4Mo 11-

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Kommentar zu 4. Mose 1

Von Daniel Muhl

IN BEARBEITUNG !

Wenn man das ganze Kapitel aus Numeri 11 gelesen hat, hat man den Eindruck, dass bei allen Beteiligten die Nerven blank lagen: Das Volk murrte wieder einmal mehr und befand sich im ständigen Klagemodus. Da entbrannte der Zorn des HERRN, woraufhin Mose zum x-ten Mal Fürbitte tat. Obwohl das Volk in der Wüste keinen Hunger litt, war es unzufrieden und undankbar! Es sehnte sich nach den vergangenen Gaumenfreuden und verfiel in großes Selbstmitleid. Danach entbrannte der Zorn des HERRN erneut, und zwar heftig! Auch die Geduld des HERRN schien an ihre Grenzen gelangt zu sein. In dieser Situation fühlte sich Mose vermutlich so sehr "zwischen Hammer und Amboss", dass er auch an das Ende seiner Kräfte kam! In diesem Zustand wünschte sich Mose, Gott würde ihn umbringen, damit er endlich von dieser "unerträglichen Last" - ein ganzes Volk zu tragen - befreit werden konnte. Nachdem der HERR Mose mit siebzig Ältesten unterstützte, kündigte Er auch Fleisch im Überfluss an. Mose konnte sich nicht vorstellen, wie so etwas zustande kommen sollte. Als Unterstützung bekam Mose siebzig Älteste, die prophezeiten, und es gab zwei, die das im Lager taten, anstatt, wie angewiesen, um das Zelt der Begegnung. Josua dachte, dass hier wieder etwas schief läuft und bat Mose, diese zurückzuhalten! Als die Wachteln kamen, stürzten sich die Israeliten voller Gier auf das Fleisch, so dass der Zorn des HERRN ein drittes Mal entbrannte und viele umkamen! Die Gräber, die ausgehoben wurden, nannte man Kibrot-Hattaawa ("Lustgräber", "Gräber der Gier" oder "Gräber des Verlangens").


Klage des Volkes, Feuer des HERRN und die Fürbitte des Mose

Verse 1-3

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✏️ Kommentare aus Biblebub - 4Mo 11
✏️ Kommentar zu 4. Mose 11 (D. Muhl)
📕 Folgenschwerer Unglaube - 4Mo 14:11.22.23.30 (H. Schumacher)

ELB 4Mo 11:1 Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es böse in den Ohren des HERRN. Und als der HERR es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Rand des Lagers.
ELB 4Mo 11:2 Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer.
ELB 4Mo 11:3 Und man gab diesem Ort den Namen Tabera, weil ein Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte.

Klagen → Feuer → Geschrei → Gebet → Beruhigung

Immer wiederkehrendes Klagen ist Ausdruck von Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Praktisch gibt es immer etwas, das man nicht hat oder das nicht optimal ist. Wir Menschen neigen leider dazu, auf diejenigen zu schauen, die mehr haben als wir oder die etwas besitzen, das wir nicht besitzen. Die Folge ist Undankbarkeit, und dadurch werden wir unglücklicher. Mit der Zeit macht sich eine Bitterkeit breit, die uns wie ein Feuer auffrisst. Das beste Rezept, um unglücklich zu werden, ist eine latente Undankbarkeit. Das beste Mittel für Zufriedenheit ist Dankbarkeit.

Wer sich das 10. Gebot "Begehre nicht, was deinem Nächsten gehört" (2Mo 20:17) zu Herzen nimmt, wird vor Neid, Diebstahl, Betrug und Unzufriedenheit bewahrt. Wenn wir das beachten, tun wir uns selbst den größten Gefallen. Allerdings kann man das nur dann wirklich umsetzen, wenn man in eine dankbare Grundhaltung hineinkommt, in der man sich über alles freut, was der HERR uns geschenkt hat. Selbst der materiell ärmste Gläubige ist gemäß Eph 1 überreich beschenkt und hat immer noch Grund zur Dankbarkeit.

