2. Gesicht im Himmel

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
1. Gesicht auf Erden - Teil 2: (Offb 6.1-7:8) Die vier Engel an den vier Enden der Erde

2. Gesicht im Himmel

Offb 7:9 - Offb 8:6

Eine große Schar vor dem Thron

Wie wir schon im Aufbau der Offenbarung zeigten, enthüllt sich das gewaltige Geschehen am "Tag des Herrn" in sieben Paaren von Gesichten, je zuerst in einem "Gesicht im Himmel" und danach im entsprechenden "Gesicht auf Erden".

Schauen wir in den "Gesichten auf Erden" die schrecklichen Gerichtskatastrophen am Tag des Herrn, so dürfen wir in den "Gesichten im Himmel" erblicken, was aus diesen Gerichten für Gott und Seine Gläubigen heraus geboren wird. Dabei ist jedes "Gesicht im Himmel" dadurch besonders gekennzeichnet, dass jedesmal die himmlischen Wesen Gott und dem Lamme Lobpreisung und Anbetung darbringen. Durch jede Gerichtsperiode auf Erden wird demnach der ewige Liebesrat Gottes um einen gewaltigen Ruck seiner Erfüllung näher gebracht. Jedes Mal wird aus solchen Gerichtswehen eine neue Glaubensschar zu ihrem von Gott bestimmten Ziel gebracht.

Besonders wohltuend ist es dabei, wahrzunehmen, wie es unseres treuen und gnädigen Gottes Art ist, Seinen Gläubigen zuerst das Ziel, das herrliche Ziel , und danach den dornigen und steilen Pfad, der zum Ziel führt, zu zeigen. Johannes darf stets zuerst das "Gesicht im Himmel" schauen, also das, was derer wartet, die in ihrem Erdenlauf unter Trübsal und Leiden ihrem Gott treu bleiben. Der Reiz der Herrlichkeit soll ihren Glauben stärken und befestigen und sie bereit und willig machen, den Leidensweg ganz und unerschrocken zu gehen. Sie sollen sich stets bewusst sein: Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen und nicht hängenbleiben an den sichtbaren und fühlbaren Leiden, sondern uns klammern an den Unsichtbaren uns Seine durch Leiden und Trübsale ausgewirkte Herrlichkeit.

Offb 7:9: Danach sah ich und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, die standen vor dem Throne und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen.
"Ich sah", schreibt Johannes. Was erst in kommenden Jahrtausenden in die Erscheinung treten sollte, wurde ihm gezeigt, das durchlebte er wesenhaft im Geist. . Und was er sah, das schrieb er gemäß göttlichem Befehl in ein Buch (Offb 1:11). Dieses Buch ist in sonderlicher Weise bestimmt, für die sieben judenchristlichen Gemeinden, die am Tage des Herrn vorhanden sein werden.

Und nun: Siehe! Auch du, lieber Leser, siehe recht! Lass dich unterweisen im Rate Gottes und lerne Seine Wege mit Israel und den Nationen kennen! Siehe, wie Gott Seine Heiligen wunderbar führt! Lerne, dass der Herr verschiedene Organismen und Scharen hat, kleine und große, und dass Er sie auf verschiedenen Wegen, in verschiedenen Zeitläufen zu verschiedenen Zielen führt, und dass sie alle in ihrer Mannigfaltigkeit doch nur EINEM Ziel dienen: "Dass in allem Gott verherrlicht werde."

Nach den vorausgegangenen Versen wird Gott eine Auswahl von 144 000 aus Israel versiegeln, die wir dann in Offb 14:1-5 als zu ihrer Bestimmung gebracht wieder finden. Sie folgen dem Lamme nach, wohin es geht. Hier dagegen finden wir EINE GROSSE SCHAR, die niemand zählen kann, aus allen Nationen. Billig machen wir uns die Frage des Ältesten Offb 7:13, zu eigen: "Wer sind diese?" Und nun siehe und betrachte genau die Züge dieser großen Schar und ihre Stellung im Rate Gottes!

Sie stehen VOR dem Thron und VOR dem Lamm. Nicht in unheiligem oder ungeistlichen Drang nach Spitzfindigkeiten oder Absonderlichkeiten muss unser Geist forschen, wer diese sind. Wir müssen es tun, um der "Leibesgemeine" Stand, Wesen und Beruf klar zu erkennen und dem Siegespreis unserer himmlischen Berufung in Christo nachjagen zu können.

