2. Gesicht auf Erden

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
2. Gesicht im Himmel (Offb 7:9 - Offb 8:6)

2. Gesicht auf Erden

Offb 8:7 - Offb 11:4
Das zweite Gesicht auf Erden offenbart die Ereignisse, die bei Eröffnung des siebenten Siegels zur Auswirkung kommen. Das siebente Siegel beginnt mit einem Gesicht "im Himmel". Es entfaltet sich in sieben Posaunen, von denen wieder sechs sich auf die Erde beziehen. Die siebente Posaune versetzt uns dann wieder zuerst in den Himmel und entfaltet sich danach in sieben Zornschalen, von denen sechs auf die Erde und die siebente in die Luft ausgegossen werden. Danach erscheint der König aller Könige und der Herr aller Herren in großer Kraft und Herrlichkeit.

wie wir bereits erwähnten, sind in der Geschichte Israels schon einmal sieben Jubel- und Lärmposaunen geblasen worden. Für Israel waren es die Posaunen des Jubels und des Sieges. Für Jericho aber waren es die Posaunen des Gerichtes und des Untergangs.

So ist es auch bei der letzten Posaune der Offenbarung. Sie kündet den Sieg Jesu und bewirkt die Zerstörung Babylons und der Städte der Heiden.

Die nachstehende Übersicht möchte die Entfaltung der Posaunen- und Zornschalengerichte deutlich machen.

Das 7. Siegel entfaltet sich

1. Posaune: Hagel und Feuer mit Blut vermischt

1/3 der Erde, 1/3 der Bäume, alles grüne Gras verbrannt (Offb 8:1-7)

2. Posaune: Wie ein großer, mit Feuer brennender Berg wird ins Meer geworfen

1/3 des Meeres wurde Blut, 1/3 der Geschöpfe und 1/3 der Schiffe ging zugrunde (Offb 8:8-9)

3. Posaune: Ein großer, brennender Stern (Wermut) fällt auf 1/3 der Flüsse und die Wasserquellen

1/3 der Wasser wurde zu Wermut und viele Menschen starben (Offb 8:10-11)

4. Posaune: 1/3 der Sonne, 1/3 des Mondes, 1/3 der Sterne wird geschlagen

1/3 des Tages und 1/3 der Nacht kein Licht mehr (Offb 8:12-13)
1. W E H E :

5. Posaune: Der Brunnen des Abgrunds wird geöffnet

Heuschrecken quälen die Menschen 5 Monate lang (Offb 9:1-12)
2. W E H E :

6. Posaune: Die 4 Engel am Euphrat werden gelöst. Furchtbares Reiterheer

1/8 der Menschen sterben durch Feuer, Rauch und Schwefel
Vollendung des Geheimnisses Gottes. Die 2 Zeugen Offb 9:13.14)

Die siebte Posaune

3. W E H E :

Heilsgeschichtliche Entscheidungen im Himmel und auf Erden.
Mitte des Herrn Tages. Die ersten 3 1/2 Jahre sind vorüber.

Das Weib Israel gebiert einen Sohn (Christus) (Offb 12:1-6)
Satan wird aus den Himmeln geworfen (Offb 12:7-12)
Das Weib flieht an ihren Bergungsort für die nächsten 3 1/2 Jahre (Offb 12:13-17)
Der Antichrist herrscht in übermenschlicher Gestalt mit dem falschen Propheten (Offb 13.)
Die 144 000 am Ziel. Die 6 Engel und ihre Botschaften an die Erdenbewohner (Offb 14.)
Die Tier-Überwinder am gläsernen Meer (Offb 15.)