An den Rändern des Lagers kam es zu einem Feuer, das begann, das Lager aufzuzehren. Statt für die übernatürliche göttliche Versorgung zu danken, wurde geklagt. In der Bibel ist Klagen nicht generell schlecht; selbst Gott und die Propheten stimmten Klagelieder an. Hier jedoch klagten die Menschen nicht über ihren geistlichen Zustand - was durchaus hilfreich gewesen wäre - sondern über ihren materiellen Mangel.

Wenn das Volk ein Problem hatte, war Mose die "Klagemauer", so wie die meisten Mütter die Klagemauer ihrer Kinder sind. Aus Erfahrung wussten sie, dass Mose ihre Probleme meist lösen konnte, wenn sie sich bei ihm beschwerten. Jammern, Klagen und Murren haben meist irgendwie geholfen. Das war ihre Erfahrung des Unglaubens, und diese wurde immer stärker, während es kaum zu Glaubenserfahrungen kam. Je mehr Glaubenserfahrungen wir machen, desto mehr wächst auch unser Glaube.

Einmal mehr betet Mose für sein Volk, und ein weiteres Mal kann er das Gericht Gottes eindämmen, sodass sich die Lage wieder beruhigt. Leider nur für kurze Zeit.

Begierde nach Fleisch und die Sehnsucht nach vergangener Gaumenfreude

Verse 4-6

ELB 4Mo 11:4 Und das hergelaufene [Volk], das in ihrer Mitte war, gierte voller Begierde, und auch die Söhne Israel weinten wieder und sagten: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
ELB 4Mo 11:5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch;
ELB 4Mo 11:6 und nun ist unsere Kehle vertrocknet; gar nichts ist da, nur auf das Manna [sehen] unsere Augen.

Begierde → Unzufriedenheit → Selbstmitleid → Verhaftetes Denken

Wir westlichen Christen neigen nicht selten dazu, genussorientiert zu denken. Wenn wir monatelang dieselbe Speise erhalten würden, würden wir uns sehr wahrscheinlich nach Abwechslung sehnen! Ich denke, wir können die Israeliten gut verstehen, als sie sich nach einem 'saftigen Steak', frischem Gemüse und leckeren Früchten sehnten. Obwohl der HERR dafür sorgte, dass sie durch das Manna alle notwendigen Nährstoffe und Vitamine erhielten - davon bin ich überzeugt - sehnten sie sich doch nach Abwechslung und vergangener Gaumenfreude. Diese Freuden hätten sie im verheißenen Land genießen können, aber zuvor galt es, 'sich im Vertrauen auf den HERRN zu üben'.

Statt Gott für die Befreiung und die übernatürliche Versorgung zu danken und Ihm die Ehre zu geben, wollten sie den verheißenen Genuss "jetzt" haben! Christen, die an ein "Wohlstandsevangelium" glauben oder es praktizieren, haben ein ganz ähnliches Problem! Sie denken, weil Gott uns Freude und Frieden verheißen hat, hätten sie auch hier und jetzt Anspruch auf ein materiell gesegnetes Leben, in dem sie möglichst viel genießen können. Wenn wir Gott gehorchen, schenkt Er uns schon jetzt "eine Freude am HERRN" und auch heute schon einen inneren Frieden, der alles Denken übersteigt, aber das verschont uns nicht zwangsläufig vor Mangel und Not (Phil 4:12 / Apg 14:22 / 2Kor 12:7).

Das gierige und undankbare Volk, das ins Selbstmitleid fiel, konnte nur noch an die vergangenen Genüsse denken! Wie reichhaltig war doch das Essen in Ägypten? Das brutale Joch der Sklaverei spielte an dieser Stelle keine Rolle mehr! Sie schauten nur auf das, was sie nicht hatten, und waren dadurch in ihrem Denken völlig gefangen! Sie waren innerlich nicht frei! Nur die göttliche Wahrheit macht uns Menschen wirklich frei; zuerst einmal vor allem in unserem Denken (Joh 8:32).