Diese Gemeine ist "in Christo", sie ist Sein Leib, von Seinem Fleische und von Seinem Gebein. Sie ist nicht nur EIN Geist, sondern auch EIN Fleisch mit Ihm. Ursprünglich wurde von dem Verhältnis Mann und Weib gesagt: Darum wird einMensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei zu EINEM Fleisch. Wahrlich, schon dieses Geheimnis ist groß, wer versteht es? Jetzt aber deutet Paulus es auf Christum und die Gemeine (Eph 5:30-32). Nicht will er sagen: Christus ist der Mann und die Gemeine ist Sein Weib. Er will vielmehr sagen: Christus und die Gemeine, die da ist Sein Leib sind EIN FLEISCH, natürlich geistleiblich verstanden. Sie sind eine vollendete Einheit. er in ihnen und sie in Ihm. Wo Er ist, da muss auch sie sein, und in Ihm ist sie auch, was Er ist. Er aber sitzt AUF dem Thron, ja INMITTEN des Thrones (Offb 4:2.5.6). Und da ist auch Seine Leibesgemeine.

Von der großen Schar aber wird gesagt, dass sie VOR dem Thron und VOR dem Lamme STEHT, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen. Sie kann demnach nicht die "Leibesgemeine" sein. Über die weißen Kleider wollen wir bei Offb 7:14 noch etwas sagen.

Die Palmen dürften hier wohl kau ein Zeichen des Sieges sein, wenigstens nicht eines Sieges, den die große Schar erfochten hat. Der Palmzweig hat nach unserer Erkenntnis in der Schrift überhaupt nicht die Bedeutung eines Siegeszeichens. Wir lesen vielmehr: "So sollt6 ihr nun am 15. Tag des 7. Monats, wenn ihr den ERTRAG DES LANDES EINGEBRACHT habt, das Fest des Herrn halten sieben Tage lang; am ersten Tag ist Feiertag, und am achten Tag ist auch Feiertag. Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von den schönen Bäumen, PALMZWEIGE und Zweige von dichtbelaubten Bäumen und Bachweiden und sieben Tage lang fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott (3Mo 23:39.40). Die ERSTLINGSGARBE (Christus) (3Mo 23:10) und die ERSTLINGE fünfzig Tage später, die GEISTGEFÜLLTE GEMEINE (3Mo 23:16.17), sind EINGEBRACHT. Am LAUBHÜTTENFEST wird sieben Tage lang die Einbringung der ganzen ERNTE gefeiert. Zum Zeichen der FREUDE nehmen sie PALMZWEIGE.

So auch hier die große Schar. Nicht sind sie palmgekrönte Sieger, sondern der Herr hat Seine Ernte eingebracht. Nun freuen sie sich mit Ihm und jubeln Ihm zu.

Offb 7:10: Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil sei unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm!
Mit lauter Stimme jubeln sie Gott und dem Lamme zu: (wörtlich:) Die (sotäria) Errettung (oder auch: glückliche Heimkehr) unserem Gott! Ja, Ihm und nur Ihm gehört, was errettet heimkehrt, Sein ist diese Ernte. Er hat eine große Schar, die niemand zählen kann, durch Sein teures Blut errettet und aus der Trübsal der Großen, glücklich heimgebracht und nun gehört sie Ihm, ganz und gar Ihm, Gott und dem Lamm. Das ist ein echtes vollwertiges Laubhütten- und Erntedankfest, über das sich auch die himmlischen Wesen freuen.

Anbetung der himmlischen Wesen

Offb 7:10.11: Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen! Die Segnung und die Herrlichkeit und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott hinein in die Äonen der Äonen! Amen!
Schon in Offb 4:9.10 sahen wir die 24 Ältesten und die vier Lebewesen innigsten Anteil nehmen an der Erlösung der Kreatur, sonderlich der gefallenen. Sie selbst sind ja keine gefallenen Geschöpfe, bedürfen deshalb auch keiner Erlösung. Weil sie aber die organische Zusammenfassung der ganzen Kreatur sind, in die sie die göttlichen Lebenskräfte einwirken, so haben sie doch einen göttlich-wesenhaften Anteil an der Wiederbringung und Erneuerung des ganzen Alls.