1. Zornschale: ausgegossen auf die Erde

Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen haben und das Bild anbeten (Offb 16:3)

2. Zornschale: ausgegossen in das Meer

Das Meer wird zu Blut und alle lebendigen Wesen sterben (Offb 16:4-7)

3. Zornschale: ausgegossen in die Flüsse und Wasserquellen

Die Flüsse und Wasserquellen werden zu Blut (Offb 16:4-7)

4. Zornschale: ausgegossen auf die Sonne

Die Menschen werden versengt von ihrer Glut (Offb 16:8-9)

5. Zornschale: ausgegossen auf den Thron des Tieres

Sein Reich verfinstert. Die Menschen zerbeißen sich die Zunge vor Schmerz (Offb 16:10-11)

6. Zornschale: ausgegossen auf den großen Strom Euphrat

Der Euphrat vertrocknet. Aus der teuflischen Dreieinigkeit:
Drache, Tier und falscher Prophet gehen 3 Geister von Dämonen aus. Harmagedon (Offb 16:12-16)

7. Zornschale: ausgegossen in die Luft

Stimmen, Donner, Blitze, großes Erdbeben, dergleichen nie gewesen, Hagel zentnerschwer
Babylon - die große Hure - in 3 Teile zerrissen. Die Städte der Heiden fallen (Offb 16:17-18.24)

Die Sichtbare Wiederkunft Christi (Offb 19.)

Die erste Posaune

Offb 8:7: Und der erste Engel posaunte, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.
Als Jehova einst aus demGewittersturm mit Hiob redete, da sprach ER (Hi 38:22): "Bist du auch bis zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Vorräte des Hagels gesehen, die Ich aufbehalten habe auf die Zeit der Not, für den Tag des Streites und der Schlacht?"

Solche Tage des Streites sind eh und je gewesen. In Ägypten sprach der Herr zu Mose: "Strecke deine Hand aus gen Himmel, dass es über ganz Ägypten hagle, über die Menschen und über das Vieh und über alles Gewächs auf dem Feld in Ägypten. Also streckte Mose seinen Stab gen Himmel. Und der Herr ließ donnern und hageln, dass das Feuer auf die Erde schoss; und der Herr ließ Hagel regnen auf das Ägypterland. Es war aber zugleich ein unaufhörliches Blitzen mitten in den Hagel hinein, so stark, dass desgleichen in ganz Ägypten niemals gewesen, seitdem es bevölkert ist. Und der Hagel erschlug in Ägypterland alles, was auf dem Felde war, Menschen und Vieh. Auch zerschlug der Hagel alles Gewächs auf dem Felde und zerbrach alle Bäume auf dem Lande" (2MO 9:22-25). Damals hat der Herr zum ersten mal Seine Vorratskammer des Hagels aufgetan. Als Josua bei Gibeon stritt wider die Amoriter, da steht geschrieben: "Als sie vor Israel flohen und am Abhang von Bet-Horon waren, ließ der Herr große Steine vom Himmel auf sie fallen bis gen Asaka, dass sie starben; und von den Hagelsteinen starben ihrer viel mehr als derer, welche die Kinder Israels mit dem Schwert umbrachten" (Jos 10:11).

Und Seine Vorratskammern sind noch nicht erschöpft. Er hat noch gewaltige Reserven für die Posaunen- und Zornschalengerichte. Den Hagel, schwer wie ein Zentner, behält Er auf in Seiner Vorratskammer für die letzte Zornschale (Offb 16:21).

Was in Ägypten seinen Anfang genommen hat, das wird in Babylon seinen Abschluss finden. Denn so spricht der Herr: "Ich will sie Wunder sehen lassen wie zu der Zeit, da du aus Ägypten zogst! Die Völker werden es sehen und zuschanden werden an aller ihrer Macht; sie werden ihre Hand auf den Mund legen und ihre Ohren zuhalten" (i 7:15.16).

Bei der ersten Posaune verbrennt erst einmal der dritte Teil der Erde, der dritte Teil der Bäume und alles grüne Gras. Bei den Zornschalen geht's dann aufs Ganze. Alles läuft zur gesteigerten Reife und zum Abschluss.

Die zweite Posaune

Offb 8:8.9: Und der zweite Engel posaunte, und e ward wie ein Berg, der mit Feuer brennt, ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde Blut, und es starb der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.
Man hat immer wieder versucht, das was hier geschrieben steht, "geistlich" zu deuten oder völkergeschichtliche Ereignisse damit zu erklären. Wie abwegig dies ist, erkennt jedermann, wenn man nur einige dieser "Auslegungen" nebeneinandersetzt.
Ein namhafter Ausleger schreibt dazu:
"Das Meer ist das Abendland und in Sonderheit die europäischen Länder am Mittelländischen Meer hin, Italien, Frankreich, Spanien usw. In das Meer ward geworfen ein großer Berg, das ist eine große Menge fremder Völker. Zu Ende des ersten Jahrhunderts ward Johannes die Offenbarung gegeben. Im anderen war der Jammer der Juden. (Er deutet die zweite Posaune auf einen Aufruhr der Juden im zweiten Jahrhundert, bei dem doppelt soviel umgekommen sein sollen, wie ehedem zu Mooses Zeiten von Ägypten ausgezogen waren.)