Beschreibung des Manna

Verse 7-9

ELB 4Mo 11:7 Das Manna aber war wie Koriandersamen und sein Aussehen wie das Aussehen des Bdelliumharzes.
ELB 4Mo 11:8 Das Volk lief umher, und sie sammelten [es] und mahlten es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern; und sie kochten es in Töpfen, auch machten sie Brotfladen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölkuchen.
ELB 4Mo 11:9 Und wenn nachts der Tau auf das Lager herabfiel, dann fiel [auch] das Manna darauf herab.

Selbstmitleid des Volkes - Zorn Gottes - Klage und Burnout des Mose

Verse 10-15

ELB 4Mo 11:10 Und als Mose das Volk, alle seine Sippen, jeden am Eingang seines Zeltes, weinen hörte und der Zorn des HERRN heftig entbrannte, da war es böse in den Augen des Mose.
ELB 4Mo 11:11 Und Mose sagte zu dem HERRN: Warum hast du an deinem Knecht [so] schlecht gehandelt, und warum habe ich nicht in deinen Augen Gunst gefunden, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?
ELB 4Mo 11:12 Bin [ich] etwa mit diesem ganzen Volk schwanger gewesen, oder habe etwa [ich] es geboren, daß du zu mir sagst: «Trage es an deiner Brust, wie der Wärter den Säugling trägt», in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?
ELB 4Mo 11:13 Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie weinen vor mir und sagen: «Gib uns Fleisch, damit wir essen!»
ELB 4Mo 11:14 Ich allein kann dieses ganze Volk nicht tragen, denn es ist mir zu schwer.
ELB 4Mo 11:15 Und wenn du so mit mir tust, dann bringe mich doch um, wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht [mehr] ansehen [muß]!

Eine falsche Trauer und ein weiteres Entbrennen des Zorns

Trauer ist oft berechtigt und manchmal auch angebracht! Wenn wir um verlorene Menschen trauern oder um solche, die verloren gehen, weil sich ihre Gesinnung nicht zur Liebe hin ändert, dann ist die Trauer positiv zu bewerten! Auch wenn wir um unser durch den Egoismus verdorbenes Wesen trauern, ist dies oft ein erster Schritt zu einer wahrhaftigen Umkehr, und daher kann sie positiv betrachtet werden. Auch Paulus schrieb in 2Kor 7:10:

  • "Denn die von Gott gewollte Betrübnis bewirkt eine Buße zum Heil, die man nicht bereuen muss; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod."

An dieser Stelle kam es nicht zu Tränen aufgrund eines unfassbar schweren Schicksals oder des Verlusts eines geliebten Menschen. Das ganze Gejammere hatte seine Ursache lediglich im Fehlen der erwarteten Gaumenfreude! Aus Gottes Sicht könnte es so ausgesehen haben:

"Ich habe dieses Volk mit großen Wundern aus der Sklaverei befreit, ich habe sie durch das Schilfmeer geführt, ich habe ihnen genug Wasser und Nahrung in der Wüste gegeben. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass sie mir vertrauen würden! Sie hätten allen Grund, mir zu vertrauen, dass ich sie zur rechten Zeit an einen gedeckten Tisch führen werde. Aber weil sie das Verheißene nicht augenblicklich erhalten, weinen sie vor sich hin, als hätte sie die größte Katastrophe ereilt! Sie sind einfach unzufrieden, weil ich sie nicht direkt zu einem 5-Sterne-Restaurant geführt habe! Dieses Misstrauen, diese Genusssucht und dieser Egoismus ekeln mich an!"

Das Gefühl Gottes an dieser Stelle wird auch in Ps 95:10 beschrieben:

  • "Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt."

Diese Situation führte zu einem weiteren Entbrennen des Zorns Gottes!

Mose "ist am Ende"!