Amen! So rufen sie zuerst aus, d.h.: Das ist ausgemacht! Vor Urbeginn der Zeiten war es ausgemacht in Gottes Liebesrat. Längst hatte es die Engel gelüstet, hineinzuschauen in das Geheimnis, auf welch wundersamen Wegen Gott diesen Seinen Heils- und Liebesrat wohl auch hinausführen werde. Und nun löst sich Siegel um Siegel. Eine Ernte um die andre wird eingeheimst. Von einem Äon zum anderen bis hinein in die Äonen der Äonen wirkt sich das Opfer des Lammes aus, bis alles davon erfasst und durchdrungen ist. In tiefster Ehrfurcht beten sie darüber Gott an und bringen Ihm ihre Huldigung. Amen - das bleibt ausgemacht! so erging es auch Paulus, als er hineinschauen durfte in Gottes Rat. Anbetend ruft er aus: "O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind Seine Gerichte und unausforschlich Seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sin erkannt, oder wer ist Sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, dass es ihm werde wieder vergolten? Denn aus Ihm heraus und durch Ihn und in Ihn hinein ist das All; Ihm die Herrlichkeit hinein in die Äonen! Amen! (Röm 11:33-36).

Wer sind diese?

Offb 7:13.14: Und es hob einer von den Ältesten an und sprach zu mir: Wer sind diese, mit den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche kommen aus der Drangsal, der großen; und sie haben ihre Kleider gewaschen und helle gemacht im Blute des Lammes.
Mit einer wohlbegründeten Absicht will einer der Ältesten durch seine Frage des Johannes Augenmerk auf diese Schar lenken. Durch die Art der Frage: "Wer sind diese?" und die Antwort: "Das sind diese" sind sie zum Unterschied von anderen besonders betont und herausgehoben.
Johannes muss sagen: "Mein Herr, du weißt es" . ich weiß es nicht. Es war also eine ihm unbekannte Schar.

Von den 144.000 Versiegelten weiß er, dass sie das Siegel Gottes auf ihren Stirnen tragen, und das nicht nur auf Erden, sondern auch in IHRER Vollendung. Wir lesen Offb 14:1: "Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit Ihm die 144 000, die hatten Seinen Namen und den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben." Zu dem Organismus der Brautgemeine gehören sie also nicht.

Zum Organismus der "Leibesgemeine" gehören "DIESE" auch nicht, wie wir oben gesehen haben. Von dieser Leibesgemeine hat ja Johannes selbst geschrieben: "Wir werden Ihm gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist" (1Jo 3:2). In solch ausgeborener Herrlichkeit schaut er DIESE große Schar noch nicht. Von der großen Schar VOR dem Thron heißt es ferner: "SIE HABEN IHRE Kleider GEWASCHEN und helle GEMACHT im Blute des Lammes". Ihre Kleider haben sie gewaschen. Und sie selbst haben das getan (1Kor 6:11): "Ihr ließet euch abwaschen, ihr wurdet geheiligt, ihr wurdet gerechtfertigt in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi und in dem Geist unseres Gottes."

Auch die Seelen unter dem Altar hatten weiße Kleider. Ihnen aber wurde GEGEBEN einem jeden ein weißes Kleid. Das war doch wohl ein NEUES Kleid. In diesem sollten sie warten bis zu ihrer und ihrer Brüder Vollendung (Offb 6:11). Dass diese Schar auch ein besonderer Organismus ist, haben wir bereits gezeigt.

Die große Schar, die niemand zählen konnte, trägt so wesentlich andere Züge als die "Leibesgemeine", und auch als die "Brautgemeine, dass sie wohl ein besonderer Organismus im Heilsplan Gottes sein dürfte. Die herauszustellen war uns wichtig um des nun folgenden willen.

Woher sind sie gekommen?