Im dritten Jahrhundert (= dritte Posaune) ereignete sich der mächtige Zug der Goten oder mitternächtigen Völker, wie sie in das römische Reich nacheinander einfielen und sich in dasselbe wie ein Berg ins Meer versenkten....

Der Berg brannte mit Feuer: selbige Völker waren sehr kriegerisch und streitbar. Da war beides miteinander vermehrt, dass aus Römern und Goten bei ihren Nachkommen eine einige Menge geworden, die man nicht unterscheiden kann. Hierbei ward unaussprechlich viel Blut vergossen, und in den Ländern, wo sie einfielen, mag wohl der dritte Teil der vorigen Einwohner erwürgt worden sein. Es kommen allerlei Leute in hohen und niederen Ständen um, und das nicht nur auf dem Lande, sondern auch auf dem Wasser und zu Schiff."

Nach Bullinger schreibt ein anderer:
"Das Meer sind die Völker, der Berg bedeutet den Satan. Das Sterben der Fische bezeichnet die Hinrichtung von Christen. Der Untergang der Schiffe ist die Zerstörung von Gemeinden."

Ein Dritter behauptet:
"Das Meer ist die Kirche mit ihrem Taufwasser. Der Berg ist eine große Ketzerei. Das Blut ist der Verfall durch großen Irrtum. Das Sterben der Fische bedeutet Verderben von Seelen. Der Untergang von Schiffen ist die Umstürzung von Kirchen."

Wieder ein anderer sagt:
"Das Meer ist die reine Lehre. Der Berg ist die Prälatenwürde. Das Feuer bedeutet den Ehrgeiz der Bischöfe. Die blutroten Wasser bedeuten falsche Lehren. Die Fische sind die Geistlichen und Mönche. Die Schiffe sind Träger des Evangeliums."

Es sei der "Auslegungen" genug! Wenn und was soll man da glauben?

Wie wichtig ist es doch, zu erkennen, dass die "Offenbarung" den "Herrntag" beschreibt (Offb 1:10). Dieser "Herrntag" isst zukünftig und umfasst die letzten sieben Jahre dieses Äons. Er darf nicht in die Zeitgeschichte verflossener Jahrhunderte gelegt und hineingedeutet werden. Er ist vielmehr der Abschluss dieses Zeitlaufs und geht unmittelbar der sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesu voraus. Seine Ereignisse verteilen sich nicht auf Jahrhunderte,sondern geschehen "in Eile, in einer Kürze" (Offb 1:1).

Die "Offenbarung" ist die Erfüllung der alttestamentlichen Prophetie; dort liegen die Wurzeln der "Offenbarungsgeschehnisse", ort sind die Gerichte schon teilweise geweissagt. Israels Geschichte berichtet öfter von ähnlichen Ereignissen, wie sie nach der Offenbarung Jesu Christi am Ende dieser Tage über Israel und die Nationen kommen werden; und zwar in einem Ausmaß wie nie zuvor. Wir gehen deshalb mit unserer Erklärung am sichersten, wenn wir sie aus den Propheten und der biblischen Geschichte Israels schöpfen. Wir bleiben bei unserem Grundsatz: "Schrift muss durch Schrift erklärt werden."

Im ganzen prophetischen Wort ist der "Tag des Herrn" gezeichnet mit Feuer und Blut. Wohl wird am "Tage des Herrn" auch durch der Menschen Hände und in einem letzten furchtbaren "Weltkrieg", der alle anderen in den Schatten stellt, viel Blut vergossen werden.

Ein anderes aber ist es, wenn der Herr selbst in Naturerscheinungen von nie gekannter Wucht und Schärfe und nie dagewesenen Ausmaßen mit Blut und Feuer "reden" wird.