In dieser Situation befindet sich Mose am Ende seiner Kräfte; seine Nerven lagen blank. Das Volk Israel schien unbelehrbar zu sein. Das ständige Murren und die latente Unzufriedenheit raubten Mose alle Kräfte. Vielleicht verlor er an dieser Stelle die Hoffnung, dass dieses Volk zu seinen Lebzeiten noch das Vertrauen auf den HERRN lernen würde. Immer wieder musste er für sein Volk 'in den Riss treten', und gleichzeitig machte sich das Gefühl breit, dass sich gar nichts ändert. Alles war so frustrierend und kräfteraubend. Für Mose wurde dieses Volk zu einer unsagbar schweren Last, die er nicht mehr tragen konnte, und er fragte Gott:

  • "Bin [ich] etwa mit diesem ganzen Volk schwanger gewesen, oder habe etwa [ich] es geboren, daß du zu mir sagst: 'Trage es an deiner Brust, wie der Wärter den Säugling trägt', ..."

Welcher Mensch kann die 'Last' eines ganzen Volkes tragen, oder wer ist in der Lage, die 'Lasten' aller Völker zu tragen? Nur der 'Menschensohn', der von Gott gezeugt wurde, war dazu in der Lage! Eine Person, die gleichzeitig ganz Mensch und ganz Gott war! Jesus Christus war der Einzige, der nicht nur die Last Seines Volkes tragen konnte, sondern auch die 'Schuldenlast' einer ganzen Welt! Darum konnte Johannes der Täufer über Jesus Folgendes sagen:

  • "Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!" (Joh 1:29b)

Bringe mich doch um

In Vers 15 sagte Mose mit etwas anderen Worten: "Wenn du, HERR, mir eine so schwere Aufgabe auferlegst, bin ich überfordert, das ist mir zu schwer, und dann möchte ich lieber sterben!" Der Wunsch zu sterben beinhaltete wahrscheinlich das überwältigende Bedürfnis, endlich zur Ruhe zu kommen. Mose steht mit seiner Todessehnsucht nicht allein da! Etliche große Gottesmänner hatten das gleiche Bedürfnis. Denken wir nur an Hiob, Elia, Jeremia und auch Jona! Das "Ich-halte-es-nicht-mehr-aus!" hören auch Geburtshelfer immer wieder kurz vor der Geburt. Bevor neues Leben sichtbar wird, kommt es nicht selten zu der Aussage: "Ich kann nicht mehr!" Als Paulus "am Leben verzweifelte", befand er sich in einem ähnlichen Gefühlszustand (2Kor 1:8).

Die hier beschriebene Todessehnsucht beinhaltet das große Verlangen, aus dieser Situation auszusteigen. Ich hätte es nicht so lange ausgehalten wie Mose, und deshalb kann ich sein Begehren gut verstehen!

Vielleicht existierte auch der (unbewusste) Gedanke: "Bring mich doch um, und dann kannst du dich selbst um 'deinen Laden kümmern'!" Tatsächlich hat sich der HERR später selbst um 'seinen Laden gekümmert', als er freiwillig starb, um sein Volk und eine verlorene Menschheit von der Sündenschuld zu befreien!

Gottes Antwort und die Auswahl der siebzig Ältesten

Verse 16-17

ELB 4Mo 11:16 Und der HERR sprach zu Mose: Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du erkannt hast, daß sie Älteste des Volkes und seine Aufseher sind, und führe sie zu dem Zelt der Begegnung, daß sie sich dort mit dir [zusammen] aufstellen!
ELB 4Mo 11:17 Und ich werde herabkommen und dort mit dir reden, und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, damit sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht [mehr] allein tragen mußt.

Der HERR nimmt sich der Schwachheit an und gibt dem Mose Unterstützung

Der HERR sagt zu Mose nicht einfach, "Stell dich nicht so an und reiß dich etwas zusammen!", sondern er hat Mitleid mit der Schwachheit des Mose! Zuerst soll sich Mose siebzig fähige Älteste aussuchen, dann soll er sie zum Zelt der Zusammenkunft führen. Anschließend redete der HERR dort mit Mose und legte den Geist auf die siebzig Ältesten, damit er die Last des Volkes nicht mehr allein tragen musste.