Der zweite Teil der Frage des Ältesten lautet nämlich "Und woher sind sie gekommen?" Johannes weiß auch darauf keine Antwort zu geben. Die Reichsgottesgeschichte hat noch keinen ähnlichen Vorgang.

gibt es eine besondere Zeit und ein besonderes Ereignis, daraus eine solch große gerettete Schar kommen könnte? "Herr, du weißt es." Und er sprach zu ihm: "Das sind die, welche kommen aus der Drangsal, DER GROSSEN." Beachte wohl den Wortlaut dieser Antwort. Sowohl die Schar als auch die Drangsal sind herausgehoben und sonderlich markiert.

Nicht aus Trübsalen, wie sie durch all die Jahrhunderte die Menschen und die Gläubigen im besonderen betroffen haben, kommen sie. Gewiss ist der Weg der Gemeine Jesu zu allen Zeiten ein Leidensweg gewesen, und sie muss auch durch viel Trübsal eingehen zu ihrer ewigen Bestimmung. Wir sind geachtet wie Schlachtschafe, wir werden getötet den ganzen Tag, und manche leiden Ungemach bis zu Banden wie Übeltäter. Wie der Held, so Seine Schar hier auf Erden, denn sie soll Ihm ganz und gar ähnlich werden - auch auf der Via dolorosa (Leidensstraße). Ihre Glieder müssen mehr oder weniger erstatten an ihrem Fleisch, was noch mangelt an den Trübsalen Christi zugunsten Seines Leibes, welcher it die Gemeine. (Kol 1:24).

Diese Leiden aber sind nicht "die Drangsal , die große"; das ist eine besondere, im Rate Gottes auf eine BESONDERE ZEIT FESTGELEGTE und BESCHRÄNKTE. Sie fällt in den "Tag des Herrn", und zwar in dessen zweiter Hälfte, das sind die letzten dreinhalb Jahre dieses Äons.

In den ersten dreieinhalb Jahren ist der Antichrist als Weltherrscher in menschlich-sterblicher Gestalt auf Erden und regiert die ganze Welt von Babylon aus. In den zweiten dreieinhalb Jahren nach seiner Ermordung und Auferweckung durch Satan, setzt er sich in einem finsteren Geistleib, aber verkleidet in ein Wesen des Lichtes in den Tempel Gottes in Jerusalem und sagt, er sei Gott (2Thes 2:4). Das ist der Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte" (Mt 24:15). Alsdann, d.h. zu der Zeit, wenn der Antichrist im Tempel Gottes in Jerusalem sitzt und sagt, er sei Gott, dann wird eine große Trübsal sein, weil von Anfang der Welt (des Kosmos) bis dahin keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird (Mt 24:21).

Durch diese Drangsal hindurch und aus ihr heraus kommt diese große Schar, die niemand zählen kann. Und ihre Glieder kommen aus allen Nationen und Stämme und Völkern und Zungen (Offb 7:9).

Es ist möglich, dass während einer solch kurzen und so überaus schweren Zeit, in der ja auch niemand kaufen und verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen des Tieres an seiner Stirn oder seiner rechten Hand (Offb 13:16.17), eine derart große Zahl noch heraus gerettet wird?

Das Gleichnis vom Netz (Mt 13:47-50)

In Mt 13. hat der Herr Jesus in den sieben Gleichnissen den Lauf des Königreichs der Himmel in diesem Äon, dem Gemeine-Äon, gezeichnet. Nicht des Königreiches, wie es sein wird, wenn der König Seine Herrschaft auf Erden ausübt, sondern wie es sein wird, solange der König "über Feld" ist. Das letzte Stadium des Königreiches in seiner Niedrigkeitsgestalt wird im letzten Gleichnis (Mt 13:47-50) beschrieben: "Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und fische von allerlei Gattung zusammenbrachte. Als es nun voll geworden, zogen sie es an das Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg. Also wird es am ende des Äons sein. Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und sie in den Feuerofen werfen. daselbst wird das Heulen und das Zähneknirschen sein."

Das Gleichnis redet von einem "Fischfang durchs ganze Völkermeer." Allerlei Gattung oder aus allerlei Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen werden Seelen zusammen gebracht. Wir glauben,d ass es sich hier um eine große Welt- und Völker-Evangelisation noch vor der "Drangsal, der großen", handelt, bei der eine große, unzählbare Schar heraus gerettet werden wird. Diese muss dann durch die dreieinhalb Jahre dauernde Drangsal, DIE GROSSE, hindurch. Darum kann sie auch nicht allzu lange vorher heraus gerettet worden sein. Und ihr Jesus Christus, ihr gesalbter Erretter, bringt sie durch als Abschluss der Ernte dieses Äons. Dann wird im Himmel das Laubhüttenfest gefeiert, wo sie rufen mit lauter Stimme: "Die Errettung oder die glückliche Heimkehr (das, was jetzt heimkehrt, gehört) unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm!"

