"Kein Ammoniter und kein Moabiter - bis..."

Aus Bibelwissen
Version vom 25. März 2012, 20:23 Uhr von SY (Diskussion | Beiträge)

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Zitat v. Adolf Heller (1895-1973):


"In 5Mo 23:4 lesen wir: „Es sollen weder Ammoniter noch Moabiter in die Gemeinde des Herrn kommen; auch das zehnte Geschlecht soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen ewiglich: deshalb, weil sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen sind auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zoget.“

Wenn unser Auge nur auf die zehn Geschlechterfolgen Ammons und Moabs blickt, so erkennen wir freilich nur Ausschluss aus der göttlichen Geschlechterreihe des Messias. Der Glaube schaut aber nicht auf das, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht. Er blickt über die zehn Geschlechter hinaus und sagt sich: Wenn zehn Geschlechter lang kein Moabiter in die Gemeinde des Herrn, -zutiefst gesehen: in die Vorfahrenreihe Jesu- kommen darf, so besteht doch vom elften Geschlecht ab die Möglichkeit, dass auch Moabiter dem heiligen Stamm der Messiaslinie einverleibt werden.

Sehen wir uns daraufhin einmal Mt 1:1-16 an! Da wird uns die königliche Linie – denn das Matthäusevangelium zeigt uns Christus als den kommenden König – des Herrn als des Sohnes Davids von Abraham an aufgezeigt. Die Zeugungen von Abraham ab sind:

1. Isaak, 2. Jakob, 3. Juda, 4. Phares, 5. Esrom,
6. Aram, 7. Aminadab, 8. Nahasson, 9. Salmon, 10. Boas.

Nun sind die zehn Geschlechter, in denen weder Ammoniter noch Moabiter sein durften, vorbei. Bis hierher ist weder ammonitisches noch moabitisches Blut in der Ahnenlinie Jesu.

Jetzt aber kommt das elfte Glied. Und, siehe da, -- wir lesen in Mt 1:5: „Boas aber zeugte Obed von der Ruth.“ Ruth war aber wie wir alle wissen, eine Moabitin. Der Fluch ist getilgt, das Gericht ist aufgehoben! Vom elften Glied aber dürfen Moabiter in die Gemeinde des Herrn, in die Stammeslinie Christi kommen.

Es sieht fast aus, als habe Gott in Seiner brünstigen Liebe gar nicht warten können, bis endlich die Ausschlusszeit des Fluches vorbei wäre; schon in der elften Generation erscheint das bisher beiseitegesetzte Moab.

Dabei darf uns nicht wundern, dass in 5Mo 23:3 von dem „zehnten Geschlecht von ihnen (d.i. Moabs)“ die Rede ist und Matthäus 1 zehn Geschlechterfolgen Christi ohne Moabiter sein lässt. Denn alle Aufzählungen von Familienstammbäumen haben die heilige Linie, aus der der Messias kommt, im Blickpunkt.

Wir sehen hier, wie die vielgeschmähten, scheinbar so trockenen und nebensächlichen Stammtafeln der Bibel dem Glauben wichtige Einblicke in Gottes Wege und Wesen zu vermitteln vermögen."

Zitat Ende