Durch das Reden Gottes wurde Mose ziemlich sicher gestärkt, und als er sah, dass siebzig Älteste ebenfalls den Geist (Gottes) bekamen, war das ein Ermutigungszeichen! Dadurch wurde klar, dass Gott in der Lage ist, den Unglauben Israels durch das Geschenk seines Geistes zu beenden, und dass er das dann zu seiner Zeit auch machen wird (3:1-5), denn der Burnout des Mose hing sehr wahrscheinlich auch damit zusammen, dass im Volk überhaupt kein Glaube entstanden ist! Durch die siebzig Ältesten, die den Geist (Gottes) erhielten, musste Mose die Last des Volkes nicht mehr alleine tragen!

Ankündigung von Fleisch, Mose's Zweifel und die Antwort Gottes

Verse 18-23

ELB 4Mo 11:18 Und zu dem Volk sollst du sagen: Heiligt euch für morgen! Dann werdet ihr Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: «Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Denn in Ägypten ging es uns gut.» Der HERR wird euch Fleisch geben, und ihr werdet essen.
ELB 4Mo 11:19 Nicht [nur] einen Tag sollt ihr essen, und nicht [nur] zwei Tage und nicht [nur] fünf Tage und nicht [nur] zehn Tage und nicht [nur] zwanzig Tage,
ELB 4Mo 11:20 sondern einen ganzen Monat, bis es euch zur Nase herauskommt und es euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen und vor ihm geweint und gesagt habt: «Warum nur sind wir aus Ägypten ausgezogen?»
ELB 4Mo 11:21 Und Mose sagte: 600 000 [Mann] Fußvolk [zählt] das Volk, in dessen Mitte ich bin, und da sagst du: «Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen ganzen Monat [davon] essen!»
ELB 4Mo 11:22 Können [so viele] Schafe und Rinder für sie geschlachtet werden, daß es für sie ausreicht? Oder sollen alle Fische des Meeres für sie eingesammelt werden, daß es für sie ausreicht?
ELB 4Mo 11:23 Und der HERR sprach zu Mose: Ist die Hand des HERRN [zu] kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort für dich eintrifft oder nicht.

Heiligt euch!

Dieses "Heiligt euch!" bedeutet auch: Reinigt euch von eurer Unzufriedenheit, von eurer Undankbarkeit und von eurem Unglauben, damit ihr euch mit eurem ganzen Denken und Handeln "Gott weihen" könnt! Hätte das Volk das getan, wäre es wohl kaum so gierig über das Fleisch hergefallen, sodass sie sich am Ende davor ekelten!

Wer wird uns Fleisch zu essen geben?

"Gott hat uns bis heute in der Wüste kein Fleisch gegeben, und Er wird es auch in Zukunft nicht tun! Früher war alles besser! Da gab es so leckere Sachen, und hier in der Wüste ist alles so eintönig! Warum sind wir überhaupt aus Ägypten ausgezogen? Die Befreiung aus der Sklaverei hat unser Leben nicht schöner und genussvoller gemacht; im Gegenteil, es wurde alles so kärglich! Da der HERR unsere Genussbedürfnisse sowieso nicht befriedigt, wäre es besser gewesen, in Ägypten zu bleiben!"

Mit dieser Frage hat das Volk Gott auch indirekt versucht! Durch die innere Haltung: "Gott hat uns ein Land versprochen, wo Milch und Honig fließt, und bis heute haben wir noch nichts davon gesehen! Wenn Er so stark und mächtig ist, könnte Er uns jetzt doch wenigstens mal genug Fleisch zu essen geben!" Mit dieser Haltung haben sie den HERRN versucht und aus ihrer Mitte verworfen. 1'500 Jahre später haben sie den HERRN verworfen, weil Er sich nicht auf den Thron Davids gesetzt hat und sie von der römischen Unterdrückung befreite!

Ist die Hand des HERRN zu kurz?