Kein Wunder, dass alle Engel und die Ältesten und die vier Lebewesen auf ihr Angesicht fallen und Gott anbeten über dieser wunderbaren Errettung und gewaltigen Ernte, die hindurch gebracht wird in solch schwerer Zeit.

So dürfte also trotz der in der Gegenwart offenbar werdenden Finsternis und des gewaltigen Aufbruchs und Ansturmes der Abgrundsmächte gegen Gott und Seinen Christus doch noch einmal eine Zeit kommen, wo "Gottes Winde wehen vom Thron der Herrlichkeit und durch die Lande gehen zu einer sel'gen Zeit. Dass Scharen armer Sünder entfliehn der ew'gen Glut und Gottes Kinder jauchzen hoch auf vor frohem Mut.

Das Evangelium vom Reich

In dem Bericht über die Weltmissionskonferenz zu Witby-Toronto im Juli 1947 schreibt Prälat Hartenstein Stuttgart, u. a.: "Kirche... kann nur dort sein, wo Christus der letzten Nacht um das Einssein aller Glieder in Ihm bitte. Nur eine im tiefsten Grunde geeinigte Kirche kann Christus segnen. Und a wir etwas von dieser Tiefsten Einheit in Christus täglich und wirklich erfuhren, tiefer noch als in Tambaram, weil geprüft und geläutert durch die Leiden der Zeit, war uns auch die Erfüllung der Verheißung Christi gewiss, DASS ER SEINEN HEILIGEN GEIST NEU AUSSENDEN WERDE." "Dass Christsein nicht nur an Christus glauben, sondern durch Christus zu Seinem Leib gehören heißt, ist uns neu klar geworden." - "Und dies alles geschieht nur durch den Geist." - "Der Geist allein ist es, der das Werk der Erlösung vollbracht hat, der die Propheten und Apostel erleuchtet und der den Zeugen heute mit Kraft udn Wahrheit begnadet. Er allein rüstet den Zeugen aus. Und Er allein öffnet das Herz der Hörer. An jenem Sonntag, an dem wir uns im Ringen um den Geist zusammenfanden, schloss uns eine Gebetsgemeinschaft zusammen, in der aus allen Zungen und Sprachen die eine Bitte zu Gott emporstieg: Komm, Heiliger Geist!"

Jesus sagt in Seiner Rede (Mt 24:14) von der letzten Zeit: "Es wir gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen." Also gegen das Ende noch ein letztes, völkerumfassendes Heilsangebot, eine letzte Weltevangelisation und Erweckung.

In dieser Stunde stehen wir tatsächlich heute. Wir leben in der größten Zeit der Weltmission. "China ist noch nie so begierig nach dem Evangelium gewesen wie heute. Von Japan heißt es, dass es dort ungeahnte Möglichkeiten für das Evangelium gibt. In Italien ist eine Welle der Bewegung zu Christus hin." (aus "Das Königreich Jesu Christi", 1948, Nr. 15).

Hudson Taylor hatte schon vor dem ersten Weltkrieg ein Gesicht, nach dem ein großer Kriege kommt, danach eine große Revolution und dann eine große Erweckung, die ihren Ausgang nehme in Russland, sich von dort ausbreite über die ganze Erde, und dann komme der Herr.

Dies alles stimmt mit dem Wort Gottes überein,d ass vor der Trübsal, der großen, noch eine weltumfassende Erweckung kommen wird, aus der die große Schar herausgerufen und heraus gerettet werden wird.

Offb 7:15: Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen.
Wie kann uns das trösten und stärken im Blick auf UNSEREN Lauf. Weil Er treu ist, der uns berufen hat, darum werden auch wir ans Ziel kommen.

DARUM sind sie vor dem Throne Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel. Alles hat zwei Seiten, eine göttliche und eine menschliche, auch das Ans-Ziel-Kommen."

