die Zahl seines Namens überwunden hatten, an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes.
In der in der Trübsal, der großen, erprobt und als Sieger bewährt, stehen sie nun am gläsernen Meer. Was mögen sein jener Zeit auf Erden gefleht und geschrieen haben, gleich der bittenden Witwe (Lk 18:1-8). Ob es dabei ganz ohne Befleckungen abging? Ob sie noch der Reinigung der Füße bedürfen, um von nun an in göttlicher vollmacht und ohne sich je noch einmal zu beflecken, ihres königlich-priesterlichen Dienstes zu warten? "Und sie hatten Harfen Gottes". Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf, lasset den Lobgesang hören!

Johannes darf im voraus den Sieg und die am Ziel angekommenen Sieger schauen, noch EHE sie durch das Martyrium gehen. Das ist Gottes art, den Menschen zu begegnen. Zuerst ist Gottes Art, den Menschen zu begegnen. Zuerst zeigt Er ihnen das herrliche Ziel, damit es sie innerlich reize, locke und ziehe. Der Reiz der Herrlichkeit ist die Triebkraft, zu sagen nach dem vorgestecktem Ziel. Danach zeigt Er den dornenbestreuten Leidensweg zum Ziel. "Nun aber ist's offenbar, dass dieser Zeit Leiden nicht der Rede wert sind gegenüber der Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbart werden" (Röm 8:18).

Offb 15:3: Und sie singen das Lied des Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, o Herr, Gott Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege; Du König, der Völker!
Das Lied Moses, des Knechtes, steht 5Mo 31:19-22 und Offb 32. (bitte nachlesen). In 5Mo 31:29 steht deutlich geschrieben, dass dieses Lied seine Erfüllung finden wird am Ende der Tage.

Dieses Lied ist eine Offenbarung Gottes, die in einzigartigen Weise bezeugt, dass Gott alle Dinge wohlbekannt sind, dass aber auch Sein Liebesplan UNERSCHÜTTERLICH zu dem von Ihm selbst gesteckten Ziel hinausgeführt wird. Er hat das Verhalten Israels im voraus klar bezeugt. Er sah dessen Ungehorsam und Sünde und sein Widerstreben. Aber das hindert Ihn nicht, Seinen Plan mit diesem Volk hinauszuführen. "Was Er sich vorgenommen. und was Er haben will, das muss doch endlich kommen zu Seinem Zweck und Ziel". Was Er verheißen hat, das muss und wird Er auch ganz gewiss erfüllen. Seine Verheißungen sind realer als die Sünden der Menschen. Des Menschen Sünde kann die Erfüllung der Verheißung verzögern, aber nicht verhindern. Zwar muss der Mensch die Folgen seines Ungehorsams und Unglaubens tragen und auskosten. Aber am Ende der Reichgottesgeschichte steht nicht die Sünde mit ihren Folgen, sondern die Erfüllung Seiner Verheißungen, der Sieg Gottes und des Lammes.

Die Gläubigen und Frommen jener Tage werden sich viel mit der Offenbarung Jesu Christi beschäftigen (Offb 1:1). Wenn sie dann darin den Ausgang aus aller Not und allem Leiden, dazu den Lob- und Siegesgesang der Überwinder lesen, dann wird sich auch das Lied des Moses und des Lammes als ein innerlich frei und froh machendes Wort, als ein lebendiges, innerlich reinigendes Wasser erweisen. Dann werden sie gewiss, vielleicht unter Tränen aber in lebendigem Glauben, "Gott danksagen ALLEZEIT UND FÜR ALLES" . Sie werden Gott Dank opfern, weil Paulus und Silas im Gefängnis und viele andere Märtyrer vor ihnen. ER gibt ja Loblieder in der Nacht (Hi 35:10). Sie wissen ja, dass Seine Wege gerecht und wahrhaftig sind; auch der Weg, den Er sie geführt hat (5Mo 32:4 lesen).

Weil sie das hier unten im Glaubensgehorsam geübt haben, können und dürfen sie es am gläsernen mehr in voller Klarheit fortsetzen.

Offb 15:4: Wer sollte Dich nicht fürchten, Herr, und Deinen Namen preisen? Denn Du bist allein heilig. Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor Dir; denn Dein Gerichte sind offenbar geworden.
Das ist das Lied DES Lammes. Sie singen ja nicht das Lied VOM Lamme, von dem, was Er getan, sondern das Lied DES LAMMES. Der Herr (Jehova), Gott (Elohim), der Allmächtige (El Schadai), der König der Völker, der allein Heilige, kommt durch durch Seine gerechten Gerichte zu Seinem vollen Recht an allen Völkern. Er wollt sie 2000 Jahre lang durch Güte zur Buße leiten. Sie wollten aber nicht. Jetzt tut Er es durch Gerichte. Das Lamm hat in Seinem Opfer den Grund gelegt, dass auch die Gerichte eine positive und bleibend Frucht schaffen werden. "Alle Völker werden kommen und vor Dir, Herr, anbeten und Deinem Namen Ehre geben" (Ps 86:9). "Jehova hat vom Himmel zur Erde geblickt, dass Er höre das Seufzen der Gefangenen und losmache die Kinder des Todes, auf dass sie zu Zion den Ruhm des Herrn erzählen und Sein Lob zu Jerusalem, wenn die Völker miteinander zusammenkommen und die Königreiche, dem Herrn zu dienen" (Ps 102:20-23).

Der Tempel wird geöffnet

Offb 15: 5-7: Und nach diesem