Selbst der 'große Mose', der absolut ein 'Mann des Glaubens' war, konnte sich nicht vorstellen, wie man 600'000 Männer in der Wüste einen Monat lang mit Fleisch versorgen soll! Das überstieg seine Vorstellungskraft! Gott, du kannst zwar viel, aber das ist doch nicht umsetzbar. Dann kommt die entscheidende Frage: "Ist die Hand des HERRN zu kurz?" Mit anderen Worten: "Gibt es irgendetwas, das der Schöpfer des Himmels und der Erde nicht tun könnte?" Wir Gläubigen sagen dann ganz selbstverständlich: 'Natürlich nicht!'

Aber wenn es dann um unsere persönlichen Probleme geht, kommen immer wieder Zweifel auf, wie: "Will sich der HERR überhaupt meiner Probleme annehmen? Bin ich nicht viel zu unbedeutend für Ihn? Tut Er die großen Wunder nicht nur bei den Leuten, die schon so 'perfekt' sind, wie Elisa oder wie Paulus? Gott tut in meinem Leben doch erst dann Übernatürliches, wenn ich 'fast vollkommen heilig' geworden bin und gelernt habe, nicht mehr zu sündigen! Solange ich noch kein perfekter Christ geworden bin, kann ich doch nicht mit Seinen Wundern in meinem persönlichen Leben rechnen oder?"

Gott bewirkt nicht bei jedem Gotteskind große und spektakuläre Wunder, aber Er bewirkt in jedem Leben eines Gläubigen unscheinbare und weniger offensichtliche Wunder! Durch ein dankbares Herz können wir diese Wunder immer mehr erkennen! Welche Wunder ER in unserem Leben bewirkt, entscheidet Er allein in Seiner Souveränität! Wir sollten auf jeden Fall nicht daran zweifeln, dass Gott sich unserer Probleme annimmt und auch in unserem Leben spektakuläre Wunder bewirken kann, wenn ER das will, und dazu müssen wir nicht zuerst perfekte Christen sein!

Versammlung der Ältesten und die Ausbreitung des Geistes

Verse 24-27

ELB 4Mo 11:24 Da ging Mose hinaus und redete zum Volk die Worte des HERRN; und er versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf.
ELB 4Mo 11:25 Und der HERR kam in der Wolke herab und redete zu ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie; [später] aber nicht mehr.
ELB 4Mo 11:26 Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad und der Name des andern Medad; und auch auf sie kam der Geist - sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen -, und sie weissagten im Lager.
ELB 4Mo 11:27 Da lief ein junger Mann hin und berichtete es Mose und sagte: Eldad und Medad weissagen im Lager.

Josuas Bitte und Moses' Antwort

Verse 28-30

ELB 4Mo 11:28 Und Josua, der Sohn des Nun, der [schon] von seiner Jugend an der Diener des Mose gewesen war, antwortete: Mein Herr, Mose, halte sie zurück!
ELB 4Mo 11:29 Aber Mose sagte zu ihm: Eiferst du für mich? Mögen doch alle im Volk des HERRN Propheten sein, daß der HERR seinen Geist auf sie lege!
ELB 4Mo 11:30 Und Mose zog sich in das Lager zurück, er und die Ältesten Israels.

Fleisch im Überfluss und die Strafe wegen Gier - Weiterreise

Verse 31-35

ELB 4Mo 11:31 Und ein Wind ging von dem HERRN aus und trieb Wachteln vom Meer herbei und warf sie auf das Lager [herab], eine Tagereise weit in der einen Richtung und eine Tagereise weit in der andern Richtung, rings um das Lager und zwei Ellen [hoch lagen sie] auf dem Erdboden.
ELB 4Mo 11:32 Und das Volk machte sich auf diesen ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln ein; wer wenig sammelte, hatte zehn Homer gesammelt; und sie breiteten sie sich [zum Dörren] aus rings um das Lager her.
ELB 4Mo 11:33 Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und der HERR schlug das Volk mit einer sehr großen Plage.
ELB 4Mo 11:34 Und man gab diesem Ort den Namen Kibrot-Hattaawa, weil man dort das Volk begrub, das gierig gewesen war.
ELB 4Mo 11:35 Von Kibrot-Hattaawa brach das Volk auf nach Hazerot; und sie waren in Hazerot.


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