Nur durch des Lammes Blut

Vor Gottes Thron kann ein gefallener, sündiger Mensch NUR kommen DURCH DES LAMMES BLUT, durch des Herrn Jesu Verdienst. Und Gottes Treue kann sich nur da offenbaren, wo ein Mensch glaubt dem Zeugnis, das Gott gezeugt hat von Seinem Sohn" (1Jo 5:10). Das aber ist das Zeugnis vom Lamm und Seinem Opfer.

Weil sie diesem Zeugnis glaubten, nahmen sie ihre Zuflucht zu "Seinem Blut und Opfer". Darauf setzten sie ihre ganze Hoffnung. In Ihm allein suchen und finden sie ihr Heil.

Geheimnisvolles Gottesblut!
Wer kann die Kraft, wonach du wirkst, ergründen?
Dies Blut versöhnt selbst Gottes Eifersglut
Und macht uns rein von allen Sünden.
Wen dieses wascht, der muss vor Gott ja rein von
Sünden sein.
Was rettet mich vom Schwefelpfuhl?
Was ist mein Schatz, dass ich nicht ewig darbe?
Was ist mein Ruhm vor Gottes Richterstuhl?
Das Blut des Lammes, das mir zum zum Leben starbe.
Dies Blut fass ich an Deinem Kreuzesstamm
o Gotteslamm!
Für alle heil'gen Tropfen Bluts
Nimm, Jesu, Dank von meiner frohen Seelen!
Wie tust Du mir, mein Herr, doch so viel Guts!
Ich kann es erst im Himmel recht erzählen.
Nim für Dein Blut, mein Gott, indessen hier
auch Dank von mir!

So hat das Blut seine Kraft an ihnen bewiesen. Sie sind gerechtfertigt und gewaschen und sind gewürdigt, so zu stehen vor des Menschen Sohn. Zum Sohnesstand sind sie wohl nicht gekommen, denn die Söhnegemeine ist schon vollendet und entrückt.

DARUM sind sie vor dem Throne Gottes. Nichts als des Lammes Blut und Gottes Treue hat sie dorthin gebracht. Er hat ihnen gedient und geholfen. Sie haben sich von Ihm dienen und helfen lassen. Jetzt könne und dürfen auch sie Ihm dienen.

Lange genug haben sie der Welt und Sünde gedient. In letzter Stunde hat der Herr sie gerufen, gerettet und wunderbar geführt und bewahrt. Jetzt ist es ihre Lust und Wonne, Ihm zu dienen in Seinem Tempel. War schon ein Tag in Seinen Vorhöfen im irdisch-vergänglichen Tempel besser als sonst tausend (Ps 84:11). wieviel mehr gilt dann von diesem Tempel: "Wie lieblich sind Deine Wohnungen, Jehova Zebaoth! Meine Seele verlangte und sehnte sich nach den Vorhöfen des Herrn; nun jubelt mein Herz und mein (neuer) Leib dem lebendigen Gott zu! Hat doch der (gehetzte, verfolgte) Vogel (nun) ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich....; Deine Altäre, Jehova Zebaoth, mein König und mein Gott! Wohl denen, die in Deinem Hause wohnen, die werden Dich preisen (Ps 84:2-5).

Einen Tag im Himmel leben, freuet mehr als tausend hier....
Gott zu schauen, Gott zu dienen, das ist ihre Lust allein.
Denn Er selber, Gott bei ihnen, wird ihr Gott auf ewig sein.

Dabei bleibt auch hier wahr, was Paulus (Apg 17:25) sagt: "Ihm wird nicht von Menschenhänden gedient, als ob Er jemandes bedürfte, da Er ja selbst jedermann Leben und Odem und alles gibt." Auch "Heimgekehrte und Selige" haben Ihm nichts zu bringen. Alles ist Er, nur Er.

Aber Ihn loben, Seine Gnade und Treue rühmen und des Lammes Blutpreisen, das dürfen sie. Und das ist seliger und beseligender Dienst in Seinem Tempel. Und dann dürfen sie jetzt ganz und ohne Hemmung für Ihn da sein und sich von Ihm gebrauchen lasse als heilsbesitzende Priester für noch heilslose Geschöpfe.